man nun die Kugel gegen den ersten Leiter einer Maschine hält, und den Finger oder einen andern leitenden Körper dem gebognen Ende des Draths gegen über bringt, so wird ein Funken aus dem Leiter der Maschine in die mes- singene Kugel, ein anderer aber zugleich aus dem Ende des Draths hervorgehen und das Glas durchbohren, wo- bey das Oel auf eine besondere Art bewegt wird.
Dieser Versuch gewinnt ein weit schöneres Ansehen, wenn er im Dunkeln angestellt wird. Wenn das erste Loch ins Glas geschlagen ist, drehe man das Ende des Draths in die Runde gegen eine andere Stelle der Glas- röhre, so wird auf eben diese Art ein zweytes Loch geschla- gen. Diesen Versuch habe ich dem Herrn Morgan von Norwich zu danken, der denselben noch weiter getrie- ben, kleine Flaschen mit Kütt ausgefüllet, und dann auf ähnliche Art den Schlag durch dieselben geführt hat. Man kann die Glasröhre auch durchlöchern, wenn sich gleich nur Wasser anstatt des Oels in derselben befindet.
Herr Cullen hat durch den Schlag in Röhren mit Oel sehr beträchtliche Wirkungen hervorgebracht. Der Funken scheint im Oele groößer, als wenn er durch Wasser geht.
Herr de Villette füllte einen metallenen Teller mit Oel, elektrisirte denselben und tauchte eine Nadel ins Oel. Er erhielt einen sehr starken Funken, sobald die Spitze der Nadel dem Teller nahe kam. Er ließ eine kleine Korkku- gel auf dem Oele schwimmen; als er derselben das dicke Ende eines Stengels von Lindenholz näherte, senkte sie sich zu Boden, stieg aber sogleich wieder in die Höhe.
Mit dem Versuche des Herrn Morgan haben ei- nige Beobachtungen des D. Priestley Aehnlichkeit. Wenn dieser die zerbrochenen Stellen einer Flasche mit Kütt oder Firniß überzog, so fand er beständig, daß sie allezeit an der Stelle wieder zerbrach, wo der Kütt auf- hörte; hier ward das Glas von neuem durchlöchert, so daß der Bruch keine Verbindung mit dem vorigen hatte.
Vermiſchte Verſuche.
man nun die Kugel gegen den erſten Leiter einer Maſchine hält, und den Finger oder einen andern leitenden Körper dem gebognen Ende des Draths gegen über bringt, ſo wird ein Funken aus dem Leiter der Maſchine in die meſ- ſingene Kugel, ein anderer aber zugleich aus dem Ende des Draths hervorgehen und das Glas durchbohren, wo- bey das Oel auf eine beſondere Art bewegt wird.
Dieſer Verſuch gewinnt ein weit ſchöneres Anſehen, wenn er im Dunkeln angeſtellt wird. Wenn das erſte Loch ins Glas geſchlagen iſt, drehe man das Ende des Draths in die Runde gegen eine andere Stelle der Glas- röhre, ſo wird auf eben dieſe Art ein zweytes Loch geſchla- gen. Dieſen Verſuch habe ich dem Herrn Morgan von Norwich zu danken, der denſelben noch weiter getrie- ben, kleine Flaſchen mit Kütt ausgefüllet, und dann auf ähnliche Art den Schlag durch dieſelben geführt hat. Man kann die Glasröhre auch durchlöchern, wenn ſich gleich nur Waſſer anſtatt des Oels in derſelben befindet.
Herr Cullen hat durch den Schlag in Röhren mit Oel ſehr beträchtliche Wirkungen hervorgebracht. Der Funken ſcheint im Oele groößer, als wenn er durch Waſſer geht.
Herr de Villette füllte einen metallenen Teller mit Oel, elektriſirte denſelben und tauchte eine Nadel ins Oel. Er erhielt einen ſehr ſtarken Funken, ſobald die Spitze der Nadel dem Teller nahe kam. Er ließ eine kleine Korkku- gel auf dem Oele ſchwimmen; als er derſelben das dicke Ende eines Stengels von Lindenholz näherte, ſenkte ſie ſich zu Boden, ſtieg aber ſogleich wieder in die Höhe.
Mit dem Verſuche des Herrn Morgan haben ei- nige Beobachtungen des D. Prieſtley Aehnlichkeit. Wenn dieſer die zerbrochenen Stellen einer Flaſche mit Kütt oder Firniß überzog, ſo fand er beſtändig, daß ſie allezeit an der Stelle wieder zerbrach, wo der Kütt auf- hörte; hier ward das Glas von neuem durchlöchert, ſo daß der Bruch keine Verbindung mit dem vorigen hatte.
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Vermiſchte Verſuche.
man nun die Kugel gegen den erſten Leiter einer Maſchine
hält, und den Finger oder einen andern leitenden Körper
dem gebognen Ende des Draths gegen über bringt, ſo
wird ein Funken aus dem Leiter der Maſchine in die meſ-
ſingene Kugel, ein anderer aber zugleich aus dem Ende
des Draths hervorgehen und das Glas durchbohren, wo-
bey das Oel auf eine beſondere Art bewegt wird.
Dieſer Verſuch gewinnt ein weit ſchöneres Anſehen,
wenn er im Dunkeln angeſtellt wird. Wenn das erſte
Loch ins Glas geſchlagen iſt, drehe man das Ende des
Draths in die Runde gegen eine andere Stelle der Glas-
röhre, ſo wird auf eben dieſe Art ein zweytes Loch geſchla-
gen. Dieſen Verſuch habe ich dem Herrn Morgan
von Norwich zu danken, der denſelben noch weiter getrie-
ben, kleine Flaſchen mit Kütt ausgefüllet, und dann auf
ähnliche Art den Schlag durch dieſelben geführt hat.
Man kann die Glasröhre auch durchlöchern, wenn ſich
gleich nur Waſſer anſtatt des Oels in derſelben befindet.
Herr Cullen hat durch den Schlag in Röhren mit
Oel ſehr beträchtliche Wirkungen hervorgebracht. Der
Funken ſcheint im Oele groößer, als wenn er durch Waſſer
geht.
Herr de Villette füllte einen metallenen Teller mit
Oel, elektriſirte denſelben und tauchte eine Nadel ins Oel.
Er erhielt einen ſehr ſtarken Funken, ſobald die Spitze der
Nadel dem Teller nahe kam. Er ließ eine kleine Korkku-
gel auf dem Oele ſchwimmen; als er derſelben das dicke
Ende eines Stengels von Lindenholz näherte, ſenkte ſie ſich
zu Boden, ſtieg aber ſogleich wieder in die Höhe.
Mit dem Verſuche des Herrn Morgan haben ei-
nige Beobachtungen des D. Prieſtley Aehnlichkeit.
Wenn dieſer die zerbrochenen Stellen einer Flaſche mit
Kütt oder Firniß überzog, ſo fand er beſtändig, daß ſie
allezeit an der Stelle wieder zerbrach, wo der Kütt auf-
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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/237>, abgerufen am 22.07.2024.
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