Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.Die Schlacht-Zeit. Wie man sich gegen dem Winter mit allerhand Fleisch versehen soll. Wie das Peckel-Faß zu bereiten seye. DAs Faß/ worinn das Fleisch gesaltzet werden soll/ müßt ihr zuvorderst wohl und fest binden/ denn die Nacht über roll Wasser stehen lassen/ damit es sich wohl zuziehe/ gießt dieses auß/ gebt siedend heiß Wasser mit auffgesottenen Wein-Rancken-Blättern wieder hinein/ bedeckt das Faß so lang/ biß das Wasser fast kalt ist/ wenn dieses außgegossen/ setzt unter das Faß ein Feuer-Becken mit glüenden Kohlen/ werfft auf das Becken ein gut Theil Nägelein/ oder eine handvoll Wachholder-Beeren/ und laßt es so trucken werden/ man kan auch zu mehrer Vorsorge/ weil die Peckel sehr subell und durchtringend ist/ den Boden / wie auch die Kimmen mit geschmoltzenem Talche begiessen/ und ehe man das Fleisch hinein legt/ muß der Boden wohl mit Saltz bestrecket werden. Fleisch wohl einzusaltzen. Die gemeinste Manier Fleisch einzusaltzen ist/ daß man jedes Stück Fleisch / absonderlich an allen Ecken/ bev[unleserliches Material]orab wo Knochen vorhanden/ und es hohl ist / wohl durchreibe/ denn packt es fest in dem Faß zusammen/ bestreüet es oben wohl mit Saltz/ diese kan auch wohl auf folgende Manier geschehen: Man macht eine Peckel/ so starck/ daß es kein Sals mehr annehmen will/ und ein Ey darinn schwimme/ wenn diese fertig/ bestreüer den Boden eures Fleisch-Fasses / setzt denn euer Fleisch/ gantz ungesaltzen Stück bey Stück hinein/ doch so weit voneinander/ daß keines das ander berühre/ bestreüer diese Lage wohl mit Saltz/ und verfolge besagter massen Die Schlacht-Zeit. Wie man sich gegen dem Winter mit allerhand Fleisch versehen soll. Wie das Peckel-Faß zu bereiten seye. DAs Faß/ worinn das Fleisch gesaltzet werden soll/ müßt ihr zuvorderst wohl und fest binden/ denn die Nacht über roll Wasser stehen lassen/ damit es sich wohl zuziehe/ gießt dieses auß/ gebt siedend heiß Wasser mit auffgesottenen Wein-Rancken-Blättern wieder hinein/ bedeckt das Faß so lang/ biß das Wasser fast kalt ist/ wenn dieses außgegossen/ setzt unter das Faß ein Feuer-Becken mit glüenden Kohlen/ werfft auf das Becken ein gut Theil Nägelein/ oder eine handvoll Wachholder-Beeren/ und laßt es so trucken werden/ man kan auch zu mehrer Vorsorge/ weil die Peckel sehr subell und durchtringend ist/ den Boden / wie auch die Kimmen mit geschmoltzenem Talche begiessen/ und ehe man das Fleisch hinein legt/ muß der Boden wohl mit Saltz bestrecket werden. Fleisch wohl einzusaltzen. Die gemeinste Manier Fleisch einzusaltzen ist/ daß man jedes Stück Fleisch / absonderlich an allen Ecken/ bev[unleserliches Material]orab wo Knochen vorhanden/ und es hohl ist / wohl durchreibe/ denn packt es fest in dem Faß zusam̃en/ bestreüet es oben wohl mit Saltz/ diese kan auch wohl auf folgende Manier geschehen: Man macht eine Peckel/ so starck/ daß es kein Sals mehr annehmen will/ und ein Ey darinn schwimme/ wenn diese fertig/ bestreüer den Boden eures Fleisch-Fasses / setzt denn euer Fleisch/ gantz ungesaltzen Stück bey Stück hinein/ doch so weit voneinander/ daß keines das ander berühre/ bestreüer diese Lage wohl mit Saltz/ und verfolge besagter massen <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0238" n="37"/> <head>Die Schlacht-Zeit.