eingeküttet, dessen unteres Ende das flache Stück Elfen- bein H, welches durch einen Kork in die Röhre befestiget ist, berühret; das obere Ende des Draths geht ohngefähr 1/4 Zoll weit über die Röhre hinaus, und läßt sich in die messingene Haube E F einschrauben, welche am Boden offen ist, und den Regen von dem mit Siegellak überzo- genen Theile des Instruments abhält.
T M und K N sind zween schmale Streifen Stan- niol an der innern Seite der Röhre C D M N befestiget; sie stehen mit dem messingenen Boden A B in Verbin- dung, und dienen, die Elektricität abzuleiten, welche sich den Korkkugeln, wenn sie das Glas berühren, mittheilet, und welche sonst, wenn sie sich anhäufte, die freye Bewe- gung dieser Kugeln hindern möchte.
Will man dieses Instrument zur künstlichen Elek- tricität gebrauchen, so elektrisire man die messingene Hau- be durch eine elektrisirte Substanz, und die Divergenz oder Convergenz der Korkkugeln bey Annäherung eines geriebenen elektrischen Körpers wird die Beschaffenheit der Elektricität zeigen. Die beste Art das Instrument zu elektrisiren ist diese, daß man geriebenes Siegellak so nahe an die messingene Haube bringt, daß eine oder beyde Korkkugeln die Seiten der Flasche C D M N berühren; nach dieser Berührung werden sie sogleich zusammen fal- len und unelektrisirt scheinen. Nimmt man nun das Sie- gellak wieder hinweg, so werden sie wiederum divergiren, und positiv elektrisirt bleiben.
Will man aber dieses Elektrometer zu Untersuchung der Elektricität des Nebels, der Luft, der Wolken u. dgl. gebrauchen, so darf man es nur von dem Gehäuse A B O abschrauben, und es bey dem Boden A B in die Luft hal- ten, so hoch, daß es ein wenig über dem Kopfe steht, und man die Korkkugeln P bequem sehen kann. Diese Ku- geln werden, wofern einige Elektricität vorhanden ist, so- gleich divergiren; und ob diese Elektricität positid oder negativ sey, wird man bestimmen können, wenn man eine
Atmoſphäriſche Elektricität.
eingeküttet, deſſen unteres Ende das flache Stück Elfen- bein H, welches durch einen Kork in die Röhre befeſtiget iſt, berühret; das obere Ende des Draths geht ohngefähr ¼ Zoll weit über die Röhre hinaus, und läßt ſich in die meſſingene Haube E F einſchrauben, welche am Boden offen iſt, und den Regen von dem mit Siegellak überzo- genen Theile des Inſtruments abhält.
T M und K N ſind zween ſchmale Streifen Stan- niol an der innern Seite der Röhre C D M N befeſtiget; ſie ſtehen mit dem meſſingenen Boden A B in Verbin- dung, und dienen, die Elektricität abzuleiten, welche ſich den Korkkugeln, wenn ſie das Glas berühren, mittheilet, und welche ſonſt, wenn ſie ſich anhäufte, die freye Bewe- gung dieſer Kugeln hindern möchte.
Will man dieſes Inſtrument zur künſtlichen Elek- tricität gebrauchen, ſo elektriſire man die meſſingene Hau- be durch eine elektriſirte Subſtanz, und die Divergenz oder Convergenz der Korkkugeln bey Annäherung eines geriebenen elektriſchen Körpers wird die Beſchaffenheit der Elektricität zeigen. Die beſte Art das Inſtrument zu elektriſiren iſt dieſe, daß man geriebenes Siegellak ſo nahe an die meſſingene Haube bringt, daß eine oder beyde Korkkugeln die Seiten der Flaſche C D M N berühren; nach dieſer Berührung werden ſie ſogleich zuſammen fal- len und unelektriſirt ſcheinen. Nimmt man nun das Sie- gellak wieder hinweg, ſo werden ſie wiederum divergiren, und poſitiv elektriſirt bleiben.
