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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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anzeigen / daß er ohne verzug mit den Teutschen Truppen sich conjungierte / Graff Moritzen Ankunfft erwartete vnd mit demselben entweders eine Schlacht thete / oder die Päß verlegete / damit er von Breda nicht auff Bergen kommen könte. Dieses zwar war ein sehr kluger Anschlag / dann wann Graff Henrich sich bey rechter Zeit zu den Teutschen Truppen verfüget / hette er eine Armee von 22000. Mann zusammen bringen können / welche starck genug gewesen were / die Statische anzugreiffen. Weil aber gedachter Graff solches nicht ins Werck richten können / ist M[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]rggraff Spinola genöhtiget worden / die Belägerung auff zuheben / insonderheit weil auch andere Vrsachen mehr darzu kommen / alß weil so viel Anfäll vnd Stürmb vnglücklich abgeloffen: grosse Kranckheiten im Läger entstanden / vnd die Italianer meuteniren wolten.

Graf Moritz aber so viel ein andern Anschlag hatte / alß Spinola jhm einbildete / vnd welcher nicht gesinnet war zu Landt auff Bergen zuziehen / nach dem er sich gestellet / als wolte er von Breda sich auff Bergen begeben / liesse alles Volck zu Schiff bringen / vnd den 28. Sept. zwo Meil von selbiger Statt / in Angesicht der Spanier / wider alles vermuthen / so zwischen Antorff vnd Breda sich gelägert hatten / zu Landt setzen / von dannen schickte er bey / Nacht in 6000. Mann in die Statt / nicht allein daß sie von dem stetigen wachen die Belägerte ablösen solten / sondern daß er sie zu seinem vorhaben gebrauchen möchte / welches war / das Spanische Läger an allen Orten anzugreiffen: vnd were ohne zweiffel die gantze Spanische Macht zernichtet worden / wann Marggraff Spinola nit bey zeiten sich von dannen gemacht hette. Dann es ward jhm verkundschafftet / daß etliche seiner Hauptleuth mit den Holländern einen Verstand gemacht / das Läger an dem Ort / da die Italiäner lagen / jnen zuvbergeben. Andiesem Ort wolten die Verrähter die Wachten mit den jenigen / so vmb die Sach wüßten / bestellen / selbige solten 10000. Holländer auß der Statt ins Läger stillschweigend eynfallen lassen / welche alles ehe die Spanier sich vom schlaff ermuntern vnd in jhr Gewehr kommen mögen / niderhawen können: vnder solchem wolte Graff Moritz das Läger auff der andern Seithen / da der Spinola mit der meisten Macht sich verhielte / angreiffen. Wann nun dieser Anschlag angangen / weren wol die wenigste von den Spaniern darvon kommen.

Spinola ziehet vor Bergen ab. Als aber Spinola hiervon Wissenschafft bekommen / hat er darfür gehalten / es were besser daß er mit der Armada bey zeiten von dannen wiche / alß daß hernach könte gesagt werden / er were mit gewalt in die Flucht getrieben worden. Derhalben er den 2. Octob. gegen 6. vhren deß Abends das Läger anzünden lassen / deß gleichen hat auch Corduba in der Italiäner Quartier gethan. Hierauff wurde alles Geschütz vnnd andere Kriegs[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]nstrumenten nach Antorff geführet / vnd folgete er mit der Armee hernach / mit geringem verlust / weil der Feind noch weit von dannen war.

Nach solchem danckere er alß bald dem mehrerntheil deß Italiänischen Kriegsvolcks ab / vnd bezahlte jhnen etliche Monat Sold / hieß sie nach Hauß ziehen vnd auff den Frühling wider kommen / weil sie die Kälte in Niderland / wie sie vorgaben / nicht dulden könten.

Vnmuth Graf Henrichs vom Berg / wegen dieses Verlauffs. Deß andern Tags / nachdem die Belägerung auffgehaben worden / ist Graff Henrich vom Berg gen Antorff kommen / der schier vor Zorn vnd Lieldt gestorben / weil jhm etliche die Schuld. dieses Verlauffs vnd Spotts allein zugemessen / in dem er mit seinem Kriegsvolck so spat angelanget were. Andere sagten / er hette sich mit Fleiß zurück gehalten / damit er seinem Verwandten dem Printzen von Vranien gratificiren möchte Aber er ist wol hierinn vnschuldig gewesen / vnd hat in so kurtzer Zeit / kein grössern Fleiß vnd Eyl anwenden können.

