Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.vermischt/ zusammen gestossen/ und also den jungen Hünlein zu essen gegeben. Solche Speise macht/ daß sie den Pfipffis nicht so leichtlichen bekommen/ die andere Zeit mag man sie unter ein Reißkorb fünffzehen Tag lang/ samt der Gluckhennen/ halten und einsperren: Nach den fünffzehen Tagen aber sie darnach mit der Hennen hin und her lassen umbgehen/ und mit gleicher Speiß ätzen. Wann man aber mehr dann eine Gluckhenne hat/ die auch ohne das dieselbige Zeit ihre Hünlein gebrütlet haben/ so mag man die jungen Hünlein dem ältesten Hun / und welches am besten gewohnt hat/ die junge Kücklin zuführen. Oder man kan sie einem Kappen geben/ und also die letzte Gluckhenne widerumb zum Hanen lassen. Uber fünff und zwentzig oder dreissig Hünlin soll man keiner Gluckhennen vertrawen: dann was darüber ist/ kan sie schwerlich erhalten und ernehren. Auch soll man sehen/ damit die Gluckhänne nicht zu wild oder zu geyl seye/ und also die jungen Hünlin zutrette/ oder umbringe/ sondern daß sie dieselbigen gern führe/ und unter ihren Füttichen warm halte. Item daß sie nicht zu vil scharre/ hin und her auffliege/ und also ihre Jungen verlasse. Keine Gluckhennen soll man vor viertzig Tagen in die Gärten gewehnen. Damit aber auch die Schlangen mit ihren gifftigen Athmen die jungen Hünlein nicht anblasen/ (dann solches ist ihnen ein g[unleserliches Material]fftiger Tod) soll man ihnen offtermals den Reißkorb/ darunter sie sitzen/ mit Hirtzenhorn/ oder mit Galbano/ oder mit Frawenhaar beräuchen/ dann aller solcher Rauch vertreibt die Schlangen. Junge Hüner ohne das außbrütlen von der Hitze der Hennen zu bekommen/ ist eytel vergebene fürwitz/ dann ob wol solches mag und kan geschehen/ so ist es doch eine ungewisse/ darzu nicht die rechte und gute weise/ junge Hüner dardurch zu überkommen. Man setzt die Eyer mit der Spitze über sich gekehrt/ eins nach dem andern in Hünerkott/ thut sie nachmals in einen zimlichen warmen Ofen/ und bedeckt sie un- vermischt/ zusammen gestossen/ und also den jungen Hünlein zu essen gegeben. Solche Speise macht/ daß sie den Pfipffis nicht so leichtlichen bekommen/ die andere Zeit mag man sie unter ein Reißkorb fünffzehen Tag lang/ samt der Gluckhennen/ halten und einsperren: Nach den fünffzehen Tagen aber sie darnach mit der Hennen hin und her lassen umbgehen/ und mit gleicher Speiß ätzen. Wann man aber mehr dann eine Gluckhenne hat/ die auch ohne das dieselbige Zeit ihre Hünlein gebrütlet haben/ so mag man die jungen Hünlein dem ältesten Hun / und welches am besten gewohnt hat/ die junge Kücklin zuführen. Oder man kan sie einem Kappen geben/ und also die letzte Gluckhenne widerumb zum Hanen lassen. Uber fünff und zwentzig oder dreissig Hünlin soll man keiner Gluckhennen vertrawen: dann was darüber ist/ kan sie schwerlich erhalten und ernehren. Auch soll man sehen/ damit die Gluckhänne nicht zu wild oder zu geyl seye/ und also die jungen Hünlin zutrette/ oder umbringe/ sondern daß sie dieselbigen gern führe/ und unter ihren Füttichen warm halte. Item daß sie nicht zu vil scharre/ hin und her auffliege/ und also ihre Jungen verlasse. Keine Gluckhennen soll man vor viertzig Tagen in die Gärten gewehnen. Damit aber auch die Schlangen mit ihren gifftigen Athmen die jungen Hünlein nicht anblasen/ (dann solches ist ihnen ein g[unleserliches Material]fftiger Tod) soll man ihnen offtermals den Reißkorb/ darunter sie sitzen/ mit Hirtzenhorn/ oder mit Galbano/ oder mit Frawenhaar beräuchen/ dann aller solcher Rauch vertreibt die Schlangen. Junge Hüner ohne das außbrütlen von der Hitze der Hennen zu bekommen/ ist eytel vergebene fürwitz/ dann ob wol solches mag und kan geschehen/ so ist es doch eine ungewisse/ darzu nicht die rechte und gute weise/ junge Hüner dardurch zu überkommen. Man setzt die Eyer mit der Spitze über sich gekehrt/ eins nach dem andern in Hünerkott/ thut sie nachmals in einen zimlichen warmen Ofen/ und bedeckt sie un- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0163" n="144"/> vermischt/ zusammen gestossen/ und also den jungen Hünlein zu essen gegeben. Solche Speise macht/ daß sie den Pfipffis nicht so leichtlichen bekommen/ die andere Zeit mag man sie unter ein Reißkorb fünffzehen Tag lang/ samt der Gluckhennen/ halten und einsperren: Nach den fünffzehen Tagen aber sie darnach mit der Hennen hin und her lassen umbgehen/ und mit gleicher Speiß ätzen.