schen hat fallen lassen, so wird der ganze Tropfen augen- blicklich in Dampf zerstrcut; auch sind die Funken weit länger und dichter, als gewöhnlich.
Beccaria bemerkt, wenn man einen Schlag auf eine gewisse Weite durch einen oder mehrere Tropfen Quecksilber gehen lasse, so verbreite sich der Schlag durch die Tropfen und treibe sie in Dämpfen auf; ein Theil die- ser Dämpfe steige in Form eines Rauchs in die Luft, ein anderer Theil bleibe am Glase hängen.
188. Versuch.
Ein Wassertropfen, der von der condensirenden Ku- gel eines elektrisirten Conductors herabhängt, streckt sich, wenn man einen Becher mit Wasser darunter setzt, gegen dasselbe aus, und verlängert und verkürzt sich nach der jedesmaligen Stärke der Elektricität.
189. Versuch.
Man bringe einen Wassertropfen an den ersten Lei- ter, und drehe die Maschine, so wird man lange im Zik- zak gehende Funken aus demselben ziehen können; der Tropfen wird eine conische Gestalt annehmen, der Kör- per, der den Funken erhält, wird befeuchtet werden, und die Funken werden beträchtlich länger seyn, als man sie ohne Wasser aus dem Conductor erhalten kann.
190. Versuch.
Man stelle eine Stange Siegellak so auf den Con- ductor, daß man sie leicht mit einem Lichte anzünden kann, und drehe den Cylinder, indem das Siegellak brennt, so wird das schmelzende Ende spitzig werden, und einen feinen fast unsichtbaren Faden, der über eine Elle lang ist, in die Luft auswerfen. Wenn man die Fäden, welche das Siegellak auf diese Art ausstößt, mit einem Bogen Papier auffängt, so wird das Papier davon auf eine sonderbare Art bedeckt, und die Theilchen des Siegel- laks werden in so feine Fäden zertheilt, daß man es für
Zertheilung flüßiger Materien durch Elektricität.
ſchen hat fallen laſſen, ſo wird der ganze Tropfen augen- blicklich in Dampf zerſtrcut; auch ſind die Funken weit länger und dichter, als gewöhnlich.
Beccaria bemerkt, wenn man einen Schlag auf eine gewiſſe Weite durch einen oder mehrere Tropfen Queckſilber gehen laſſe, ſo verbreite ſich der Schlag durch die Tropfen und treibe ſie in Dämpfen auf; ein Theil die- ſer Dämpfe ſteige in Form eines Rauchs in die Luft, ein anderer Theil bleibe am Glaſe hängen.
188. Verſuch.
Ein Waſſertropfen, der von der condenſirenden Ku- gel eines elektriſirten Conductors herabhängt, ſtreckt ſich, wenn man einen Becher mit Waſſer darunter ſetzt, gegen daſſelbe aus, und verlängert und verkürzt ſich nach der jedesmaligen Stärke der Elektricität.
189. Verſuch.
Man bringe einen Waſſertropfen an den erſten Lei- ter, und drehe die Maſchine, ſo wird man lange im Zik- zak gehende Funken aus demſelben ziehen können; der Tropfen wird eine coniſche Geſtalt annehmen, der Kör- per, der den Funken erhält, wird befeuchtet werden, und die Funken werden beträchtlich länger ſeyn, als man ſie ohne Waſſer aus dem Conductor erhalten kann.
190. Verſuch.
Man ſtelle eine Stange Siegellak ſo auf den Con- ductor, daß man ſie leicht mit einem Lichte anzünden kann, und drehe den Cylinder, indem das Siegellak brennt, ſo wird das ſchmelzende Ende ſpitzig werden, und einen feinen faſt unſichtbaren Faden, der über eine Elle lang iſt, in die Luft auswerfen. Wenn man die Fäden, welche das Siegellak auf dieſe Art ausſtößt, mit einem Bogen Papier auffängt, ſo wird das Papier davon auf eine ſonderbare Art bedeckt, und die Theilchen des Siegel- laks werden in ſo feine Fäden zertheilt, daß man es für
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Zertheilung flüßiger Materien durch Elektricität.
ſchen hat fallen laſſen, ſo wird der ganze Tropfen augen-
blicklich in Dampf zerſtrcut; auch ſind die Funken weit
länger und dichter, als gewöhnlich.
Beccaria bemerkt, wenn man einen Schlag auf
eine gewiſſe Weite durch einen oder mehrere Tropfen
Queckſilber gehen laſſe, ſo verbreite ſich der Schlag durch
die Tropfen und treibe ſie in Dämpfen auf; ein Theil die-
ſer Dämpfe ſteige in Form eines Rauchs in die Luft, ein
anderer Theil bleibe am Glaſe hängen.
188. Verſuch.
Ein Waſſertropfen, der von der condenſirenden Ku-
gel eines elektriſirten Conductors herabhängt, ſtreckt ſich,
wenn man einen Becher mit Waſſer darunter ſetzt, gegen
daſſelbe aus, und verlängert und verkürzt ſich nach der
jedesmaligen Stärke der Elektricität.
189. Verſuch.
Man bringe einen Waſſertropfen an den erſten Lei-
ter, und drehe die Maſchine, ſo wird man lange im Zik-
zak gehende Funken aus demſelben ziehen können; der
Tropfen wird eine coniſche Geſtalt annehmen, der Kör-
per, der den Funken erhält, wird befeuchtet werden, und
die Funken werden beträchtlich länger ſeyn, als man ſie
ohne Waſſer aus dem Conductor erhalten kann.
190. Verſuch.
Man ſtelle eine Stange Siegellak ſo auf den Con-
ductor, daß man ſie leicht mit einem Lichte anzünden
kann, und drehe den Cylinder, indem das Siegellak
brennt, ſo wird das ſchmelzende Ende ſpitzig werden, und
einen feinen faſt unſichtbaren Faden, der über eine Elle
lang iſt, in die Luft auswerfen. Wenn man die Fäden,
welche das Siegellak auf dieſe Art ausſtößt, mit einem
Bogen Papier auffängt, ſo wird das Papier davon auf
eine ſonderbare Art bedeckt, und die Theilchen des Siegel-
laks werden in ſo feine Fäden zertheilt, daß man es für
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Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/201>, abgerufen am 22.07.2024.
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