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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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mit jhrem Volck / welches tausendt vnnd sechshundert Reutter / vnnd dann in siebentausendt zu Fuß starck war / in das Königreich Böhmen sich begeben solten / vmb den von Mannßfeldt / so sie jhn antreffen könten anzugreiffen. Aber derselbe wolte jhrer Zukunfft nicht erwarten / sondern zoge zu rück auff Thein / darnach gen Brasin / vnd auff Newhauß. Endlich als das Stättlein Thein von Balthasarn von Marradas erobert / vnnd daselbst in 800. Mußquetirer / so von jhm allda zur Besatzung hinderlassen / nider gehawen wurden / hat er sich gen Pilsen begeben / weil er beförchtet / es möchte selbiger Ort belägert werden.

Hertzog Maximilian kompt mit seiner Armada auff Vnderhay den vnd Weytrach. Dar auff ist folgenden Tag Hertzog Maximilian selber mit dem vbrigen Kriegsvolck gen Vnderhäyden kommen / vnnd dieselbe gantze Gegne jämmerlich verheeret angetroffen. Förters ist Jh. Durchl. auff Weytrach angelanget / dahin das Ober Enserische Wolck / von welchem droben gesagt worden / eben damals sich auch verfüget. Selbiger Zeit hat man sich mit dem Gesandten von dem Graffen von Bucquoy verglichen / daß beyde Armaden nemlich die Keyserische vnd Beyerische bey New Bel zusammen stossen solten.

Es nam viel nicht wenig wunder / warumb der Hertzog / da er doch nicht viel vber vier Meil von Budweiß war / vnd das Kriegsvolck durch rauhe / gebirgichte vnd vnwegsame Strassen fortgeführet hatte / vnversehens gleichsam seinen Anschlag enderende / sich nach Nider Oesterreich wendete / dahin er doch zu Wasser die Thonaw hinab / vnd durch gleichsam offene Felder das gantze Kriegsheer mit allen Bereitschafften ohne sonderliche Mühe vnd Kosten / hette bringen vnd daselbst zu dem Keyserlichen Heer stossen können: Solches aber ist nicht ohne wol vorbedachten Rath geschehen / wie der Außgang hernach gelehret. Dann ohne diß / daß es jhn nicht rathsam seyn dauchte / dem Feind die Anschläge zu entdecken / welches er leichtlich auß dem Fortzug der Armada / wann dieselbe von Lintz auß gegen Nider Oesterreich gerucket were / hette erlernen können / hielte man auch darfür / das Böhmische Kriegsvolck würde als dann auß Nider Oesterreich das Königreich zu defendiren abgeführet werden: Vber dieses waren auch nicht ein solche Anzahl Schiff vorhanden / damit ein so grosses Kriegsheer hette können fortgebracht werden: Vnd weil dißmal an Eyl vnd Geschwindigkeit am meisten gelegen / sahe man nicht für gut an / daß in Verfertigung derselben viel Zeit solte zugebracht werden.

Hertzog Maximilian wendet sich auff Zwetel. Nach dem nun / wie gemeldet / das Orth da die beyde Heer zusammen stossen solten / bestimmet / hat Hertzog Maximilian sich auff Zwetel gewendet / vnd nicht weit davon im Feld sein Läger geschlagen / als vnder dessen der Graff von Bucquoy allgemach das Keyserische Wolck auff New Bel führete.

Warnung deß Graffen von Bucquoy. Wie aber Hertzog Maximilian deß folgenden Tags sein Läger auch fortrucken wolte / kam ein Gesandter vom Graffen / der meldet jhm an / daß es besser were / wann das Läger noch selbigen Tag still lige; weil der Feind in zehentausendt Mann starck vorbanden were / vnd in seinen Troß gesetzet / etwann funff vmbgebracht vnnd etliche Pagagy geplündert hette: Derohalben es nicht seyn köndte / daß sie selbigen Tag die Conjungirung zu Werck setzen köndten / wann aber vnder deß die Böhmen sich wider von einander theten / würde es besser können für die Hand genommen werden. Darauff Jhr. Durchl. noch drey Tag still gelegen / vnder deß allerley Notturfften von Pulver / Kugeln vnnd anderm / auch Proviand / welche auß Bayern herzu geführet werden muste / zur Hand bringen lassen.