Will man aber dieſes Elektrometer zu Unterſuchung der Elektricität des Nebels, der Luft, der Wolken u. dgl. gebrauchen, ſo darf man es nur von dem Gehäuſe A B O abſchrauben, und es bey dem Boden A B in die Luft hal- ten, ſo hoch, daß es ein wenig über dem Kopfe ſteht, und man die Korkkugeln P bequem ſehen kann. Dieſe Ku- geln werden, wofern einige Elektricität vorhanden iſt, ſo- gleich divergiren; und ob dieſe Elektricität poſitid oder negativ ſey, wird man beſtimmen können, wenn man eine
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0185"n="165"/><fwplace="top"type="header">Atmoſphäriſche Elektricität.</fw> eingeküttet, deſſen unteres Ende das flache Stück Elfen-<lb/>
bein H, welches durch einen Kork in die Röhre befeſtiget<lb/>
iſt, berühret; das obere Ende des Draths geht ohngefähr<lb/>
¼ Zoll weit über die Röhre hinaus, und läßt ſich in die<lb/>
meſſingene Haube E F einſchrauben, welche am Boden<lb/>
offen iſt, und den Regen von dem mit Siegellak überzo-<lb/>
genen Theile des Inſtruments abhält.</p><p>T M und K N ſind zween ſchmale Streifen Stan-<lb/>
niol an der innern Seite der Röhre C D M N befeſtiget;<lb/>ſie ſtehen mit dem meſſingenen Boden A B in Verbin-<lb/>
dung, und dienen, die Elektricität abzuleiten, welche ſich<lb/>
den Korkkugeln, wenn ſie das Glas berühren, mittheilet,<lb/>
und welche ſonſt, wenn ſie ſich anhäufte, die freye Bewe-<lb/>
gung dieſer Kugeln hindern möchte.</p><p>Will man dieſes Inſtrument zur künſtlichen Elek-<lb/>
tricität gebrauchen, ſo elektriſire man die meſſingene Hau-<lb/>
be durch eine elektriſirte Subſtanz, und die Divergenz<lb/>
oder Convergenz der Korkkugeln bey Annäherung eines<lb/>
geriebenen elektriſchen Körpers wird die Beſchaffenheit der<lb/>
Elektricität zeigen. Die beſte Art das Inſtrument zu<lb/>
elektriſiren iſt dieſe, daß man geriebenes Siegellak ſo nahe<lb/>
an die meſſingene Haube bringt, daß eine oder beyde<lb/>
Korkkugeln die Seiten der Flaſche C D M N berühren;<lb/>
nach dieſer Berührung werden ſie ſogleich zuſammen fal-<lb/>
len und unelektriſirt ſcheinen. Nimmt man nun das Sie-<lb/>
gellak wieder hinweg, ſo werden ſie wiederum divergiren,<lb/>
und poſitiv elektriſirt bleiben.</p><p>Will man aber dieſes Elektrometer zu Unterſuchung<lb/>
der Elektricität des Nebels, der Luft, der Wolken u. dgl.<lb/>
gebrauchen, ſo darf man es nur von dem Gehäuſe A B O<lb/>
abſchrauben, und es bey dem Boden A B in die Luft hal-<lb/>
ten, ſo hoch, daß es ein wenig über dem Kopfe ſteht, und<lb/>
man die Korkkugeln P bequem ſehen kann. Dieſe Ku-<lb/>
geln werden, wofern einige Elektricität vorhanden iſt, ſo-<lb/>
gleich divergiren; und ob dieſe Elektricität poſitid oder<lb/>
negativ ſey, wird man beſtimmen können, wenn man eine
</p></div></div></div></body></text></TEI>
[165/0185]
Atmoſphäriſche Elektricität.
eingeküttet, deſſen unteres Ende das flache Stück Elfen-
bein H, welches durch einen Kork in die Röhre befeſtiget
iſt, berühret; das obere Ende des Draths geht ohngefähr
¼ Zoll weit über die Röhre hinaus, und läßt ſich in die
meſſingene Haube E F einſchrauben, welche am Boden
offen iſt, und den Regen von dem mit Siegellak überzo-
genen Theile des Inſtruments abhält.
T M und K N ſind zween ſchmale Streifen Stan-
niol an der innern Seite der Röhre C D M N befeſtiget;
ſie ſtehen mit dem meſſingenen Boden A B in Verbin-
dung, und dienen, die Elektricität abzuleiten, welche ſich
den Korkkugeln, wenn ſie das Glas berühren, mittheilet,
und welche ſonſt, wenn ſie ſich anhäufte, die freye Bewe-
gung dieſer Kugeln hindern möchte.
Will man dieſes Inſtrument zur künſtlichen Elek-
tricität gebrauchen, ſo elektriſire man die meſſingene Hau-
be durch eine elektriſirte Subſtanz, und die Divergenz
oder Convergenz der Korkkugeln bey Annäherung eines
geriebenen elektriſchen Körpers wird die Beſchaffenheit der
Elektricität zeigen. Die beſte Art das Inſtrument zu
elektriſiren iſt dieſe, daß man geriebenes Siegellak ſo nahe
an die meſſingene Haube bringt, daß eine oder beyde
Korkkugeln die Seiten der Flaſche C D M N berühren;
nach dieſer Berührung werden ſie ſogleich zuſammen fal-
len und unelektriſirt ſcheinen. Nimmt man nun das Sie-
gellak wieder hinweg, ſo werden ſie wiederum divergiren,
und poſitiv elektriſirt bleiben.
Will man aber dieſes Elektrometer zu Unterſuchung
der Elektricität des Nebels, der Luft, der Wolken u. dgl.
gebrauchen, ſo darf man es nur von dem Gehäuſe A B O
abſchrauben, und es bey dem Boden A B in die Luft hal-
ten, ſo hoch, daß es ein wenig über dem Kopfe ſteht, und
man die Korkkugeln P bequem ſehen kann. Dieſe Ku-
geln werden, wofern einige Elektricität vorhanden iſt, ſo-
gleich divergiren; und ob dieſe Elektricität poſitid oder
negativ ſey, wird man beſtimmen können, wenn man eine
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/185>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.