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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Das V. Capitel.

Eine Bauren-Regel von der Christnacht/ nach welcher das Säewerck zu richten ist.

WAnn sich die Christnacht gantz und gar schön höll und klar erzeigt/ so folgt ein fruchtbares [unleserliches Material]-Jahr/ so man zu rechter Zeit säet.

Erzeigt sich der Christ-Abend dunckel biß zur Mitternacht/ so ists ein anzeigen / daß die Saat nicht wohl gerath/ ist sie aber hell und klar/ so wird die frühe Saat wohl gerathen.

Ist aber die gantze Christnacht dunckel/ so bedeut es ein sehr unfruchtbares und nasses Jahr.

Es kommen auch in der Christnacht Winde/ drauf muß der Akkersmann auch fleissig achtung geben/ und ist im Säen auch allezeit der Mittags-Wind der beste/ wann nur die Vormitternacht in der Christnacht hell gewesen / alsdann säume dich in der Säzeit nicht wann du gut Zeichen hast/ ob es schon ein Tag oder zween ehender ist/ diß gibt kein mangel/ daß nur dein Saame zu rechter Zeit in die Erden kompt.

Also verfahre auch/ wann die Nachmitternacht in der Christnacht ist hell gewesen / mit dem spat säen/ dann wanns die Zeit bringt/ so ist die mittel Saat die beste/ wann die Christnacht um die rechte Mitternacht hell und klar ist/ und die Vormitternacht zuvor finster gewesen/ und darnach die Nachmitternacht auch finster ist/ so ist die mittle Saat-Zeit die beste/ als zum Exempel/ wann es von 10. Uhr biß 1. Uhr nach Mitternacht hell und klar wäre.

Auf den Tag soll man auch gute achtung geben/ wann der erste Schnee fält auf die Aecker oder Feldmarck/ dann so du auf den Tag etwas säest/ und auf den Wind in der Christnacht achtung gibst/ im Namen IEsu Christi säest/ es sey Korn / Weitzen/ oder Getrayd/ was es immer wolle/ insonderheit den Flax/ so wird dir ob GOtt will dein Acker kein Unkraut/ noch Distel oder Ungezifer tragen / deßgleichen kanstu auch mit dem Hanff und Gersten thun.

Das V. Capitel.

Eine Bauren-Regel von der Christnacht/ nach welcher das Säewerck zu richten ist.

WAnn sich die Christnacht gantz und gar schön höll und klar erzeigt/ so folgt ein fruchtbares [unleserliches Material]-Jahr/ so man zu rechter Zeit säet.

Erzeigt sich der Christ-Abend dunckel biß zur Mitternacht/ so ists ein anzeigen / daß die Saat nicht wohl gerath/ ist sie aber hell und klar/ so wird die frühe Saat wohl gerathen.

Ist aber die gantze Christnacht dunckel/ so bedeut es ein sehr unfruchtbares und nasses Jahr.

Es kommen auch in der Christnacht Winde/ drauf muß der Akkersmañ auch fleissig achtung geben/ und ist im Säen auch allezeit der Mittags-Wind der beste/ wañ nur die Vormitternacht in der Christnacht hell gewesen / alsdann säume dich in der Säzeit nicht wann du gut Zeichen hast/ ob es schon ein Tag oder zween ehender ist/ diß gibt kein mangel/ daß nur dein Saame zu rechter Zeit in die Erden kompt.

Also verfahre auch/ wann die Nachmitternacht in der Christnacht ist hell gewesen / mit dem spat säen/ dann wanns die Zeit bringt/ so ist die mittel Saat die beste/ wann die Christnacht um die rechte Mitternacht hell und klar ist/ und die Vormitternacht zuvor finster gewesen/ und darnach die Nachmitternacht auch finster ist/ so ist die mittle Saat-Zeit die beste/ als zum Exempel/ wann es von 10. Uhr biß 1. Uhr nach Mitternacht hell und klar wäre.

Auf den Tag soll man auch gute achtung geben/ wann der erste Schnee fält auf die Aecker oder Feldmarck/ dann so du auf den Tag etwas säest/ und auf den Wind in der Christnacht achtung gibst/ im Namen IEsu Christi säest/ es sey Korn / Weitzen/ oder Getrayd/ was es immer wolle/ insonderheit den Flax/ so wird dir ob GOtt will dein Acker kein Unkraut/ noch Distel oder Ungezifer tragen / deßgleichen kanstu auch mit dem Hanff und Gersten thun.

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        <p>Auf den Tag soll man auch gute achtung geben/ wann der erste Schnee fält auf die                      Aecker oder Feldmarck/ dann so du auf den Tag etwas säest/ und auf den Wind in                      der Christnacht achtung gibst/ im Namen IEsu Christi säest/ es sey Korn /                      Weitzen/ oder Getrayd/ was es immer wolle/ insonderheit den Flax/ so wird                      dir ob GOtt will dein Acker kein Unkraut/ noch Distel oder Ungezifer tragen /                      deßgleichen kanstu auch mit dem Hanff und Gersten thun.</p>
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[42/0048] Das V. Capitel. Eine Bauren-Regel von der Christnacht/ nach welcher das Säewerck zu richten ist. WAnn sich die Christnacht gantz und gar schön höll und klar erzeigt/ so folgt ein fruchtbares _ -Jahr/ so man zu rechter Zeit säet. Erzeigt sich der Christ-Abend dunckel biß zur Mitternacht/ so ists ein anzeigen / daß die Saat nicht wohl gerath/ ist sie aber hell und klar/ so wird die frühe Saat wohl gerathen. Ist aber die gantze Christnacht dunckel/ so bedeut es ein sehr unfruchtbares und nasses Jahr. Es kommen auch in der Christnacht Winde/ drauf muß der Akkersmañ auch fleissig achtung geben/ und ist im Säen auch allezeit der Mittags-Wind der beste/ wañ nur die Vormitternacht in der Christnacht hell gewesen / alsdann säume dich in der Säzeit nicht wann du gut Zeichen hast/ ob es schon ein Tag oder zween ehender ist/ diß gibt kein mangel/ daß nur dein Saame zu rechter Zeit in die Erden kompt. Also verfahre auch/ wann die Nachmitternacht in der Christnacht ist hell gewesen / mit dem spat säen/ dann wanns die Zeit bringt/ so ist die mittel Saat die beste/ wann die Christnacht um die rechte Mitternacht hell und klar ist/ und die Vormitternacht zuvor finster gewesen/ und darnach die Nachmitternacht auch finster ist/ so ist die mittle Saat-Zeit die beste/ als zum Exempel/ wann es von 10. Uhr biß 1. Uhr nach Mitternacht hell und klar wäre. Auf den Tag soll man auch gute achtung geben/ wann der erste Schnee fält auf die Aecker oder Feldmarck/ dann so du auf den Tag etwas säest/ und auf den Wind in der Christnacht achtung gibst/ im Namen IEsu Christi säest/ es sey Korn / Weitzen/ oder Getrayd/ was es immer wolle/ insonderheit den Flax/ so wird dir ob GOtt will dein Acker kein Unkraut/ noch Distel oder Ungezifer tragen / deßgleichen kanstu auch mit dem Hanff und Gersten thun.

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
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  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/48>, abgerufen am 24.04.2024.