Zu End deß Angstmonats sind beyde Armaden an dem benanten Orth zusammen gestossen. Vnderwegens hat Hertzog Maximilian das Schloß Grailstein mit Accord eingenommen / vnd die Besatzung nacher Horn abziehen lassen. Dieses Orth gehörete dem Freyherren Johann Jacob von Kuffstein / welcher Proviandmeister in dem Böhmischen Läger war / vnd sich damals zu Horn auff hielte. Es ligt dieses Schloß an eim lustigen Ort / vor kurtzen Zeiten von newem gantz herrlich auffgebawet.

Keyserisch vnd Bayerisch Kriegsvolck wird conjungirt. Etwann zwo oder drey Stunden hernach ward die Conjunction deß Keyserischen vnnd Bayerischen Kriegsvolck zu Werck gerichtet / vnd empfingen Hertzog Maximilian vnnd der Graff von Bucquoy einander auff das freundlichste. Darauff wurde durch den Freyherren von Anhold das Schloß Wildberg nicht weit von Graylstein abgelegen mit Accord eingenommen.

Von diesem Orth wurden desselben Nachmittags die Keyserische Regimenter in Angesicht J. Durchl vorüber geführet. In dessen hat die Besatzung der Böhmen in dem Closter Altenburg zum Hertzogen geschicket / vnd sich zu ergeben / vnd vnder die Keyserische Fahnen vnderzustellen / anerbotten.

Böhmisch Kriegsvolck begibt sich auß Nider-Oesterreich nach Böhmen. Horn vnd Egenburg von Keyserischen eingenommen. Der Fürst von Anhalt / da er die Conjunction deß Keyserischen vnd Bayerischen Kriegsvolcks vernommen / hat darob nicht wenig sich entsetzet / derhalben alles Böhmische Volck auß denen in Nider Oesterreich innhabenden Orthen zu deß Königreichs Böhmen Defension abgeführet. Worauff die Stätte Horn vnnd Egenburg von den Keyserischen auch eingenommen worden.

Der Hertzog were gern den Böhmen also baldt nachgefolget / vmb selbige / wo sie angetroffen werden köndten / anzugreiffen / vnnd also den Krieg mit einer Schlacht zu enden / aber es lage jhm in dem Weg vnnd verhindert solch Vorhaben der Mangel an Proviand / welche mit grossem Kosten / vnd nicht weniger Gefahr von weitgelegenen Orten / vnd offtmals gar auß Bayern / dann auß Oesterreich vnd Böhmen kundte man nichts haben / weil wegen stetigen Streiffens der Soldaten das Land verheeret / die Ecker wüst lagen / vnnd die Dörffer von den Innwohnern verlassen waren / herzu geführet wurde. Doch wurde auff den ersten Septembris gegen Abend so viel derselbigen angebracht / daß darmit beyde Kriegsheer in vier oder fünff Tag genugsam versehen waren.

mit jhrem Volck / welches tausendt vnnd sechshundert Reutter / vnnd dann in siebentausendt zu Fuß starck war / in das Königreich Böhmen sich begeben solten / vmb den von Mannßfeldt / so sie jhn antreffen könten anzugreiffen. Aber derselbe wolte jhrer Zukunfft nicht erwarten / sondern zoge zu rück auff Thein / darnach gen Brasin / vnd auff Newhauß. Endlich als das Stättlein Thein von Balthasarn von Marradas erobert / vnnd daselbst in 800. Mußquetirer / so von jhm allda zur Besatzung hinderlassen / nider gehawen wurden / hat er sich gen Pilsen begeben / weil er beförchtet / es möchte selbiger Ort belägert werden.

