Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Pharmacopaevs, oder Haus-Apothecker genandt. Bd. 2. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

Substantz. Ist gut für Feigwartzen/ wo sie seynd. Inwendig so soll man deß Wassers trincken alle Morgen drey Loth/ biß sie vergehen/ Wo aber außwendig/ so wasch man sie damit/ netz leinen Tüchlin darein/ und übergelegt/ sie vergehen.

Also gebraucht Morgens und Abends/ ist gut zu allen Wunden/ und alten Schäden. pag. 2. fig. 7.

Bilsen-Kraut.

Sau-Bon. Jupiters-Bon.

Schlafftrunck.

HIe acht man deß rechten Krauts/ denn Bilsam ist dreyerley. Das dritt hat faiste Blätter/ voller Feuchtung/ sein Blum und Saamen seind wiß/ wächst nah bey den Bäumen und Bächen. Dieser Saam wird gebraucht in der Artzney/ ist kalt im dritten Grad/ und trucken im andern/ hat ein groben Stengel/ dabey hats Häupter/ die seind voll Saamen/ hat braite langlechte Blätter.

Bilsen-Kraut gestossen/ und drunder gemischet Gersten-Mehl/ gelegt auff ein hitzig Geschwär/ es heylt.

Die Wurtzel von Bilsen gesotten mit Essig/ oder den Rauch vom Saamen in Mund gehalten/ nimbts Zahnweh.

Der Saam grün gestossen/ daß er Safft gibt/ denn gestrichen über böse Augen / nimbt den Eyter daraus. Oder ihn Pflastersweis über die Augen gelegt/ nimt Augenweh.

Der Saam gestossen/ und mit Wein vermischt/ hilffet den schwerenden Brüsten. Bilsen-Saamen gepulvert mit Frawen-Milch/ Eyßweiß/ und mit wenig Essig vermischt/ um den Schlaff gestrichen/ macht schlaffen. Oder ein Fuß-Wasser von Bilsen-Saamen gemacht/ bringt den Schlaff.

Hüt dich/ diß Kraut und Saamen roh zu essen/ denn es ist vergifft. pag. 2. fig. 8.

Substantz. Ist gut für Feigwartzen/ wo sie seynd. Inwendig so soll man deß Wassers trincken alle Morgen drey Loth/ biß sie vergehen/ Wo aber außwendig/ so wasch man sie damit/ netz leinen Tüchlin darein/ und übergelegt/ sie vergehen.

Also gebraucht Morgens und Abends/ ist gut zu allen Wunden/ und alten Schäden. pag. 2. fig. 7.

Bilsen-Kraut.

Sau-Bon. Jupiters-Bon.

Schlafftrunck.

HIe acht man deß rechten Krauts/ denn Bilsam ist dreyerley. Das dritt hat faiste Blätter/ voller Feuchtung/ sein Blum und Saamen seind wiß/ wächst nah bey den Bäumen und Bächen. Dieser Saam wird gebraucht in der Artzney/ ist kalt im dritten Grad/ und trucken im andern/ hat ein groben Stengel/ dabey hats Häupter/ die seind voll Saamen/ hat braite langlechte Blätter.

Bilsen-Kraut gestossen/ und drunder gemischet Gersten-Mehl/ gelegt auff ein hitzig Geschwär/ es heylt.

Die Wurtzel von Bilsen gesotten mit Essig/ oder den Rauch vom Saamen in Mund gehalten/ nimbts Zahnweh.

Der Saam grün gestossen/ daß er Safft gibt/ denn gestrichen über böse Augen / nimbt den Eyter daraus. Oder ihn Pflastersweis über die Augen gelegt/ nimt Augenweh.

Der Saam gestossen/ und mit Wein vermischt/ hilffet den schwerenden Brüsten. Bilsen-Saamen gepulvert mit Frawen-Milch/ Eyßweiß/ und mit wenig Essig vermischt/ um den Schlaff gestrichen/ macht schlaffen. Oder ein Fuß-Wasser von Bilsen-Saamen gemacht/ bringt den Schlaff.