Anzahl deren so in der Belägerung vmbkommen. Vnd dieses ist also der Außgang der Belägerung der Statt Bergen op Som gewesen / welche die Spanier haben verlassen müssen / nachdem sie in 10000. Mann darvor verlohren / welche zum theil vmbkommen / zum theil gestorben / ohn in 2000. so zu den Belägerten vbergelauffen.

Von den Belägerten sind auff dem Platz geblieben in allem in 600. darneben sind ein grosse Anzahl beschädigt worden.

Die Belägerte haben auß groben Stücken herauß geschossen 200000 eyserne Kugeln. Zu auffhebung der Belägerung hat sehr viel gethan / die Ankunfft dessen von Manßfeld vnd Hertzog Christians. Wie dann auch Graff Moritz auff den Feind nicht eher angezogen / dann biß jhr Volck sich wider recolligirt / vnnd mit Waaffen vnd Kleydern versehen gewesen.

Graff Moritz kompt nach Bergen op Soom. Den 4. Octob. ist Graff Moritz mit dem von Manßfeld neben 30. Cornet Reuttern in der Statt ankommen / vnnd von denen darinn mit grosser Frewd vnd Frolocken empfangen worden. Hat noch selbigen Tags alle Werck besichtiget / vnd vnder den newen / so in wehrender Belägerung gemacht worden / ein theil wider außbessern / vnnd ein theil / so nichts mehr nutzeten / schleiffen lassen. Darauff ist eine Dancksagungspredigt gehalten / vnd allerley Frewdenzeichen / wie ingleichem auch in allen Stätten der vereinigten Provintzen / angestellet worden.

Steinbergen von Statischen wider eyngenommen. Auf solches schickte Graf Moritz in 5000. Mann mit etlichem Geschütz nacher Steinbergen / selbiges Stättlein wider einzunemen: Die Spanische Guarnison aber / weil solches Ort ohne die Statt Bergen wenig nutzet / auch für grossem Gewalt nit zu defendiren / hat solches / auff vorhergehend Beschiessen / bald auffgeben. Darinnen die Stadische ein grossen Vorrath an Pulfer / Lunten / Kugeln / wie auch an Meel / Korn vnd Wein gefunden / dann es gleichsamb der Spanischen Profiandhauß gewesen. Nach solchem haben die Stadische auch Warub vnd Münterberg eyngenommen

Es ist nachmals kund worden / daß der Marggraf Spinola etlich stück Geschütz / so er in diesem eylenden Abzug nit fortbringen können / vergraben

anzeigen / daß er ohne verzug mit den Teutschen Truppen sich conjungierte / Graff Moritzen Ankunfft erwartete vnd mit demselben entweders eine Schlacht thete / oder die Päß verlegete / damit er von Breda nicht auff Bergen kommen könte. Dieses zwar war ein sehr kluger Anschlag / dann wann Graff Henrich sich bey rechter Zeit zu den Teutschen Truppen verfüget / hette er eine Armee von 22000. Mann zusammen bringen können / welche starck genug gewesen were / die Statische anzugreiffen. Weil aber gedachter Graff solches nicht ins Werck richten können / ist M[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]rggraff Spinola genöhtiget worden / die Belägerung auff zuheben / insonderheit weil auch andere Vrsachen mehr darzu kommen / alß weil so viel Anfäll vnd Stürmb vnglücklich abgeloffen: grosse Kranckheiten im Läger entstanden / vnd die Italianer meuteniren wolten.

Graf Moritz aber so viel ein andern Anschlag hatte / alß Spinola jhm einbildete / vnd welcher nicht gesinnet war zu Landt auff Bergen zuziehen / nach dem er sich gestellet / als wolte er von Breda sich auff Bergen begeben / liesse alles Volck zu Schiff bringen / vnd den 28. Sept. zwo Meil von selbiger Statt / in Angesicht der Spanier / wider alles vermuthen / so zwischen Antorff vnd Breda sich gelägert hatten / zu Landt setzen / von dannen schickte er bey / Nacht in 6000. Mañ in die Statt / nicht allein daß sie von dem stetigen wachen die Belägerte ablösen solten / sondern daß er sie zu seinem vorhaben gebrauchen möchte / welches war / das Spanische Läger an allen Orten anzugreiffen: vnd were ohne zweiffel die gantze Spanische Macht zernichtet worden / wann Marggraff Spinola nit bey zeiten sich von dannen gemacht hette. Dann es ward jhm verkundschafftet / daß etliche seiner Hauptleuth mit den Holländern einen Verstand gemacht / das Läger an dem Ort / da die Italiäner lagen / jnen zuvbergeben. Andiesem Ort wolten die Verrähter die Wachten mit den jenigen / so vmb die Sach wüßten / bestellen / selbige solten 10000. Holländer auß der Statt ins Läger stillschweigend eynfallen lassen / welche alles ehe die Spanier sich vom schlaff ermuntern vnd in jhr Gewehr kommen mögen / niderhawen können: vnder solchem wolte Graff Moritz das Läger auff der andern Seithen / da der Spinola mit der meisten Macht sich verhielte / angreiffen. Wann nun dieser Anschlag angangen / weren wol die wenigste von den Spaniern darvon kommen.

