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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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vnnd darzu allerhand notthurfftige Anordnung gemacht: Der Graff von Bucquoy zwar riethe / man solte das Volck diss-vnnd nicht jenseith deß Dorffs in Schlacht Ordnung stellen. Aber der von Tilly sagte hierauff; man köndte nicht füglich disseith die Ordnung machen / sintemahlen wann man hernach / wann sie angestellet / gegen dem Feind fortrücken solte / müsten wegen deß besagten vor jhnen ligenden Dorffs die Hauffen wider zertrennet werden.

Bayerische stellen sich in Schlacht Ordnung. Hierauff wurden die Bayerische auff die ander Seithe geführet / vnnd daselbst die Schlacht- Ordnung angestellet / in Angesicht der Böhmischen / welche sich gegen einem Brücklein zugewendet. Welches nach dem es bald von jhnen wider verlassen worden / hat sich der Graff von Anhold darüber gemacht. Wie solches Tilly vermercket hat er den Florevillium / so ein Obrister vber ein Regiment zu Fuß war / auch lassen hinüber ziehen mit Befehl daß er auff einem Hügel weiterer Ordinantz erwarten solte: Aber wie er dahin kame wurde er von dem Freyherrn von Anhold auff einen andern so etwas höher vnd bequämer geschicket.

Bayerisch. Armada ziehet gegen den Böhmen. Diesem zoge nach die gantze Bayerische Armada / vnnd kame glücklichen vber vorgemeltes Brücklein. Allhie waren abermahl vnderschiedliche Meynungen vnder den Feldt Herren / der Graff von Bucquoy schalt der Bayerischen Verwegenheit / als die jetzund weiter / als sie gesolt / fortgezogen weren / vnnd eher von dem Feindt köndten geschlagen / als von den jhrigen entsetzet werden: Hergegen klagten die Bayerischen der Kayserischen Langsambkeit / als welche vervrsacheten / daß die Böhmen Zeit vnnd Gelegenheit hetten / sich in gute Ordnung zustellen / zuverschantzen vnnd die Stück zupflantzen. Constantius Peregrinus meynet / wann damahls die Böhmische Macht die Bayerische Armada angegriffen hette / hetten sie solche in grosse Gefahr bringen können; Vnnd dieses hette auch Fürst Christian von Anhalt vorgeschlagen / aber es were vom Graffen von Hohenloh mißrathen worden: Wie man solches hernach von den Gefangenen verstanden.

Schlacht-Ordnung der Böhm. Nun wollen wir der Böhmen Schlacht Ordenung besehen; Selbige wird von Constantino Peregrino also beschrieben: Als das Böhmische Kriegsheer auff dem Weissen Berg ankommen / hat stracks deß Morgens frühe Fürst Christian von Anhalt deß Orths Gelegenheit besichtiget / vnnd den Platz zum Treffen auff dessen Höhe erwöhlet / auch gebotten daß alle Obriste vnd Officirer bey jhren Compagnien sich finden lassen / vnd dann daß die Thor zu Prag niemanden / der nicht Schreiben von seiner Handt auffzuweisen hette / eröffnet werden solten: Aber es wurde in diesem Fall nicht / wie es hette seyn sollen / Gehorsamb geleystet.

Auff dieses hat er die Schlacht-Ordnung gemacht / die Vngarn stellet er zu hinderst vnd die ander Hauffen zwischen inn / beyden Enden her stellete er sechs Cornet Reuter zur Rechten vnder dem Obristen Leutenant Streiffen / vnnd auff der Lincken Seithen auch sechs / vnder dem Obristen Sbubna / vnnd zogen die Hauffen schräg daher in einer gleichen Weite: Ferrners waren nach der Länge nacheinander alternatim geordnet fünff Compagnien zu Fuß / vnnd fünff Cornet Reuter / vnd nicht weiter hinder jhnen eben so viel auff gleiche Weiß gestellet / also daß das Fuß Volck zusammen vnder dem Jungen Graffen von Thurn / Graffen von Schlick / Graffen von Hohenlohe / vnnd Obristen Caplier sich belieffe auff sieben vnd dreyssig Compagnien. In dem Thiergarten stunde ein gantz Regiment deß Fürsten von Anhalt / vnd Johann Ernsts Hertzogen von Sachsen Weymar / wie auch eine Leib Compagny. Der Reutter waren vier vnd fünffzig Cornet / vnder dem Jungen Fürsten von Anhalt / Graffen von Hohenlohe / Graffen von Stirumb / Obristen Stubenvoll / Leutenant Streyffen / Hoffkirchen / Isseltein / Borseda vnd andern.

