[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.

lich vil/ die dem Teuffel in die händ fallen
vnd die er auffklaubet/ die vrsach dessen ist/
weil wir nit fleissig auffm weeg seiner Gebot-
ten wandern/ als wie man anfangs in der
Kirchen gethan. Wir antworten Gott dem
Herrn nur mit dem blossen Glauben/ vnd nit
mit den Wercken: Ein solche antwort aber
ist nit gnugsam/ Gott hat kein gnügen an der
antwort deren/ welche/ wann er jhnen ruffet/
ein Gottloses leben führen/ vnd welche/ nach-
dem sie den Göttlichen samen in der ver-
stendlichen Erd angenommen haben/ nichts
anders herfürbringen/ als Distel vnd Dör-
ner der Boßheit/ sonder hat an deren antwort
ein gefallen/ welche sich wol zu den tugenten
schicken/ jhm von wegen seiner beruffung
dancken/ vnnd jhme in der vnschuld deß Her-
tzens hundertfeltige oder sechtzigfeltige oder
dreyssige frucht bringen. Dises war vor zei-
ten der Israeliter verderben/ vnd ist deßwe-
gen das Reich von jhnen genommen vnd dem
Volck/ welches jhm angenemme Früchte
brachte/ gegeben worden/ Dann sie antworte-
ten jhm nur mit Ceremonien vnd eusserli-
chen Opffern/ aber nit in der Heiligkeit vnnd

Gerech-

Hirnſchleiffer.

lich vil/ die dem Teuffel in die haͤnd fallen
vnd die er auffklaubet/ die vrſach deſſen iſt/
weil wir nit fleiſſig auffm weeg ſeiner Gebot-
ten wandern/ als wie man anfangs in der
Kirchen gethan. Wir antworten Gott dem
Herꝛn nur mit dem bloſſen Glauben/ vnd nit
mit den Wercken: Ein ſolche antwort aber
iſt nit gnugſam/ Gott hat kein gnuͤgen an der
antwort deren/ welche/ wann er jhnen ruffet/
ein Gottloſes leben fuͤhren/ vnd welche/ nach-
dem ſie den Goͤttlichen ſamen in der ver-
ſtendlichen Erd angenommen haben/ nichts
anders herfuͤrbringen/ als Diſtel vnd Doͤr-
ner der Boßheit/ ſonder hat an deren antwort
ein gefallen/ welche ſich wol zu den tugenten
ſchicken/ jhm von wegen ſeiner beruffung
dancken/ vnnd jhme in der vnſchuld deß Her-
tzens hundertfeltige oder ſechtzigfeltige oder
dreyſſige frucht bringen. Diſes war vor zei-
ten der Iſraeliter verderben/ vnd iſt deßwe-
gen das Reich von jhnen genommen vnd dem
Volck/ welches jhm angenemme Fruͤchte
brachte/ gegeben worden/ Dañ ſie antworte-
ten jhm nur mit Ceremonien vnd euſſerli-
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[234/0250] Hirnſchleiffer. lich vil/ die dem Teuffel in die haͤnd fallen vnd die er auffklaubet/ die vrſach deſſen iſt/ weil wir nit fleiſſig auffm weeg ſeiner Gebot- ten wandern/ als wie man anfangs in der Kirchen gethan. Wir antworten Gott dem Herꝛn nur mit dem bloſſen Glauben/ vnd nit mit den Wercken: Ein ſolche antwort aber iſt nit gnugſam/ Gott hat kein gnuͤgen an der antwort deren/ welche/ wann er jhnen ruffet/ ein Gottloſes leben fuͤhren/ vnd welche/ nach- dem ſie den Goͤttlichen ſamen in der ver- ſtendlichen Erd angenommen haben/ nichts anders herfuͤrbringen/ als Diſtel vnd Doͤr- ner der Boßheit/ ſonder hat an deren antwort ein gefallen/ welche ſich wol zu den tugenten ſchicken/ jhm von wegen ſeiner beruffung dancken/ vnnd jhme in der vnſchuld deß Her- tzens hundertfeltige oder ſechtzigfeltige oder dreyſſige frucht bringen. Diſes war vor zei- ten der Iſraeliter verderben/ vnd iſt deßwe- gen das Reich von jhnen genommen vnd dem Volck/ welches jhm angenemme Fruͤchte brachte/ gegeben worden/ Dañ ſie antworte- ten jhm nur mit Ceremonien vnd euſſerli- chen Opffern/ aber nit in der Heiligkeit vnnd Gerech-

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Zitationshilfe:	[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/250>, abgerufen am 22.11.2024.

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