Spinola ziehet vor Bergen ab. Als aber Spinola hiervon Wissenschafft bekom̃en / hat er darfür gehalten / es were besser daß er mit der Armada bey zeiten von dannen wiche / alß daß hernach könte gesagt werden / er were mit gewalt in die Flucht getrieben worden. Derhalben er den 2. Octob. gegen 6. vhren deß Abends das Läger anzünden lassen / deß gleichen hat auch Corduba in der Italiäner Quartier gethan. Hierauff wurde alles Geschütz vnnd andere Kriegs[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]nstrumenten nach Antorff geführet / vnd folgete er mit der Armee hernach / mit geringem verlust / weil der Feind noch weit von dañen war.

Nach solchem danckere er alß bald dem mehrerntheil deß Italiänischen Kriegsvolcks ab / vnd bezahlte jhnen etliche Monat Sold / hieß sie nach Hauß ziehen vnd auff den Frühling wider kommen / weil sie die Kälte in Niderland / wie sie vorgaben / nicht dulden könten.

Vnmuth Graf Henrichs vom Berg / wegen dieses Verlauffs. Deß andern Tags / nachdem die Belägerung auffgehaben worden / ist Graff Henrich vom Berg gen Antorff kommen / der schier vor Zorn vnd Lieldt gestorben / weil jhm etliche die Schuld. dieses Verlauffs vnd Spotts allein zugemessen / in dem er mit seinem Kriegsvolck so spat angelanget were. Andere sagten / er hette sich mit Fleiß zurück gehalten / damit er seinem Verwandten dem Printzen von Vranien gratificiren möchte Aber er ist wol hierinn vnschuldig gewesen / vnd hat in so kurtzer Zeit / kein grössern Fleiß vnd Eyl anwenden können.

Anzahl deren so in der Belägerung vmbkommen. Vnd dieses ist also der Außgang der Belägerung der Statt Bergen op Som gewesen / welche die Spanier haben verlassen müssen / nachdem sie in 10000. Mann darvor verlohren / welche zum theil vmbkommen / zum theil gestorben / ohn in 2000. so zu den Belägerten vbergelauffen.

Von den Belägerten sind auff dem Platz geblieben in allem in 600. darneben sind ein grosse Anzahl beschädigt worden.

Die Belägerte haben auß groben Stücken herauß geschossen 200000 eyserne Kugeln. Zu auffhebung der Belägerung hat sehr viel gethan / die Ankunfft dessen von Manßfeld vnd Hertzog Christians. Wie dann auch Graff Moritz auff den Feind nicht eher angezogen / dann biß jhr Volck sich wider recolligirt / vnnd mit Waaffen vnd Kleydern versehen gewesen.

Graff Moritz kompt nach Bergen op Soom. Den 4. Octob. ist Graff Moritz mit dem von Manßfeld neben 30. Cornet Reuttern in der Statt ankommen / vnnd von denen darinn mit grosser Frewd vnd Frolocken empfangen worden. Hat noch selbigen Tags alle Werck besichtiget / vnd vnder den newen / so in wehrender Belägerung gemacht worden / ein theil wider außbessern / vnnd ein theil / so nichts mehr nutzeten / schleiffen lassen. Darauff ist eine Dancksagungspredigt gehalten / vnd allerley Frewdenzeichen / wie ingleichem auch in allen Stätten der vereinigten Provintzen / angestellet worden.