Der Vngarn / so vmb Sold dieneten / ohne die Freywilligen / waren sechstausend / vnder jhrem General Bornemissa / Obristen Kokats Istuan / Feckete / Peter Chousky / Monqvy / vnnd Hauptmann Homat Janusky / welche zween letste / zween tapffere Männer gewesen. Ein Compagny zu Fuß solte starck seyn dreyhundert vnnd eine zu Roß zwey hundert / aber sie waren nicht alle Complet: Dann es sollen der Außrechnung nach in dem Läger seyn auff achtzehen tausendt zu Fuß vnd zehen tausend zu Roß / ohne die Vngarn / aber sie waren nicht alle in der Schlacht. Zur rechten Handt der Schlacht Ordnung stunden drey Stück Geschütz / vnnd zur lincken auch so viel in zwo noch vnaußgefertigten Schantzen / andere Schantzen waren / als das Treffen angienge / noch kaum angefangen: allermassen solches alles eygentlicher in beyligendem Kupffer zuersehen.

Beschreibung deß Weissenbergs. Es ist sonst der weisse Berg nicht gar einer grossen Höhe vnnd Rauhe / aber doch vneben / bald Hügelicht / bald Grubicht vnnd Hohl / auch allenthalben Sandicht; Vornen ab erstreckt er sich biß an Prag / hinden ab aber gehet er biß an obgedacht Brücklein / darüber kaum einer oder zween zugleich gehen können: doch haben die Kayserische zum Theil einen Paß hinüber durch den Morast gefunden / darüber die jenige / so gute Pferdt gehabt / kommen. Oben auff dem Berg stehet gegen der lincken Handt ein Königlicher Pallast / zum Stern genennet / in dem Thiergarten. Nach der Länge hat der gantze Berg etwann ein Meyl. An dem Gipffel deß Bergs ist eine Ebne / so allgemach gegen Prag zu Thal hengig ist / darauff hat die Böhmische Armada sich begeben / vnnd allda ein Läger zuschlagen vnd sich zuverschantzen angefangen.

Als nun solches Hertzog Maximilianus in Bayern vermercket / hat et vnnd der von Tilly den Graffen von Bucquoy ermahnet / mit seinem Volck herbey zueylen / vnnd sich mit jhnen

vnnd darzu allerhand notthurfftige Anordnung gemacht: Der Graff von Bucquoy zwar riethe / man solte das Volck diss-vnnd nicht jenseith deß Dorffs in Schlacht Ordnung stellen. Aber der von Tilly sagte hierauff; man köndte nicht füglich disseith die Ordnung machen / sintemahlen wann man hernach / wann sie angestellet / gegen dem Feind fortrücken solte / müsten wegen deß besagten vor jhnen ligenden Dorffs die Hauffen wider zertrennet werden.

Bayerische stellen sich in Schlacht Ordnung. Hierauff wurden die Bayerische auff die ander Seithe geführet / vnnd daselbst die Schlacht- Ordnung angestellet / in Angesicht der Böhmischen / welche sich gegen einem Brücklein zugewendet. Welches nach dem es bald von jhnen wider verlassen worden / hat sich der Graff von Anhold darüber gemacht. Wie solches Tilly vermercket hat er den Florevillium / so ein Obrister vber ein Regiment zu Fuß war / auch lassen hinüber ziehen mit Befehl daß er auff einem Hügel weiterer Ordinantz erwarten solte: Aber wie er dahin kame wurde er von dem Freyherrn von Anhold auff einen andern so etwas höher vnd bequämer geschicket.

