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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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tretten / hat er den 8. Januarij also an sie geschrieben:

Bethlems Schreiben an die Mährer. Daß ein Landt oder Provintz / so sich deß Christlichen Nahmens rühmet / also vnerhörrer weiß wider Gott / vnnd andern Christlichen Potentaten / Königreichen vnd Ländern gethane hohe Eydspflicht / so gantz ohn rechtmessige vnnd erhebliche Vrsachen / mit dergleichen Eydbrüchigen vnnd weder vor Gott noch der Welt / zu ewigen Zeiten verantwortlichen Thaten sich beflecken / vnaußlöschlichen Hohn vnd Spott auff sich / vnnd sein liebe Posterität laden würde oder solte / wie nemblich sie meistentheils Stände deß Marggraffthumbs Mähren gethan / in dem sie sich jhres getrewen Eyds / damit sie dem heyligen Werck der Confoederation verbunden vnd obligirt weren / nicht allein vorsetzlich ergeben / dem Feind Thür vnnd Thor eröffnet / ihn an vnnd eyngenommen / sondern was noch mehr / schon allbereit / mit darstreckung Gelt vnnd Volck hülff wider jhn stärcken theten / das hette er vnnd ein jedes Christliebendes Hertz / nimmermehr glauben / viel weniger hoffen können / vnnd käme jhm dieses vmb desto mehr vnbillich vnnd vnchristlich für / daß sie / vngeacht seiner grossen Trew vnnd geleisteten Assistentz / in dem er sie vnnd alle die jhrigen / bey jhrem eussersten vnd letsten Vbelstand vnd höchster Gefahr / mit seiner ansehnlichen Hülff getröstet / vnnd sie auß deß Feinds Rachen / darinnen sie allbereit gesteckt / befreyet / erlediget / vnd selbigen auß jhrem Landt gantz vnnd gar herauß gebracht hette / spörtlich jhm vnnd dieser löblichen Nation / mit oberzehltem Vbel abdancken.

Aber es möchte also darbey bleiben / er könte anders nicht abnehmen / alß es müßte jhnen an verständigen Leuthen gemangelt haben / so etwan weiters zugedencken / vnnd das künfftig weißlich in obacht zu nehmen vnqualificirt weren gewesen / sonsten das Vnheyl nimmermehr so weit eingerissen were. Wie dem allem möchten sie Gottwol täglich fleissig anruffen / damit der Fried zwischen Jhr. Keyserl. Mayestät vnd diesem Königreich wol möchte abgehen / vnd ehistes geschlossen werden / dann wo diß nicht geschehe / sollen sie jnner wenig Tagen wol erfahren / was Eydbruch vnd Meineyd / mit sich bringe / dessen er sie gewiß versicherte vnd hiervon nicht mehrers schreiben wolte.

Weil ferrner die zwey Fähnlein Soldaten / so jhm hiebevor von jhnen auff Preßburg zugeschickt worden / sich auch biß dato rühmblich vnnd redlich wie tapffere Soldaten / gehalten hetten / in die ein vnd zwantzig Monat Sold / bey jhnen außständig hetten / auch deßwegen grosse Noth vnnd Kummer leiden müsten / alß ersuchte er sie hiermit / daß sie mit jhnen den Soldaten / wegen solcher Schuld sich abfinden / sie zahleten / vnd nach Kriegsgebrauch abdanckten / so wolte er darauff vmb jhre künfftige vnnd weitere Bestallung / Vnderhalt vnd Bezahlung hinfüro sorg tragen. Wann solches von ihnen geschehe / solte es guten Weg haben / wo aber nicht / so wolte er sein gantze Armada ins Marggraffthumb Mähren schicken / vnnd von dannen doppel so viel herauß bringen lassen.

