Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.mehr dann fünffzehen/ im Mertzen neunzehen/ im Aprilen ein und zwenzig/ und den besten Hännen nicht mehr dann drey und zwenzig Eyer unterlegen. Von dem andern Tag Weinmonats/ mag kein Hun mehr Junge außbrüten/ es wäre dann im warmen Ofen/ wie zu Malta und bey mehrtheils Beauceroneren gemeinlich geschicht: dann im Winter seynd die jungen Hünlin gar böß auffzubringen. Ihre viel achten der jungen Hünlin nicht sonders/ welche im Brachmonat seynd außgebrüt worden: dann sie haltens gäntzlich darfür/ daß entweders solche Hünlin nicht kräfftig seyn/ oder aber gar nicht groß wachsen. Wann einer will fremder Art Eyer/ als der Gänß/ der Pfawen/ der Indianischen Hännen oder Antvögel/ einer zamen Hännen/ außzubrüten unterlegen/ derselbe muß die fremde siben oder neun Tag eher dann der Gluckhänne eigene Eyer/ wie obgesagt/ unterlegen. Die Phasanen - Eyer mag man zugleich mit den einheimischen Eyern unterlegen: dann sie brütlen sie eben so balo auß/ als der zamen Hännen Eyer. Item wiltu daß ein Henn eytel junge Hännen außbrute/ so soltu ihm also thun/ Du must die aller rundesten und platzechten Eyer der Gluckhennen unterlegen/ dann spitzige und lange Eyer machen eytel Männlin. Etliche haben sondere Ceremonien/ mit dem unterlegen/ dann sie nemmen nicht ie ein Ey nach dem andern/ und legens also ins Nest: sondern sie nemmen eine höltzine zimliche breite Schüssel/ thun die Eyer ordenlich darein/ lassens darnach fe[unleserliches Material] gemach selbs in das Nest lauffen. Man soll auch gute sorg und achtung haben/ daß kein Han oder sonst ein Hun ins Brütelnest komme/ und sich darein setze. Der Gluckhenne solt du ihr Essen und Trincken nahe beym Nest allwegen stellen lassen/ damit sie nicht zuviel außnstehen dörsse/ dann so bald sie einmal gewohnet auß dem Nest zu steigen/ und abweg zu geben/ kan man sie nachmals sehr schwerlich über ihren Eyeren behalten. mehr dann fünffzehen/ im Mertzen neunzehen/ im Aprilen ein und zwenzig/ und den besten Hännen nicht mehr dann drey und zwenzig Eyer unterlegen. Von dem andern Tag Weinmonats/ mag kein Hun mehr Junge außbrüten/ es wäre dañ im warmen Ofen/ wie zu Malta und bey mehrtheils Beauceroneren gemeinlich geschicht: dann im Winter seynd die jungen Hünlin gar böß auffzubringen. Ihre viel achten der jungen Hünlin nicht sonders/ welche im Brachmonat seynd außgebrüt worden: dann sie haltens gäntzlich darfür/ daß entweders solche Hünlin nicht kräfftig seyn/ oder aber gar nicht groß wachsen. Wann einer will fremder Art Eyer/ als der Gänß/ der Pfawen/ der Indianischen Hännen oder Antvögel/ einer zamen Hännen/ außzubrüten unterlegen/ derselbe muß die fremde siben oder neun Tag eher dann der Gluckhänne eigene Eyer/ wie obgesagt/ unterlegen. Die Phasanen - Eyer mag man zugleich mit den einheimischen Eyern unterlegen: dann sie brütlen sie eben so balo auß/ als der zamen Hännen Eyer. Item wiltu daß ein Henn eytel junge Hännen außbrute/ so soltu ihm also thun/ Du must die aller rundesten und platzechten Eyer der Gluckhennen unterlegen/ dann spitzige und lange Eyer machen eytel Männlin. Etliche haben sondere Ceremonien/ mit dem unterlegen/ dann sie nemmen nicht ie ein Ey nach dem andern/ und legens also ins Nest: sondern sie nemmen eine höltzine zimliche breite Schüssel/ thun die Eyer ordenlich darein/ lassens darnach fe[unleserliches Material] gemach selbs in das Nest lauffen. Man soll auch gute sorg und achtung haben/ daß kein Han oder sonst ein Hun ins Brütelnest komme/ und sich darein setze. Der Gluckhenne solt du ihr Essen und Trincken nahe beym Nest allwegen stellen lassen/ damit sie nicht zuviel auß̃stehen dörsse/ dann so bald sie einmal gewohnet auß dem Nest zu steigen/ und abweg zu geben/ kan man sie nachmals sehr schwerlich über ihren Eyeren behalten. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0160" n="141"/> mehr dann fünffzehen/ im Mertzen neunzehen/ im Aprilen ein und zwenzig/ und den besten Hännen nicht mehr dann drey und zwenzig Eyer unterlegen.</p> <p>Von dem andern Tag Weinmonats/ mag kein Hun mehr Junge außbrüten/ es wäre dañ im warmen Ofen/ wie zu Malta und bey mehrtheils Beauceroneren gemeinlich geschicht: dann im Winter seynd die jungen Hünlin gar böß auffzubringen. 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mehr dann fünffzehen/ im Mertzen neunzehen/ im Aprilen ein und zwenzig/ und den besten Hännen nicht mehr dann drey und zwenzig Eyer unterlegen.
Von dem andern Tag Weinmonats/ mag kein Hun mehr Junge außbrüten/ es wäre dañ im warmen Ofen/ wie zu Malta und bey mehrtheils Beauceroneren gemeinlich geschicht: dann im Winter seynd die jungen Hünlin gar böß auffzubringen. Ihre viel achten der jungen Hünlin nicht sonders/ welche im Brachmonat seynd außgebrüt worden: dann sie haltens gäntzlich darfür/ daß entweders solche Hünlin nicht kräfftig seyn/ oder aber gar nicht groß wachsen.
Wann einer will fremder Art Eyer/ als der Gänß/ der Pfawen/ der Indianischen Hännen oder Antvögel/ einer zamen Hännen/ außzubrüten unterlegen/ derselbe muß die fremde siben oder neun Tag eher dann der Gluckhänne eigene Eyer/ wie obgesagt/ unterlegen.
Die Phasanen - Eyer mag man zugleich mit den einheimischen Eyern unterlegen: dann sie brütlen sie eben so balo auß/ als der zamen Hännen Eyer.
Item wiltu daß ein Henn eytel junge Hännen außbrute/ so soltu ihm also thun/ Du must die aller rundesten und platzechten Eyer der Gluckhennen unterlegen/ dann spitzige und lange Eyer machen eytel Männlin.
Etliche haben sondere Ceremonien/ mit dem unterlegen/ dann sie nemmen nicht ie ein Ey nach dem andern/ und legens also ins Nest: sondern sie nemmen eine höltzine zimliche breite Schüssel/ thun die Eyer ordenlich darein/ lassens darnach fe_ gemach selbs in das Nest lauffen. Man soll auch gute sorg und achtung haben/ daß kein Han oder sonst ein Hun ins Brütelnest komme/ und sich darein setze.
Der Gluckhenne solt du ihr Essen und Trincken nahe beym Nest allwegen stellen lassen/ damit sie nicht zuviel auß̃stehen dörsse/ dann so bald sie einmal gewohnet auß dem Nest zu steigen/ und abweg zu geben/ kan man sie nachmals sehr schwerlich über ihren Eyeren behalten.
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