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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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Die Meyer bey uns/ gehen etwas gröbers mit solchen Hünern um/ dann sie ropffen ihnen die Federn am Bauch auß/ werffen darnach das Hun in das Wasser/ wöllen also das Hun dar mit erkühlen/ und ihre überige Hitze löschen. Oder setzens unter eine Wasserbütte/ und lassen sie vier Tag nacheinander also außfasten.

Wann du eine Gluckhenne nicht mehr wilt lassen brüten/ so soltu sie/ so bald sie außgebrütet hat/ oder zween Tag darnach/ zum Hanen gehen lassen/ dann also wird sie ihrer jungen Hünlin vergessen/ und widerum anfahen Eyer zu legen. Darfür aber soltu einen guten feißten Kappen nehmen/ ihm die Brust berauffen / mit brennenden Nesseln reiben/ und alsdann ihm die junge Hünlin/ an statt der Kluckhennen zu führen geben.

Das II. Capitel.

Von der Hüner Zufällen und Gebresten.

DIe Hüner pflegen gemeinlich/ wann sie alt werden/ böse Augen: item den Pfipffsen und Catharr/ zu bekommen. Solches geschicht aber von wegen der Kälte / oder von kalten gefrornen trincken/ Oder wann sie aussen deß Nachts versperret seyn worden/ und auff den Bäumen bleiben sitzen: oder daß sie im Regen unter dem freyen Himmel bleiben.

Ein Hun pflegt auch gemeinlich den Durchlauff zu bekommen/ wann man ihr Essen zu dünn oder zu feucht eingemacht hat: oder daß sie etwan laxirende oder treibende Kräuter gessen haben/ oder daß man zu Nacht das Hünerhauß offen hat gelassen. Den Pfipfftzen haben sie gern an der Zungen/ wann sie nicht zu trincken eine weil gehabt haben: oder aber daß sie trüb/ wüst und unsauber Wasser gelippert haben.

Die Läuß und Maden seynd ihnen auch/ wann sie brütlen/ gar nicht seltzam: wann sie nicht platz haben/ da sie sich möchten im Staub oder Sand waltzen/ und sich also ersaubern: Oder daß man das Hü-

Die Meyer bey uns/ gehen etwas gröbers mit solchen Hünern um/ dann sie ropffen ihnen die Federn am Bauch auß/ werffen darnach das Hun in das Wasser/ wöllen also das Hun dar mit erkühlen/ und ihre überige Hitze löschen. Oder setzens unter eine Wasserbütte/ und lassen sie vier Tag nacheinander also außfasten.

Wann du eine Gluckhenne nicht mehr wilt lassen brüten/ so soltu sie/ so bald sie außgebrütet hat/ oder zween Tag darnach/ zum Hanen gehen lassen/ dann also wird sie ihrer jungen Hünlin vergessen/ und widerum anfahen Eyer zu legen. Darfür aber soltu einen guten feißten Kappen nehmen/ ihm die Brust berauffen / mit brennenden Nesseln reiben/ und alsdann ihm die junge Hünlin/ an statt der Kluckhennen zu führen geben.

Das II. Capitel.

Von der Hüner Zufällen und Gebresten.

DIe Hüner pflegen gemeinlich/ wann sie alt werden/ böse Augen: item den Pfipffsen und Catharr/ zu bekommen. Solches geschicht aber von wegen der Kälte / oder von kalten gefrornen trincken/ Oder wann sie aussen deß Nachts versperret seyn worden/ und auff den Bäumen bleiben sitzen: oder daß sie im Regen unter dem freyen Himmel bleiben.

Ein Hun pflegt auch gemeinlich den Durchlauff zu bekommen/ wann man ihr Essen zu dünn oder zu feucht eingemacht hat: oder daß sie etwan laxirende oder treibende Kräuter gessen haben/ oder daß man zu Nacht das Hünerhauß offen hat gelassen. Den Pfipfftzen haben sie gern an der Zungen/ wann sie nicht zu trincken eine weil gehabt haben: oder aber daß sie trüb/ wüst und unsauber Wasser gelippert haben.

Die Läuß und Maden seynd ihnen auch/ wann sie brütlen/ gar nicht seltzam: wann sie nicht platz haben/ da sie sich möchten im Staub oder Sand waltzen/ und sich also ersaubern: Oder daß man das Hü-

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[136/0155] Die Meyer bey uns/ gehen etwas gröbers mit solchen Hünern um/ dann sie ropffen ihnen die Federn am Bauch auß/ werffen darnach das Hun in das Wasser/ wöllen also das Hun dar mit erkühlen/ und ihre überige Hitze löschen. Oder setzens unter eine Wasserbütte/ und lassen sie vier Tag nacheinander also außfasten. Wann du eine Gluckhenne nicht mehr wilt lassen brüten/ so soltu sie/ so bald sie außgebrütet hat/ oder zween Tag darnach/ zum Hanen gehen lassen/ dann also wird sie ihrer jungen Hünlin vergessen/ und widerum anfahen Eyer zu legen. Darfür aber soltu einen guten feißten Kappen nehmen/ ihm die Brust berauffen / mit brennenden Nesseln reiben/ und alsdann ihm die junge Hünlin/ an statt der Kluckhennen zu führen geben. Das II. Capitel. Von der Hüner Zufällen und Gebresten. DIe Hüner pflegen gemeinlich/ wann sie alt werden/ böse Augen: item den Pfipffsen und Catharr/ zu bekommen. Solches geschicht aber von wegen der Kälte / oder von kalten gefrornen trincken/ Oder wann sie aussen deß Nachts versperret seyn worden/ und auff den Bäumen bleiben sitzen: oder daß sie im Regen unter dem freyen Himmel bleiben. Ein Hun pflegt auch gemeinlich den Durchlauff zu bekommen/ wann man ihr Essen zu dünn oder zu feucht eingemacht hat: oder daß sie etwan laxirende oder treibende Kräuter gessen haben/ oder daß man zu Nacht das Hünerhauß offen hat gelassen. Den Pfipfftzen haben sie gern an der Zungen/ wann sie nicht zu trincken eine weil gehabt haben: oder aber daß sie trüb/ wüst und unsauber Wasser gelippert haben. Die Läuß und Maden seynd ihnen auch/ wann sie brütlen/ gar nicht seltzam: wann sie nicht platz haben/ da sie sich möchten im Staub oder Sand waltzen/ und sich also ersaubern: Oder daß man das Hü-

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/155>, abgerufen am 28.11.2024.