Hertzog Maximilian kompt mit seiner Armada auff Vnderhay den vnd Weytrach. Dar auff ist folgenden Tag Hertzog Maximilian selber mit dem vbrigen Kriegsvolck gen Vnderhäyden kommen / vnnd dieselbe gantze Gegne jämmerlich verheeret angetroffen. Förters ist Jh. Durchl. auff Weytrach angelanget / dahin das Ober Enserische Wolck / von welchem droben gesagt worden / eben damals sich auch verfüget. Selbiger Zeit hat man sich mit dem Gesandten von dem Graffen von Bucquoy verglichen / daß beyde Armaden nemlich die Keyserische vnd Beyerische bey New Bel zusammen stossen solten.

Es nam viel nicht wenig wunder / warumb der Hertzog / da er doch nicht viel vber vier Meil von Budweiß war / vnd das Kriegsvolck durch rauhe / gebirgichte vnd vnwegsame Strassen fortgeführet hatte / vnversehens gleichsam seinen Anschlag enderende / sich nach Nider Oesterreich wendete / dahin er doch zu Wasser die Thonaw hinab / vnd durch gleichsam offene Felder das gantze Kriegsheer mit allen Bereitschafften ohne sonderliche Mühe vnd Kosten / hette bringen vnd daselbst zu dem Keyserlichen Heer stossen können: Solches aber ist nicht ohne wol vorbedachten Rath geschehen / wie der Außgang hernach gelehret. Dann ohne diß / daß es jhn nicht rathsam seyn dauchte / dem Feind die Anschläge zu entdecken / welches er leichtlich auß dem Fortzug der Armada / wann dieselbe von Lintz auß gegen Nider Oesterreich gerucket were / hette erlernen können / hielte man auch darfür / das Böhmische Kriegsvolck würde als dann auß Nider Oesterreich das Königreich zu defendiren abgeführet werden: Vber dieses waren auch nicht ein solche Anzahl Schiff vorhanden / damit ein so grosses Kriegsheer hette können fortgebracht werden: Vnd weil dißmal an Eyl vnd Geschwindigkeit am meisten gelegen / sahe man nicht für gut an / daß in Verfertigung derselben viel Zeit solte zugebracht werden.

Hertzog Maximilian wendet sich auff Zwetel. Nach dem nun / wie gemeldet / das Orth da die beyde Heer zusammen stossen solten / bestimmet / hat Hertzog Maximilian sich auff Zwetel gewendet / vnd nicht weit davon im Feld sein Läger geschlagen / als vnder dessen der Graff von Bucquoy allgemach das Keyserische Wolck auff New Bel führete.

Warnung deß Graffen von Bucquoy. Wie aber Hertzog Maximilian deß folgenden Tags sein Läger auch fortrucken wolte / kam ein Gesandter vom Graffen / der meldet jhm an / daß es besser were / wann das Läger noch selbigen Tag still lige; weil der Feind in zehentausendt Mann starck vorbanden were / vnd in seinen Troß gesetzet / etwann funff vmbgebracht vnnd etliche Pagagy geplündert hette: Derohalben es nicht seyn köndte / daß sie selbigen Tag die Conjungirung zu Werck setzen köndten / wann aber vnder deß die Böhmen sich wider von einander theten / würde es besser können für die Hand genommen werden. Darauff Jhr. Durchl. noch drey Tag still gelegen / vnder deß allerley Notturfften von Pulver / Kugeln vnnd anderm / auch Proviand / welche auß Bayern herzu geführet werden muste / zur Hand bringen lassen.

