Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.Meynung solche Conjunction dem von Manßfeld zuverweren. Nach dem nun in dem fortmarchiren die Vngarn etwas voran geschicket worden / haben dieselbe e nen Marcktflecken Rotelitz genant / darinn in 30. Manßfeldische Mußquetirer waren / angefallen / welche aber sich so dapffer gewehret / daß sie nichts verrichten können / biß das vbrige Volck hernach kommen. Wie nun der Graf den Widerstand gesehen / hat er die Zeit zu gewinnen den Flecken den Wallonen vnnd Hungarn Preiß gegeben. Worauff selbige von den Pferden gestiegen vnd in grosser Fury in Stiffeln vnd Sporen die Mawren erstiegen die darinn befundene Manßfeld. Soldaten / welche sich hierauff auff den Kirchhoff gemacht / vnd daselbs noch ferrner wehren wollen / mit Gewalt vberfallen vnd alle nidergehawen / hernach den gantzen Flecken / weil sie die Innwohner in Wehr gefunden / außgeplündert vnd angezündet. Vnder diesen Dingen wurde dem Manßfelder angesagt / was mit gedachtem Flecken vorgienge / aber kein weiterer Bericht gethan / als daß es nur etlich 100. streiffende Heyducken weren. Darauff er so bald mit theils seiner Reuterey nach den er deren etlichen dz sie auff dem Weg / wans vonöthen seine Zurück kunfft zubefördern sich in der Höhe halten solten / wie auch 400. Mußquetirer sich ins Gehöltz zulegen vnd seiner Widerkunfft zu erwarten Ordinantz hinderlassen / fortgerückt: da er im Vortrab etliche Bucquoische Vngarn angetroffen / sie geschlagen vnnd meistentheils erlegt. Als aber dieselbe / durch ein grosse Anzahl anderer / vnd etlicher Truppen Kürassirer / so sich auß grosser Begierde zum Schlagen / wider deß Graven von Bucquoy Willen / etwas zu frühe herfür gethan / secundirt / hat der von Manßfeld so bald / wie die Sachen beschaffen gemercket / vnd derhalben weil er sich einem solchen Hauffen zu widerstehen nicht bastant befunden / nothwendig weichen vnd ein andern Weg zurück suchen müssen / also daß er sich deß Vortheils mit seinen versteckten Mußquetirern nit gebrauchen können: die er nichts desto weniger avisiren lassen / die Länge deß Gehöltzes vnnd dem Wasser nach sich in der stille wider zum grossen Hauffen zu reteriren. Welches sie auch der gestalt ins Werck gerichtet / daß vngeachtet der Feind jhnen nahe genug gefolget / sie doch alle wol durchkomme. Vnder dessen ist der Graff von Bucquoy mit seinem beyhabenden Volck strackes Wegs auff der Spur dem von Manßfeldt nachgeeylet / daß so bald derselbe zu seinem in obgedachtem Flecken auffwartenden Volck wider angelangt / vnd sich in etwas erquicken wollen / die Bucquoische Truppen sich sehen lassen. Dahero der vö Manßfeldt wider zu Pferdt gesessen / sein Volck in Schlacht-Ordnung gestellet vnnd eine Wagenburg zumachen befohlen. Welche zwar auff der lincken Seithen angefangen / aber wegen etlicher davon rennenden Mägen / dardurch ein grosser Schrecken vnder die Fuhrleut kommen / nicht rings herumb geschlossen worden: Von hinden her aber beschloß die Länge deß Fleckens die Schlacht Ordnung. Die Reuterey hielte fornen an der Spitzen / vnnd war in drey Theyl / gleich einem Triangul / daß sie einander entsetzen konten / abgetheylet. Das Fußvolck war hinder der Reuterey vnd hatten die Pagagi Wägen in der Mitte / vnd waren 4. Fahnen auff der lincken / 3. auff der rechten