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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Der Apricosen sind zweyerley rothe und gelbe/ die rothen sind besser am Geschmack/ die gelben aber besser zum Einmachen zu gebrauchen.

Kirsch-Bäume

Werden gleichfals auß den Steinen fortgebracht/ diese tragen gute lang-taurende Früchte/ und werden dicke Bäume. Werden auch auß den Wurtzel-Zweigen der Kriechen-Bäume erzeigt: Als wohltragende oder Waryfsche Kirschen/ so auf einem alten Holtz tragen/ sind nidrige Stämme/ man setzt sie meists an ein Gehege / gegen Westen/ und wann deren Stämmlein eine[unleserliches Material] Daumens dick worden/ alsdann wird im Mertzen darauff gepfropffet/ durchs ablactiren oder absäugen/ die jenigen Bäume/ von welchen ihr ablactiren wollet/ müssen/ wie schon gedacht / ein Jahr zwischen gemeldten jungen Stämmlein still gestanden seyn/ auf daß sie ihnen desto bessere Krafft und Nahrung geben. Ihr könnet auch füglich darauff impffen oder pfropffen.

Der Kirschen Arten sind gar vielerley/ in Holland werden sie genennt: Schlechte und doppelte May-Kirschen/ Gewürtz-Kirschen/ Amarellen/ Veenbuhr; Wohltragende Kirschen/ Waryse Kirschen/ Blut-Kirschen/ Kirschen von der Natt / Joan Arsen Kirschen/ frühe und spält Folgers/ Spanische Kirschen/ schwartze Kriechen mit doppelten Blumen/ Ungarische Kirschen/ und viel mehr andere.

Pflaumen-Bäum

Können auch daß Steinen erzogen werden/ man setzt sie folglich an die Gehäge / oder in Baum-Garten: Die weissen Bauren-Pflaumen/ wie auch die Zwetschken werden nicht gepfropfft/ wachsen von sich selbst willig genug/ die andern Sorten aber müssen verpfropfft oder oculirt werden/ es sey auf hohe und nidrige Stämme. Die Pflaumen stehen ein lange Zeit/ ehe sie Früchte bringen/ das machen die viele Wasser-Reise/ so daran wachsen/ welche ihr im Julio oben in Wipffeln bemutzen oder beschneiden müsset/ wor auß dann kleine Sprößlein kommen / die folgendes Jahr Blumen/ und hernacher Früchte bringen.

Der Apricosen sind zweyerley rothe und gelbe/ die rothen sind besser am Geschmack/ die gelben aber besser zum Einmachen zu gebrauchen.

Kirsch-Bäume

Werden gleichfals auß den Steinen fortgebracht/ diese tragen gute lang-taurende Früchte/ und werden dicke Bäume. Werden auch auß den Wurtzel-Zweigen der Kriechen-Bäume erzeigt: Als wohltragende oder Waryfsche Kirschen/ so auf einem alten Holtz tragen/ sind nidrige Stämme/ man setzt sie meists an ein Gehege / gegen Westen/ und wann deren Stämmlein eine[unleserliches Material] Daumens dick worden/ alsdann wird im Mertzen darauff gepfropffet/ durchs ablactiren oder absäugen/ die jenigen Bäume/ von welchen ihr ablactiren wollet/ müssen/ wie schon gedacht / ein Jahr zwischen gemeldten jungen Stäm̃lein still gestanden seyn/ auf daß sie ihnen desto bessere Krafft und Nahrung geben. Ihr könnet auch füglich darauff impffen oder pfropffen.

Der Kirschen Arten sind gar vielerley/ in Holland werden sie genennt: Schlechte und doppelte May-Kirschen/ Gewürtz-Kirschen/ Amarellen/ Veenbuhr; Wohltragende Kirschen/ Waryse Kirschen/ Blut-Kirschen/ Kirschen von der Natt / Joan Arsen Kirschen/ frühe und spält Folgers/ Spanische Kirschen/ schwartze Kriechen mit doppelten Blumen/ Ungarische Kirschen/ und viel mehr andere.

Pflaumen-Bäum

Können auch daß Steinen erzogen werden/ man setzt sie folglich an die Gehäge / oder in Baum-Garten: Die weissen Bauren-Pflaumen/ wie auch die Zwetschken werden nicht gepfropfft/ wachsen von sich selbst willig genug/ die andern Sorten aber müssen verpfropfft oder oculirt werden/ es sey auf hohe und nidrige Stämme. Die Pflaumen stehen ein lange Zeit/ ehe sie Früchte bringen/ das machen die viele Wasser-Reise/ so daran wachsen/ welche ihr im Julio oben in Wipffeln bemutzen oder beschneiden müsset/ wor auß dann kleine Sprößlein kommen / die folgendes Jahr Blumen/ und hernacher Früchte bringen.