Vber diß restirten von dem jenigen / was jhnen auff aller versambleten Confoederirten verordnung jhm zu erlegen anbefohlen were / in die siebentzehen tausend vnd etlich hundert Thaler / welche er jhm gleichfals zuerlegen begehrte. Endlich hette er auff Wilhelm von Tscherotin / Landthauptmanns schrifftliches Ersuchen / dem Ambassador an der Pforten zu Constantinopel / zwey tausend Thaler darleihen lassen / welche er ebener massen von ihnen richtig zumachen begehre / etc.

Demnach sich Pfaltzgraff Friederich etwas zu Berlin auffgehalten / ist er von dannen fürter nach Niderland gereißet / vnd hat vnderwegens von Hamburg auß / an Bethlehemb Gabor vnder dato den 8. Febr. ein Schreiben abgehen lassen / dieses Inhalts:

Pfaltzgraff Friedrichs Schreiben an Bethlem Gabor. Wie höchlich vnnd schmertzlich jhn das angefochtene Königreich Böheym vnd dessen incorporirten Länder / wie auch sein anjetzo in höchster Gefahr schwebendes Erbland / die Vnder vnd Ober-Pfaltz bekümmerte / gebe er Gott / alß einem allwissenden Hertzenkündiger zuerkennen / stellete es auch jhm selbsten zuermessen / anheimb.

Dann nachdem er sich vnd seine beyhabende gantze Hoffstatt / deß zu end nahenden verflossenen 1620. Jahrs auß Schlesien in die Marck / allda alle ferrnere Verschaffung zum Krieg zuthun / begeben / hette er sich keines andern versehen / alß es würden die Vnderthanen gedachtes Landt Schlesien / jhres gethanen Eyds vnnd Pflichten / wie auch deren mit jhnen auffgerichten Confoederation vnvergessen vnd gehorsamb verbleiben / den geleysteten Eydsschwur jhm / als der von Gott jhnen rechtmässiger weiß vorgesetzten Obrigkeit vnnd König / festiglich halten / vnd alß jhre vor diesen Zeiten rühmliche Standhafftigkeit / biß auff den letzten Athem gegen jhm würcklich erzeigen / so were jhm aber doch / dessen allen vngeachtet / nicht ohn geringen Verdruß / glaubhafftig vorgebracht worden / daß erwehnte Schlesier / mehrgedachten Eyd gebrochen / vnd sich ohn sein wissen vnnd verwilligung / dem Churfürsten von Sachsen / im nahmen deß Keysers / vndergeben / vnnd mit demselben ein sonderliche vnrechtmessige Pacification vnd Articulos, auffgerichtet vnnd bestättiget / hetten derowegen dem Exempel der Rebellischen vnnd Meineydigen Mährer nach (so gleichfalls Trew / Eyd / Pflicht vnnd Gehorsamb / so sie jhm so Hochbetewerlich geschworen vnd geleystet / vnehrlicher weiß gebrochen / damals jhnen versprochene Hülff vnnd Königlichen Schutz / vngebürlich verworffen / vnd andere hülff / darauff sie doch nicht die geringste Hoffnung stellen dörffen / ohne noth / vrsach vnd zwang / gesuchet / das jenige schwere vnd vnverantwortliche Laster / begangen / welches die gantze ehrliebende Welt / nit

tretten / hat er den 8. Januarij also an sie geschrieben:

