[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].Hirnschleiffer. vor allen dingen vnderm Heurat suchet vnderwöhlet/ vnd wann das fürnembste Intent deß jungen Eheuolcks ist/ das ist/ wann man sich verheuratet/ damit man im Ehestandt GOtt dem HErrn desto besser dienen/ desto weniger sündigen vnnd desto leichtlicher selig werden möge: Aber layder/ der Geitz/ das Geld/ vnnd der Wollust seynd das erste/ die man anjetzo zum Heurat vnnd zur Hochzeit beruffet/ derwegen ist kein wunder/ daß so vil Heurat vbel gerathen. Glückselig ist der Heurat/ der da ange- her-
Hirnſchleiffer. vor allen dingen vnderm Heurat ſuchet vnderwoͤhlet/ vnd wann das fuͤrnembſte Intent deß jungen Eheuolcks iſt/ das iſt/ wann man ſich verheuratet/ damit man im Eheſtandt GOtt dem HErꝛn deſto beſſer dienen/ deſto weniger ſuͤndigen vnnd deſto leichtlicher ſelig werden moͤge: Aber layder/ der Geitz/ das Geld/ vnnd der Wolluſt ſeynd das erſte/ die man anjetzo zum Heurat vnnd zur Hochzeit beruffet/ derwegen iſt kein wunder/ daß ſo vil Heurat vbel gerathen. Gluͤckſelig iſt der Heurat/ der da ange- her-
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Hirnſchleiffer.
vor allen dingen vnderm Heurat ſuchet vnd
erwoͤhlet/ vnd wann das fuͤrnembſte Intent
deß jungen Eheuolcks iſt/ das iſt/ wann man
ſich verheuratet/ damit man im Eheſtandt
GOtt dem HErꝛn deſto beſſer dienen/ deſto
weniger ſuͤndigen vnnd deſto leichtlicher ſelig
werden moͤge: Aber layder/ der Geitz/ das
Geld/ vnnd der Wolluſt ſeynd das erſte/ die
man anjetzo zum Heurat vnnd zur Hochzeit
beruffet/ derwegen iſt kein wunder/ daß ſo vil
Heurat vbel gerathen.
Gluͤckſelig iſt der Heurat/ der da ange-
fangen wird durch Chriſtum Jeſum/ aber
vnſelig vnnd vngluͤckſelig iſt der Heurat/
wann der erſt/ der da geladen wird/ der Teu-
fel iſt/ vnd wann man nur nach der ſchoͤnheit/
auß fleiſchlicher begird vnnd auß geitz/ nach
Geld vnd Gut heuratet/ Inmaſſen die Hei-
den vnd Tuͤrcken thun. Die Chriſten ſollen
nicht auff ſolche weiß heuraten/ Dann wir
ſeyndt (ſagte der junge Tobias zu ſeiner
Braut am 8. cap.) Kinder der Heiligen/
vnd es gezim̃t vns nit zuſammen zuge-
ben/ als die Heiden thun. Als wolte er ſa-
gen: mein hertz allerliebſte Braut/ du waiſt/
daß wir von einem heiligen Geſchlecht ſeynd
her-
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