</head> <p>Wie man sich gegen dem Winter mit allerhand Fleisch versehen soll.</p> <p>Wie das Peckel-Faß zu bereiten seye.</p> <p>DAs Faß/ worinn das Fleisch gesaltzet werden soll/ müßt ihr zuvorderst wohl und fest binden/ denn die Nacht über roll Wasser stehen lassen/ damit es sich wohl zuziehe/ gießt dieses auß/ gebt siedend heiß Wasser mit auffgesottenen Wein-Rancken-Blättern wieder hinein/ bedeckt das Faß so lang/ biß das Wasser fast kalt ist/ wenn dieses außgegossen/ setzt unter das Faß ein Feuer-Becken mit glüenden Kohlen/ werfft auf das Becken ein gut Theil Nägelein/ oder eine handvoll Wachholder-Beeren/ und laßt es so trucken werden/ man kan auch zu mehrer Vorsorge/ weil die Peckel sehr subell und durchtringend ist/ den Boden / wie auch die Kimmen mit geschmoltzenem Talche begiessen/ und ehe man das Fleisch hinein legt/ muß der Boden wohl mit Saltz bestrecket werden.</p> <p>Fleisch wohl einzusaltzen.</p> <p>Die gemeinste Manier Fleisch einzusaltzen ist/ daß man jedes Stück Fleisch / absonderlich an allen Ecken/ bev<gap reason="illegible"/>orab wo Knochen vorhanden/ und es hohl ist / wohl durchreibe/ denn packt es fest in dem Faß zusam̃en/ bestreüet es oben wohl mit Saltz/ diese kan auch wohl auf folgende Manier geschehen: Man macht eine Peckel/ so starck/ daß es kein Sals mehr annehmen will/ und ein Ey darinn schwimme/ wenn diese fertig/ bestreüer den Boden eures Fleisch-Fasses / setzt denn euer Fleisch/ gantz ungesaltzen Stück bey Stück hinein/ doch so weit voneinander/ daß keines das ander berühre/ bestreüer diese Lage wohl mit Saltz/ und verfolge besagter massen </p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0238]
Die Schlacht-Zeit. Wie man sich gegen dem Winter mit allerhand Fleisch versehen soll.
Wie das Peckel-Faß zu bereiten seye.
DAs Faß/ worinn das Fleisch gesaltzet werden soll/ müßt ihr zuvorderst wohl und fest binden/ denn die Nacht über roll Wasser stehen lassen/ damit es sich wohl zuziehe/ gießt dieses auß/ gebt siedend heiß Wasser mit auffgesottenen Wein-Rancken-Blättern wieder hinein/ bedeckt das Faß so lang/ biß das Wasser fast kalt ist/ wenn dieses außgegossen/ setzt unter das Faß ein Feuer-Becken mit glüenden Kohlen/ werfft auf das Becken ein gut Theil Nägelein/ oder eine handvoll Wachholder-Beeren/ und laßt es so trucken werden/ man kan auch zu mehrer Vorsorge/ weil die Peckel sehr subell und durchtringend ist/ den Boden / wie auch die Kimmen mit geschmoltzenem Talche begiessen/ und ehe man das Fleisch hinein legt/ muß der Boden wohl mit Saltz bestrecket werden.
Fleisch wohl einzusaltzen.
Die gemeinste Manier Fleisch einzusaltzen ist/ daß man jedes Stück Fleisch / absonderlich an allen Ecken/ bev_ orab wo Knochen vorhanden/ und es hohl ist / wohl durchreibe/ denn packt es fest in dem Faß zusam̃en/ bestreüet es oben wohl mit Saltz/ diese kan auch wohl auf folgende Manier geschehen: Man macht eine Peckel/ so starck/ daß es kein Sals mehr annehmen will/ und ein Ey darinn schwimme/ wenn diese fertig/ bestreüer den Boden eures Fleisch-Fasses / setzt denn euer Fleisch/ gantz ungesaltzen Stück bey Stück hinein/ doch so weit voneinander/ daß keines das ander berühre/ bestreüer diese Lage wohl mit Saltz/ und verfolge besagter massen
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