Zu End deß Angstmonats sind beyde Armaden an dem benanten Orth zusammen gestossen. Vnderwegens hat Hertzog Maximilian das Schloß Grailstein mit Accord eingenommen / vnd die Besatzung nacher Horn abziehen lassen. Dieses Orth gehörete dem Freyherren Johann Jacob von Kuffstein / welcher Proviandmeister in dem Böhmischen Läger war / vnd sich damals zu Horn auff hielte. Es ligt dieses Schloß an eim lustigen Ort / vor kurtzen Zeiten von newem gantz herrlich auffgebawet.

Keyserisch vnd Bayerisch Kriegsvolck wird conjungirt. Etwann zwo oder drey Stunden hernach ward die Conjunction deß Keyserischen vnnd Bayerischen Kriegsvolck zu Werck gerichtet / vnd empfingen Hertzog Maximilian vnnd der Graff von Bucquoy einander auff das freundlichste. Darauff wurde durch den Freyherren von Anhold das Schloß Wildberg nicht weit von Graylstein abgelegen mit Accord eingenommen.

Von diesem Orth wurden desselben Nachmittags die Keyserische Regimenter in Angesicht J. Durchl vorüber geführet. In dessen hat die Besatzung der Böhmen in dem Closter Altenburg zum Hertzogen geschicket / vnd sich zu ergeben / vnd vnder die Keyserische Fahnen vnderzustellen / anerbotten.

Böhmisch Kriegsvolck begibt sich auß Nider-Oesterreich nach Böhmen. Horn vnd Egenburg von Keyserischen eingenommen. Der Fürst von Anhalt / da er die Conjunction deß Keyserischen vnd Bayerischen Kriegsvolcks vernommen / hat darob nicht wenig sich entsetzet / derhalben alles Böhmische Volck auß denen in Nider Oesterreich innhabenden Orthen zu deß Königreichs Böhmen Defension abgeführet. Worauff die Stätte Horn vnnd Egenburg von den Keyserischen auch eingenommen worden.

Der Hertzog were gern den Böhmen also baldt nachgefolget / vmb selbige / wo sie angetroffen werden köndten / anzugreiffen / vnnd also den Krieg mit einer Schlacht zu enden / aber es lage jhm in dem Weg vnnd verhindert solch Vorhaben der Mangel an Proviand / welche mit grossem Kosten / vnd nicht weniger Gefahr von weitgelegenen Orten / vnd offtmals gar auß Bayern / dann auß Oesterreich vnd Böhmen kundte man nichts haben / weil wegen stetigen Streiffens der Soldaten das Land verheeret / die Ecker wüst lagen / vnnd die Dörffer von den Innwohnern verlassen waren / herzu geführet wurde. Doch wurde auff den ersten Septembris gegen Abend so viel derselbigen angebracht / daß darmit beyde Kriegsheer in vier oder fünff Tag genugsam versehen waren.