Steinbergen von Statischen wider eyngenommen. Auf solches schickte Graf Moritz in 5000. Mañ mit etlichem Geschütz nacher Steinbergen / selbiges Stättlein wider einzunemen: Die Spanische Guarnison aber / weil solches Ort ohne die Statt Bergen wenig nutzet / auch für grossem Gewalt nit zu defendiren / hat solches / auff vorhergehend Beschiessen / bald auffgeben. Darinnen die Stadische ein grossen Vorrath an Pulfer / Lunten / Kugeln / wie auch an Meel / Korn vnd Wein gefunden / dañ es gleichsamb der Spanischen Profiandhauß gewesen. Nach solchem haben die Stadische auch Warub vnd Münterberg eyngenommen

Es ist nachmals kund worden / daß der Marggraf Spinola etlich stück Geschütz / so er in diesem eylenden Abzug nit fortbringen köñen / vergraben

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          <p>Graf Moritz aber so viel ein andern Anschlag hatte / alß Spinola jhm einbildete /                      vnd welcher nicht gesinnet war zu Landt auff Bergen zuziehen / nach dem er sich                      gestellet / als wolte er von Breda sich auff Bergen begeben / liesse alles Volck                      zu Schiff bringen / vnd den 28. Sept. zwo Meil von selbiger Statt / in Angesicht                      der Spanier / wider alles vermuthen / so zwischen Antorff vnd Breda sich                      gelägert hatten / zu Landt setzen / von dannen schickte er bey / Nacht in 6000.                          Man&#x0303; in die Statt / nicht allein daß sie von dem stetigen                      wachen die Belägerte ablösen solten / sondern daß er sie zu seinem vorhaben                      gebrauchen möchte / welches war / das Spanische Läger an allen Orten                      anzugreiffen: vnd were ohne zweiffel die gantze Spanische Macht zernichtet                      worden / wann Marggraff Spinola nit bey zeiten sich von dannen gemacht hette.                      Dann es ward jhm verkundschafftet / daß etliche seiner Hauptleuth mit den                      Holländern einen Verstand gemacht / das Läger an dem Ort / da die Italiäner                      lagen / jnen zuvbergeben. Andiesem Ort wolten die Verrähter die Wachten mit den                      jenigen / so vmb die Sach wüßten / bestellen / selbige solten 10000. Holländer                      auß der Statt ins Läger stillschweigend eynfallen lassen / welche alles ehe die                      Spanier sich vom schlaff ermuntern vnd in jhr Gewehr kommen mögen / niderhawen                      können: vnder solchem wolte Graff Moritz das Läger auff der andern Seithen / da                      der Spinola mit der meisten Macht sich verhielte / angreiffen. Wann nun dieser                      Anschlag angangen / weren wol die wenigste von den Spaniern darvon kommen.</p>
          <p><note place="left">Spinola ziehet vor Bergen ab.</note> Als aber Spinola                      hiervon Wissenschafft bekom&#x0303;en / hat er darfür gehalten / es were                      besser daß er mit der Armada bey zeiten von dannen wiche / alß daß hernach könte                      gesagt werden / er were mit gewalt in die Flucht getrieben worden. Derhalben er                      den 2. Octob. gegen 6. vhren deß Abends das Läger anzünden lassen / deß gleichen                      hat auch Corduba in der Italiäner Quartier gethan. Hierauff wurde alles Geschütz                      vnnd andere Kriegs<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>nstrumenten nach Antorff geführet / vnd folgete er mit der                      Armee hernach / mit geringem verlust / weil der Feind noch weit von dan&#x0303;en war.</p>
          <p>Nach solchem danckere er alß bald dem mehrerntheil deß Italiänischen Kriegsvolcks                      ab / vnd bezahlte jhnen etliche Monat Sold / hieß sie nach Hauß ziehen vnd auff                      den Frühling wider kommen / weil sie die Kälte in Niderland / wie sie vorgaben /                      nicht dulden könten.</p>
