isolirte Maaß, so entsteht ein Funken zwischen beyden, und die Elektricität vertheilt sich unter beyde nach dem Ver- hältniß ihrer Capacitäten. Nun senke man den isolirten Cylinder auf den Boden des Maaßes herab, so giebt er demselben die Elektricität, die er von ihm bekommen hatte, wieder, und man bemerkt an ihm, wenn er herausge- nommen wird, nicht das geringste Merkmal einer Elek- kricität.
172. Versuch.
Man verbinde ein Paar Korkkugeln mit einem iso- lirten metallenen Gefäß, in welchem eine metallene Kette liegt, und hebe die Kette mit einem seidnen Faden in die Höhe, so wird das Auseinandergehen der Kugeln immer schwächer werden, je mehr man die Kette erhebt, und aus- einanderziehet. Man sieht hieraus, daß die Elektricität geschwächt, und ihre Dichtigkeit vermindert wird, je mehr sie sich von der Oberfläche des Gefäßes gegen die ausge- breitete Kette verbreitet. Dies bestätigt sich auch dadurch, daß die Kugeln wieder auseinanderfahren, wenn man die Kette im Gefäße niederleget. Dieser Versuch giebt eine leichte Erklärung von vielen Phänomenen der atmosphä- rischen Elektricität, z. B. warum die Dämpfe des elektri- sirten Wassers so wenig Elektricität zeigen, und warum die Elektricität einer Wolke durch die Zusammendrückung oder Verdichtung derselben stärker wird.
173. Versuch.
Man reibe einen Streif weißen Flanell oder ein seid- nes Band, ziehe so viel Funken aus demselben, als man erhalten kann und lege oder rolle es alsdann zusammen, so wird es unter dieser Gestalt noch stark elektrisch seyn, Funken geben, und Lichtbüschel ausströmen.
Eilftes Capitel.
iſolirte Maaß, ſo entſteht ein Funken zwiſchen beyden, und die Elektricität vertheilt ſich unter beyde nach dem Ver- hältniß ihrer Capacitäten. Nun ſenke man den iſolirten Cylinder auf den Boden des Maaßes herab, ſo giebt er demſelben die Elektricität, die er von ihm bekommen hatte, wieder, und man bemerkt an ihm, wenn er herausge- nommen wird, nicht das geringſte Merkmal einer Elek- kricität.
172. Verſuch.
Man verbinde ein Paar Korkkugeln mit einem iſo- lirten metallenen Gefäß, in welchem eine metallene Kette liegt, und hebe die Kette mit einem ſeidnen Faden in die Höhe, ſo wird das Auseinandergehen der Kugeln immer ſchwächer werden, je mehr man die Kette erhebt, und aus- einanderziehet. Man ſieht hieraus, daß die Elektricität geſchwächt, und ihre Dichtigkeit vermindert wird, je mehr ſie ſich von der Oberfläche des Gefäßes gegen die ausge- breitete Kette verbreitet. Dies beſtätigt ſich auch dadurch, daß die Kugeln wieder auseinanderfahren, wenn man die Kette im Gefäße niederleget. Dieſer Verſuch giebt eine leichte Erklärung von vielen Phänomenen der atmoſphä- riſchen Elektricität, z. B. warum die Dämpfe des elektri- ſirten Waſſers ſo wenig Elektricität zeigen, und warum die Elektricität einer Wolke durch die Zuſammendrückung oder Verdichtung derſelben ſtärker wird.
173. Verſuch.
Man reibe einen Streif weißen Flanell oder ein ſeid- nes Band, ziehe ſo viel Funken aus demſelben, als man erhalten kann und lege oder rolle es alsdann zuſammen, ſo wird es unter dieſer Geſtalt noch ſtark elektriſch ſeyn, Funken geben, und Lichtbüſchel ausſtrömen.
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Eilftes Capitel.
iſolirte Maaß, ſo entſteht ein Funken zwiſchen beyden, und
die Elektricität vertheilt ſich unter beyde nach dem Ver-
hältniß ihrer Capacitäten. Nun ſenke man den iſolirten
Cylinder auf den Boden des Maaßes herab, ſo giebt er
demſelben die Elektricität, die er von ihm bekommen hatte,
wieder, und man bemerkt an ihm, wenn er herausge-
nommen wird, nicht das geringſte Merkmal einer Elek-
kricität.
172. Verſuch.
Man verbinde ein Paar Korkkugeln mit einem iſo-
lirten metallenen Gefäß, in welchem eine metallene Kette
liegt, und hebe die Kette mit einem ſeidnen Faden in die
Höhe, ſo wird das Auseinandergehen der Kugeln immer
ſchwächer werden, je mehr man die Kette erhebt, und aus-
einanderziehet. Man ſieht hieraus, daß die Elektricität
geſchwächt, und ihre Dichtigkeit vermindert wird, je mehr
ſie ſich von der Oberfläche des Gefäßes gegen die ausge-
breitete Kette verbreitet. Dies beſtätigt ſich auch dadurch,
daß die Kugeln wieder auseinanderfahren, wenn man die
Kette im Gefäße niederleget. Dieſer Verſuch giebt eine
leichte Erklärung von vielen Phänomenen der atmoſphä-
riſchen Elektricität, z. B. warum die Dämpfe des elektri-
ſirten Waſſers ſo wenig Elektricität zeigen, und warum
die Elektricität einer Wolke durch die Zuſammendrückung
oder Verdichtung derſelben ſtärker wird.
173. Verſuch.
Man reibe einen Streif weißen Flanell oder ein ſeid-
nes Band, ziehe ſo viel Funken aus demſelben, als man
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ſo wird es unter dieſer Geſtalt noch ſtark elektriſch ſeyn,
Funken geben, und Lichtbüſchel ausſtrömen.
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Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/154>, abgerufen am 03.07.2024.
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