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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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NAch dem der sorgfältige Haußhalter bißhero angewiesen/ wie ein Garre anzulegen / zu verwahren/ zu bepflantzen/ von Unziefer zu befreyen/ und was ins gemein dabey zu bedencken; Lehrer er nun ferner was Wonatlich durchs ganze Jahr darin zu verrichten/ wie die Früchte nachgehends mit Nutzen/ nicht allein zur Speise / sondern auch zur Gesundheit zu gebrauchen/ und mit den Blumen umbzugehen sey.

JANUARIUS.

LAsset in diesem Monat nöthigen Mist in Garten führen: Es wird darfür gehalten / daß den 10. (20.) Januarij umb Fabian und Sebastian Tag der Safft in die Bäume komme/ zweiffle aber gar sehr/ daß es in unsern theils kalten Ländern geschehe.

In diesem und folgendem Monat/ wann die Erde gefroren/ könnet ihr grosse Bäume mit dem gefrornen Erdreich/ wie auch die wilden Stämme/ darauff man künfftig peltzen oder pfropffen will/ versetzen/ doch ist/ wie schon gedacht / die Zeit/ wann es starck gefroren/ wohl in acht zu nehmen/ alsdann muß man deß Baumes Wurtzel wohl umgraben/ dieselbe ohne Schaden ledig machen/ und die gefrorne Erde daran lassen/ mi[unleserliches Material] Wasser vor Nacht begiessen/ daß es wohl aneinander frieret/ ferner auf einen Schlitten/ zu der vorhero dazu mit durchgeworffener fetten Erde bereileten Gruben führen/ und wie er vor diesem gegen der Sonnen gestanden/ gemach und fleissig wieder einsetzen.

Ihr könnet nun auch ein Geschirr mit gutem/ jedoch etwas sandigen Erdreich/ so aber mittelmässig feucht an einem laulicht warmen Ort gehalten werden muß / anfüllen/ und allerhand vornehmes Kern-Obst/ im wachsenden Liecht/ darein setzen/ welche Kern bald außkäumen/ hernacher müssen sie etwas feuchter biß in den April erhalten und gewartet werden/ biß sie an die fünff oder sechs Blätter treiben/ alsdann wieder in wachsen-

NAch dem der sorgfältige Haußhalter bißhero angewiesen/ wie ein Garre anzulegen / zu verwahren/ zu bepflantzen/ von Unziefer zu befreyen/ und was ins gemein dabey zu bedencken; Lehrer er nun ferner was Wonatlich durchs ganze Jahr darin zu verrichten/ wie die Früchte nachgehends mit Nutzen/ nicht allein zur Speise / sondern auch zur Gesundheit zu gebrauchen/ und mit den Blumen umbzugehen sey.

JANUARIUS.

LAsset in diesem Monat nöthigen Mist in Garten führen: Es wird darfür gehalten / daß den 10. (20.) Januarij umb Fabian und Sebastian Tag der Safft in die Bäume kom̃e/ zweiffle aber gar sehr/ daß es in unsern theils kalten Ländern geschehe.

In diesem und folgendem Monat/ wann die Erde gefroren/ könnet ihr grosse Bäume mit dem gefrornen Erdreich/ wie auch die wilden Stäm̃e/ darauff man künfftig peltzen oder pfropffen will/ versetzen/ doch ist/ wie schon gedacht / die Zeit/ wann es starck gefroren/ wohl in acht zu nehmen/ alsdann muß man deß Baumes Wurtzel wohl umgraben/ dieselbe ohne Schaden ledig machen/ und die gefrorne Erde daran lassen/ mi[unleserliches Material] Wasser vor Nacht begiessen/ daß es wohl aneinander frieret/ ferner auf einen Schlitten/ zu der vorhero dazu mit durchgeworffener fetten Erde bereileten Gruben führen/ und wie er vor diesem gegen der Sonnen gestanden/ gemach und fleissig wieder einsetzen.

Ihr könnet nun auch ein Geschirr mit gutem/ jedoch etwas sandigen Erdreich/ so aber mittelmässig feucht an einem laulicht warmen Ort gehalten werden muß / anfüllen/ und allerhand vornehmes Kern-Obst/ im wachsenden Liecht/ darein setzen/ welche Kern bald außkäumen/ hernacher müssen sie etwas feuchter biß in den April erhalten und gewartet werden/ biß sie an die fünff oder sechs Blätter treiben/ alsdann wieder in wachsen-

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[36/0070] NAch dem der sorgfältige Haußhalter bißhero angewiesen/ wie ein Garre anzulegen / zu verwahren/ zu bepflantzen/ von Unziefer zu befreyen/ und was ins gemein dabey zu bedencken; Lehrer er nun ferner was Wonatlich durchs ganze Jahr darin zu verrichten/ wie die Früchte nachgehends mit Nutzen/ nicht allein zur Speise / sondern auch zur Gesundheit zu gebrauchen/ und mit den Blumen umbzugehen sey. JANUARIUS. LAsset in diesem Monat nöthigen Mist in Garten führen: Es wird darfür gehalten / daß den 10. (20.) Januarij umb Fabian und Sebastian Tag der Safft in die Bäume kom̃e/ zweiffle aber gar sehr/ daß es in unsern theils kalten Ländern geschehe. In diesem und folgendem Monat/ wann die Erde gefroren/ könnet ihr grosse Bäume mit dem gefrornen Erdreich/ wie auch die wilden Stäm̃e/ darauff man künfftig peltzen oder pfropffen will/ versetzen/ doch ist/ wie schon gedacht / die Zeit/ wann es starck gefroren/ wohl in acht zu nehmen/ alsdann muß man deß Baumes Wurtzel wohl umgraben/ dieselbe ohne Schaden ledig machen/ und die gefrorne Erde daran lassen/ mi_ Wasser vor Nacht begiessen/ daß es wohl aneinander frieret/ ferner auf einen Schlitten/ zu der vorhero dazu mit durchgeworffener fetten Erde bereileten Gruben führen/ und wie er vor diesem gegen der Sonnen gestanden/ gemach und fleissig wieder einsetzen. Ihr könnet nun auch ein Geschirr mit gutem/ jedoch etwas sandigen Erdreich/ so aber mittelmässig feucht an einem laulicht warmen Ort gehalten werden muß / anfüllen/ und allerhand vornehmes Kern-Obst/ im wachsenden Liecht/ darein setzen/ welche Kern bald außkäumen/ hernacher müssen sie etwas feuchter biß in den April erhalten und gewartet werden/ biß sie an die fünff oder sechs Blätter treiben/ alsdann wieder in wachsen-

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/70>, abgerufen am 25.11.2024.