Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.Freyherrlich-Abschatzisches schafft/ die Pfeiler des allgemeinen Wohlstandes/ die Lichterdes Vaterlandes/ die/ indem sie andern leuchten/ sich selber verzehren. In Betrachtung dessen können sie mit allem Rechte eine Lampe im Sinn-Bilde führen mit den Beywor- ten: Andern/ nicht Mir. Ein preißwürdiges Beyspiel stel- let uns für Augen der weyland Hoch- und Wohlgebohr- ne Herr/ Herr Hanns Aßmann/ Frey-Herr von Ab- schatz und Koßkan/ Erb-Herr auff Nieder-Gölschau/ Würbitz/ Petschkendorff/ Ober-Bärschdorff und Le- derose/ des Fürstenthums Liegnitz hochverdienter Landes-Bestellter/ und bey den Zusammenkünfften der hochlöblichen Herren/ Herren Fürsten und Stände in Schlesien Ordinar-Abgeordnete/ etc. Die gläntzende Lampe dieses lobwürdigsten Todten hat so sern
Freyherrlich-Abſchatziſches ſchafft/ die Pfeiler des allgemeinen Wohlſtandes/ die Lichterdes Vaterlandes/ die/ indem ſie andern leuchten/ ſich ſelber verzehren. In Betrachtung deſſen koͤnnen ſie mit allem Rechte eine Lampe im Sinn-Bilde fuͤhren mit den Beywor- ten: Andern/ nicht Mir. Ein preißwuͤrdiges Beyſpiel ſtel- let uns fuͤr Augen der weyland Hoch- und Wohlgebohr- ne Herr/ Herr Hanns Aßmann/ Frey-Herr von Ab- ſchatz und Koßkan/ Erb-Herr auff Nieder-Goͤlſchau/ Wuͤrbitz/ Petſchkendorff/ Ober-Baͤrſchdorff und Le- deroſe/ des Fuͤrſtenthums Liegnitz hochverdienter Landes-Beſtellter/ und bey den Zuſammenkuͤnfften der hochloͤblichen Herren/ Herren Fuͤrſten und Staͤnde in Schleſien Ordinar-Abgeordnete/ ꝛc. Die glaͤntzende Lampe dieſes lobwuͤrdigſten Todten hat ſo ſern
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Freyherrlich-Abſchatziſches
ſchafft/ die Pfeiler des allgemeinen Wohlſtandes/ die Lichter
des Vaterlandes/ die/ indem ſie andern leuchten/ ſich ſelber
verzehren. In Betrachtung deſſen koͤnnen ſie mit allem
Rechte eine Lampe im Sinn-Bilde fuͤhren mit den Beywor-
ten: Andern/ nicht Mir. Ein preißwuͤrdiges Beyſpiel ſtel-
let uns fuͤr Augen der weyland Hoch- und Wohlgebohr-
ne Herr/ Herr Hanns Aßmann/ Frey-Herr von Ab-
ſchatz und Koßkan/ Erb-Herr auff Nieder-Goͤlſchau/
Wuͤrbitz/ Petſchkendorff/ Ober-Baͤrſchdorff und Le-
deroſe/ des Fuͤrſtenthums Liegnitz hochverdienter
Landes-Beſtellter/ und bey den Zuſammenkuͤnfften
der hochloͤblichen Herren/ Herren Fuͤrſten und Staͤnde
in Schleſien Ordinar-Abgeordnete/ ꝛc.
Die glaͤntzende Lampe dieſes lobwuͤrdigſten Todten hat ſo
viel Licht/ als die Geſtirne des Himmels Strahlen von ſich
geworffen/ alſo/ daß es ſchwer zu unterſcheiden iſt/ ob ſie mehr
dem Nechſten/ dem Fuͤrſtenthum/ oder ihrem Schoͤpffer ge-
leuchtet habe. Als er aus einem gleichſam angebohrnen
Triebe zur Weißheit auff hohen und andern Schulen den
Kern der herrlichſten Wiſſenſchafften ſich zugeleget hatte/
reizte ihn ſein feuriger Geiſt/ fruchtbare Reiſen in entlegene
Laͤnder zu thun. Auff dieſen aber hat er ſeine Sitten ſo
wenig mit Laſtern/ als der ſtrenge Rhodan ſeinen Strom
mit dem Waſſer des Lemanniſchen Sees vermiſchen laſſen/
und bey ſeiner gluͤcklichen Ruͤckkunfft zeigte er alſobald/ daß
ſein Gemuͤtte nunmehr die rechte Vollkommenheit/ wie et-
liche Pflantzen auff fremden Beete/ erlanget habe: Maßen
er kurtz darauff einem ieden den auskommentlichen Vorrath
ſeines ungemeinen Verſtandes dergeſtalt offenbarte/ daß
viele nach der Morgen-Roͤthe dieſer auffgehenden Klug-
heit mit begierigen Augen ſich umſahen. Denn der Ver-
ſtand iſt die andere Tugend/ die edlen Gemuͤttern nebſt der
Tapfferkeit Ruhm und Anſehen erwirbet; ja dieſe hat je-
ner noch immer den Vortheil abgerennet. Die Erfahrung
lehret auch zur Gnuͤge/ daß wohin die Tapfferkeit ſich nicht
erſtrecket/ doch der Witz gelangen kan/ und daß die Klugheit
Ludwig des XI. den an Heeres-Macht viel ſtaͤrckern und kuͤh-
nen Carl von Burgund ins Netze gebracht habe. Wer un-
ſern
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