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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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verdächtig seyn möchte / solte auch in einem halben Jahr im Nahmen deß Königs in Hispanien der Orthen kein Durchzug begehret werden.

6. Der Marschalck Ladigiera vnnd andere Frantzösische Obristen / so sich auff den Grentzen an Savoia verhielten / solten dem Hertzogen / so die Hispanier kein Glauben hielten / mit jhrem Kriegsvolck / vngeachtet eines widrigen Mandats / auch vnerwartet deß Königlichen Befehls / zu Hülff kommen.

7. Den Schweitzern solte / wie zuvor / in dem Hertzogthumb Meylandt jhre Handlung zu treiben gestattet werden.

8. Der König in Franckreich solte seinen Vasallen vnnd Vnterthanen / die dem Hertzogen gedienet hetten / verzeihen / vnd sie dessen nichts entgelten lassen. (Dann es hatte der König in Franckreich kurtz zuvor durch ein offentlich Edict allen Soldaten vnnd Officirern so dem Hertzog in Savoia dieneten / vnder dem hohen Laster der verletzten Majestät ankündigen lassen / daß sie also baldt das Savoysche Läger verlassen / vnnd sich naher Hauß begeben solten.)

9. Der Hertzog in Savoia solte in dreyen Monaten diesen Vergleich seinen Freunden vnd Bundsverwandten zu wissen thun / auff daß dieselbe hinfort alle Feindthätlichkeit einstelleten; mit angehenckter Protestation / daß / daferne vnder deß etwas feindthätliches von jhnen vorgenommen würde / es dieser Vergleichung nicht schädlich seyn / sondern der Hertzog den zugefügten Schaden gut machen solt.

Neben diesem hat hochgedachter Hertzog in Savoia / daß er keine ferrnere Vngelegenheit den Landen deß Hertzogs von Mantua zufügen / auch wider Ihne mit keinen Waffen oder Gewalt / sondern allein durch den Weg deß Rechten / vnd den ordentlichen Außspruch der Keyserlichen Majest. handlen wolle.

Dieses wurde also in dem Junio 1615. in dem Feldläger vor der Statt Asti abgehandelt.

Krieg wird wider fortgesetzet. Diesem Friedensschluß ist zwar Anfangs etwas Genügen geschehen / das Savoische Volck mehrern Theils abgedancket / vnd das Spanische zu rück in das Hertzogthumb Meyland geführet worden / aber es hat abermals keinen Bestandt gehabt. Dann vnlang hernach der Hertzog / daß die Spanischen die Vergleichung nicht allerdings in acht genommen / geklaget / vnnd derwegen sich auff ein newes wider zum Krieg gerüstet / auch den Ladigiera Frantzösischen Gubernatorn im Delphinat / laut obgedachten Vertrags / vmb Hülff wider die Spanier angeruffen / der jhme dann mit 4000. zu Fuß vnd 900. Kürissern zugezogen. Darauff die Sach ernstlicher / als zuvor jemals angangen / vnd sind zwischen beyden Theilen viel blutige Treffen geschehen / auch vnderschiedliche Ort erobert worden. Insonderheit ist vmb den Anfang deß Junij Anno 1617. die Statt vnd Festung Verseil oder Vercell von den Spanischen belägert vnnd auff S. Jacob / (auff welchen Tag die Spanischen ein sonderlichen Glauben haben / daß jhnen alles so sie anfahen glücklich darauff von statten gehe) weil die Belägerten Verzell von den Spanischen eingenommen. Gebrech an Puluer hatten / mit Accord eingenommen worden / die Saphoysche Besatzung ist in 4000. starck mit Sack vnnd Pack / fliegeden Fahnen / 2. Stück Geschütz / etc. abgezogen.

