[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. in deme die Menschen die gerechtigkeit ver-blenden/ als erstlich der zorn Gottes/ von deme Cyprianus spricht: ein zeichen deß Göttlichen zorns ists/ wann einer seine eigne verbrechen nit sihet noch erkennet/ damit also die Bueß außbleibe/ vermüg der wort: Dedit illis Deus spiritum compunctionis, oculos vt non vidcant & aures vt non au- diant: wider dise blindtheit aber vnnd zorn bate Dauid Gott den Herrn vnnd spricht: Obsecro igitur te Domine, ne in hoc furo- re arguas me, neq; in tali ira corripias me. Ferrner vnnd zum andern wirdt dise jhrer
Hirnſchleiffer. in deme die Menſchen die gerechtigkeit ver-blenden/ als erſtlich der zorn Gottes/ von deme Cyprianus ſpricht: ein zeichen deß Goͤttlichen zorns iſts/ wann einer ſeine eigne verbrechen nit ſihet noch erkennet/ damit alſo die Bueß außbleibe/ vermuͤg der woꝛt: Dedit illis Deus ſpiritum compunctionis, oculos vt non vidcant & aures vt non au- diant: wider diſe blindtheit aber vnnd zorn bate Dauid Gott den Herꝛn vnnd ſpricht: Obſecro igitur te Domine, ne in hoc furo- re arguas me, neq; in tali ira corripias me. Ferꝛner vnnd zum andern wirdt diſe jhrer
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0358" n="343[342]"/><fw place="top" type="header">Hirnſchleiffer.</fw><lb/> in deme die Menſchen die gerechtigkeit ver-<lb/> blenden/ als erſtlich der zorn Gottes/ von<lb/> deme <hi rendition="#aq">Cyprianus</hi> ſpricht: ein zeichen deß<lb/> Goͤttlichen zorns iſts/ wann einer ſeine eigne<lb/> verbrechen nit ſihet noch erkennet/ damit alſo<lb/> die Bueß außbleibe/ vermuͤg der woꝛt:<lb/><hi rendition="#aq">Dedit illis Deus ſpiritum compunctionis,<lb/> oculos vt non vidcant & aures vt non au-<lb/> diant:</hi> wider diſe blindtheit aber vnnd zorn<lb/> bate Dauid Gott den Herꝛn vnnd ſpricht:<lb/><hi rendition="#aq">Obſecro igitur te Domine, ne in hoc furo-<lb/> re arguas me, neq; in tali ira corripias me.</hi></p><lb/> <p>Ferꝛner vnnd zum andern wirdt diſe<lb/> blindtheit verurſacht/ wann einer von keiner<lb/> einigen ſachen nichts zu <hi rendition="#aq">diſcurieren</hi> waiß/<lb/> dann darauß folgt/ daß der Menſch/ wie ein<lb/> Narꝛ vnd vnſinniger/ nichts thut was jhm<lb/> nutzlich iſt: Mit diſer blindtheit waren vor-<lb/> zeiten die Heiden befangen/ dann/ weil ſie das<lb/> Liecht der warheit nit anſchauten/ ſo ver-<lb/> ehrten ſie das holtz/ die ſtain vnnd die ſelbſt er-<lb/> dichte Goͤtter/ als ware Goͤtter. Vnnd mit<lb/> diſer blindtheit ſeindt noch heutiges tags vil<lb/> Menſchen vnd Regenten geſchlagen/ welche<lb/> auß lauter fuͤrſetzlicher <hi rendition="#aq">ignoranz</hi> das heil<lb/> <fw place="bottom" type="catch">jhrer</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [343[342]/0358]
Hirnſchleiffer.
in deme die Menſchen die gerechtigkeit ver-
blenden/ als erſtlich der zorn Gottes/ von
deme Cyprianus ſpricht: ein zeichen deß
Goͤttlichen zorns iſts/ wann einer ſeine eigne
verbrechen nit ſihet noch erkennet/ damit alſo
die Bueß außbleibe/ vermuͤg der woꝛt:
Dedit illis Deus ſpiritum compunctionis,
oculos vt non vidcant & aures vt non au-
diant: wider diſe blindtheit aber vnnd zorn
bate Dauid Gott den Herꝛn vnnd ſpricht:
Obſecro igitur te Domine, ne in hoc furo-
re arguas me, neq; in tali ira corripias me.
Ferꝛner vnnd zum andern wirdt diſe
blindtheit verurſacht/ wann einer von keiner
einigen ſachen nichts zu diſcurieren waiß/
dann darauß folgt/ daß der Menſch/ wie ein
Narꝛ vnd vnſinniger/ nichts thut was jhm
nutzlich iſt: Mit diſer blindtheit waren vor-
zeiten die Heiden befangen/ dann/ weil ſie das
Liecht der warheit nit anſchauten/ ſo ver-
ehrten ſie das holtz/ die ſtain vnnd die ſelbſt er-
dichte Goͤtter/ als ware Goͤtter. Vnnd mit
diſer blindtheit ſeindt noch heutiges tags vil
Menſchen vnd Regenten geſchlagen/ welche
auß lauter fuͤrſetzlicher ignoranz das heil
jhrer
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |