Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

Mist auf die Aecker führet/ wann es zum andern mahl geackert ist/ so bringt es guten reinen Rocken.

In eine Brache kan man zu erst Rocken sehen/ daß andere Jahr kan man sie düngen / alsdann mit Gersten besäen/ das dritte Jahr Rocken/ alsdann laßt mans gerne Brache ligen/ und dann wieder misten.

Das II. Capitel.

Vom Säen und dessen Saamen.

BUter Saamen bringt gute Früchten/ dahero ein jeder der säen will/ soll sich auf gut rein und schön Getrayd befleissen/ das nicht dumpfficht/ oder reucht / der Saame der nur ein Jahr alt ist der ist der beste/ je älter der Saamen ist / je schlechter er zum säen ist/ der schwereste Saamen ist allezeit der beste. Es muß auch ein Ackermann wohl achtung geben auf das säen/ und nicht allezeit die Hand zu voll nehmen und dicke säen; im Sommer muß man die Hand nicht voll nehmen / sondern dinne säen/ und allezeit das Mittel halten; Gersten muß man zimlich dicke säen und alles zu rechter Zeit säen; Frühe säen ist besser dann Spat säen; man soll allzeit im newen oder zunehmenden Monat alles säen; die Aecker so nicht wohl gedungt seyn/ müssen zu erst gesäet werden/ darnach die andern. Zu Herbstzeiten muß man dick säen und die Hand voll nehmen/ dann den Winter durch erfreuert viel in der Erden/ und ist gemeiniglich die beste Zeit 14. Tag vor Michaeli/ 8. Tag nach Michaelis so muß der Rocken/ Weitzen/ und Winter-Gersten schon gesäet seyn/ dann es muß zum wenigsten noch aufgehen eines halben Fingers lang ehe es gefrieret/ sonsten erstickt es in der Erden.

Man muß so bald säen/ als geackert ist/ weil der Acker noch frisch ist / darnach eget mans/ die gute wohlgedungte Aecker aber/ die man über Winter säen will/ muß man nicht gar zu zeitlich säen/ auf daß sich

Mist auf die Aecker führet/ wann es zum andern mahl geackert ist/ so bringt es guten reinen Rocken.

In eine Brache kan man zu erst Rocken sehen/ daß andere Jahr kan man sie düngen / alsdann mit Gersten besäen/ das dritte Jahr Rocken/ alsdann laßt mans gerne Brache ligen/ und dann wieder misten.

Das II. Capitel.

Vom Säen und dessen Saamen.

BUter Saamen bringt gute Früchten/ dahero ein jeder der säen will/ soll sich auf gut rein und schön Getrayd befleissen/ das nicht dumpfficht/ oder reucht / der Saame der nur ein Jahr alt ist der ist der beste/ je älter der Saamen ist / je schlechter er zum säen ist/ der schwereste Saamen ist allezeit der beste. Es muß auch ein Ackermann wohl achtung geben auf das säen/ und nicht allezeit die Hand zu voll nehmen und dicke säen; im Sommer muß man die Hand nicht voll nehmen / sondern dinne säen/ und allezeit das Mittel halten; Gersten muß man zimlich dicke säen und alles zu rechter Zeit säen; Frühe säen ist besser dann Spat säen; man soll allzeit im newen oder zunehmenden Monat alles säen; die Aecker so nicht wohl gedungt seyn/ müssen zu erst gesäet werden/ darnach die andern. Zu Herbstzeiten muß man dick säen und die Hand voll nehmen/ dann den Winter durch erfreuert viel in der Erden/ und ist gemeiniglich die beste Zeit 14. Tag vor Michaeli/ 8. Tag nach Michaelis so muß der Rocken/ Weitzen/ und Winter-Gersten schon gesäet seyn/ dann es muß zum wenigsten noch aufgehen eines halben Fingers lang ehe es gefrieret/ sonsten erstickt es in der Erden.