Hergegen hat in dem Meyländischen Gebiet Feliciano[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] vnd Annone von Saphoischen eingenommen. der Hertzog in Saphoya die Statt Feliciano mit stürmender Handt eyngenommen; Darinn das Kriegsvolck weder Jung noch Alt / Gelst- oder Weltlich verschonet / sondern in 1200. Personen durchs Schwerdt hingerichtet / vnnd in 400. gefangen / auch ein grosses Gut / so auff 200000. Cronen geschätzet worden crobert. Deßgleichen hat sich jhme / Hertzogen / auch Aunone / darinn in 40. Stück Geschütz gefunden worden / ergeben. Weil nun der Meyländische Gubernator vermercket / daß die Saphoysche Armada wegen vieles Kriegsvolcks / so dem Hertzogen auß Franckreich / Schweitz / Teutschland vnd andern Orthen in grosser Menge zugezogen / sich je länger je mehr gestärcket / vnnd darneben besorgte / er / der Hertzog möchte jhme etwan vberlegen seyn / vermeynte er zu Erhaltung seines Königs Reputation gnugsam biß dahin verrichtet zu haben / liesse derhalben mit dem Hertzogen ein Anstand der Waffen auff Frieden zwischen Spanien / Saphoy vnd Mantua geschlosse. 40. Tag tractieren. Vnder dieser Zeit wurde endlich der Frieden auff nachfolgende Weise geschlossen / nemlich;

1. Die Astische Friedens Vergleichung / so im Jahr 1615. auffgerichtet worden / solte vnverbrüchlich in allen Puncten gehalten werden.

2. Der Hertzog von Saphoy solte zum fördersten / hernach der Meyländische Gubernator / auß dem Feld sich begeben / vnd das Kriegsvolck beurlauben.

3. Die jenige Stätt vnd Festungen so beyderseits eingenommen worden / solten wider geraumet werden.

4. Die Hauptvrsach dieses Kriegs / solte der Keys. Maj. zu decidiren heimgestellt werden.

Als nun diesem zu Folg von dem Hertzogen die eingenommene Oerter den Spanischen wider zugestellet worden / haben sie auch hingegen / die dem Hertzogen gehörige Ort / so sie vnder wehrendem Krieg erobert gehabt / wider geraumet / sonderlich ist in dem Junio Anno 1618. die Statt Vercell der Spanischen Besatzung wider erlediget Verzell den H. in Saphoya wider eingeraumet. werden. Dargegen dann so bald der Saphoyschen 1000. zu Fuß vnd 500. Pferd hinein gezogen. Darüber die Innwohner sich höchlich erfrewet / vnd zu Jhrer Ankunfft viue Saphoia geruffen / auch hin vnd wider Frewdenfewer angezündet haben.

Nun wollen wir auch die Herrschafften deß Hertzogen in Saphoy / Mantua vnd Montferrat / darauß die vorgehende Historia desto besser wird zu verstehen feyn / mit wenigem entwerffen.

Beschreibung der Lädschafften deß Hertzogen in Saphoy. piemont. Deß Hertzogs in Savoien Herrschafften werde fürnemlich in zwey Fürstenthumb abgetheilet / auch also von dem Alp Gebirg vnderscheiden / nemblich Saphoyen vnd Piemont. Dieses fanget von dem Fluß Sessia / welcher es von dem Meyländischen Gebiet abschneydet / an / vnnd erstrecket sich biß an Delphinat / liget zwischen den

verdächtig seyn möchte / solte auch in einem halbẽ Jahr im Nahmen deß Königs in Hispanien der Orthen kein Durchzug begehret werden.

6. Der Marschalck Ladigiera vnnd andere Frantzösische Obristen / so sich auff den Grentzen an Savoia verhielten / solten dem Hertzogen / so die Hispanier kein Glauben hielten / mit jhrem Kriegsvolck / vngeachtet eines widrigen Mandats / auch vnerwartet deß Königlichen Befehls / zu Hülff kommen.

7. Den Schweitzern solte / wie zuvor / in dem Hertzogthumb Meylandt jhre Handlung zu treiben gestattet werden.

8. Der König in Franckreich solte seinen Vasallen vnnd Vnterthanen / die dem Hertzogen gedienet hetten / verzeihen / vnd sie dessen nichts entgelten lassen. (Dann es hatte der König in Franckreich kurtz zuvor durch ein offentlich Edict allen Soldaten vnnd Officirern so dem Hertzog in Savoia dieneten / vnder dem hohen Laster der verletzten Majestät ankündigen lassen / daß sie also baldt das Savoysche Läger verlassen / vnnd sich naher Hauß begeben solten.)

9. Der Hertzog in Savoia solte in dreyen Monaten diesen Vergleich seinen Freunden vnd Bundsverwandten zu wissen thun / auff daß dieselbe hinfort alle Feindthätlichkeit einstelleten; mit angehenckter Protestation / daß / daferne vnder deß etwas feindthätliches von jhnen vorgenommen würde / es dieser Vergleichung nicht schädlich seyn / sondern der Hertzog den zugefügten Schaden gut machen solt.

Neben diesem hat hochgedachter Hertzog in Savoia / daß er keine ferrnere Vngelegenheit den Landen deß Hertzogs von Mantua zufügen / auch wider Ihne mit keinen Waffen oder Gewalt / sondern allein durch den Weg deß Rechten / vnd den ordentlichen Außspruch der Keyserlichen Majest. handlen wolle.

Dieses wurde also in dem Junio 1615. in dem Feldläger vor der Statt Asti abgehandelt.

Krieg wird wider fortgesetzet. Diesem Friedensschluß ist zwar Anfangs etwas Genügen geschehen / das Savoische Volck mehrern Theils abgedancket / vnd das Spanische zu rück in das Hertzogthumb Meyland geführet worden / aber es hat abermals keinen Bestandt gehabt. Dann vnlang hernach der Hertzog / daß die Spanischen die Vergleichung nicht allerdings in acht genommen / geklaget / vnnd derwegen sich auff ein newes wider zum Krieg gerüstet / auch den Ladigiera Frantzösischen Gubernatorn im Delphinat / laut obgedachten Vertrags / vmb Hülff wider die Spanier angeruffen / der jhme dann mit 4000. zu Fuß vnd 900. Kürissern zugezogen. Darauff die Sach ernstlicher / als zuvor jemals angangen / vnd sind zwischen beyden Theilen viel blutige Treffen geschehen / auch vnderschiedliche Ort erobert worden. Insonderheit ist vmb den Anfang deß Junij Anno 1617. die Statt vnd Festung Verseil oder Vercell von den Spanischen belägert vnnd auff S. Jacob / (auff welchen Tag die Spanischen ein sonderlichen Glauben haben / daß jhnen alles so sie anfahen glücklich darauff von statten gehe) weil die Belägerten Verzell von den Spanischẽ eingenommen. Gebrech an Puluer hatten / mit Accord eingenommen worden / die Saphoysche Besatzung ist in 4000. starck mit Sack vnnd Pack / fliegeden Fahnen / 2. Stück Geschütz / etc. abgezogen.

Hergegen hat in dem Meyländischen Gebiet Feliciano[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] vnd Annone von Saphoischen eingenommen. der Hertzog in Saphoya die Statt Feliciano mit stürmender Handt eyngenommen; Darinn das Kriegsvolck weder Jung noch Alt / Gelst- oder Weltlich verschonet / sondern in 1200. Personen durchs Schwerdt hingerichtet / vnnd in 400. gefangen / auch ein grosses Gut / so auff 200000. Cronen geschätzet worden crobert. Deßgleichen hat sich jhme / Hertzogen / auch Aunone / darinn in 40. Stück Geschütz gefunden worden / ergeben. Weil nun der Meyländische Gubernator vermercket / daß die Saphoysche Armada wegen vieles Kriegsvolcks / so dem Hertzogen auß Franckreich / Schweitz / Teutschland vnd andern Orthen in grosser Menge zugezogen / sich je länger je mehr gestärcket / vnnd darneben besorgte / er / der Hertzog möchte jhme etwan vberlegen seyn / vermeynte er zu Erhaltung seines Königs Reputation gnugsam biß dahin verrichtet zu haben / liesse derhalben mit dem Hertzogen ein Anstand der Waffen auff Frieden zwischen Spanien / Saphoy vnd Mantua geschlosse. 40. Tag tractieren. Vnder dieser Zeit wurde endlich der Frieden auff nachfolgende Weise geschlossen / nemlich;

1. Die Astische Friedens Vergleichung / so im Jahr 1615. auffgerichtet worden / solte vnverbrüchlich in allen Puncten gehalten werden.

2. Der Hertzog von Saphoy solte zum fördersten / hernach der Meyländische Gubernator / auß dem Feld sich begeben / vnd das Kriegsvolck beurlauben.

3. Die jenige Stätt vnd Festungen so beyderseits eingenommen worden / solten wider geraumet werden.

4. Die Hauptvrsach dieses Kriegs / solte der Keys. Maj. zu decidiren heimgestellt werden.

Als nun diesem zu Folg von dem Hertzogen die eingenommene Oerter den Spanischen wider zugestellet worden / haben sie auch hingegen / die dem Hertzogen gehörige Ort / so sie vnder wehrendem Krieg erobert gehabt / wider geraumet / sonderlich ist in dem Junio Anno 1618. die Statt Vercell der Spanischen Besatzung wider erlediget Verzell dẽ H. in Saphoya wider eingeraumet. werden. Dargegẽ dann so bald der Saphoyschẽ 1000. zu Fuß vnd 500. Pferd hinein gezogen. Darüber die Innwohner sich höchlich erfrewet / vñ zu Jhrer Ankunfft viue Saphoia geruffen / auch hin vnd wider Frewdenfewer angezündet haben.

Nun wollen wir auch die Herrschafften deß Hertzogen in Saphoy / Mantua vnd Montferrat / darauß die vorgehende Historia desto besser wird zu verstehen feyn / mit wenigem entwerffen.

Beschreibung der Lädschafften deß Hertzogen in Saphoy. piemont. Deß Hertzogs in Savoien Herrschafften werde fürnemlich in zwey Fürstenthumb abgetheilet / auch also von dem Alp Gebirg vnderscheiden / nemblich Saphoyen vnd Piemont. Dieses fanget von dem Fluß Sessia / welcher es von dem Meyländischen Gebiet abschneydet / an / vnnd erstrecket sich biß an Delphinat / liget zwischen den

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          <p>6. Der Marschalck Ladigiera vnnd andere Frantzösische Obristen / so sich auff den                      Grentzen an Savoia verhielten / solten dem Hertzogen / so die Hispanier kein                      Glauben hielten / mit jhrem Kriegsvolck / vngeachtet eines widrigen Mandats /                      auch vnerwartet deß Königlichen Befehls / zu Hülff kommen.</p>
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          <p>8. Der König in Franckreich solte seinen Vasallen vnnd Vnterthanen / die dem                      Hertzogen gedienet hetten / verzeihen / vnd sie dessen nichts entgelten lassen.                      (Dann es hatte der König in Franckreich kurtz zuvor durch ein offentlich Edict                      allen Soldaten vnnd Officirern so dem Hertzog in Savoia dieneten / vnder dem                      hohen Laster der verletzten Majestät ankündigen lassen / daß sie also baldt das                      Savoysche Läger verlassen / vnnd sich naher Hauß begeben solten.)</p>
          <p>9. Der Hertzog in Savoia solte in dreyen Monaten diesen Vergleich seinen Freunden                      vnd Bundsverwandten zu wissen thun / auff daß dieselbe hinfort alle                      Feindthätlichkeit einstelleten; mit angehenckter Protestation / daß / daferne                      vnder deß etwas feindthätliches von jhnen vorgenommen würde / es dieser                      Vergleichung nicht schädlich seyn / sondern der Hertzog den zugefügten Schaden                      gut machen solt.</p>
          <p>Neben diesem hat hochgedachter Hertzog in Savoia / daß er keine ferrnere                      Vngelegenheit den Landen deß Hertzogs von Mantua zufügen / auch wider Ihne mit                      keinen Waffen oder Gewalt / sondern allein durch den Weg deß Rechten / vnd den                      ordentlichen Außspruch der Keyserlichen Majest. handlen wolle.</p>
          <p>Dieses wurde also in dem Junio 1615. in dem Feldläger vor der Statt Asti                      abgehandelt.</p>
          <p><note place="left">Krieg wird wider fortgesetzet.</note> Diesem                      Friedensschluß ist zwar Anfangs etwas Genügen geschehen / das Savoische Volck                      mehrern Theils abgedancket / vnd das Spanische zu rück in das Hertzogthumb                      Meyland geführet worden / aber es hat abermals keinen Bestandt gehabt. Dann                      vnlang hernach der Hertzog / daß die Spanischen die Vergleichung nicht                      allerdings in acht genommen / geklaget / vnnd derwegen sich auff ein newes wider                      zum Krieg gerüstet / auch den Ladigiera Frantzösischen Gubernatorn im Delphinat                      / laut obgedachten Vertrags / vmb Hülff wider die Spanier angeruffen / der jhme                      dann mit 4000. zu Fuß vnd 900. Kürissern zugezogen. Darauff die Sach ernstlicher                      / als zuvor jemals angangen / vnd sind zwischen beyden Theilen viel blutige                      Treffen geschehen / auch vnderschiedliche Ort erobert worden. Insonderheit ist                      vmb den Anfang deß Junij Anno 1617. die Statt vnd Festung Verseil oder Vercell                      von den Spanischen belägert vnnd auff S. Jacob / (auff welchen Tag die                      Spanischen ein sonderlichen Glauben haben / daß jhnen alles so sie anfahen                      glücklich darauff von statten gehe) weil die Belägerten <note place="right">Verzell von den Spanische&#x0303; eingenommen.</note> Gebrech                      an Puluer hatten / mit Accord eingenommen worden / die Saphoysche Besatzung ist                      in 4000. starck mit Sack vnnd Pack / fliegeden Fahnen / 2. Stück Geschütz / etc.                      abgezogen.</p>
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          <p>1. Die Astische Friedens Vergleichung / so im Jahr 1615. auffgerichtet worden /                      solte vnverbrüchlich in allen Puncten gehalten werden.</p>
          <p>2. Der Hertzog von Saphoy solte zum fördersten / hernach der Meyländische                      Gubernator / auß dem Feld sich begeben / vnd das Kriegsvolck beurlauben.</p>
          <p>3. Die jenige Stätt vnd Festungen so beyderseits eingenommen worden / solten                      wider geraumet werden.</p>
          <p>4. Die Hauptvrsach dieses Kriegs / solte der Keys. Maj. zu decidiren heimgestellt                      werden.</p>
          <p>Als nun diesem zu Folg von dem Hertzogen die eingenommene Oerter den Spanischen                      wider zugestellet worden / haben sie auch hingegen / die dem Hertzogen gehörige                      Ort / so sie vnder wehrendem Krieg erobert gehabt / wider geraumet / sonderlich                      ist in dem Junio Anno 1618. die Statt Vercell der Spanischen Besatzung wider                      erlediget <note place="right">Verzell de&#x0303; H. in Saphoya wider                      eingeraumet.</note> werden. Dargege&#x0303; dann so bald der Saphoysche&#x0303; 1000. zu Fuß vnd                      500. Pferd hinein gezogen. Darüber die Innwohner sich höchlich erfrewet / vn&#x0303; zu Jhrer Ankunfft viue Saphoia geruffen / auch hin vnd wider                      Frewdenfewer angezündet haben.</p>
          <p>Nun wollen wir auch die Herrschafften deß Hertzogen in Saphoy / Mantua vnd                      Montferrat / darauß die vorgehende Historia desto besser wird zu verstehen feyn                      / mit wenigem entwerffen.</p>
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[37/0062] verdächtig seyn möchte / solte auch in einem halbẽ Jahr im Nahmen deß Königs in Hispanien der Orthen kein Durchzug begehret werden. 6. Der Marschalck Ladigiera vnnd andere Frantzösische Obristen / so sich auff den Grentzen an Savoia verhielten / solten dem Hertzogen / so die Hispanier kein Glauben hielten / mit jhrem Kriegsvolck / vngeachtet eines widrigen Mandats / auch vnerwartet deß Königlichen Befehls / zu Hülff kommen. 7. Den Schweitzern solte / wie zuvor / in dem Hertzogthumb Meylandt jhre Handlung zu treiben gestattet werden. 8. Der König in Franckreich solte seinen Vasallen vnnd Vnterthanen / die dem Hertzogen gedienet hetten / verzeihen / vnd sie dessen nichts entgelten lassen. (Dann es hatte der König in Franckreich kurtz zuvor durch ein offentlich Edict allen Soldaten vnnd Officirern so dem Hertzog in Savoia dieneten / vnder dem hohen Laster der verletzten Majestät ankündigen lassen / daß sie also baldt das Savoysche Läger verlassen / vnnd sich naher Hauß begeben solten.) 9. Der Hertzog in Savoia solte in dreyen Monaten diesen Vergleich seinen Freunden vnd Bundsverwandten zu wissen thun / auff daß dieselbe hinfort alle Feindthätlichkeit einstelleten; mit angehenckter Protestation / daß / daferne vnder deß etwas feindthätliches von jhnen vorgenommen würde / es dieser Vergleichung nicht schädlich seyn / sondern der Hertzog den zugefügten Schaden gut machen solt. Neben diesem hat hochgedachter Hertzog in Savoia / daß er keine ferrnere Vngelegenheit den Landen deß Hertzogs von Mantua zufügen / auch wider Ihne mit keinen Waffen oder Gewalt / sondern allein durch den Weg deß Rechten / vnd den ordentlichen Außspruch der Keyserlichen Majest. handlen wolle. Dieses wurde also in dem Junio 1615. in dem Feldläger vor der Statt Asti abgehandelt. Diesem Friedensschluß ist zwar Anfangs etwas Genügen geschehen / das Savoische Volck mehrern Theils abgedancket / vnd das Spanische zu rück in das Hertzogthumb Meyland geführet worden / aber es hat abermals keinen Bestandt gehabt. Dann vnlang hernach der Hertzog / daß die Spanischen die Vergleichung nicht allerdings in acht