          <p><note place="right">Vnmuth Graf Henrichs vom Berg / wegen dieses                          Verlauffs.</note> Deß andern Tags / nachdem die Belägerung auffgehaben                      worden / ist Graff Henrich vom Berg gen Antorff kommen / der schier vor Zorn                      vnd Lieldt gestorben / weil jhm etliche die Schuld. dieses Verlauffs vnd Spotts                      allein zugemessen / in dem er mit seinem Kriegsvolck so spat angelanget were.                      Andere sagten / er hette sich mit Fleiß zurück gehalten / damit er seinem                      Verwandten dem Printzen von Vranien gratificiren möchte Aber er ist wol hierinn                      vnschuldig gewesen / vnd hat in so kurtzer Zeit / kein grössern Fleiß vnd Eyl                      anwenden können.</p>
          <p><note place="right">Anzahl deren so in der Belägerung vmbkommen.</note>                      Vnd dieses ist also der Außgang der Belägerung der Statt Bergen op Som gewesen /                      welche die Spanier haben verlassen müssen / nachdem sie in 10000. Mann darvor                      verlohren / welche zum theil vmbkommen / zum theil gestorben / ohn in 2000. so                      zu den Belägerten vbergelauffen.</p>
          <p>Von den Belägerten sind auff dem Platz geblieben in allem in 600. darneben sind                      ein grosse Anzahl beschädigt worden.</p>
          <p>Die Belägerte haben auß groben Stücken herauß geschossen 200000 eyserne Kugeln.                      Zu auffhebung der Belägerung hat sehr viel gethan / die Ankunfft dessen von                      Manßfeld vnd Hertzog Christians. Wie dann auch Graff Moritz auff den Feind nicht                      eher angezogen / dann biß jhr Volck sich wider recolligirt / vnnd mit Waaffen                      vnd Kleydern versehen gewesen.</p>
          <p><note place="right">Graff Moritz kompt nach Bergen op Soom.</note> Den 4.                      Octob. ist Graff Moritz mit dem von Manßfeld neben 30. Cornet Reuttern in der                      Statt ankommen / vnnd von denen darinn mit grosser Frewd vnd Frolocken empfangen                      worden. Hat noch selbigen Tags alle Werck besichtiget / vnd vnder den newen / so                      in wehrender Belägerung gemacht worden / ein theil wider außbessern / vnnd ein                      theil / so nichts mehr nutzeten / schleiffen lassen. Darauff ist eine                      Dancksagungspredigt gehalten / vnd allerley Frewdenzeichen / wie ingleichem auch                      in allen Stätten der vereinigten Provintzen / angestellet worden.</p>
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          <p>Es ist nachmals kund worden / daß der Marggraf Spinola etlich stück Geschütz / so                      er in diesem eylenden Abzug nit fortbringen kön&#x0303;en / vergraben
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[767/0870] anzeigen / daß er ohne verzug mit den Teutschen Truppen sich conjungierte / Graff Moritzen Ankunfft erwartete vnd mit demselben entweders eine Schlacht thete / oder die Päß verlegete / damit er von Breda nicht auff Bergen kommen könte. Dieses zwar war ein sehr kluger Anschlag / dann wann Graff Henrich sich bey rechter Zeit zu den Teutschen Truppen verfüget / hette er eine Armee von 22000. Mann zusammen bringen können / welche starck genug gewesen were / die Statische anzugreiffen. Weil aber gedachter Graff solches nicht ins Werck richten können / ist M_rggraff Spinola genöhtiget worden / die Belägerung auff zuheben / insonderheit weil auch andere Vrsachen mehr darzu kommen / alß weil so viel Anfäll vnd Stürmb vnglücklich abgeloffen: grosse Kranckheiten im Läger entstanden / vnd die Italianer meuteniren wolten. Graf Moritz aber so viel ein andern Anschlag hatte / alß Spinola jhm einbildete / vnd welcher nicht gesinnet war zu Landt auff Bergen zuziehen / nach dem er sich gestellet / als wolte er von Breda sich auff Bergen begeben / liesse alles Volck zu Schiff bringen / vnd den 28. Sept. zwo Meil von selbiger Statt / in Angesicht der Spanier / wider alles vermuthen / so zwischen Antorff vnd Breda sich gelägert hatten / zu Landt setzen / von dannen schickte er bey / Nacht in 6000. Mañ in die Statt / nicht allein daß sie von dem stetigen wachen die Belägerte ablösen solten / sondern daß er sie zu seinem vorhaben gebrauchen möchte / welches war / das Spanische Läger an allen Orten anzugreiffen: vnd were ohne zweiffel die gantze Spanische Macht zernichtet worden / wann Marggraff Spinola nit bey zeiten sich von dannen gemacht hette. Dann es ward jhm verkundschafftet / daß etliche seiner Hauptleuth mit den Holländern einen