Bethlems Schreiben an die Mährer. Daß ein Landt oder Provintz / so sich deß Christlichen Nahmens rühmet / also vnerhörrer weiß wider Gott / vnnd andern Christlichen Potentaten / Königreichen vnd Ländern gethane hohe Eydspflicht / so gantz ohn rechtmessige vnnd erhebliche Vrsachen / mit dergleichen Eydbrüchigen vnnd weder vor Gott noch der Welt / zu ewigen Zeiten verantwortlichen Thaten sich beflecken / vnaußlöschlichen Hohn vnd Spott auff sich / vnnd sein liebe Posterität laden würde oder solte / wie nemblich sie meistentheils Stände deß Marggraffthumbs Mähren gethan / in dem sie sich jhres getrewen Eyds / damit sie dem heyligen Werck der Confoederation verbunden vnd obligirt weren / nicht allein vorsetzlich ergeben / dem Feind Thür vnnd Thor eröffnet / ihn an vnnd eyngenommen / sondern was noch mehr / schon allbereit / mit darstreckung Gelt vnnd Volck hülff wider jhn stärcken theten / das hette er vnnd ein jedes Christliebendes Hertz / nimmermehr glauben / viel weniger hoffen können / vnnd käme jhm dieses vmb desto mehr vnbillich vnnd vnchristlich für / daß sie / vngeacht seiner grossen Trew vnnd geleisteten Assistentz / in dem er sie vnnd alle die jhrigen / bey jhrem eussersten vnd letsten Vbelstand vnd höchster Gefahr / mit seiner ansehnlichen Hülff getröstet / vnnd sie auß deß Feinds Rachen / darinnen sie allbereit gesteckt / befreyet / erlediget / vnd selbigen auß jhrem Landt gantz vnnd gar herauß gebracht hette / spörtlich jhm vnnd dieser löblichen Nation / mit oberzehltem Vbel abdancken.

Aber es möchte also darbey bleiben / er könte anders nicht abnehmen / alß es müßte jhnen an verständigen Leuthen gemangelt haben / so etwan weiters zugedencken / vnnd das künfftig weißlich in obacht zu nehmen vnqualificirt weren gewesen / sonsten das Vnheyl nimmermehr so weit eingerissen were. Wie dem allem möchten sie Gottwol täglich fleissig anruffen / damit der Fried zwischen Jhr. Keyserl. Mayestät vnd diesem Königreich wol möchte abgehen / vnd ehistes geschlossen werden / dann wo diß nicht geschehe / sollen sie jnner wenig Tagen wol erfahren / was Eydbruch vnd Meineyd / mit sich bringe / dessen er sie gewiß versicherte vnd hiervon nicht mehrers schreiben wolte.

Weil ferrner die zwey Fähnlein Soldaten / so jhm hiebevor von jhnen auff Preßburg zugeschickt worden / sich auch biß dato rühmblich vnnd redlich wie tapffere Soldaten / gehalten hetten / in die ein vnd zwantzig Monat Sold / bey jhnen außständig hetten / auch deßwegen grosse Noth vnnd Kummer leiden müsten / alß ersuchte er sie hiermit / daß sie mit jhnen den Soldaten / wegen solcher Schuld sich abfinden / sie zahleten / vnd nach Kriegsgebrauch abdanckten / so wolte er darauff vmb jhre künfftige vnnd weitere Bestallung / Vnderhalt vnd Bezahlung hinfüro sorg tragen. Wann solches von ihnen geschehe / solte es guten Weg haben / wo aber nicht / so wolte er sein gantze Armada ins Marggraffthumb Mähren schicken / vnnd von dannen doppel so viel herauß bringen lassen.

Vber diß restirten von dem jenigen / was jhnen auff aller versambleten Confoederirten verordnung jhm zu erlegen anbefohlen were / in die siebentzehen tausend vnd etlich hundert Thaler / welche er jhm gleichfals zuerlegen begehrte. Endlich hette er auff Wilhelm von Tscherotin / Landthauptmanns schrifftliches Ersuchen / dem Ambassador an der Pforten zu Constantinopel / zwey tausend Thaler darleihen lassen / welche er ebener massen von ihnen richtig zumachen begehre / etc.

Demnach sich Pfaltzgraff Friederich etwas zu Berlin auffgehalten / ist er von dannen fürter nach Niderland gereißet / vnd hat vnderwegens von Hamburg auß / an Bethlehemb Gabor vnder dato den 8. Febr. ein Schreiben abgehen lassen / dieses Inhalts:

Pfaltzgraff Friedrichs Schreiben an Bethlem Gabor. Wie höchlich vnnd schmertzlich jhn das angefochtene Königreich Böheym vnd dessen incorporirten Länder / wie auch sein anjetzo in höchster Gefahr schwebendes Erbland / die Vnder vnd Ober-Pfaltz bekümmerte / gebe er Gott / alß einem allwissenden Hertzenkündiger zuerkennen / stellete es auch jhm selbsten zuermessen / anheimb.

Dann nachdem er sich vnd seine beyhabende gantze Hoffstatt / deß zu end nahenden verflossenen 1620. Jahrs auß Schlesien in die Marck / allda alle ferrnere Verschaffung zum Krieg zuthun / begeben / hette er sich keines andern versehen / alß es würden die Vnderthanen gedachtes Landt Schlesien / jhres gethanen Eyds vnnd Pflichten / wie auch deren mit jhnen auffgerichten Confoederation vnvergessen vnd gehorsamb verbleiben / den geleysteten Eydsschwur jhm / als der von Gott jhnen rechtmässiger weiß vorgesetzten Obrigkeit vnnd König / festiglich halten / vnd alß jhre vor diesen Zeiten rühmliche Standhafftigkeit / biß auff den letzten Athem gegen jhm würcklich erzeigen / so were jhm aber doch / dessen allen vngeachtet / nicht ohn geringen Verdruß / glaubhafftig vorgebracht worden / daß erwehnte Schlesier / mehrgedachten Eyd gebrochen / vnd sich ohn sein wissen vnnd verwilligung / dem Churfürsten von Sachsen / im nahmen deß Keysers / vndergeben / vnnd mit demselben ein sonderliche vnrechtmessige Pacification vnd Articulos, auffgerichtet vnnd bestättiget / hetten derowegen dem Exempel der Rebellischen vnnd Meineydigen Mährer nach (so gleichfalls Trew / Eyd / Pflicht vnnd Gehorsamb / so sie jhm so Hochbetewerlich geschworen vnd geleystet / vnehrlicher weiß gebrochen / damals jhnen versprochene Hülff vnnd Königlichen Schutz / vngebürlich verworffen / vnd andere hülff / darauff sie doch nicht die geringste Hoffnung stellen dörffen / ohne noth / vrsach vnd zwang / gesuchet / das jenige schwere vnd vnverantwortliche Laster / begangen / welches die gantze ehrliebende Welt / nit