</p> <p>Wann man aber mehr dann eine Gluckhenne hat/ die auch ohne das dieselbige Zeit ihre Hünlein gebrütlet haben/ so mag man die jungen Hünlein dem ältesten Hun / und welches am besten gewohnt hat/ die junge Kücklin zuführen. Oder man kan sie einem Kappen geben/ und also die letzte Gluckhenne widerumb zum Hanen lassen. Uber fünff und zwentzig oder dreissig Hünlin soll man keiner Gluckhennen vertrawen: dann was darüber ist/ kan sie schwerlich erhalten und ernehren.</p> <p>Auch soll man sehen/ damit die Gluckhänne nicht zu wild oder zu geyl seye/ und also die jungen Hünlin zutrette/ oder umbringe/ sondern daß sie dieselbigen gern führe/ und unter ihren Füttichen warm halte.</p> <p>Item daß sie nicht zu vil scharre/ hin und her auffliege/ und also ihre Jungen verlasse. Keine Gluckhennen soll man vor viertzig Tagen in die Gärten gewehnen. Damit aber auch die Schlangen mit ihren gifftigen Athmen die jungen Hünlein nicht anblasen/ (dann solches ist ihnen ein g<gap reason="illegible"/>fftiger Tod) soll man ihnen offtermals den Reißkorb/ darunter sie sitzen/ mit Hirtzenhorn/ oder mit Galbano/ oder mit Frawenhaar beräuchen/ dann aller solcher Rauch vertreibt die Schlangen.</p> <p>Junge Hüner ohne das außbrütlen von der Hitze der Hennen zu bekommen/ ist eytel vergebene fürwitz/ dann ob wol solches mag und kan geschehen/ so ist es doch eine ungewisse/ darzu nicht die rechte und gute weise/ junge Hüner dardurch zu überkommen. Man setzt die Eyer mit der Spitze über sich gekehrt/ eins nach dem andern in Hünerkott/ thut sie nachmals in einen zimlichen warmen Ofen/ und bedeckt sie un- </p> </div> </body> </text> </TEI> [144/0163]
vermischt/ zusammen gestossen/ und also den jungen Hünlein zu essen gegeben. Solche Speise macht/ daß sie den Pfipffis nicht so leichtlichen bekommen/ die andere Zeit mag man sie unter ein Reißkorb fünffzehen Tag lang/ samt der Gluckhennen/ halten und einsperren: Nach den fünffzehen Tagen aber sie darnach mit der Hennen hin und her lassen umbgehen/ und mit gleicher Speiß ätzen.
Wann man aber mehr dann eine Gluckhenne hat/ die auch ohne das dieselbige Zeit ihre Hünlein gebrütlet haben/ so mag man die jungen Hünlein dem ältesten Hun / und welches am besten gewohnt hat/ die junge Kücklin zuführen. Oder man kan sie einem Kappen geben/ und also die letzte Gluckhenne widerumb zum Hanen lassen. Uber fünff und zwentzig oder dreissig Hünlin soll man keiner Gluckhennen vertrawen: dann was darüber ist/ kan sie schwerlich erhalten und ernehren.
Auch soll man sehen/ damit die Gluckhänne nicht zu wild oder zu geyl seye/ und also die jungen Hünlin zutrette/ oder umbringe/ sondern daß sie dieselbigen gern führe/ und unter ihren Füttichen warm halte.
Item daß sie nicht zu vil scharre/ hin und her auffliege/ und also ihre Jungen verlasse. Keine Gluckhennen soll man vor viertzig Tagen in die Gärten gewehnen. Damit aber auch die Schlangen mit ihren gifftigen Athmen die jungen Hünlein nicht anblasen/ (dann solches ist ihnen ein g_ fftiger Tod) soll man ihnen offtermals den Reißkorb/ darunter sie sitzen/ mit Hirtzenhorn/ oder mit Galbano/ oder mit Frawenhaar beräuchen/ dann aller solcher Rauch vertreibt die Schlangen.
Junge Hüner ohne das außbrütlen von der Hitze der Hennen zu bekommen/ ist eytel vergebene fürwitz/ dann ob wol solches mag und kan geschehen/ so ist es doch eine ungewisse/ darzu nicht die rechte und gute weise/ junge Hüner dardurch zu überkommen. Man setzt die Eyer mit der Spitze über sich gekehrt/ eins nach dem andern in Hünerkott/ thut sie nachmals in einen zimlichen warmen Ofen/ und bedeckt sie un-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |