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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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sten Früchte bringet/ welches denn wohl zu mercken / wann man eine lange Ruthe nimmt/ daß man einen jungen Schoß unten daran lässet mit drey oder vier Knospen/ damit es desto besser seine Nahrung und Krafft an sich ziehen kan.

An die alten Reb-Stöcke/ die sieben oder acht Jahr gestanden/ legt man unten etwas kleines Steingemürsel oder klein gestampffte Schieffer-Steine/ dann sie dardurch fruchtbar werden.

Maulbeer-Baum

Wird nun oder im Martio durchs Einlegen fortgesetzt/ auch im October und November von Wurtzel-Sprossen/ wie der Feigenbaum/ vermehret. Kan auch auf Aepffel- und Castanien-Bäume gepfropffet werden/ wird auch auß Saamen erzogen / stehet aber wohl zehen Jahr/ ehe er Früchte bringet/ er machet eine grosse Wurtzel/ und trägt seine schwartze Beeren im Augusto, er wird deßwegen vor den klugesten Baum gehalten/ weilen er nicht eher außspriesset/ als biß kein Frost mehr vorhanden.

Gegen Ende dieses Monats könnet ihr die Bäume noch beschneiden/ schaben und umhacken/ damit die Rinde nicht verletzt und der Baum nicht schädlich beweget werde/ hauet oder säget solche oder andere undienliche Aeste gleich an dem Baum weg/ verstreichet die Wunde mit vermischtem Lehm/ Kühkoth und Terpentin.

Küchen-Garten.

IN selbigem könnet ihr diesen Monat/ weil meistentheils die Erde von Frost noch geschlossen/ oder noch zu besorgen/ wenig nützliches verrichten/ verfertiget euch zur frühen Auß-Saat ein Mist-Bette/ erwehlt einen Ort dazu/ der gegen Mittag liget/ und den gantzen Tag die freye Sonne hat/ daselbst machet auch eine Grube auf 6. Fuß tieff/ füllet solche mit frischem Pferd-Mist/ und trettet solchen fein dichte und fest auf einander/ übergiesset ihn mit Wasser / damit er sich durch und durch wohl erhize/ schüttet dann zweyer quer Hände hoch gute kurtze Erde darauff/ lassets also ein/ zwey oder drey Tage ligen/ biß die gröste Hitze deß Mistes vorbey /

sten Früchte bringet/ welches denn wohl zu mercken / wann man eine lange Ruthe nim̃t/ daß man einen jungen Schoß unten daran lässet mit drey oder vier Knospen/ damit es desto besser seine Nahrung und Krafft an sich ziehen kan.

An die alten Reb-Stöcke/ die sieben oder acht Jahr gestanden/ legt man unten etwas kleines Steingemürsel oder klein gestampffte Schieffer-Steine/ dann sie dardurch fruchtbar werden.

Maulbeer-Baum

Wird nun oder im Martio durchs Einlegen fortgesetzt/ auch im October und November von Wurtzel-Sprossen/ wie der Feigenbaum/ vermehret. Kan auch auf Aepffel- und Castanien-Bäume gepfropffet werden/ wird auch auß Saamen erzogen / stehet aber wohl zehen Jahr/ ehe er Früchte bringet/ er machet eine grosse Wurtzel/ und trägt seine schwartze Beeren im Augusto, er wird deßwegen vor den klugesten Baum gehalten/ weilen er nicht eher außspriesset/ als biß kein Frost mehr vorhanden.

Gegen Ende dieses Monats könnet ihr die Bäume noch beschneiden/ schaben und umhacken/ damit die Rinde nicht verletzt und der Baum nicht schädlich beweget werde/ hauet oder säget solche oder andere undienliche Aeste gleich an dem Baum weg/ verstreichet die Wunde mit vermischtem Lehm/ Kühkoth und Terpentin.

Küchen-Garten.

IN selbigem könnet ihr diesen Monat/ weil meistentheils die Erde von Frost noch geschlossen/ oder noch zu besorgen/ wenig nützliches verrichten/ verfertiget euch zur frühen Auß-Saat ein Mist-Bette/ erwehlt einen Ort dazu/ der gegen Mittag liget/ und den gantzen Tag die freye Soñe hat/ daselbst machet auch eine Grube auf 6. Fuß tieff/ füllet solche mit frischem Pferd-Mist/ und trettet solchen fein dichte und fest auf einander/ übergiesset ihn mit Wasser / damit er sich durch und durch wohl erhize/ schüttet dann zweyer quer Hände hoch gute kurtze Erde darauff/ lassets also ein/ zwey oder drey Tage ligen/ biß die gröste Hitze deß Mistes vorbey /

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        <p>Maulbeer-Baum</p>
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[45/0079] sten Früchte bringet/ welches denn wohl zu mercken / wann man eine lange Ruthe nim̃t/ daß man einen jungen Schoß unten daran lässet mit drey oder vier Knospen/ damit es desto besser seine Nahrung und Krafft an sich ziehen kan. An die alten Reb-Stöcke/ die sieben oder acht Jahr gestanden/ legt man unten etwas kleines Steingemürsel oder klein gestampffte Schieffer-Steine/ dann sie dardurch fruchtbar werden. Maulbeer-Baum Wird nun oder im Martio durchs Einlegen fortgesetzt/ auch im October und November von Wurtzel-Sprossen/ wie der Feigenbaum/ vermehret. Kan auch auf Aepffel- und Castanien-Bäume gepfropffet werden/ wird auch auß Saamen erzogen / stehet aber wohl zehen Jahr/ ehe er Früchte bringet/ er machet eine grosse Wurtzel/ und trägt seine schwartze Beeren im Augusto, er wird deßwegen vor den klugesten Baum gehalten/ weilen er nicht eher außspriesset/ als biß kein Frost mehr vorhanden. Gegen Ende dieses Monats könnet ihr die Bäume noch beschneiden/ schaben und umhacken/ damit die Rinde nicht verletzt und der Baum nicht schädlich beweget werde/ hauet oder säget solche oder andere undienliche Aeste gleich an dem Baum weg/ verstreichet die Wunde mit vermischtem Lehm/ Kühkoth und Terpentin. Küchen-Garten. IN selbigem könnet ihr diesen Monat/ weil meistentheils die Erde von Frost noch geschlossen/ oder noch zu besorgen/ wenig nützliches verrichten/ verfertiget euch zur frühen Auß-Saat ein Mist-Bette/ erwehlt einen Ort dazu/ der gegen Mittag liget/ und den gantzen Tag die freye Soñe hat/ daselbst machet auch eine Grube auf 6. Fuß tieff/ füllet solche mit frischem Pferd-Mist/ und trettet solchen fein dichte und fest auf einander/ übergiesset ihn mit Wasser / damit er sich durch und durch wohl erhize/ schüttet dann zweyer quer Hände hoch gute kurtze Erde darauff/ lassets also ein/ zwey oder drey Tage ligen/ biß die gröste Hitze deß Mistes vorbey /

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/79>, abgerufen am 22.11.2024.