Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.mehrung geschicht auß den jungen Bollen/ auch wohl auß den Saamen/ welche aber in vilen Jahren erst zur Blüthe gelangen. Blange Muskiens, Muscarien. Von denen hat man die liechtbraune/ weiß und bunte. Sie werden fortgezielet auß den Stöcken/ die man zu dieser Zeit/ wann sie in ihren Blumen stehen/ und eine Hand breit lang sind/ von dem Stengel bricht/ und werden also ausser der Sonnen in die Erde gestöckt. So reißt man sie auch wohl letzt im Augusto von einander. Stehen gern in Erde/ da wenig oder fast kein Mist innen ist. So blüben auch aniezo Die frühzeitigen Tulpen. Dipeadi, Leucojum bulbosum mit sechs Blättern. Bellis major Colchicum vernale mit wenig Laubs. Chamaeiris, Schwerdt-Lilien allerhand Farben/ werden durchs Zerreissen der Wurzeln vermehrt/ und Flos cuculi. MAJUS. Baum-Garten. NUn müßt ihr an den Bäumen nichts mehr hacken oder schneiden/ gebt allein auff die Peltzer acht/ daß keine wilde Schößling außwachsen/ so es aber geschehen / müssen sie also fort/ gleich im April gedacht/ weggenommen/ auch den alten Bäumen die Wasser-Zweige abgeschnitten werden. Wann dürre Zeit ist/ so begießt die umgesetzten Peltzer Abends und Morgens / dabey aber in acht zu nehmen/ daß nicht die Stämme/ sondern nur die Erde über den Wurzeln begossen wird: Am besten ists/ daß ihr kleine Gräblein um ieden Stamm herum machet/ worinn das Regenwasser/ oder wann ihr sie begiesset / die Feuchtigkeit gemach auff die Wurzeln kommen kan/ über solche nasse Gräblein läufft auch das Ungeziefer nicht gern. Vertilget das Ungeziefer und Würmer auf den Bäumen/ und benehmet den jungen Peltzern die überflüssige Blüt. mehrung geschicht auß den jungen Bollen/ auch wohl auß den Saamen/ welche aber in vilen Jahren erst zur Blüthe gelangen. Blange Muskiens, Muscarien. Von denen hat man die liechtbraune/ weiß und bunte. Sie werden fortgezielet auß den Stöcken/ die man zu dieser Zeit/ wann sie in ihren Blumen stehen/ und eine Hand breit lang sind/ von dem Stengel bricht/ und werden also ausser der Sonnen in die Erde gestöckt. So reißt man sie auch wohl letzt im Augusto von einander. Stehen gern in Erde/ da wenig oder fast kein Mist innen ist. So blüben auch aniezo Die frühzeitigen Tulpen. Dipeadi, Leucojum bulbosum mit sechs Blättern. Bellis major Colchicum vernale mit wenig Laubs. Chamaeiris, Schwerdt-Lilien allerhand Farben/ werden durchs Zerreissen der Wurzeln vermehrt/ und Flos cuculi. MAJUS. Baum-Garten. NUn müßt ihr an den Bäumen nichts mehr hacken oder schneiden/ gebt allein auff die Peltzer acht/ daß keine wilde Schößling außwachsen/ so es aber geschehen / müssen sie also fort/ gleich im April gedacht/ weggenommen/ auch den alten Bäumen die Wasser-Zweige abgeschnitten werden. Wann dürre Zeit ist/ so begießt die umgesetzten Peltzer Abends und Morgens / dabey aber in acht zu nehmen/ daß nicht die Stämme/ sondern nur die Erde über den Wurzeln begossen wird: Am besten ists/ daß ihr kleine Gräblein um ieden Stam̃ herum machet/ worinn das Regenwasser/ oder wann ihr sie begiesset / die Feuchtigkeit gemach auff die Wurzeln kommen kan/ über solche nasse Gräblein läufft auch das Ungeziefer nicht gern. Vertilget das Ungeziefer und Würmer auf den Bäumen/ und benehmet den jungen Peltzern die überflüssige Blüt. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0158" n="124"/> mehrung geschicht auß den jungen Bollen/ auch wohl auß den Saamen/ welche aber in vilen Jahren erst zur Blüthe gelangen.</p> <p>Blange Muskiens, Muscarien.</p> <p>Von denen hat man die liechtbraune/ weiß und bunte. Sie werden fortgezielet auß den Stöcken/ die man zu dieser Zeit/ wann sie in ihren Blumen stehen/ und eine Hand breit lang sind/ von dem Stengel bricht/ und werden also ausser der Sonnen in die Erde gestöckt. So reißt man sie auch wohl letzt im Augusto von einander. Stehen gern in Erde/ da wenig oder fast kein Mist innen ist.</p> <p>So blüben auch aniezo</p> <p>Die frühzeitigen Tulpen.</p> <p>Dipeadi, Leucojum bulbosum mit sechs Blättern. Bellis major Colchicum vernale mit wenig Laubs. Chamaeiris, Schwerdt-Lilien allerhand Farben/ werden durchs Zerreissen der Wurzeln vermehrt/ und Flos cuculi.</p> <p>MAJUS.</p> <p>Baum-Garten.</p> <p>NUn müßt ihr an den Bäumen nichts mehr hacken oder schneiden/ gebt allein auff die Peltzer acht/ daß keine wilde Schößling außwachsen/ so es aber geschehen / müssen sie also fort/ gleich im April gedacht/ weggenommen/ auch den alten Bäumen die Wasser-Zweige abgeschnitten werden.</p> <p>Wann dürre Zeit ist/ so begießt die umgesetzten Peltzer Abends und Morgens / dabey aber in acht zu nehmen/ daß nicht die Stämme/ sondern nur die Erde über den Wurzeln begossen wird: Am besten ists/ daß ihr kleine Gräblein um ieden Stam̃ herum machet/ worinn das Regenwasser/ oder wann ihr sie begiesset / die Feuchtigkeit gemach auff die Wurzeln kommen kan/ über solche nasse Gräblein läufft auch das Ungeziefer nicht gern.</p> <p>Vertilget das Ungeziefer und Würmer auf den Bäumen/ und benehmet den jungen Peltzern die überflüssige Blüt.</p> </div> </body> </text> </TEI> [124/0158]
mehrung geschicht auß den jungen Bollen/ auch wohl auß den Saamen/ welche aber in vilen Jahren erst zur Blüthe gelangen.
Blange Muskiens, Muscarien.
Von denen hat man die liechtbraune/ weiß und bunte. Sie werden fortgezielet auß den Stöcken/ die man zu dieser Zeit/ wann sie in ihren Blumen stehen/ und eine Hand breit lang sind/ von dem Stengel bricht/ und werden also ausser der Sonnen in die Erde gestöckt. So reißt man sie auch wohl letzt im Augusto von einander. Stehen gern in Erde/ da wenig oder fast kein Mist innen ist.
So blüben auch aniezo
Die frühzeitigen Tulpen.
Dipeadi, Leucojum bulbosum mit sechs Blättern. Bellis major Colchicum vernale mit wenig Laubs. Chamaeiris, Schwerdt-Lilien allerhand Farben/ werden durchs Zerreissen der Wurzeln vermehrt/ und Flos cuculi.
MAJUS.
Baum-Garten.
NUn müßt ihr an den Bäumen nichts mehr hacken oder schneiden/ gebt allein auff die Peltzer acht/ daß keine wilde Schößling außwachsen/ so es aber geschehen / müssen sie also fort/ gleich im April gedacht/ weggenommen/ auch den alten Bäumen die Wasser-Zweige abgeschnitten werden.
Wann dürre Zeit ist/ so begießt die umgesetzten Peltzer Abends und Morgens / dabey aber in acht zu nehmen/ daß nicht die Stämme/ sondern nur die Erde über den Wurzeln begossen wird: Am besten ists/ daß ihr kleine Gräblein um ieden Stam̃ herum machet/ worinn das Regenwasser/ oder wann ihr sie begiesset / die Feuchtigkeit gemach auff die Wurzeln kommen kan/ über solche nasse Gräblein läufft auch das Ungeziefer nicht gern.
Vertilget das Ungeziefer und Würmer auf den Bäumen/ und benehmet den jungen Peltzern die überflüssige Blüt.
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