vnnd eine vor der Pagagy her: waren alle also gestellet / daß die Reuterey von den Musquetirern kondten beschirmet vnnd vertheydiget werden. Wie nun die Bucquoische herzu naheten / ließ der von Manßfeldt auff die vorderste einen Angriff thun / welches so glücklich abgieng / daß ein zimbliche Anzahl Vngarn in das Graß beissen musten / aber sie wurden von deß von Wallstein Kurassierern entsetzet vnd die Manßfeldische wider zurück getrieben / vnd auff sie allen Seithen dermassen getroffen / daß die Reuterey darvber in Vnordnung gerathen. Es wurde auch kurtz zuvor / ehe das Treffen recht angangen / 50. Soldaten auß der Leibfahnen / der auff der rechten Handt hielte / commandirt / deß von Manßfeldt Losier vnnd den Weg darzwischen zuverwahren. Denen folgte auß Mißverstandt die vbrige gantze Compagni / vnnd derselben auch die zwo andere sämptlich nach: deren Platz so bald sie davon geruckt / die Bucquoische eylendts eingenommen / also daß / wie sie deß Fehlers gewahr worden / vnnd wider an jhre Stell gewolt / es albereit zu spat gewesen / vnnd sie vielmehr / wo sie sich hin salviren könten sich vmbzusehen gezwungen worden. Da sie dann auff der andern Seithen deß Fleckens ein klein Gehöltz zu jrem Vortheil ersehen. Aber solches hat jhnen doch nit gedeyen mögen: Dann als sie demselben Zwerchfeldt / ausserhalb dem Flecken / zugewolt / sind sie von den Vngarn vmbringet / mehrentheils nidergemacht vnd die vbrige gefangen worden / also daß kaum etlich wenig darvon kommen. Demnach nun also die Reuterey zertrennet / vnd ein gut Theil deß Fußvolcks verlohren / wurden die vbrigen Fahnen / denen der Obriste Wachtmeister Carpezan / ein Rheingraff / Capitain Hayd / Schlammersdorff vnd andere Commandirten / in grosse Gefahr vnd einen gantz mühseligen Zustand gesetzet worden. Dann sie den grösten Hauffen des Feindes vor sich / vnnd hindersich / weil bey so gestalten Sachen der Flecken in Brandt gesteckt worden / lauter Fewer hatten: So war die Munition (ausser etlich wenig Tonnen Pulvers) sampt einem guten Theil Pagagy verbrandt vnnd auffgangen. Aber nichts desto weniger haben sie sich tapffer gewehret: Bucquoy bemühete sich zwar jhnen durch sein: Geschütz den Vortheil eines vmbzäunten Garten / darinnen sie sich auffhielten / vnnd jhnen solchen zimblich zu Nutz machten / abzunehmen: aber es wolte jhm nicht angehen. Vnd ob wol die vberauß grosse Hitz selbigen Tages / sampt dem Fewr vom angesteckten Flecken so viel außrichtete / daß der Zaun das von den Bucquoischen eingeworffene Fewer auch leichtlich Meynung solche Conjunction dem von Manßfeld zuverweren. Nach dem nun in dem fortmarchiren die Vngarn etwas voran geschicket wordẽ / haben dieselbe e nen Marcktflecken Rotelitz genant / darinn in 30. Manßfeldische Mußquetirer waren / angefallen / welche aber sich so dapffer gewehret / daß sie nichts verrichten können / biß das vbrige Volck hernach kom̃en. Wie nun der Graf den Widerstand gesehen / hat er die Zeit zu gewinnen den Flecken den Wallonen vnnd Hungarn Preiß gegeben. Worauff selbige von den Pferdẽ gestiegen vñ in grosser Fury in Stiffeln vñ Sporen die Mawren erstiegen die darinn befundene Manßfeld. Soldaten / welche sich hierauff auff dẽ Kirchhoff gemacht / vnd daselbs noch ferrner wehren wollen / mit Gewalt vberfallen vnd alle nidergehawen / hernach den gantzen Flecken / weil sie die Innwohner in Wehr gefunden / außgeplündert vnd angezündet. Vnder diesen Dingen wurde dem Manßfelder angesagt / was mit gedachtem Fleckẽ vorgienge / aber kein weiterer Bericht gethan / als daß es nur etlich 100. streiffende Heyducken weren. Darauff er so bald mit theils seiner Reuterey nach dẽ er deren etlichen dz sie auff dem Weg / wans vonöthẽ seine Zurück kunfft zubefördern sich in der Höhe halten solten / wie auch 400. Mußquetirer sich ins Gehöltz zulegen vnd seiner Widerkunfft zu erwarten Ordinantz hinderlassen / fortgerückt: da er im Vortrab etliche Bucquoische Vngarn angetroffen / sie geschlagen vnnd meistentheils erlegt. Als aber dieselbe / durch ein grosse Anzahl anderer / vñ etlicher Truppen Kürassirer / so sich auß grosser Begierde zum Schlagen / wider deß Graven von Bucquoy Willen / etwas zu frühe herfür gethan / secundirt / hat der von Manßfeld so bald / wie die Sachen beschaffen gemercket / vnd derhalbẽ weil er sich einem solchen Hauffen zu widerstehen nicht bastant befunden / nothwendig weichen vnd ein andern Weg zurück suchen müssen / also daß er sich deß Vortheils mit seinen versteckten Mußquetirern nit gebrauchẽ köñen: die er nichts desto weniger avisirẽ lassen / die Länge deß Gehöltzes vnnd dem Wasser nach sich in der stille wider zum grossen Hauffen zu reteriren. Welches sie auch der gestalt ins Werck gerichtet / daß vngeachtet der Feind jhnen nahe genug gefolget / sie doch alle wol durchkomme. Vnder dessen ist der Graff von Bucquoy mit seinem beyhabenden Volck strackes Wegs auff der Spur dem von Manßfeldt nachgeeylet / daß so bald derselbe zu seinem in obgedachtem Flecken auffwartenden Volck wider angelangt / vnd sich in etwas erquicken wollen / die Bucquoische Truppen sich sehen lassen. Dahero der vö Manßfeldt wider zu Pferdt gesessen / sein Volck in Schlacht-Ordnung gestellet vnnd eine Wagenburg zumachen befohlen. Welche zwar auff der lincken Seithen angefangen / aber wegen etlicher davon rennenden Mägen / dardurch ein grosser Schrecken vnder die Fuhrleut kommen / nicht rings herumb geschlossen worden: Von hinden her aber beschloß die Länge deß Fleckens die Schlacht Ordnung. Die Reuterey hielte fornen an der Spitzen / vnnd war in drey Theyl / gleich einem Triangul / daß sie einander entsetzen konten / abgetheylet. Das Fußvolck war hinder der Reuterey vnd hatten die Pagagi Wägen in der Mitte / vnd waren 4. Fahnen auff der lincken / 3. auff der rechten vnnd eine vor der Pagagy her: waren alle also gestellet / daß die Reuterey von den Musquetirern kondten beschirmet vnnd vertheydiget werden. Wie nun die Bucquoische herzu naheten / ließ der von Manßfeldt auff die vorderste einen Angriff thun / welches so glücklich abgieng / daß ein zimbliche Anzahl Vngarn in das Graß beissen musten / aber sie wurden von deß von Wallstein Kurassierern entsetzet vnd die Manßfeldische wider zurück getrieben / vnd auff sie allen Seithen dermassen getroffen / daß die Reuterey darvber in Vnordnung gerathen. Es wurde auch kurtz zuvor / ehe das Treffen recht angangen / 50. Soldaten auß der Leibfahnen / der auff der rechten Handt hielte / commandirt / deß von Manßfeldt Losier vnnd den Weg darzwischen zuverwahren. Denen folgte auß Mißverstandt die vbrige gantze Compagni / vnnd derselben auch die zwo andere sämptlich nach: deren Platz so bald sie davon geruckt / die Bucquoische eylendts eingenommen / also daß / wie sie deß Fehlers gewahr worden / vnnd wider an jhre Stell gewolt / es albereit zu spat gewesen / vnnd sie vielmehr / wo sie sich hin salviren könten sich vmbzusehen gezwungen worden. Da sie dann auff der andern Seithen deß Fleckens ein klein Gehöltz zu jrem Vortheil ersehen. Aber solches hat jhnen doch nit gedeyen mögen: Dann als sie demselben Zwerchfeldt / ausserhalb dem Flecken / zugewolt / sind sie von den Vngarn vmbringet / mehrentheils nidergemacht vnd die vbrige gefangen worden / also daß kaum etlich wenig darvon kommen. Demnach nun also die Reuterey zertrennet / vnd ein gut Theil deß Fußvolcks verlohren / wurden die vbrigen Fahnen / denen der Obriste Wachtmeister Carpezan / ein Rheingraff / Capitain Hayd / Schlammersdorff vnd andere Commandirten / in grosse Gefahr vnd einen gantz mühseligen Zustand gesetzet worden. Dann sie den grösten Hauffen des Feindes vor sich / vnnd hindersich / weil bey so gestalten Sachen der Flecken in Brandt gesteckt worden / lauter Fewer hatten: So war die Munition (ausser etlich wenig Tonnen Pulvers) sampt einem guten Theil Pagagy verbrandt vnnd auffgangen. Aber nichts desto weniger haben sie sich tapffer gewehret: Bucquoy bemühete sich zwar jhnen durch sein: Geschütz den Vortheil eines vmbzäunten Garten / darinnen sie sich auffhielten / vnnd jhnen solchen zimblich zu Nutz machten / abzunehmen: aber es wolte jhm nicht angehen. Vnd ob wol die vberauß grosse Hitz selbigẽ Tages / sampt dem Fewr vom angesteckten Fleckẽ so viel außrichtete / daß der Zaun das von den Bucquoischen eingeworffene Fewer auch leichtlich <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0218" n="171"/> Meynung solche Conjunction dem von Manßfeld zuverweren. Nach dem nun in dem fortmarchiren die Vngarn etwas voran geschicket wordẽ / haben dieselbe e nen Marcktflecken Rotelitz genant / darinn in 30. Manßfeldische Mußquetirer waren / angefallen / welche aber sich so dapffer gewehret / daß sie nichts verrichten können / biß das vbrige Volck hernach kom̃en. Wie nun der Graf den Widerstand gesehen / hat er die Zeit zu gewinnen den Flecken den Wallonen vnnd Hungarn Preiß gegeben. Worauff selbige von den Pferdẽ gestiegen vñ in grosser Fury in Stiffeln vñ Sporen die Mawren erstiegen die darinn befundene Manßfeld. Soldaten / welche sich hierauff auff dẽ Kirchhoff gemacht / vnd daselbs noch ferrner wehren wollen / mit Gewalt vberfallen vnd alle nidergehawen / hernach den gantzen Flecken / weil sie die Innwohner in Wehr gefunden / außgeplündert vnd angezündet.</p> <p>Vnder diesen Dingen wurde dem Manßfelder angesagt / was mit gedachtem Fleckẽ vorgienge / aber kein weiterer Bericht gethan / als daß es nur etlich 100. streiffende Heyducken weren. Darauff er so bald mit theils seiner Reuterey nach dẽ er deren etlichen dz sie auff dem Weg / wans vonöthẽ seine Zurück kunfft zubefördern sich in der Höhe halten solten / wie auch 400. Mußquetirer sich ins Gehöltz zulegen vnd seiner Widerkunfft zu erwarten Ordinantz hinderlassen / fortgerückt: da er im Vortrab etliche Bucquoische Vngarn angetroffen / sie geschlagen vnnd meistentheils erlegt. Als aber dieselbe / durch ein grosse Anzahl anderer / vñ etlicher