Verstand gemacht / das Läger an dem Ort / da die Italiäner lagen / jnen zuvbergeben. Andiesem Ort wolten die Verrähter die Wachten mit den jenigen / so vmb die Sach wüßten / bestellen / selbige solten 10000. Holländer auß der Statt ins Läger stillschweigend eynfallen lassen / welche alles ehe die Spanier sich vom schlaff ermuntern vnd in jhr Gewehr kommen mögen / niderhawen können: vnder solchem wolte Graff Moritz das Läger auff der andern Seithen / da der Spinola mit der meisten Macht sich verhielte / angreiffen. Wann nun dieser Anschlag angangen / weren wol die wenigste von den Spaniern darvon kommen. Als aber Spinola hiervon Wissenschafft bekom̃en / hat er darfür gehalten / es were besser daß er mit der Armada bey zeiten von dannen wiche / alß daß hernach könte gesagt werden / er were mit gewalt in die Flucht getrieben worden. Derhalben er den 2. Octob. gegen 6. vhren deß Abends das Läger anzünden lassen / deß gleichen hat auch Corduba in der Italiäner Quartier gethan. Hierauff wurde alles Geschütz vnnd andere Kriegs_nstrumenten nach Antorff geführet / vnd folgete er mit der Armee hernach / mit geringem verlust / weil der Feind noch weit von dañen war. Spinola ziehet vor Bergen ab. Nach solchem danckere er alß bald dem mehrerntheil deß Italiänischen Kriegsvolcks ab / vnd bezahlte jhnen etliche Monat Sold / hieß sie nach Hauß ziehen vnd auff den Frühling wider kommen / weil sie die Kälte in Niderland / wie sie vorgaben / nicht dulden könten. Deß andern Tags / nachdem die Belägerung auffgehaben worden / ist Graff Henrich vom Berg gen Antorff kommen / der schier vor Zorn vnd Lieldt gestorben / weil jhm etliche die Schuld. dieses Verlauffs vnd Spotts allein zugemessen / in dem er mit seinem Kriegsvolck so spat angelanget were. Andere sagten / er hette sich mit Fleiß zurück gehalten / damit er seinem Verwandten dem Printzen von Vranien gratificiren möchte Aber er ist wol hierinn vnschuldig gewesen / vnd hat in so kurtzer Zeit / kein grössern Fleiß vnd Eyl anwenden können. Vnmuth Graf Henrichs vom Berg / wegen dieses Verlauffs. Vnd dieses ist also der Außgang der Belägerung der Statt Bergen op Som gewesen / welche die Spanier haben verlassen müssen / nachdem sie in 10000. Mann darvor verlohren / welche zum theil vmbkommen / zum theil gestorben / ohn in 2000. so zu den Belägerten vbergelauffen. Anzahl deren so in der Belägerung vmbkommen. Von den Belägerten sind auff dem Platz geblieben in allem in 600. darneben sind ein grosse Anzahl beschädigt worden. Die Belägerte haben auß groben Stücken herauß geschossen 200000 eyserne Kugeln. Zu auffhebung der Belägerung hat sehr viel gethan / die Ankunfft dessen von Manßfeld vnd Hertzog Christians. Wie dann auch Graff Moritz auff den Feind nicht eher angezogen / dann biß jhr Volck sich wider recolligirt / vnnd mit Waaffen vnd Kleydern versehen gewesen. Den 4. Octob. ist Graff Moritz mit dem von Manßfeld neben 30. Cornet Reuttern in der Statt ankommen / vnnd von denen darinn mit grosser Frewd vnd Frolocken empfangen worden. Hat noch selbigen Tags alle Werck besichtiget / vnd vnder den newen / so in wehrender Belägerung gemacht worden / ein theil wider außbessern / vnnd ein theil / so nichts mehr nutzeten / schleiffen lassen. Darauff ist eine Dancksagungspredigt gehalten / vnd allerley Frewdenzeichen / wie ingleichem auch in allen Stätten der vereinigten Provintzen / angestellet worden. Graff Moritz kompt nach Bergen op Soom. Auf solches schickte Graf Moritz in 5000. Mañ mit etlichem Geschütz nacher Steinbergen / selbiges Stättlein wider einzunemen: Die Spanische Guarnison aber / weil solches Ort ohne die Statt Bergen wenig nutzet / auch für grossem Gewalt nit zu defendiren / hat solches / auff vorhergehend Beschiessen / bald auffgeben. Darinnen die Stadische ein grossen Vorrath an Pulfer / Lunten / Kugeln / wie auch an Meel / Korn vnd Wein gefunden / dañ es gleichsamb der Spanischen Profiandhauß gewesen. Nach solchem haben die Stadische auch Warub vnd Münterberg eyngenommen Steinbergen von Statischen wider eyngenommen. Es ist nachmals kund worden / daß der Marggraf Spinola etlich stück Geschütz / so er in diesem eylenden Abzug nit fortbringen köñen / vergraben

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 767. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/870>, abgerufen am 23.11.2024.