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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677.

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mit die Katze/ der Wisel/ die Schlange/ die Nattern/ und sonst ander Ungeziefer nicht zun Hünern steigen möge.

Mitten im Hof/ nahe am Hünerhauß/ möchte man auch etliche Bäume setzen und auffpflantzen/ oder Rebgeheld machen lassen. Damit also die alten Hüner ein Schatten im Sommer/ und die junge Hünlin ein Widerwehr gegen dem Geyer/ der Nachteule/ und andern fressigen Thieren/ darunter haben mögen.

Den Hünern ist auch nicht gut/ daß sie auff dem Getäffel oder Esterich sitzen / dann der Kath henget und klebet ihnen leichtlich an/ werden davon gern Lahm / oder Glidsüchtig. Solcher Ursach halben soll man ungefehrlich eines Schuchs hoch von der Erden/ und zwen Schuch weit von einander/ nicht ronde/ sondern viereckecht Setzstänglin (dann also sitzen die Hüner vil sicherer) ins Hünerhauß der länge nach auffschlagen lassen.

Ihr sollen auch einen eigenen Misthauffen dem Hünerhauß gleich entgegen/ doch an einem besondern Ort/ den Hünern zu gut auff nachfolgende weise/ schütten lassen.

Ihr sollet zu forderst eine Grube machen lassen/ darnach vil Erdrich und Feget drein schüttet/ mit Ochsen oder sonst anderm Blut begossen/ und ein gut theil Habern oben darauff zetteln/ darnach das Erdrich mit eysern Hacken oder einer Gabel durch einander umbrühren. Davon gebären in kurtzer Zeit vil Würme/ also daß die Hüner eine gute weil daran zu essen werden haben. Das jung wachsend Graß aber macht Würm so faißt/ daß die Hüner desto lustiger das Gewürm aufffressen. So offt es aber will an gemeldten Würmen manglen/ müssen ihr allweg ander Blut auff den Misthauffen schütten/ und andern Habern/ wie jetzt vermeldet darauff seyen.

Etliche pflegen/ wann sie wöllen gute faißte Kappen oder zartes Capaunenfleisch haben/ in ihren Höfen zu gelegener Zeit Maulbeer-Bäum zu pflantzen/ darvon werden die Kappen/ und das ander Geflügel/ so es die Maulbeeren isset/ sehr faißt und trefflich schmackhafftig.

mit die Katze/ der Wisel/ die Schlange/ die Nattern/ und sonst ander Ungeziefer nicht zun Hünern steigen möge.

Mitten im Hof/ nahe am Hünerhauß/ möchte man auch etliche Bäume setzen und auffpflantzen/ oder Rebgeheld machen lassen. Damit also die alten Hüner ein Schatten im Sommer/ und die junge Hünlin ein Widerwehr gegen dem Geyer/ der Nachteule/ und andern fressigen Thieren/ darunter haben mögen.

Den Hünern ist auch nicht gut/ daß sie auff dem Getäffel oder Esterich sitzen / dann der Kath henget und klebet ihnen leichtlich an/ werden davon gern Lahm / oder Glidsüchtig. Solcher Ursach halben soll man ungefehrlich eines Schuchs hoch von der Erden/ und zwen Schuch weit von einander/ nicht ronde/ sondern viereckecht Setzstänglin (dañ also sitzen die Hüner vil sicherer) ins Hünerhauß der länge nach auffschlagen lassen.

Ihr sollen auch einen eigenen Misthauffen dem Hünerhauß gleich entgegen/ doch an einem besondern Ort/ den Hünern zu gut auff nachfolgende weise/ schütten lassen.

Ihr sollet zu forderst eine Grube machen lassen/ darnach vil Erdrich und Feget drein schüttet/ mit Ochsen oder sonst anderm Blut begossen/ und ein gut theil Habern oben darauff zetteln/ darnach das Erdrich mit eysern Hacken oder einer Gabel durch einander umbrühren. Davon gebären in kurtzer Zeit vil Würme/ also daß die Hüner eine gute weil daran zu essen werden haben. Das jung wachsend Graß aber macht Würm so faißt/ daß die Hüner desto lustiger das Gewürm aufffressen. So offt es aber will an gemeldten Würmen manglen/ müssen ihr allweg ander Blut auff den Misthauffen schütten/ und andern Habern/ wie jetzt vermeldet darauff seyen.

Etliche pflegen/ wann sie wöllen gute faißte Kappen oder zartes Capaunenfleisch haben/ in ihren Höfen zu gelegener Zeit Maulbeer-Bäum zu pflantzen/ darvon werden die Kappen/ und das ander Geflügel/ so es die Maulbeeren isset/ sehr faißt und trefflich schmackhafftig.

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[133/0152] mit die Katze/ der Wisel/ die Schlange/ die Nattern/ und sonst ander Ungeziefer nicht zun Hünern steigen möge. Mitten im Hof/ nahe am Hünerhauß/ möchte man auch etliche Bäume setzen und auffpflantzen/ oder Rebgeheld machen lassen. Damit also die alten Hüner ein Schatten im Sommer/ und die junge Hünlin ein Widerwehr gegen dem Geyer/ der Nachteule/ und andern fressigen Thieren/ darunter haben mögen. Den Hünern ist auch nicht gut/ daß sie auff dem Getäffel oder Esterich sitzen / dann der Kath henget und klebet ihnen leichtlich an/ werden davon gern Lahm / oder Glidsüchtig. Solcher Ursach halben soll man ungefehrlich eines Schuchs hoch von der Erden/ und zwen Schuch weit von einander/ nicht ronde/ sondern viereckecht Setzstänglin (dañ also sitzen die Hüner vil sicherer) ins Hünerhauß der länge nach auffschlagen lassen. Ihr sollen auch einen eigenen Misthauffen dem Hünerhauß gleich entgegen/ doch an einem besondern Ort/ den Hünern zu gut auff nachfolgende weise/ schütten lassen. Ihr sollet zu forderst eine Grube machen lassen/ darnach vil Erdrich und Feget drein schüttet/ mit Ochsen oder sonst anderm Blut begossen/ und ein gut theil Habern oben darauff zetteln/ darnach das Erdrich mit eysern Hacken oder einer Gabel durch einander umbrühren. Davon gebären in kurtzer Zeit vil Würme/ also daß die Hüner eine gute weil daran zu essen werden haben. Das jung wachsend Graß aber macht Würm so faißt/ daß die Hüner desto lustiger das Gewürm aufffressen. So offt es aber will an gemeldten Würmen manglen/ müssen ihr allweg ander Blut auff den Misthauffen schütten/ und andern Habern/ wie jetzt vermeldet darauff seyen. Etliche pflegen/ wann sie wöllen gute faißte Kappen oder zartes Capaunenfleisch haben/ in ihren Höfen zu gelegener Zeit Maulbeer-Bäum zu pflantzen/ darvon werden die Kappen/ und das ander Geflügel/ so es die Maulbeeren isset/ sehr faißt und trefflich schmackhafftig.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Haltern. Bd. 3. Nördlingen, 1677, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz03_1677/152>, abgerufen am 06.05.2024.