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        <p>Werden gleichfals auß den Steinen fortgebracht/ diese tragen gute lang-taurende                      Früchte/ und werden dicke Bäume. Werden auch auß den Wurtzel-Zweigen der                      Kriechen-Bäume erzeigt: Als wohltragende oder Waryfsche Kirschen/ so auf einem                      alten Holtz tragen/ sind nidrige Stämme/ man setzt sie meists an ein Gehege /                      gegen Westen/ und wann deren Stämmlein eine<gap reason="illegible"/> Daumens dick worden/ alsdann                      wird im Mertzen darauff gepfropffet/ durchs ablactiren oder absäugen/ die                      jenigen Bäume/ von welchen ihr ablactiren wollet/ müssen/ wie schon gedacht /                      ein Jahr zwischen gemeldten jungen Stäm&#x0303;lein still gestanden seyn/ auf                      daß sie ihnen desto bessere Krafft und Nahrung geben. Ihr könnet auch füglich                      darauff impffen oder pfropffen.</p>
        <p>Der Kirschen Arten sind gar vielerley/ in Holland werden sie genennt: Schlechte                      und doppelte May-Kirschen/ Gewürtz-Kirschen/ Amarellen/ Veenbuhr;                      Wohltragende Kirschen/ Waryse Kirschen/ Blut-Kirschen/ Kirschen von der Natt                     / Joan Arsen Kirschen/ frühe und spält Folgers/ Spanische Kirschen/ schwartze                      Kriechen mit doppelten Blumen/ Ungarische Kirschen/ und viel mehr andere.</p>
        <p>Pflaumen-Bäum</p>
        <p>Können auch daß Steinen erzogen werden/ man setzt sie folglich an die Gehäge /                      oder in Baum-Garten: Die weissen Bauren-Pflaumen/ wie auch die Zwetschken                      werden nicht gepfropfft/ wachsen von sich selbst willig genug/ die andern                      Sorten aber müssen verpfropfft oder oculirt werden/ es sey auf hohe und nidrige                      Stämme. Die Pflaumen stehen ein lange Zeit/ ehe sie Früchte bringen/ das                      machen die viele Wasser-Reise/ so daran wachsen/ welche ihr im Julio oben in                      Wipffeln bemutzen oder beschneiden müsset/ wor auß dann kleine Sprößlein kommen                     / die folgendes Jahr Blumen/ und hernacher Früchte bringen.</p>
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[39/0073] Der Apricosen sind zweyerley rothe und gelbe/ die rothen sind besser am Geschmack/ die gelben aber besser zum Einmachen zu gebrauchen. Kirsch-Bäume Werden gleichfals auß den Steinen fortgebracht/ diese tragen gute lang-taurende Früchte/ und werden dicke Bäume. Werden auch auß den Wurtzel-Zweigen der Kriechen-Bäume erzeigt: Als wohltragende oder Waryfsche Kirschen/ so auf einem alten Holtz tragen/ sind nidrige Stämme/ man setzt sie meists an ein Gehege / gegen Westen/ und wann deren Stämmlein eine_ Daumens dick worden/ alsdann wird im Mertzen darauff gepfropffet/ durchs ablactiren oder absäugen/ die jenigen Bäume/ von welchen ihr ablactiren wollet/ müssen/ wie schon gedacht / ein Jahr zwischen gemeldten jungen Stäm̃lein still gestanden seyn/ auf daß sie ihnen desto bessere Krafft und Nahrung geben. Ihr könnet auch füglich darauff impffen oder pfropffen. Der Kirschen Arten sind gar vielerley/ in Holland werden sie genennt: Schlechte und doppelte May-Kirschen/ Gewürtz-Kirschen/ Amarellen/ Veenbuhr; Wohltragende Kirschen/ Waryse Kirschen/ Blut-Kirschen/ Kirschen von der Natt / Joan Arsen Kirschen/ frühe und spält Folgers/ Spanische Kirschen/ schwartze Kriechen mit doppelten Blumen/ Ungarische Kirschen/ und viel mehr andere. Pflaumen-Bäum Können auch daß Steinen erzogen werden/ man setzt sie folglich an die Gehäge / oder in Baum-Garten: Die weissen Bauren-Pflaumen/ wie auch die Zwetschken werden nicht gepfropfft/ wachsen von sich selbst willig genug/ die andern Sorten aber müssen verpfropfft oder oculirt werden/ es sey auf hohe und nidrige Stämme. Die Pflaumen stehen ein lange Zeit/ ehe sie Früchte bringen/ das machen die viele Wasser-Reise/ so daran wachsen/ welche ihr im Julio oben in Wipffeln bemutzen oder beschneiden müsset/ wor auß dann kleine Sprößlein kommen / die folgendes Jahr Blumen/ und hernacher Früchte bringen.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/73>, abgerufen am 25.11.2024.