Hüt dich/ diß Kraut und Saamen roh zu essen/ denn es ist vergifft. pag. 2. fig. 8.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0020" n="14"/>
Substantz. Ist gut für Feigwartzen/ wo                      sie seynd. Inwendig so soll man deß Wassers trincken alle Morgen drey Loth/ biß                      sie vergehen/ Wo aber außwendig/ so wasch man sie damit/ netz leinen Tüchlin                      darein/ und übergelegt/ sie vergehen.</p>
        <p>Also gebraucht Morgens und Abends/ ist gut zu allen Wunden/ und alten Schäden.                      pag. 2. fig. 7.</p>
        <p>Bilsen-Kraut.</p>
        <p>Sau-Bon. Jupiters-Bon.</p>
        <p>Schlafftrunck.</p>
        <p>HIe acht man deß rechten Krauts/ denn Bilsam ist dreyerley. Das dritt hat faiste                      Blätter/ voller Feuchtung/ sein Blum und Saamen seind wiß/ wächst nah bey den                      Bäumen und Bächen. Dieser Saam wird gebraucht in der Artzney/ ist kalt im                      dritten Grad/ und trucken im andern/ hat ein groben Stengel/ dabey hats                      Häupter/ die seind voll Saamen/ hat braite langlechte Blätter.</p>
        <p>Bilsen-Kraut gestossen/ und drunder gemischet Gersten-Mehl/ gelegt auff ein                      hitzig Geschwär/ es heylt.</p>
        <p>Die Wurtzel von Bilsen gesotten mit Essig/ oder den Rauch vom Saamen in Mund                      gehalten/ nimbts Zahnweh.</p>
        <p>Der Saam grün gestossen/ daß er Safft gibt/ denn gestrichen über böse Augen /                      nimbt den Eyter daraus. Oder ihn Pflastersweis über die Augen gelegt/ nimt                      Augenweh.</p>
        <p>Der Saam gestossen/ und mit Wein vermischt/ hilffet den schwerenden Brüsten.                      Bilsen-Saamen gepulvert mit Frawen-Milch/ Eyßweiß/ und mit wenig Essig                      vermischt/ um den Schlaff gestrichen/ macht schlaffen. Oder ein Fuß-Wasser von                      Bilsen-Saamen gemacht/ bringt den Schlaff.</p>
        <p>Hüt dich/ diß Kraut und Saamen roh zu essen/ denn es ist vergifft. pag. 2. fig.                      8.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0020] Substantz. Ist gut für Feigwartzen/ wo sie seynd. Inwendig so soll man deß Wassers trincken alle Morgen drey Loth/ biß sie vergehen/ Wo aber außwendig/ so wasch man sie damit/ netz leinen Tüchlin darein/ und übergelegt/ sie vergehen. Also gebraucht Morgens und Abends/ ist gut zu allen Wunden/ und alten Schäden. pag. 2. fig. 7. Bilsen-Kraut. Sau-Bon. Jupiters-Bon. Schlafftrunck. HIe acht man deß rechten Krauts/ denn Bilsam ist dreyerley. Das dritt hat faiste Blätter/ voller Feuchtung/ sein Blum und Saamen seind wiß/ wächst nah bey den Bäumen und Bächen. Dieser Saam wird gebraucht in der Artzney/ ist kalt im dritten Grad/ und trucken im andern/ hat ein groben Stengel/ dabey hats Häupter/ die seind voll Saamen/ hat braite langlechte Blätter. Bilsen-Kraut gestossen/ und drunder gemischet Gersten-Mehl/ gelegt auff ein hitzig Geschwär/ es heylt. Die Wurtzel von Bilsen gesotten mit Essig/ oder den Rauch vom Saamen in Mund gehalten/ nimbts Zahnweh. Der Saam grün gestossen/ daß er Safft gibt/ denn gestrichen über böse Augen / nimbt den Eyter daraus. Oder ihn Pflastersweis über die Augen gelegt/ nimt Augenweh. Der Saam gestossen/ und mit Wein vermischt/ hilffet den schwerenden Brüsten. Bilsen-Saamen gepulvert mit Frawen-Milch/ Eyßweiß/ und mit wenig Essig vermischt/ um den Schlaff gestrichen/ macht schlaffen. Oder ein Fuß-Wasser von Bilsen-Saamen gemacht/ bringt den Schlaff. Hüt dich/ diß Kraut und Saamen roh zu essen/ denn es ist vergifft. pag. 2. fig. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz02_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz02_1677/20
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Pharmacopaevs, oder Haus-Apothecker genandt. Bd. 2. Nördlingen, 1677, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz02_1677/20>, abgerufen am 23.11.2024.