Bayerisch. Armada ziehet gegen den Böhmen. Diesem zoge nach die gantze Bayerische Armada / vnnd kame glücklichen vber vorgemeltes Brücklein. Allhie waren abermahl vnderschiedliche Meynungen vnder den Feldt Herren / der Graff von Bucquoy schalt der Bayerischen Verwegenheit / als die jetzund weiter / als sie gesolt / fortgezogen weren / vnnd eher von dem Feindt köndten geschlagen / als von den jhrigen entsetzet werden: Hergegen klagten die Bayerischen der Kayserischen Langsambkeit / als welche vervrsacheten / daß die Böhmen Zeit vnnd Gelegenheit hetten / sich in gute Ordnung zustellen / zuverschantzen vnnd die Stück zupflantzen. Constantius Peregrinus meynet / wann damahls die Böhmische Macht die Bayerische Armada angegriffen hette / hetten sie solche in grosse Gefahr bringen können; Vnnd dieses hette auch Fürst Christian von Anhalt vorgeschlagen / aber es were vom Graffen von Hohenloh mißrathen worden: Wie man solches hernach von den Gefangenen verstanden.

Schlacht-Ordnung der Böhm. Nun wollen wir der Böhmen Schlacht Ordenung besehen; Selbige wird von Constantino Peregrino also beschrieben: Als das Böhmische Kriegsheer auff dem Weissen Berg ankommen / hat stracks deß Morgens frühe Fürst Christian von Anhalt deß Orths Gelegenheit besichtiget / vnnd den Platz zum Treffen auff dessen Höhe erwöhlet / auch gebotten daß alle Obriste vnd Officirer bey jhren Compagnien sich finden lassen / vnd dann daß die Thor zu Prag niemanden / der nicht Schreiben von seiner Handt auffzuweisen hette / eröffnet werden solten: Aber es wurde in diesem Fall nicht / wie es hette seyn sollen / Gehorsamb geleystet.

Auff dieses hat er die Schlacht-Ordnung gemacht / die Vngarn stellet er zu hinderst vñ die ander Hauffen zwischen inn / beyden Endẽ her stellete er sechs Cornet Reuter zur Rechten vnder dem Obristen Leutenant Streiffen / vnnd auff der Lincken Seithen auch sechs / vnder dem Obristen Sbubna / vnnd zogen die Hauffen schräg daher in einer gleichen Weite: Ferrners waren nach der Länge nacheinander alternatim geordnet fünff Compagnien zu Fuß / vnnd fünff Cornet Reuter / vnd nicht weiter hinder jhnen eben so viel auff gleiche Weiß gestellet / also daß das Fuß Volck zusammen vnder dem Jungen Graffen von Thurn / Graffen von Schlick / Graffen von Hohenlohe / vnnd Obristen Caplier sich belieffe auff sieben vnd dreyssig Compagnien. In dem Thiergarten stunde ein gantz Regiment deß Fürsten von Anhalt / vnd Johann Ernsts Hertzogen von Sachsen Weymar / wie auch eine Leib Compagny. Der Reutter waren vier vnd fünffzig Cornet / vnder dem Jungen Fürsten von Anhalt / Graffen von Hohenlohe / Graffen von Stirumb / Obristen Stubenvoll / Leutenant Streyffen / Hoffkirchen / Isseltein / Borseda vnd andern.

Der Vngarn / so vmb Sold dieneten / ohne die Freywilligen / waren sechstausend / vnder jhrem General Bornemissa / Obristen Kokats Istuan / Feckete / Peter Chousky / Monqvy / vnnd Hauptmann Homat Janusky / welche zween letste / zween tapffere Männer gewesen. Ein Compagny zu Fuß solte starck seyn dreyhundert vnnd eine zu Roß zwey hundert / aber sie waren nicht alle Complet: Dann es sollen der Außrechnung nach in dem Läger seyn auff achtzehen tausendt zu Fuß vñ zehen tausend zu Roß / ohne die Vngarn / aber sie waren nicht alle in der Schlacht. Zur rechten Handt der Schlacht Ordnung stunden drey Stück Geschütz / vnnd zur lincken auch so viel in zwo noch vnaußgefertigten Schantzen / andere Schantzen waren / als das Treffen angienge / noch kaum angefangen: allermassen solches alles eygentlicher in beyligendem Kupffer zuersehen.

Beschreibung deß Weissenbergs. Es ist sonst der weisse Berg nicht gar einer grossen Höhe vnnd Rauhe / aber doch vneben / bald Hügelicht / bald Grubicht vnnd Hohl / auch allenthalben Sandicht; Vornen ab erstreckt er sich biß an Prag / hinden ab aber gehet er biß an obgedacht Brücklein / darüber kaum einer oder zween zugleich gehen können: doch haben die Kayserische zum Theil einen Paß hinüber durch dẽ Morast gefunden / darüber die jenige / so gute Pferdt gehabt / kommen. Oben auff dem Berg stehet gegen der lincken Handt ein Königlicher Pallast / zum Stern genennet / in dem Thiergarten. Nach der Länge hat der gantze Berg etwann ein Meyl. An dem Gipffel deß Bergs ist eine Ebne / so allgemach gegen Prag zu Thal hengig ist / darauff hat die Böhmische Armada sich begeben / vnnd allda ein Läger zuschlagen vnd sich zuverschantzen angefangen.

Als nun solches Hertzog Maximilianus in Bayern vermercket / hat et vnnd der von Tilly den Graffen von Bucquoy ermahnet / mit seinem Volck herbey zueylen / vnnd sich mit jhnen

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[461/0520] vnnd darzu allerhand notthurfftige Anordnung gemacht: Der Graff von Bucquoy zwar riethe / man solte das Volck diss-vnnd nicht jenseith deß Dorffs in Schlacht Ordnung stellen. Aber der von Tilly sagte hierauff; man köndte nicht füglich disseith die Ordnung machen / sintemahlen wann man hernach / wann sie angestellet / gegen dem Feind fortrücken solte / müsten wegen deß besagten vor jhnen ligenden Dorffs die Hauffen wider zertrennet werden. Hierauff wurden die Bayerische auff die ander Seithe geführet / vnnd daselbst die Schlacht- Ordnung angestellet / in Angesicht der Böhmischen / welche sich gegen einem Brücklein zugewendet. Welches nach dem es bald von jhnen wider verlassen worden / hat sich der Graff von Anhold darüber gemacht. Wie solches Tilly vermercket hat er den Florevillium / so ein Obrister vber ein Regiment zu Fuß war / auch lassen hinüber ziehen mit Befehl daß er auff einem Hügel weiterer Ordinantz erwarten solte: Aber wie er dahin kame wurde er von dem Freyherrn von Anhold auff einen andern so etwas höher vnd bequämer geschicket. Bayerische stellen sich in Schlacht Ordnung. Diesem zoge nach die gantze Bayerische Armada / vnnd kame glücklichen vber vorgemeltes Brücklein. Allhie waren abermahl vnderschiedliche Meynungen vnder den Feldt Herren / der Graff von Bucquoy schalt der Bayerischen Verwegenheit / als die jetzund weiter / als sie gesolt / fortgezogen weren / vnnd eher von dem Feindt köndten geschlagen / als von den jhrigen entsetzet werden: Hergegen klagten die Bayerischen der Kayserischen Langsambkeit / als welche vervrsacheten / daß die Böhmen Zeit vnnd Gelegenheit hetten / sich in gute Ordnung zustellen / zuverschantzen vnnd die Stück zupflantzen. Constantius Peregrinus meynet / wann damahls die Böhmische Macht die Bayerische Armada angegriffen hette / hetten sie solche in grosse Gefahr bringen können; Vnnd dieses hette auch Fürst Christian von Anhalt vorgeschlagen / aber es were vom Graffen von Hohenloh mißrathen worden: Wie man solches hernach von den Gefangenen verstanden. Bayerisch. Armada ziehet gegen den Böhmen. Nun wollen wir der Böhmen Schlacht Ordenung besehen; Selbige wird von Constantino Peregrino also beschrieben: Als das Böhmische Kriegsheer auff dem Weissen Berg ankommen / hat stracks deß Morgens frühe Fürst Christian von Anhalt deß Orths Gelegenheit besichtiget / vnnd den Platz zum Treffen auff dessen Höhe erwöhlet / auch gebotten daß alle Obriste vnd Officirer bey jhren Compagnien sich finden lassen / vnd dann daß die Thor zu Prag niemanden / der nicht Schreiben von seiner Handt auffzuweisen hette / eröffnet werden solten: Aber es wurde in diesem Fall nicht / wie es hette seyn sollen / Gehorsamb geleystet. Schlacht-Ordnung der Böhm. Auff dieses hat er die Schlacht-Ordnung gemacht / die Vngarn stellet er zu hinderst vñ die ander Hauffen zwischen inn / beyden Endẽ her stellete er sechs Cornet Reuter zur Rechten vnder dem Obristen Leutenant Streiffen / vnnd auff der Lincken Seithen auch sechs / vnder dem Obristen Sbubna / vnnd zogen die Hauffen schräg daher in einer gleichen Weite: Ferrners waren nach der Länge nacheinander alternatim geordnet fünff Compagnien zu Fuß / vnnd fünff Cornet Reuter / vnd nicht weiter hinder jhnen eben so viel auff gleiche Weiß gestellet / also daß das Fuß Volck zusammen vnder dem Jungen Graffen von Thurn / Graffen von Schlick / Graffen von Hohenlohe / vnnd Obristen Caplier sich belieffe auff sieben vnd dreyssig Compagnien. In dem Thiergarten stunde ein gantz Regiment deß Fürsten von Anhalt / vnd Johann Ernsts Hertzogen von Sachsen Weymar / wie auch eine Leib Compagny. Der Reutter waren vier vnd fünffzig Cornet / vnder dem Jungen Fürsten von Anhalt / Graffen von Hohenlohe / Graffen von Stirumb / Obristen Stubenvoll / Leutenant Streyffen / Hoffkirchen / Isseltein / Borseda vnd andern. Der Vngarn / so vmb Sold dieneten / ohne die Freywilligen / waren sechstausend / vnder jhrem General Bornemissa / Obristen Kokats Istuan / Feckete / Peter Chousky / Monqvy / vnnd Hauptmann Homat Janusky / welche zween letste / zween tapffere Männer gewesen. Ein Compagny zu Fuß solte starck seyn dreyhundert vnnd eine zu Roß zwey hundert / aber sie waren nicht alle Complet: Dann es sollen der Außrechnung nach in dem Läger seyn auff achtzehen tausendt zu Fuß vñ zehen tausend zu Roß / ohne die Vngarn / aber sie waren nicht alle in der Schlacht. Zur rechten Handt der Schlacht Ordnung stunden drey Stück Geschütz / vnnd zur lincken auch so viel in zwo noch vnaußgefertigten Schantzen / andere Schantzen waren / als das Treffen angienge / noch kaum angefangen: allermassen solches alles eygentlicher in beyligendem Kupffer zuersehen. Es ist sonst der weisse Berg nicht gar einer grossen Höhe vnnd Rauhe / aber doch vneben / bald Hügelicht / bald Grubicht vnnd Hohl / auch allenthalben Sandicht; Vornen ab erstreckt er sich biß an Prag / hinden ab aber gehet er biß an obgedacht Brücklein / darüber kaum einer oder zween zugleich gehen können: doch haben die Kayserische zum Theil einen Paß hinüber durch dẽ Morast gefunden / darüber die jenige / so gute Pferdt gehabt / kommen. Oben auff dem Berg stehet gegen der lincken Handt ein Königlicher Pallast / zum Stern genennet / in dem Thiergarten. Nach der Länge hat der gantze Berg etwann ein Meyl. An dem Gipffel deß Bergs ist eine Ebne / so allgemach gegen Prag zu Thal hengig ist / darauff hat die Böhmische Armada sich begeben / vnnd allda ein Läger zuschlagen vnd sich zuverschantzen angefangen. Beschreibung deß Weissenbergs. Als nun solches Hertzog Maximilianus in Bayern vermercket / hat et vnnd der von Tilly den Graffen von Bucquoy ermahnet / mit seinem Volck herbey zueylen / vnnd sich mit jhnen

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/520>, abgerufen am 23.11.2024.