Truppen Kürassirer / so sich auß grosser Begierde zum Schlagen / wider deß Graven von Bucquoy Willen / etwas zu frühe herfür gethan / secundirt / hat der von Manßfeld so bald / wie die Sachen beschaffen gemercket / vnd derhalbẽ weil er sich einem solchen Hauffen zu widerstehen nicht bastant befunden / nothwendig weichen vnd ein andern Weg zurück suchen müssen / also daß er sich deß Vortheils mit seinen versteckten Mußquetirern nit gebrauchẽ köñen: die er nichts desto weniger avisirẽ lassen / die Länge deß Gehöltzes vnnd dem Wasser nach sich in der stille wider zum grossen Hauffen zu reteriren. Welches sie auch der gestalt ins Werck gerichtet / daß vngeachtet der Feind jhnen nahe genug gefolget / sie doch alle wol durchkomme.</p> <p>Vnder dessen ist der Graff von Bucquoy mit seinem beyhabenden Volck strackes Wegs auff der Spur dem von Manßfeldt nachgeeylet / daß so bald derselbe zu seinem in obgedachtem Flecken auffwartenden Volck wider angelangt / vnd sich in etwas erquicken wollen / die Bucquoische Truppen sich sehen lassen. Dahero der vö Manßfeldt wider zu Pferdt gesessen / sein Volck in Schlacht-Ordnung gestellet vnnd eine Wagenburg zumachen befohlen. Welche zwar auff der lincken Seithen angefangen / aber wegen etlicher davon rennenden Mägen / dardurch ein grosser Schrecken vnder die Fuhrleut kommen / nicht rings herumb geschlossen worden: Von hinden her aber beschloß die Länge deß Fleckens die Schlacht Ordnung. Die Reuterey hielte fornen an der Spitzen / vnnd war in drey Theyl / gleich einem Triangul / daß sie einander entsetzen konten / abgetheylet. Das Fußvolck war hinder der Reuterey vnd hatten die Pagagi Wägen in der Mitte / vnd waren 4. Fahnen auff der lincken / 3. auff der rechten vnnd eine vor der Pagagy her: waren alle also gestellet / daß die Reuterey von den Musquetirern kondten beschirmet vnnd vertheydiget werden.</p> <p>Wie nun die Bucquoische herzu naheten / ließ der von Manßfeldt auff die vorderste einen Angriff thun / welches so glücklich abgieng / daß ein zimbliche Anzahl Vngarn in das Graß beissen musten / aber sie wurden von deß von Wallstein Kurassierern entsetzet vnd die Manßfeldische wider zurück getrieben / vnd auff sie allen Seithen dermassen getroffen / daß die Reuterey darvber in Vnordnung gerathen. Es wurde auch kurtz zuvor / ehe das Treffen recht angangen / 50. Soldaten auß der Leibfahnen / der auff der rechten Handt hielte / commandirt / deß von Manßfeldt Losier vnnd den Weg darzwischen zuverwahren. Denen folgte auß Mißverstandt die vbrige gantze Compagni / vnnd derselben auch die zwo andere sämptlich nach: deren Platz so bald sie davon geruckt / die Bucquoische eylendts eingenommen / also daß / wie sie deß Fehlers gewahr worden / vnnd wider an jhre Stell gewolt / es albereit zu spat gewesen / vnnd sie vielmehr / wo sie sich hin salviren könten sich vmbzusehen gezwungen worden. Da sie dann auff der andern Seithen deß Fleckens ein klein Gehöltz zu jrem Vortheil ersehen.</p> <p>Aber solches hat jhnen doch nit gedeyen mögen: Dann als sie demselben Zwerchfeldt / ausserhalb dem Flecken / zugewolt / sind sie von den Vngarn vmbringet / mehrentheils nidergemacht vnd die vbrige gefangen worden / also daß kaum etlich wenig darvon kommen. Demnach nun also die Reuterey zertrennet / vnd ein gut Theil deß Fußvolcks verlohren / wurden die vbrigen Fahnen / denen der Obriste Wachtmeister Carpezan / ein Rheingraff / Capitain Hayd / Schlammersdorff vnd andere Commandirten / in grosse Gefahr vnd einen gantz mühseligen Zustand gesetzet worden. Dann sie den grösten Hauffen des Feindes vor sich / vnnd hindersich / weil bey so gestalten Sachen der Flecken in Brandt gesteckt worden / lauter Fewer hatten: So war die Munition (ausser etlich wenig Tonnen Pulvers) sampt einem guten Theil Pagagy verbrandt vnnd auffgangen. Aber nichts desto weniger haben sie sich tapffer gewehret: Bucquoy bemühete sich zwar jhnen durch sein: Geschütz den Vortheil eines vmbzäunten Garten / darinnen sie sich auffhielten / vnnd jhnen solchen zimblich zu Nutz machten / abzunehmen: aber es wolte jhm nicht angehen.</p> <p>Vnd ob wol die vberauß grosse Hitz selbigẽ Tages / sampt dem Fewr vom angesteckten Fleckẽ so viel außrichtete / daß der Zaun das von den Bucquoischen eingeworffene Fewer auch leichtlich </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [171/0218]
Meynung solche Conjunction dem von Manßfeld zuverweren. Nach dem nun in dem fortmarchiren die Vngarn etwas voran geschicket wordẽ / haben dieselbe e nen Marcktflecken Rotelitz genant / darinn in 30. Manßfeldische Mußquetirer waren / angefallen / welche aber sich so dapffer gewehret / daß sie nichts verrichten können / biß das vbrige Volck hernach kom̃en. Wie nun der Graf den Widerstand gesehen / hat er die Zeit zu gewinnen den Flecken den Wallonen vnnd Hungarn Preiß gegeben. Worauff selbige von den Pferdẽ gestiegen vñ in grosser Fury in Stiffeln vñ Sporen die Mawren erstiegen die darinn befundene Manßfeld. Soldaten / welche sich hierauff auff dẽ Kirchhoff gemacht / vnd daselbs noch ferrner wehren wollen / mit Gewalt vberfallen vnd alle nidergehawen / hernach den gantzen Flecken / weil sie die Innwohner in Wehr gefunden / außgeplündert vnd angezündet.
Vnder diesen Dingen wurde dem Manßfelder angesagt / was mit gedachtem Fleckẽ vorgienge / aber kein weiterer Bericht gethan / als daß es nur etlich 100. streiffende Heyducken weren. Darauff er so bald mit theils seiner Reuterey nach dẽ er deren etlichen dz sie auff dem Weg / wans vonöthẽ seine Zurück kunfft zubefördern sich in der Höhe halten solten / wie auch 400. Mußquetirer sich ins Gehöltz zulegen vnd seiner Widerkunfft zu erwarten Ordinantz hinderlassen / fortgerückt: da er im Vortrab etliche Bucquoische Vngarn angetroffen / sie geschlagen vnnd meistentheils erlegt. Als aber dieselbe / durch ein grosse Anzahl anderer / vñ etlicher Truppen Kürassirer / so sich auß grosser Begierde zum Schlagen / wider deß Graven von Bucquoy Willen / etwas zu frühe herfür gethan / secundirt / hat der von Manßfeld so bald / wie die Sachen beschaffen gemercket / vnd derhalbẽ weil er sich einem solchen Hauffen zu widerstehen nicht bastant befunden / nothwendig weichen vnd ein andern Weg zurück suchen müssen / also daß er sich deß Vortheils mit seinen versteckten Mußquetirern nit gebrauchẽ köñen: die er nichts desto weniger avisirẽ lassen / die Länge deß Gehöltzes vnnd dem Wasser nach sich in der stille wider zum grossen Hauffen zu reteriren. Welches sie auch der gestalt ins Werck gerichtet / daß vngeachtet der Feind jhnen nahe genug gefolget / sie doch alle wol durchkomme.