genommen / geklaget / vnnd derwegen sich auff ein newes wider zum Krieg gerüstet / auch den Ladigiera Frantzösischen Gubernatorn im Delphinat / laut obgedachten Vertrags / vmb Hülff wider die Spanier angeruffen / der jhme dann mit 4000. zu Fuß vnd 900. Kürissern zugezogen. Darauff die Sach ernstlicher / als zuvor jemals angangen / vnd sind zwischen beyden Theilen viel blutige Treffen geschehen / auch vnderschiedliche Ort erobert worden. Insonderheit ist vmb den Anfang deß Junij Anno 1617. die Statt vnd Festung Verseil oder Vercell von den Spanischen belägert vnnd auff S. Jacob / (auff welchen Tag die Spanischen ein sonderlichen Glauben haben / daß jhnen alles so sie anfahen glücklich darauff von statten gehe) weil die Belägerten Gebrech an Puluer hatten / mit Accord eingenommen worden / die Saphoysche Besatzung ist in 4000. starck mit Sack vnnd Pack / fliegeden Fahnen / 2. Stück Geschütz / etc. abgezogen. Krieg wird wider fortgesetzet. Verzell von den Spanischẽ eingenommen. Hergegen hat in dem Meyländischen Gebiet der Hertzog in Saphoya die Statt Feliciano mit stürmender Handt eyngenommen; Darinn das Kriegsvolck weder Jung noch Alt / Gelst- oder Weltlich verschonet / sondern in 1200. Personen durchs Schwerdt hingerichtet / vnnd in 400. gefangen / auch ein grosses Gut / so auff 200000. Cronen geschätzet worden crobert. Deßgleichen hat sich jhme / Hertzogen / auch Aunone / darinn in 40. Stück Geschütz gefunden worden / ergeben. Weil nun der Meyländische Gubernator vermercket / daß die Saphoysche Armada wegen vieles Kriegsvolcks / so dem Hertzogen auß Franckreich / Schweitz / Teutschland vnd andern Orthen in grosser Menge zugezogen / sich je länger je mehr gestärcket / vnnd darneben besorgte / er / der Hertzog möchte jhme etwan vberlegen seyn / vermeynte er zu Erhaltung seines Königs Reputation gnugsam biß dahin verrichtet zu haben / liesse derhalben mit dem Hertzogen ein Anstand der Waffen auff 40. Tag tractieren. Vnder dieser Zeit wurde endlich der Frieden auff nachfolgende Weise geschlossen / nemlich; Feliciano_ vnd Annone von Saphoischen eingenommen. Frieden zwischen Spanien / Saphoy vnd Mantua geschlosse. 1. Die Astische Friedens Vergleichung / so im Jahr 1615. auffgerichtet worden / solte vnverbrüchlich in allen Puncten gehalten werden. 2. Der Hertzog von Saphoy solte zum fördersten / hernach der Meyländische Gubernator / auß dem Feld sich begeben / vnd das Kriegsvolck beurlauben. 3. Die jenige Stätt vnd Festungen so beyderseits eingenommen worden / solten wider geraumet werden. 4. Die Hauptvrsach dieses Kriegs / solte der Keys. Maj. zu decidiren heimgestellt werden. Als nun diesem zu Folg von dem Hertzogen die eingenommene Oerter den Spanischen wider zugestellet worden / haben sie auch hingegen / die dem Hertzogen gehörige Ort / so sie vnder wehrendem Krieg erobert gehabt / wider geraumet / sonderlich ist in dem Junio Anno 1618. die Statt Vercell der Spanischen Besatzung wider erlediget werden. Dargegẽ dann so bald der Saphoyschẽ 1000. zu Fuß vnd 500. Pferd hinein gezogen. Darüber die Innwohner sich höchlich erfrewet / vñ zu Jhrer Ankunfft viue Saphoia geruffen / auch hin vnd wider Frewdenfewer angezündet haben. Verzell dẽ H. in Saphoya wider eingeraumet. Nun wollen wir auch die Herrschafften deß Hertzogen in Saphoy / Mantua vnd Montferrat / darauß die vorgehende Historia desto besser wird zu verstehen feyn / mit wenigem entwerffen. Deß Hertzogs in Savoien Herrschafften werde fürnemlich in zwey Fürstenthumb abgetheilet / auch also von dem Alp Gebirg vnderscheiden / nemblich Saphoyen vnd Piemont. Dieses fanget von dem Fluß Sessia / welcher es von dem Meyländischen Gebiet abschneydet / an / vnnd erstrecket sich biß an Delphinat / liget zwischen den Beschreibung der Lädschafften deß Hertzogen in Saphoy. piemont.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/62>, abgerufen am 22.11.2024.