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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Eilftes Capitel.
elektrisirte Platte, und in vollkommene Berührung mit
derselben.

In dieser Stellung der Platten läßt man einen mit
dem Conductor verbundenen Drath die Metallplatte des
Elektrophors, aber diese nur allein, berühren. Läßt man
nun den Apparatus eine Zeitlang in diesem Zustande, so
erhält er einen hinreichenden Grad von Elektricität, je-
doch nur sehr langsam.

Man nehme nun den Drath von der Metallplatte
hinweg, und hebe sie mit dem isolirenden Handgriffe von
der untern ab; so wird sie nunmehr Fäden anziehen, auf
das Elektrometer wirken, wenn die Elektricität stark ist,
Funken geben u. s. w., wenn gleich der atmosphärische
Conductor nicht die geringste Elektricität zeiget.

Es läßt sich nicht leicht genau bestimmen, wie lange
diese Geräthschaft in Verbindung mit dem Conductor blei-
ben müsse, weil dies von vielerley Umständen abhängt;
giebt der Conductor gar kein Zeichen einer Elektricität, so
werden 8 bis 10 Minuten Zeit erfordert; zieht er hingegen
einen feinen Faden an, so sind eben so viel Secunden hin-
reichend.

Eben so schwer ist es, den Gra[d] genau zu bestimmen,
bis auf welchen man die Elektricität condensiren, oder die
elektrischen Erscheinungen verstärken kann; auch dies hängt
von mancherley Umständen ab. Inzwischen ist die Ver-
stärkung desto größer, je mehr der Conductor, der der
Metallplatte Elektricität zuführt, Capacität hat, inglei-
chen, je schwächer die Elektricität ist. So ist z. B. der
atmosphärische Conductor, wenn er gleich kaum die Kraft
hat, einen Faden anzuziehen, dennoch im Stande, der
Metallplatte des Elektrophors so viel Elektricität zu geben,
daß sie nicht allein auf das Elektrometer wirkt, sondern auch
starke Funken giebt. Ist hingegen die Elektricität des at-
mosphärischen Conductors stark genug, um Funken zu ge-
ben, oder den Zeiger des Elektrometers 5 bis 6 Grad zu
erheben, so erhebt zwat die Platte des Elektrophors nach

Eilftes Capitel.
elektriſirte Platte, und in vollkommene Berührung mit
derſelben.

In dieſer Stellung der Platten läßt man einen mit
dem Conductor verbundenen Drath die Metallplatte des
Elektrophors, aber dieſe nur allein, berühren. Läßt man
nun den Apparatus eine Zeitlang in dieſem Zuſtande, ſo
erhält er einen hinreichenden Grad von Elektricität, je-
doch nur ſehr langſam.

Man nehme nun den Drath von der Metallplatte
hinweg, und hebe ſie mit dem iſolirenden Handgriffe von
der untern ab; ſo wird ſie nunmehr Fäden anziehen, auf
das Elektrometer wirken, wenn die Elektricität ſtark iſt,
Funken geben u. ſ. w., wenn gleich der atmoſphäriſche
Conductor nicht die geringſte Elektricität zeiget.

Es läßt ſich nicht leicht genau beſtimmen, wie lange
dieſe Geräthſchaft in Verbindung mit dem Conductor blei-
ben müſſe, weil dies von vielerley Umſtänden abhängt;
giebt der Conductor gar kein Zeichen einer Elektricität, ſo
werden 8 bis 10 Minuten Zeit erfordert; zieht er hingegen
einen feinen Faden an, ſo ſind eben ſo viel Secunden hin-
reichend.

Eben ſo ſchwer iſt es, den Gra[d] genau zu beſtimmen,
bis auf welchen man die Elektricität condenſiren, oder die
elektriſchen Erſcheinungen verſtärken kann; auch dies hängt
von mancherley Umſtänden ab. Inzwiſchen iſt die Ver-
ſtärkung deſto größer, je mehr der Conductor, der der
Metallplatte Elektricität zuführt, Capacität hat, inglei-
chen, je ſchwächer die Elektricität iſt. So iſt z. B. der
atmoſphäriſche Conductor, wenn er gleich kaum die Kraft
hat, einen Faden anzuziehen, dennoch im Stande, der
Metallplatte des Elektrophors ſo viel Elektricität zu geben,
daß ſie nicht allein auf das Elektrometer wirkt, ſondern auch
ſtarke Funken giebt. Iſt hingegen die Elektricität des at-
moſphäriſchen Conductors ſtark genug, um Funken zu ge-
ben, oder den Zeiger des Elektrometers 5 bis 6 Grad zu
erheben, ſo erhebt zwat die Platte des Elektrophors nach

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[138/0158] Eilftes Capitel. elektriſirte Platte, und in vollkommene Berührung mit derſelben. In dieſer Stellung der Platten läßt man einen mit dem Conductor verbundenen Drath die Metallplatte des Elektrophors, aber dieſe nur allein, berühren. Läßt man nun den Apparatus eine Zeitlang in dieſem Zuſtande, ſo erhält er einen hinreichenden Grad von Elektricität, je- doch nur ſehr langſam. Man nehme nun den Drath von der Metallplatte hinweg, und hebe ſie mit dem iſolirenden Handgriffe von der untern ab; ſo wird ſie nunmehr Fäden anziehen, auf das Elektrometer wirken, wenn die Elektricität ſtark iſt, Funken geben u. ſ. w., wenn gleich der atmoſphäriſche Conductor nicht die geringſte Elektricität zeiget. Es läßt ſich nicht leicht genau beſtimmen, wie lange dieſe Geräthſchaft in Verbindung mit dem Conductor blei- ben müſſe, weil dies von vielerley Umſtänden abhängt; giebt der Conductor gar kein Zeichen einer Elektricität, ſo werden 8 bis 10 Minuten Zeit erfordert; zieht er hingegen einen feinen Faden an, ſo ſind eben ſo viel Secunden hin- reichend. Eben ſo ſchwer iſt es, den Grad genau zu beſtimmen, bis auf welchen man die Elektricität condenſiren, oder die elektriſchen Erſcheinungen verſtärken kann; auch dies hängt von mancherley Umſtänden ab. Inzwiſchen iſt die Ver- ſtärkung deſto größer, je mehr der Conductor, der der Metallplatte Elektricität zuführt, Capacität hat, inglei- chen, je ſchwächer die Elektricität iſt. So iſt z. B. der atmoſphäriſche Conductor, wenn er gleich kaum die Kraft hat, einen Faden anzuziehen, dennoch im Stande, der Metallplatte des Elektrophors ſo viel Elektricität zu geben, daß ſie nicht allein auf das Elektrometer wirkt, ſondern auch ſtarke Funken giebt. Iſt hingegen die Elektricität des at- moſphäriſchen Conductors ſtark genug, um Funken zu ge- ben, oder den Zeiger des Elektrometers 5 bis 6 Grad zu erheben, ſo erhebt zwat die Platte des Elektrophors nach

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/158>, abgerufen am 21.11.2024.