Vnder dessen ist der Graff von Bucquoy mit seinem beyhabenden Volck strackes Wegs auff der Spur dem von Manßfeldt nachgeeylet / daß so bald derselbe zu seinem in obgedachtem Flecken auffwartenden Volck wider angelangt / vnd sich in etwas erquicken wollen / die Bucquoische Truppen sich sehen lassen. Dahero der vö Manßfeldt wider zu Pferdt gesessen / sein Volck in Schlacht-Ordnung gestellet vnnd eine Wagenburg zumachen befohlen. Welche zwar auff der lincken Seithen angefangen / aber wegen etlicher davon rennenden Mägen / dardurch ein grosser Schrecken vnder die Fuhrleut kommen / nicht rings herumb geschlossen worden: Von hinden her aber beschloß die Länge deß Fleckens die Schlacht Ordnung. Die Reuterey hielte fornen an der Spitzen / vnnd war in drey Theyl / gleich einem Triangul / daß sie einander entsetzen konten / abgetheylet. Das Fußvolck war hinder der Reuterey vnd hatten die Pagagi Wägen in der Mitte / vnd waren 4. Fahnen auff der lincken / 3. auff der rechten vnnd eine vor der Pagagy her: waren alle also gestellet / daß die Reuterey von den Musquetirern kondten beschirmet vnnd vertheydiget werden.
Wie nun die Bucquoische herzu naheten / ließ der von Manßfeldt auff die vorderste einen Angriff thun / welches so glücklich abgieng / daß ein zimbliche Anzahl Vngarn in das Graß beissen musten / aber sie wurden von deß von Wallstein Kurassierern entsetzet vnd die Manßfeldische wider zurück getrieben / vnd auff sie allen Seithen dermassen getroffen / daß die Reuterey darvber in Vnordnung gerathen. Es wurde auch kurtz zuvor / ehe das Treffen recht angangen / 50. Soldaten auß der Leibfahnen / der auff der rechten Handt hielte / commandirt / deß von Manßfeldt Losier vnnd den Weg darzwischen zuverwahren. Denen folgte auß Mißverstandt die vbrige gantze Compagni / vnnd derselben auch die zwo andere sämptlich nach: deren Platz so bald sie davon geruckt / die Bucquoische eylendts eingenommen / also daß / wie sie deß Fehlers gewahr worden / vnnd wider an jhre Stell gewolt / es albereit zu spat gewesen / vnnd sie vielmehr / wo sie sich hin salviren könten sich vmbzusehen gezwungen worden. Da sie dann auff der andern Seithen deß Fleckens ein klein Gehöltz zu jrem Vortheil ersehen.
Aber solches hat jhnen doch nit gedeyen mögen: Dann als sie demselben Zwerchfeldt / ausserhalb dem Flecken / zugewolt / sind sie von den Vngarn vmbringet / mehrentheils nidergemacht vnd die vbrige gefangen worden / also daß kaum etlich wenig darvon kommen. Demnach nun also die Reuterey zertrennet / vnd ein gut Theil deß Fußvolcks verlohren / wurden die vbrigen Fahnen / denen der Obriste Wachtmeister Carpezan / ein Rheingraff / Capitain Hayd / Schlammersdorff vnd andere Commandirten / in grosse Gefahr vnd einen gantz mühseligen Zustand gesetzet worden. Dann sie den grösten Hauffen des Feindes vor sich / vnnd hindersich / weil bey so gestalten Sachen der Flecken in Brandt gesteckt worden / lauter Fewer hatten: So war die Munition (ausser etlich wenig Tonnen Pulvers) sampt einem guten Theil Pagagy verbrandt vnnd auffgangen. Aber nichts desto weniger haben sie sich tapffer gewehret: Bucquoy bemühete sich zwar jhnen durch sein: Geschütz den Vortheil eines vmbzäunten Garten / darinnen sie sich auffhielten / vnnd jhnen solchen zimblich zu Nutz machten / abzunehmen: aber es wolte jhm nicht angehen.
Vnd ob wol die vberauß grosse Hitz selbigẽ Tages / sampt dem Fewr vom angesteckten Fleckẽ so viel außrichtete / daß der Zaun das von den Bucquoischen eingeworffene Fewer auch leichtlich
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