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tretten / hat                      er den 8. Januarij also an sie geschrieben:</p>
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          <p>Aber es möchte also darbey bleiben / er könte anders nicht abnehmen / alß es                      müßte jhnen an verständigen Leuthen gemangelt haben / so etwan weiters                      zugedencken / vnnd das künfftig weißlich in obacht zu nehmen vnqualificirt weren                      gewesen / sonsten das Vnheyl nimmermehr so weit eingerissen were. Wie dem allem                      möchten sie Gottwol täglich fleissig anruffen / damit der Fried zwischen Jhr.                      Keyserl. Mayestät vnd diesem Königreich wol möchte abgehen / vnd ehistes                      geschlossen werden / dann wo diß nicht geschehe / sollen sie jnner wenig Tagen                      wol erfahren / was Eydbruch vnd Meineyd / mit sich bringe / dessen er sie gewiß                      versicherte vnd hiervon nicht mehrers schreiben wolte.</p>
          <p>Weil ferrner die zwey Fähnlein Soldaten / so jhm hiebevor von jhnen auff Preßburg                      zugeschickt worden / sich auch biß dato rühmblich vnnd redlich wie tapffere                      Soldaten / gehalten hetten / in die ein vnd zwantzig Monat Sold / bey jhnen                      außständig hetten / auch deßwegen grosse Noth vnnd Kummer leiden müsten / alß                      ersuchte er sie hiermit / daß sie mit jhnen den Soldaten / wegen solcher Schuld                      sich abfinden / sie zahleten / vnd nach Kriegsgebrauch abdanckten / so wolte er                      darauff vmb jhre künfftige vnnd weitere Bestallung / Vnderhalt vnd Bezahlung                      hinfüro sorg tragen. Wann solches von ihnen geschehe / solte es guten Weg haben                      / wo aber nicht / so wolte er sein gantze Armada ins Marggraffthumb Mähren                      schicken / vnnd von dannen doppel so viel herauß bringen lassen.</p>
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          <p>Demnach sich Pfaltzgraff Friederich etwas zu Berlin auffgehalten / ist er von                      dannen fürter nach Niderland gereißet / vnd hat vnderwegens von Hamburg auß / an                      Bethlehemb Gabor vnder dato den 8. Febr. ein Schreiben abgehen lassen / dieses                      Inhalts:</p>
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[521/0588] tretten / hat er den 8. Januarij also an sie geschrieben: Daß ein Landt oder Provintz / so sich deß Christlichen Nahmens rühmet / also vnerhörrer weiß wider Gott / vnnd andern Christlichen Potentaten / Königreichen vnd Ländern gethane hohe Eydspflicht / so gantz ohn rechtmessige vnnd erhebliche Vrsachen / mit dergleichen Eydbrüchigen vnnd weder vor Gott noch der Welt / zu ewigen Zeiten verantwortlichen Thaten sich beflecken / vnaußlöschlichen Hohn vnd Spott auff sich / vnnd sein liebe Posterität laden würde oder solte / wie nemblich sie meistentheils Stände deß Marggraffthumbs Mähren gethan / in dem sie sich jhres getrewen Eyds / damit sie dem heyligen Werck der Confoederation verbunden vnd obligirt weren / nicht allein vorsetzlich ergeben / dem Feind Thür vnnd Thor eröffnet / ihn an vnnd eyngenommen / sondern was noch mehr / schon allbereit / mit darstreckung Gelt vnnd Volck hülff wider jhn stärcken theten / das hette er vnnd ein jedes Christliebendes Hertz / nimmermehr glauben / viel weniger hoffen können / vnnd käme jhm dieses vmb desto mehr vnbillich vnnd vnchristlich für / daß sie / vngeacht seiner grossen Trew vnnd geleisteten Assistentz / in dem er sie vnnd alle die jhrigen / bey jhrem eussersten vnd letsten Vbelstand vnd höchster Gefahr / mit seiner ansehnlichen Hülff getröstet / vnnd sie auß deß Feinds Rachen / darinnen sie allbereit gesteckt / befreyet / erlediget / vnd selbigen auß jhrem Landt gantz vnnd gar herauß gebracht hette / spörtlich jhm vnnd dieser löblichen Nation / mit oberzehltem Vbel abdancken. Bethlems Schreiben an die Mährer. Aber es möchte also darbey bleiben / er könte anders nicht abnehmen / alß es müßte jhnen an verständigen Leuthen