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[Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618].

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Hirnschleiffer.
begerestu einen guten Namen zuerlangen/ so
zaige dem Volck den Spiegel deines guten
Exempels/ dann auff ein frommes Leben/
folgt ein guter Nam.

Dritter Spiegel.

Ein vberauß grosse Gnad hat GOtt den
Menschen erwisen/ in deme er jhne zu seiner
Wohnung erwöhlt hat/ Dann die Seel deß
Gerechten ist ein Sitz oder Wohnung der
Weißheit/ das ist/ Gottes. Selig ist der-
wegen der jenig Freund/ zu deme der HErr
sagt: Komb mein Außerwöhlte/ ich
will meinen Thron in dich setzen.
Dann
ein solche Seel ist vil edler vnnd würdiger/
denn die aller herrlichste Fürsten der Erden/
welche auff hohen guldinen Thronen si-
tzen. Begerstu aber zu wissen/ durch was mit-
tel du erkennen könnest/ ob Christus in dir woh-
ne? So merck: dann/ als der Erlöser zu
Tyro vnnd Sidon vmbging/ kam er in ein
Hauß/ vnnd wolte doch nicht/ daß es je-
mandt wissen solte: aber es ward offenbar:
dann es ist vnmüglich/ dz ein solcher Gast/ wie

Chri-
G 4

Hirnſchleiffer.
begereſtu einen guten Namen zuerlangen/ ſo
zaige dem Volck den Spiegel deines guten
Exempels/ dann auff ein frommes Leben/
folgt ein guter Nam.

Dritter Spiegel.

Ein vberauß groſſe Gnad hat GOtt den
Menſchen erwiſen/ in deme er jhne zu ſeiner
Wohnung erwoͤhlt hat/ Dann die Seel deß
Gerechten iſt ein Sitz oder Wohnung der
Weißheit/ das iſt/ Gottes. Selig iſt der-
wegen der jenig Freund/ zu deme der HErꝛ
ſagt: Komb mein Außerwoͤhlte/ ich
will meinen Thron in dich ſetzen.
Dann
ein ſolche Seel iſt vil edler vnnd wuͤrdiger/
denn die aller herꝛlichſte Fuͤrſten der Erden/
welche auff hohen guldinen Thronen ſi-
tzen. Begerſtu aber zu wiſſen/ durch was mit-
tel du erkennen koͤñeſt/ ob Chriſtus in dir woh-
ne? So merck: dann/ als der Erloͤſer zu
Tyro vnnd Sidon vmbging/ kam er in ein
Hauß/ vnnd wolte doch nicht/ daß es je-
mandt wiſſen ſolte: aber es ward offenbar:
dann es iſt vnmuͤglich/ dz ein ſolcher Gaſt/ wie

Chri-
G 4
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[103/0119] Hirnſchleiffer. begereſtu einen guten Namen zuerlangen/ ſo zaige dem Volck den Spiegel deines guten Exempels/ dann auff ein frommes Leben/ folgt ein guter Nam. Dritter Spiegel. Ein vberauß groſſe Gnad hat GOtt den Menſchen erwiſen/ in deme er jhne zu ſeiner Wohnung erwoͤhlt hat/ Dann die Seel deß Gerechten iſt ein Sitz oder Wohnung der Weißheit/ das iſt/ Gottes. Selig iſt der- wegen der jenig Freund/ zu deme der HErꝛ ſagt: Komb mein Außerwoͤhlte/ ich will meinen Thron in dich ſetzen. Dann ein ſolche Seel iſt vil edler vnnd wuͤrdiger/ denn die aller herꝛlichſte Fuͤrſten der Erden/ welche auff hohen guldinen Thronen ſi- tzen. Begerſtu aber zu wiſſen/ durch was mit- tel du erkennen koͤñeſt/ ob Chriſtus in dir woh- ne? So merck: dann/ als der Erloͤſer zu Tyro vnnd Sidon vmbging/ kam er in ein Hauß/ vnnd wolte doch nicht/ daß es je- mandt wiſſen ſolte: aber es ward offenbar: dann es iſt vnmuͤglich/ dz ein ſolcher Gaſt/ wie Chri- G 4

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Zitationshilfe: [Albertinus, Aegidius]: Hiren schleifer. München, [1618], S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/albertinus_hirnschleifer_1618/119>, abgerufen am 24.11.2024.