Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.Das Erste Buch vom Haushalten. Das Erste Capitel. Von dem Haushalten oder Haushalter. EIn Haushalter muß ein Gottsförchtiger/ weiser/ verständiger/ erfahrner und wolgeübter Mann seyn/ der immer Gott vor Augen habe/ und fleissig bette/ und es müssen Ihm alle Umständ und Gelegenheit deß Orts/ in welchem Er ist und wohnt/ wohl bekandt seyn. Er muß sein Weib/ Kinder und Gesind/ mit Ernst und Bescheidenheit wissen zu regieren/ und einem jeden täglich seinen Theil zuordnen/ was er im Hause/ Hof/ Felde/ Wiesen/ Garten/ Weinberge/ oder sonst/ in der Nahrung und Arbeit thun soll. Er muß auch der Natur und Eigenschafft eines andern Orths/ den Er unter seiner Macht und Gewalt hat/ gar eigentlich kennen und wissen/ was er für Nutzen von einem jeden Garten/ Wiesen / Acker/ Weinberg/ Holtzung/ Fischerey/ Schäfferey/ Jagden/ und dergleichen/ haben kan. Item wie Er einen Ort zurichten und bawen soll/ was er trägt oder nicht trägt/ dann ein Land trägt nicht allerley/ ein jeder Acker / Grund und Boden/ hat seine sonderliche Eygenschafft/ die muß ein Haushalter allesamt wissen. Auff andere Einwohner diß Orts muß Er fleissig achtung geben/ da Er ist/ und fleissig nachfolgen/ wie sie von Alters hero in ihren Landgütern gebawet / denen muß Er auch/ da ers nicht verbessern kan/ nachfolgen/ als die lange Zeit im Land gewohnt/ und dasselbige Land vor Das Erste Buch vom Haushalten. Das Erste Capitel. Von dem Haushalten oder Haushalter. EIn Haushalter muß ein Gottsförchtiger/ weiser/ verständiger/ erfahrner und wolgeübter Mann seyn/ der immer Gott vor Augen habe/ und fleissig bette/ und es müssen Ihm alle Umständ und Gelegenheit deß Orts/ in welchem Er ist und wohnt/ wohl bekandt seyn. Er muß sein Weib/ Kinder und Gesind/ mit Ernst und Bescheidenheit wissen zu regieren/ und einem jeden täglich seinen Theil zuordnen/ was er im Hause/ Hof/ Felde/ Wiesen/ Garten/ Weinberge/ oder sonst/ in der Nahrung und Arbeit thun soll. Er muß auch der Natur und Eigenschafft eines andern Orths/ den Er unter seiner Macht und Gewalt hat/ gar eigentlich kennen und wissen/ was er für Nutzen von einem jeden Garten/ Wiesen / Acker/ Weinberg/ Holtzung/ Fischerey/ Schäfferey/ Jagden/ und dergleichen/ haben kan. Item wie Er einen Ort zurichten und bawen soll/ was er trägt oder nicht trägt/ dann ein Land trägt nicht allerley/ ein jeder Acker / Grund und Boden/ hat seine sonderliche Eygenschafft/ die muß ein Haushalter allesamt wissen. Auff andere Einwohner diß Orts muß Er fleissig achtung geben/ da Er ist/ und fleissig nachfolgen/ wie sie von Alters hero in ihren Landgütern gebawet / denen muß Er auch/ da ers nicht verbessern kan/ nachfolgen/ als die lange Zeit im Land gewohnt/ und dasselbige Land vor <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0005" n="1"/> <head>Das Erste Buch vom Haushalten.</head> <p>Das Erste Capitel.</p> <p>Von dem Haushalten oder Haushalter.</p> <p>EIn Haushalter muß ein Gottsförchtiger/ weiser/ verständiger/ erfahrner und wolgeübter Mann seyn/ der immer Gott vor Augen habe/ und fleissig bette/ und es müssen Ihm alle Umständ und Gelegenheit deß Orts/ in welchem Er ist und wohnt/ wohl bekandt seyn. Er muß sein Weib/ Kinder und Gesind/ mit Ernst und Bescheidenheit wissen zu regieren/ und einem jeden täglich seinen Theil zuordnen/ was er im Hause/ Hof/ Felde/ Wiesen/ Garten/ Weinberge/ oder sonst/ in der Nahrung und Arbeit thun soll. Er muß auch der Natur und Eigenschafft eines andern Orths/ den Er unter seiner Macht und Gewalt hat/ gar eigentlich kennen und wissen/ was er für Nutzen von einem jeden Garten/ Wiesen / Acker/ Weinberg/ Holtzung/ Fischerey/ Schäfferey/ Jagden/ und dergleichen/ haben kan. Item wie Er einen Ort zurichten und bawen soll/ was er trägt oder nicht trägt/ dann ein Land trägt nicht allerley/ ein jeder Acker / Grund und Boden/ hat seine sonderliche Eygenschafft/ die muß ein Haushalter allesamt wissen.</p> <p>Auff andere Einwohner diß Orts muß Er fleissig achtung geben/ da Er ist/ und fleissig nachfolgen/ wie sie von Alters hero in ihren Landgütern gebawet / denen muß Er auch/ da ers nicht verbessern kan/ nachfolgen/ als die lange Zeit im Land gewohnt/ und dasselbige Land vor </p> </div> </body> </text> </TEI> [1/0005]
Das Erste Buch vom Haushalten. Das Erste Capitel.
Von dem Haushalten oder Haushalter.
EIn Haushalter muß ein Gottsförchtiger/ weiser/ verständiger/ erfahrner und wolgeübter Mann seyn/ der immer Gott vor Augen habe/ und fleissig bette/ und es müssen Ihm alle Umständ und Gelegenheit deß Orts/ in welchem Er ist und wohnt/ wohl bekandt seyn. Er muß sein Weib/ Kinder und Gesind/ mit Ernst und Bescheidenheit wissen zu regieren/ und einem jeden täglich seinen Theil zuordnen/ was er im Hause/ Hof/ Felde/ Wiesen/ Garten/ Weinberge/ oder sonst/ in der Nahrung und Arbeit thun soll. Er muß auch der Natur und Eigenschafft eines andern Orths/ den Er unter seiner Macht und Gewalt hat/ gar eigentlich kennen und wissen/ was er für Nutzen von einem jeden Garten/ Wiesen / Acker/ Weinberg/ Holtzung/ Fischerey/ Schäfferey/ Jagden/ und dergleichen/ haben kan. Item wie Er einen Ort zurichten und bawen soll/ was er trägt oder nicht trägt/ dann ein Land trägt nicht allerley/ ein jeder Acker / Grund und Boden/ hat seine sonderliche Eygenschafft/ die muß ein Haushalter allesamt wissen.
Auff andere Einwohner diß Orts muß Er fleissig achtung geben/ da Er ist/ und fleissig nachfolgen/ wie sie von Alters hero in ihren Landgütern gebawet / denen muß Er auch/ da ers nicht verbessern kan/ nachfolgen/ als die lange Zeit im Land gewohnt/ und dasselbige Land vor
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Zitationshilfe: | Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/5>, abgerufen am 27.07.2024. |