Man muß so bald säen/ als geackert ist/ weil der Acker noch frisch ist / darnach eget mans/ die gute wohlgedungte Aecker aber/ die man über Winter säen will/ muß man nicht gar zu zeitlich säen/ auf daß sich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0045" n="39"/>
        <p>Mist auf die Aecker führet/ wann es zum andern mahl geackert ist/ so bringt es                      guten reinen Rocken.</p>
        <p>In eine Brache kan man zu erst Rocken sehen/ daß andere Jahr kan man sie düngen                     / alsdann mit Gersten besäen/ das dritte Jahr Rocken/ alsdann laßt mans gerne                      Brache ligen/ und dann wieder misten.</p>
        <p>Das II. Capitel.</p>
        <p>Vom Säen und dessen Saamen.</p>
        <p>BUter Saamen bringt gute Früchten/ dahero ein jeder der säen will/ soll sich                      auf gut rein und schön Getrayd befleissen/ das nicht dumpfficht/ oder reucht /                      der Saame der nur ein Jahr alt ist der ist der beste/ je älter der Saamen ist /                      je schlechter er zum säen ist/ der schwereste Saamen ist allezeit der beste. Es                      muß auch ein Ackermann wohl achtung geben auf das säen/ und nicht allezeit die                      Hand zu voll nehmen und dicke säen; im Sommer muß man die Hand nicht voll nehmen                     / sondern dinne säen/ und allezeit das Mittel halten; Gersten muß man zimlich                      dicke säen und alles zu rechter Zeit säen; Frühe säen ist besser dann Spat säen;                      man soll allzeit im newen oder zunehmenden Monat alles säen; die Aecker so nicht                      wohl gedungt seyn/ müssen zu erst gesäet werden/ darnach die andern. Zu                      Herbstzeiten muß man dick säen und die Hand voll nehmen/ dann den Winter durch                      erfreuert viel in der Erden/ und ist gemeiniglich die beste Zeit 14. Tag vor                      Michaeli/ 8. Tag nach Michaelis so muß der Rocken/ Weitzen/ und                      Winter-Gersten schon gesäet seyn/ dann es muß zum wenigsten noch aufgehen eines                      halben Fingers lang ehe es gefrieret/ sonsten erstickt es in der Erden.</p>
        <p>Man muß so bald säen/ als geackert ist/ weil der Acker noch frisch ist /                      darnach eget mans/ die gute wohlgedungte Aecker aber/ die man über Winter säen                      will/ muß man nicht gar zu zeitlich säen/ auf daß sich
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0045] Mist auf die Aecker führet/ wann es zum andern mahl geackert ist/ so bringt es guten reinen Rocken. In eine Brache kan man zu erst Rocken sehen/ daß andere Jahr kan man sie düngen / alsdann mit Gersten besäen/ das dritte Jahr Rocken/ alsdann laßt mans gerne Brache ligen/ und dann wieder misten. Das II. Capitel. Vom Säen und dessen Saamen. BUter Saamen bringt gute Früchten/ dahero ein jeder der säen will/ soll sich auf gut rein und schön Getrayd befleissen/ das nicht dumpfficht/ oder reucht / der Saame der nur ein Jahr alt ist der ist der beste/ je älter der Saamen ist / je schlechter er zum säen ist/ der schwereste Saamen ist allezeit der beste. Es muß auch ein Ackermann wohl achtung geben auf das säen/ und nicht allezeit die Hand zu voll nehmen und dicke säen; im Sommer muß man die Hand nicht voll nehmen / sondern dinne säen/ und allezeit das Mittel halten; Gersten muß man zimlich dicke säen und alles zu rechter Zeit säen; Frühe säen ist besser dann Spat säen; man soll allzeit im newen oder zunehmenden Monat alles säen; die Aecker so nicht wohl gedungt seyn/ müssen zu erst gesäet werden/ darnach die andern. Zu Herbstzeiten muß man dick säen und die Hand voll nehmen/ dann den Winter durch erfreuert viel in der Erden/ und ist gemeiniglich die beste Zeit 14. Tag vor Michaeli/ 8. Tag nach Michaelis so muß der Rocken/ Weitzen/ und Winter-Gersten schon gesäet seyn/ dann es muß zum wenigsten noch aufgehen eines halben Fingers lang ehe es gefrieret/ sonsten erstickt es in der Erden. Man muß so bald säen/ als geackert ist/ weil der Acker noch frisch ist / darnach eget mans/ die gute wohlgedungte Aecker aber/ die man über Winter säen will/ muß man nicht gar zu zeitlich säen/ auf daß sich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/45
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/45>, abgerufen am 24.11.2024.