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          <p><note place="left">Hertzog Maximilian kompt mit seiner Armada auff                          Vnderhay den vnd Weytrach.</note> Dar auff ist folgenden Tag Hertzog                      Maximilian selber mit dem vbrigen Kriegsvolck gen Vnderhäyden kommen / vnnd                      dieselbe gantze Gegne jämmerlich verheeret angetroffen. Förters ist Jh. Durchl.                      auff Weytrach angelanget / dahin das Ober Enserische Wolck / von welchem droben                      gesagt worden / eben damals sich auch verfüget. Selbiger Zeit hat man sich mit                      dem Gesandten von dem Graffen von Bucquoy verglichen / daß beyde Armaden nemlich                      die Keyserische vnd Beyerische bey New Bel zusammen stossen solten.</p>
          <p>Es nam viel nicht wenig wunder / warumb der Hertzog / da er doch nicht viel vber                      vier Meil von Budweiß war / vnd das Kriegsvolck durch rauhe / gebirgichte vnd                      vnwegsame Strassen fortgeführet hatte / vnversehens gleichsam seinen Anschlag                      enderende / sich nach Nider Oesterreich wendete / dahin er doch zu Wasser die                      Thonaw hinab / vnd durch gleichsam offene Felder das gantze Kriegsheer mit allen                      Bereitschafften ohne sonderliche Mühe vnd Kosten / hette bringen vnd daselbst zu                      dem Keyserlichen Heer stossen können: Solches aber ist nicht ohne wol                      vorbedachten Rath geschehen / wie der Außgang hernach gelehret. Dann ohne diß /                      daß es jhn nicht rathsam seyn dauchte / dem Feind die Anschläge zu entdecken /                      welches er leichtlich auß dem Fortzug der Armada / wann dieselbe von Lintz auß                      gegen Nider Oesterreich gerucket were / hette erlernen können / hielte man auch                      darfür / das Böhmische Kriegsvolck würde als dann auß Nider Oesterreich das                      Königreich zu defendiren abgeführet werden: Vber dieses waren auch nicht ein                      solche Anzahl Schiff vorhanden / damit ein so grosses Kriegsheer hette können                      fortgebracht werden: Vnd weil dißmal an Eyl vnd Geschwindigkeit am meisten                      gelegen / sahe man nicht für gut an / daß in Verfertigung derselben viel Zeit                      solte zugebracht werden.</p>
          <p><note place="left">Hertzog Maximilian wendet sich auff Zwetel.</note> Nach                      dem nun / wie gemeldet / das Orth da die beyde Heer zusammen stossen solten /                      bestimmet / hat Hertzog Maximilian sich auff Zwetel gewendet / vnd nicht weit                      davon im Feld sein Läger geschlagen / als vnder dessen der Graff von Bucquoy                      allgemach das Keyserische Wolck auff New Bel führete.</p>
          <p><note place="left">Warnung deß Graffen von Bucquoy.</note> Wie aber                      Hertzog Maximilian deß folgenden Tags sein Läger auch fortrucken wolte / kam ein                      Gesandter vom Graffen / der meldet jhm an / daß es besser were / wann das Läger                      noch selbigen Tag still lige; weil der Feind in zehentausendt Mann starck                      vorbanden were / vnd in seinen Troß gesetzet / etwann funff vmbgebracht vnnd                      etliche Pagagy geplündert hette: Derohalben es nicht seyn köndte / daß sie                      selbigen Tag die Conjungirung zu Werck setzen köndten / wann aber vnder deß die                      Böhmen sich wider von einander theten / würde es besser können für die Hand                      genommen werden. Darauff Jhr. Durchl. noch drey Tag still gelegen / vnder deß                      allerley Notturfften von Pulver / Kugeln vnnd anderm / auch Proviand / welche                      auß Bayern herzu geführet werden muste / zur Hand bringen lassen.</p>