gemangelt haben / so etwan weiters zugedencken / vnnd das künfftig weißlich in obacht zu nehmen vnqualificirt weren gewesen / sonsten das Vnheyl nimmermehr so weit eingerissen were. Wie dem allem möchten sie Gottwol täglich fleissig anruffen / damit der Fried zwischen Jhr. Keyserl. Mayestät vnd diesem Königreich wol möchte abgehen / vnd ehistes geschlossen werden / dann wo diß nicht geschehe / sollen sie jnner wenig Tagen wol erfahren / was Eydbruch vnd Meineyd / mit sich bringe / dessen er sie gewiß versicherte vnd hiervon nicht mehrers schreiben wolte. Weil ferrner die zwey Fähnlein Soldaten / so jhm hiebevor von jhnen auff Preßburg zugeschickt worden / sich auch biß dato rühmblich vnnd redlich wie tapffere Soldaten / gehalten hetten / in die ein vnd zwantzig Monat Sold / bey jhnen außständig hetten / auch deßwegen grosse Noth vnnd Kummer leiden müsten / alß ersuchte er sie hiermit / daß sie mit jhnen den Soldaten / wegen solcher Schuld sich abfinden / sie zahleten / vnd nach Kriegsgebrauch abdanckten / so wolte er darauff vmb jhre künfftige vnnd weitere Bestallung / Vnderhalt vnd Bezahlung hinfüro sorg tragen. Wann solches von ihnen geschehe / solte es guten Weg haben / wo aber nicht / so wolte er sein gantze Armada ins Marggraffthumb Mähren schicken / vnnd von dannen doppel so viel herauß bringen lassen. Vber diß restirten von dem jenigen / was jhnen auff aller versambleten Confoederirten verordnung jhm zu erlegen anbefohlen were / in die siebentzehen tausend vnd etlich hundert Thaler / welche er jhm gleichfals zuerlegen begehrte. Endlich hette er auff Wilhelm von Tscherotin / Landthauptmanns schrifftliches Ersuchen / dem Ambassador an der Pforten zu Constantinopel / zwey tausend Thaler darleihen lassen / welche er ebener massen von ihnen richtig zumachen begehre / etc. Demnach sich Pfaltzgraff Friederich etwas zu Berlin auffgehalten / ist er von dannen fürter nach Niderland gereißet / vnd hat vnderwegens von Hamburg auß / an Bethlehemb Gabor vnder dato den 8. Febr. ein Schreiben abgehen lassen / dieses Inhalts: Wie höchlich vnnd schmertzlich jhn das angefochtene Königreich Böheym vnd dessen incorporirten Länder / wie auch sein anjetzo in höchster Gefahr schwebendes Erbland / die Vnder vnd Ober-Pfaltz bekümmerte / gebe er Gott / alß einem allwissenden Hertzenkündiger zuerkennen / stellete es auch jhm selbsten zuermessen / anheimb. Pfaltzgraff Friedrichs Schreiben an Bethlem Gabor. Dann nachdem er sich vnd seine beyhabende gantze Hoffstatt / deß zu end nahenden verflossenen 1620. Jahrs auß Schlesien in die Marck / allda alle ferrnere Verschaffung zum Krieg zuthun / begeben / hette er sich keines andern versehen / alß es würden die Vnderthanen gedachtes Landt Schlesien / jhres gethanen Eyds vnnd Pflichten / wie auch deren mit jhnen auffgerichten Confoederation vnvergessen vnd gehorsamb verbleiben / den geleysteten Eydsschwur jhm / als der von Gott jhnen rechtmässiger weiß vorgesetzten Obrigkeit vnnd König / festiglich halten / vnd alß jhre vor diesen Zeiten rühmliche Standhafftigkeit / biß auff den letzten Athem gegen jhm würcklich erzeigen / so were jhm aber doch / dessen allen vngeachtet / nicht ohn geringen Verdruß / glaubhafftig vorgebracht worden / daß erwehnte Schlesier / mehrgedachten Eyd gebrochen / vnd sich ohn sein wissen vnnd verwilligung / dem Churfürsten von Sachsen / im nahmen deß Keysers / vndergeben / vnnd mit demselben ein sonderliche vnrechtmessige Pacification vnd Articulos, auffgerichtet vnnd bestättiget / hetten derowegen dem Exempel der Rebellischen vnnd Meineydigen Mährer nach (so gleichfalls Trew / Eyd / Pflicht vnnd Gehorsamb / so sie jhm so Hochbetewerlich geschworen vnd geleystet / vnehrlicher weiß gebrochen / damals jhnen versprochene Hülff vnnd Königlichen Schutz / vngebürlich verworffen / vnd andere hülff / darauff sie doch nicht die geringste Hoffnung stellen dörffen / ohne noth / vrsach vnd zwang / gesuchet / das jenige schwere vnd vnverantwortliche Laster / begangen / welches die gantze ehrliebende Welt / nit

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  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/588>, abgerufen am 23.11.2024.