Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.leibfarbigt. Es ist noch eine andere Art/ die dornichte Blätter hat/ und geldichte Blumen bringt/ und wird ebenmässig von abgerissenen Pflanzen fortgebracht. Genista, Genistella, Heyden-Schmuck. Seind drey oder vieretley Geschlecht (eines hat Blätter wie Asclepias oder Schwalden-Wurtz/ bringet viel Blumen an einem Stiel. Das ander wächst in den Sand-Hügeln mit kreuzigten Blättern. Das deitte ist ein langes Pfläntzlein / trägt schöne Himmelblaue Blumen/ und wächst gern in niedrig sandiger Gründen / werden durchs Zerreissen vermehret. Dieses und seiner Tugend/ so es in der Medicin hat/ ist oben gedacht. Smilax, stechende Winde. Man hält sie für Salsaparillam, hat stachlichte Blätter/ und hänget sich an/ wo es zukömt/ trägt Blümlein wie die Posthörner geformet: Man findet ihrer mit gefleckten und mit grünen Blättern. Darnach sind noch 2. Sorten Smilacis, man pflanzet sie in Töpffe/ werden durchs Abreissen der Pflanzen vermehret/ und den Winter über ins Hauß gebracht. Die Wurzel im Wasser zur halbscheit gekocht/ und darauf geschwitzt/ thut in kalten Flüssen/ in Glieder sucht/ bevorab in den Franzosen/ sehr gut/ als welcher sie absonderlich gewidmet ist. Capparis, Fabago (Capern) Ist eine schöne Pflanze/ vor Zeiten durch Saamen erzeugt/ wird aber nun durchs Abreissen fortgepflantzt/ trägt Laub wie Tauben-Bohnen/ und zwischen den Blättern wachsen gantz lieblicht Blümlein/ müssen ebenmässig deß Winters ins Haus. Gedachte Blümlein/ ehe dieselbe sich aufthun/ werden sie abgebrochen/ mit Saltz und Essig eingemacht/ und aus der Frembde zu uns gebracht Man hält dafür / daß sie den schwachen Magen kein gutes/ dargegen der Leber und Miltz viel gutes thun/ massen sie derer Verstopffung/ entweder für sich oder zu einer Suppe bereitet und genossen/ gewaltig heben. Aphodillen (asphodelus, hastula regia) Deren finden sich dreyerley Sorten, zwey die weißlicht und an den Kän- leibfarbigt. Es ist noch eine andere Art/ die dornichte Blätter hat/ und geldichte Blumen bringt/ und wird ebenmässig von abgerissenen Pflanzen fortgebracht. Genista, Genistella, Heyden-Schmuck. Seind drey oder vieretley Geschlecht (eines hat Blätter wie Asclepias oder Schwalden-Wurtz/ bringet viel Blumen an einem Stiel. Das ander wächst in den Sand-Hügeln mit kreuzigten Blättern. Das deitte ist ein langes Pfläntzlein / trägt schöne Himmelblaue Blumen/ und wächst gern in niedrig sandiger Gründen / werden durchs Zerreissen vermehret. Dieses und seiner Tugend/ so es in der Medicin hat/ ist oben gedacht. Smilax, stechende Winde. Man hält sie für Salsaparillam, hat stachlichte Blätter/ und hänget sich an/ wo es zukömt/ trägt Blümlein wie die Posthörner geformet: Man findet ihrer mit gefleckten und mit grünen Blättern. Darnach sind noch 2. Sorten Smilacis, man pflanzet sie in Töpffe/ werden durchs Abreissen der Pflanzen vermehret/ und den Winter über ins Hauß gebracht. Die Wurzel im Wasser zur halbscheit gekocht/ ũd darauf geschwitzt/ thut in kalten Flüssen/ in Glieder sucht/ bevorab in den Franzosen/ sehr gut/ als welcher sie absonderlich gewidmet ist. Capparis, Fabago (Capern) Ist eine schöne Pflanze/ vor Zeiten durch Saamen erzeugt/ wird aber nun durchs Abreissen fortgepflantzt/ trägt Laub wie Tauben-Bohnen/ und zwischen den Blättern wachsen gantz lieblicht Blümlein/ müssen ebenmässig deß Winters ins Haus. Gedachte Blümlein/ ehe dieselbe sich aufthun/ werden sie abgebrochen/ mit Saltz und Essig eingemacht/ und aus der Frembde zu uns gebracht Man hält dafür / daß sie den schwachen Magen kein gutes/ dargegen der Leber und Miltz viel gutes thun/ massen sie derer Verstopffung/ entweder für sich oder zu einer Suppe bereitet und genossen/ gewaltig heben. Aphodillen (asphodelus, hastula regia) Deren finden sich dreyerley Sorten, zwey die weißlicht und an den Kän- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0126" n="92"/> leibfarbigt. Es ist noch eine andere Art/ die dornichte Blätter hat/ und geldichte Blumen bringt/ und wird ebenmässig von abgerissenen Pflanzen fortgebracht.