          <p>Zu End deß Angstmonats sind beyde Armaden an dem benanten Orth zusammen                      gestossen. Vnderwegens hat Hertzog Maximilian das Schloß Grailstein mit Accord                      eingenommen / vnd die Besatzung nacher Horn abziehen lassen. Dieses Orth                      gehörete dem Freyherren Johann Jacob von Kuffstein / welcher Proviandmeister in                      dem Böhmischen Läger war / vnd sich damals zu Horn auff hielte. Es ligt dieses                      Schloß an eim lustigen Ort / vor kurtzen Zeiten von newem gantz herrlich                      auffgebawet.</p>
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          <p>Von diesem Orth wurden desselben Nachmittags die Keyserische Regimenter in                      Angesicht J. Durchl vorüber geführet. In dessen hat die Besatzung der Böhmen in                      dem Closter Altenburg zum Hertzogen geschicket / vnd sich zu ergeben / vnd vnder                      die Keyserische Fahnen vnderzustellen / anerbotten.</p>
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          <p>Der Hertzog were gern den Böhmen also baldt nachgefolget / vmb selbige / wo sie                      angetroffen werden köndten / anzugreiffen / vnnd also den Krieg mit einer                      Schlacht zu enden / aber es lage jhm in dem Weg vnnd verhindert solch Vorhaben                      der Mangel an Proviand / welche mit grossem Kosten / vnd nicht weniger Gefahr                      von weitgelegenen Orten / vnd offtmals gar auß Bayern / dann auß Oesterreich vnd                      Böhmen kundte man nichts haben / weil wegen stetigen Streiffens der Soldaten das                      Land verheeret / die Ecker wüst lagen / vnnd die Dörffer von den Innwohnern                      verlassen waren / herzu geführet wurde. Doch wurde auff den ersten Septembris                      gegen Abend so viel derselbigen angebracht / daß darmit beyde Kriegsheer in vier                      oder fünff Tag genugsam versehen waren.</p>
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[452/0511] mit jhrem Volck / welches tausendt vnnd sechshundert Reutter / vnnd dann in siebentausendt zu Fuß starck war / in das Königreich Böhmen sich begeben solten / vmb den von Mannßfeldt / so sie jhn antreffen könten anzugreiffen. Aber derselbe wolte jhrer Zukunfft nicht erwarten / sondern zoge zu rück auff Thein / darnach gen Brasin / vnd auff Newhauß. Endlich als das Stättlein Thein von Balthasarn von Marradas erobert / vnnd daselbst in 800. Mußquetirer / so von jhm allda zur Besatzung hinderlassen / nider gehawen wurden / hat er sich gen Pilsen begeben / weil er beförchtet / es möchte selbiger Ort belägert werden. Dar auff ist folgenden Tag Hertzog Maximilian selber mit dem vbrigen Kriegsvolck gen Vnderhäyden kommen / vnnd dieselbe gantze Gegne jämmerlich verheeret angetroffen. Förters ist Jh. Durchl. auff Weytrach angelanget / dahin das Ober Enserische Wolck / von welchem droben gesagt worden / eben damals sich auch verfüget. Selbiger Zeit hat man sich mit dem Gesandten von dem Graffen von Bucquoy verglichen / daß beyde Armaden nemlich die Keyserische vnd Beyerische bey New Bel zusammen stossen solten. Hertzog Maximilian kompt mit seiner Armada auff Vnderhay den vnd Weytrach. Es nam viel nicht wenig wunder / warumb der Hertzog / da er doch nicht viel vber vier Meil von Budweiß war / vnd das Kriegsvolck durch rauhe / gebirgichte vnd vnwegsame Strassen fortgeführet hatte / vnversehens gleichsam seinen Anschlag enderende / sich nach Nider Oesterreich wendete / dahin er doch zu Wasser die Thonaw hinab / vnd durch gleichsam offene Felder das gantze Kriegsheer mit allen Bereitschafften ohne sonderliche Mühe vnd Kosten / hette bringen vnd daselbst zu dem Keyserlichen Heer stossen können: Solches aber ist nicht ohne wol vorbedachten Rath geschehen / wie der Außgang hernach gelehret. Dann ohne diß / daß es jhn nicht rathsam seyn dauchte / dem Feind die Anschläge zu entdecken / welches er leichtlich auß dem Fortzug der Armada / wann dieselbe von Lintz auß gegen Nider Oesterreich gerucket were / hette erlernen können / hielte man auch darfür / das Böhmische Kriegsvolck würde als dann auß Nider Oesterreich das Königreich zu defendiren abgeführet werden: Vber dieses waren auch nicht ein solche Anzahl Schiff vorhanden / damit ein so grosses Kriegsheer hette können fortgebracht werden: Vnd weil dißmal an Eyl vnd Geschwindigkeit am meisten gelegen / sahe man nicht für gut an / daß in Verfertigung derselben viel Zeit solte zugebracht werden. Nach dem nun / wie gemeldet / das Orth da die beyde Heer zusammen stossen solten / bestimmet / hat Hertzog Maximilian sich auff Zwetel gewendet / vnd nicht weit davon im Feld sein Läger geschlagen / als vnder dessen der Graff von Bucquoy allgemach das Keyserische Wolck auff New Bel führete. Hertzog Maximilian wendet sich auff Zwetel. Wie aber Hertzog Maximilian deß folgenden Tags sein Läger auch fortrucken wolte / kam ein Gesandter vom Graffen / der meldet jhm an / daß es besser were / wann das Läger noch selbigen Tag still lige; weil der Feind in zehentausendt Mann starck vorbanden were / vnd in seinen Troß gesetzet / etwann funff vmbgebracht vnnd etliche Pagagy geplündert hette: Derohalben es nicht seyn köndte / daß sie selbigen Tag die Conjungirung zu Werck setzen köndten / wann aber vnder deß die Böhmen sich wider von einander theten / würde es besser können für die Hand genommen werden. Darauff Jhr. Durchl. noch drey Tag still gelegen / vnder deß allerley Notturfften von Pulver / Kugeln vnnd anderm / auch Proviand / welche auß Bayern herzu geführet werden muste / zur Hand bringen lassen. Warnung deß Graffen von Bucquoy. Zu End deß Angstmonats sind beyde Armaden an dem benanten Orth zusammen gestossen. Vnderwegens hat Hertzog Maximilian das Schloß Grailstein mit Accord eingenommen / vnd die Besatzung nacher Horn abziehen lassen. Dieses Orth gehörete dem Freyherren Johann Jacob von Kuffstein / welcher Proviandmeister in dem Böhmischen Läger war / vnd sich damals zu Horn auff hielte. Es ligt dieses Schloß an eim lustigen Ort / vor kurtzen Zeiten von newem gantz herrlich auffgebawet. Etwann zwo oder drey Stunden hernach ward die Conjunction deß Keyserischen vnnd Bayerischen Kriegsvolck zu Werck gerichtet / vnd empfingen Hertzog Maximilian vnnd der Graff von Bucquoy einander auff das freundlichste. Darauff wurde durch den Freyherren von Anhold das Schloß Wildberg nicht weit von Graylstein abgelegen mit Accord eingenommen. Keyserisch vnd Bayerisch Kriegsvolck wird conjungirt. Von diesem Orth wurden desselben Nachmittags die Keyserische Regimenter in Angesicht J. Durchl vorüber geführet. In dessen hat die Besatzung der Böhmen in dem Closter Altenburg zum Hertzogen geschicket / vnd sich zu ergeben / vnd vnder die Keyserische Fahnen vnderzustellen / anerbotten. Der Fürst von Anhalt / da er die Conjunction deß Keyserischen vnd Bayerischen Kriegsvolcks vernommen / hat darob nicht wenig sich entsetzet / derhalben alles Böhmische Volck auß denen in Nider Oesterreich innhabenden Orthen zu deß Königreichs Böhmen Defension abgeführet. Worauff die Stätte Horn vnnd Egenburg von den Keyserischen auch eingenommen worden. Böhmisch Kriegsvolck begibt sich auß Nider-Oesterreich nach Böhmen. Horn vnd Egenburg von Keyserischen eingenommen. Der Hertzog were gern den Böhmen also baldt nachgefolget / vmb selbige / wo sie angetroffen werden köndten / anzugreiffen / vnnd also den Krieg mit einer Schlacht zu enden / aber es lage jhm in dem Weg vnnd verhindert solch Vorhaben der Mangel an Proviand / welche mit grossem Kosten / vnd nicht weniger Gefahr von weitgelegenen Orten / vnd offtmals gar auß Bayern / dann auß Oesterreich vnd Böhmen kundte man nichts haben / weil wegen stetigen Streiffens der Soldaten das Land verheeret / die Ecker wüst lagen / vnnd die Dörffer von den Innwohnern verlassen waren / herzu geführet wurde. Doch wurde auff den ersten Septembris gegen Abend so viel derselbigen angebracht / daß darmit beyde Kriegsheer in vier oder fünff Tag genugsam versehen waren.

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Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/511>, abgerufen am 23.11.2024.