</p> <p>Genista, Genistella, Heyden-Schmuck.</p> <p>Seind drey oder vieretley Geschlecht (eines hat Blätter wie Asclepias oder Schwalden-Wurtz/ bringet viel Blumen an einem Stiel. Das ander wächst in den Sand-Hügeln mit kreuzigten Blättern. Das deitte ist ein langes Pfläntzlein / trägt schöne Himmelblaue Blumen/ und wächst gern in niedrig sandiger Gründen / werden durchs Zerreissen vermehret. Dieses und seiner Tugend/ so es in der Medicin hat/ ist oben gedacht.</p> <p>Smilax, stechende Winde.</p> <p>Man hält sie für Salsaparillam, hat stachlichte Blätter/ und hänget sich an/ wo es zukömt/ trägt Blümlein wie die Posthörner geformet: Man findet ihrer mit gefleckten und mit grünen Blättern. Darnach sind noch 2. Sorten Smilacis, man pflanzet sie in Töpffe/ werden durchs Abreissen der Pflanzen vermehret/ und den Winter über ins Hauß gebracht.</p> <p>Die Wurzel im Wasser zur halbscheit gekocht/ ũd darauf geschwitzt/ thut in kalten Flüssen/ in Glieder sucht/ bevorab in den Franzosen/ sehr gut/ als welcher sie absonderlich gewidmet ist.</p> <p>Capparis, Fabago (Capern)</p> <p>Ist eine schöne Pflanze/ vor Zeiten durch Saamen erzeugt/ wird aber nun durchs Abreissen fortgepflantzt/ trägt Laub wie Tauben-Bohnen/ und zwischen den Blättern wachsen gantz lieblicht Blümlein/ müssen ebenmässig deß Winters ins Haus.</p> <p>Gedachte Blümlein/ ehe dieselbe sich aufthun/ werden sie abgebrochen/ mit Saltz und Essig eingemacht/ und aus der Frembde zu uns gebracht Man hält dafür / daß sie den schwachen Magen kein gutes/ dargegen der Leber und Miltz viel gutes thun/ massen sie derer Verstopffung/ entweder für sich oder zu einer Suppe bereitet und genossen/ gewaltig heben.</p> <p>Aphodillen (asphodelus, hastula regia)</p> <p>Deren finden sich dreyerley Sorten, zwey die weißlicht und an den Kän- </p> </div> </body> </text> </TEI> [92/0126]
leibfarbigt. Es ist noch eine andere Art/ die dornichte Blätter hat/ und geldichte Blumen bringt/ und wird ebenmässig von abgerissenen Pflanzen fortgebracht.
Genista, Genistella, Heyden-Schmuck.
Seind drey oder vieretley Geschlecht (eines hat Blätter wie Asclepias oder Schwalden-Wurtz/ bringet viel Blumen an einem Stiel. Das ander wächst in den Sand-Hügeln mit kreuzigten Blättern. Das deitte ist ein langes Pfläntzlein / trägt schöne Himmelblaue Blumen/ und wächst gern in niedrig sandiger Gründen / werden durchs Zerreissen vermehret. Dieses und seiner Tugend/ so es in der Medicin hat/ ist oben gedacht.
Smilax, stechende Winde.
Man hält sie für Salsaparillam, hat stachlichte Blätter/ und hänget sich an/ wo es zukömt/ trägt Blümlein wie die Posthörner geformet: Man findet ihrer mit gefleckten und mit grünen Blättern. Darnach sind noch 2. Sorten Smilacis, man pflanzet sie in Töpffe/ werden durchs Abreissen der Pflanzen vermehret/ und den Winter über ins Hauß gebracht.
Die Wurzel im Wasser zur halbscheit gekocht/ ũd darauf geschwitzt/ thut in kalten Flüssen/ in Glieder sucht/ bevorab in den Franzosen/ sehr gut/ als welcher sie absonderlich gewidmet ist.
Capparis, Fabago (Capern)
Ist eine schöne Pflanze/ vor Zeiten durch Saamen erzeugt/ wird aber nun durchs Abreissen fortgepflantzt/ trägt Laub wie Tauben-Bohnen/ und zwischen den Blättern wachsen gantz lieblicht Blümlein/ müssen ebenmässig deß Winters ins Haus.
Gedachte Blümlein/ ehe dieselbe sich aufthun/ werden sie abgebrochen/ mit Saltz und Essig eingemacht/ und aus der Frembde zu uns gebracht Man hält dafür / daß sie den schwachen Magen kein gutes/ dargegen der Leber und Miltz viel gutes thun/ massen sie derer Verstopffung/ entweder für sich oder zu einer Suppe bereitet und genossen/ gewaltig heben.
Aphodillen (asphodelus, hastula regia)
Deren finden sich dreyerley Sorten, zwey die weißlicht und an den Kän-
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