Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

ches vnderstehen wolte / solte derselbe der Königlichen Kron verlustigt seyn.

13. Die Jesuiter solten keins Wegs ins Land wider eingenommen / sondern jhre Güter dem Vndern Consistorio vnnd die Kirch den München gegeben werden.

14. Die Budweiser solten wegen jhres grossen Verbrechens / für Zerstörer vnd vntrewe deß Vatterlands erkannt werden / vnd wider sie das gantze Reich auffstehen / vnd sie andern zum Exempel bestraffen / es were dann daß sie Gnad erlangten / alsdann solten sie zu Bezahlung deß geworbenen Kriegsvolcks vnd für die Pragerische Academiam, alle jhre Güter / Meyerhoff vnnd Dörffer der Ständen Disposition heimgefallen seyn / vnd daß den Ständen sub vtraque von da an in selbiger Statt / wie auch zu Pilsen / Häuser zu kauffen / Grund Recht zugebrauchen / wie auch Kirchen vnnd Pfarren zu bawen / erlaubt seyn solte.

15. Die Wechsel auß den Gütern Rotten vnnd Rottenhausen / so die von Schwanberg innen gehabt / vnnd bißhero Zinß zu der freyen Kirchen S. Bartholomaei in Pilsen gereicht / solten nicht mehr gereicht werden.

16. Die Zusammenkunfft der Creyß solten nach altem Brauch zugelassen werden.

17. Wie mans mit der Landständen Statuten / vnd Landtags Beschlüssen halten solte.

18. In den hohen Landgerichten solten sub vna vnd sub vtraque vermischt seyn / als der Burggraff sub vna, der Landhoffmeister sub vtraque, vnd also auch in andern Gerichten.

19. In solchen hohen Gerichten solte der Brauch / wie in andern gehalten werden / daß sie früh / zu gewisser S[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]und zusammen kommen / vnd die billiche Sachen expediren solten.

20. Die Hauptleut so wol deß Schlosses / als der dreyen Prager Stätten solten sub vtraq; seyn.

21. Die Hoffkammer auch sub vtraque.

22. In den Königlichen Stätten solten keine Richter seyn.

23. Der König solte nicht Macht haben den Landtherrn zu verbieten / daß sie Getreydt einkäuffen.

24. Wegen der Wahren / Märckt / Güterkauffen vnd bürgerlichen Handthierungen.

25. Item der rechten Maß / Gewicht / solte es gleich wie vor Alters gehalten werden.

26. Wie Contribution auff drey Regiment Knecht / nach dem Landtagschluß angesagt worden / also solte dieselbe wider auffgehaben werden.

27. Der Schluß / so vor drey Jahren / auff 5. Jahr zu contribuiren gemacht worden / solte auffgehaben seyn: Die Schulden aber könten auß der Ertzbischoffen vnd anderer Praelaten Gütern bezahlet werden / wie auch auß etlichen Königlichen Gütern / die nicht zum Tisch gehöreten.

28. Die dem Cardinal Clesel auß der gemeinen Contribution verheissene 20000. gülden solte man weiter nicht geben.

29. Daß in den Prager Stätten eine Academia / wie im Reich auffgerichtet werde.

30. Weil der newe Calender / so durch den Pabst angerichtet / grosse Vngelegenheit in der Christenheit vervrsachte / vnd bißweilen / wann in Böheimb Ostern / were im Reich Fastnacht / auff daß also mit den Evangelischen Reichs Fürsten in dieser Sachen mit eingestimmet würde / so hielten die sub vtraque man solte den newen Calender / vom Pabst eingeführet / verlassen.

Ferrners sind nachfolgende Puncten abgefasset worden / darauff bey Auffrichtung hiebevor angeregten Stillstands zu gedencken seyn solte.

1. Erstlich weren die Directores der Kron Böheimb an statt jhrer Principalen nicht darwider / sondern wolten den Stillstand eingehen / wann sie mit hochansehenlichen Churfürstlichen Worten versichert würden / daß J. Churf. Gn. zu Sachsen bey dem Theil stehen wolte / der solchen Stillstand hielte wider den andern mithaltenden Theil / vnd alsdann wolten sie bey den Generalen Anordnung thun / daß solcher Stillstandt im Läger außgeruffen würde.

2. Solten Jhre Churf. Gn. von den Keyserischen ein schrifftliche Assecuration oder Reverß außbringen / vnd den Directoren in Handen lieffern / wie sie dann dergleichen bey jhren Generalen thun wolten.

3. Die Keyserische solten bey wehrenden Stillstand an denen Orten / auff dem Grund vnd Boden / allda sie jetzo im Königreich weren / vnd die Erweiterung jhrer Quartieren jhnen nicht verbotten würde / verbleiben / vnd weiter nit rucken; dargegen die Böhmische gleicher Gestalt an denen Orten / so sie in Oesterreich eingenommen / verbleiben solten / zu Rudolffsstatt aber / vnd also in Böheimb / als jhrem Landt jhnen die Quartier zu ändern frey stehen.

4. Solte klar außgenommen seyn / daß vnder wehrendem Stillstandt die Keyserischen / so jetzo vorhanden / oder noch zuziehen möchten / in den vmbligenden vnnd angrentzenden Landen / als Mähren / Schlesien / Laußnitz / Oesterreich / vnd andere angrentzende Oerter keinen Einfall thun / auch Schaden zufügen solten / darzu man dann auff der andern Seiten ebener massen bewilliget.

5. Den Obern vnd Nidernbefelchshabern / so wol den gemeinen Soldaten solte bey höchster Strafverbotten werden / daß sie nicht bey den Lägern zusammen kommen / vnd einander besuchen solten / sintemal dardurch leicht Vrsach möchte gegeben werden / daß der Stillstandt möchte zu rück gehen.

6. Würde auch für eine Notturfft erachtet / daß alle die / es weren gleich Geistliche oder Weltliche / Manns- oder Weibspersonen / welche jetzo ausser dem Land verblieben / nach dem sie sich darauß begeben / oder auch die anfänglich bey dieser Sachen im Land nicht gewesen / sondern bey jhren Hoffdiensten in andern Ländern sich hetten finden lassen / nunmehr an denselben Orthen ausser diesem Königreich / so lang der Stillstand wehren würde / verbleiben / vnd von dannen sich nit ins Land begeben solten / die aber / so heimblicher Weiß in das

ches vnderstehen wolte / solte derselbe der Königlichen Kron verlustigt seyn.

13. Die Jesuiter solten keins Wegs ins Land wider eingenommen / sondern jhre Güter dem Vndern Consistorio vnnd die Kirch den München gegeben werden.

14. Die Budweiser solten wegen jhres grossen Verbrechens / für Zerstörer vnd vntrewe deß Vatterlands erkannt werden / vnd wider sie das gantze Reich auffstehen / vnd sie andern zum Exempel bestraffen / es were dann daß sie Gnad erlangten / alsdann solten sie zu Bezahlung deß geworbenen Kriegsvolcks vnd für die Pragerische Academiam, alle jhre Güter / Meyerhoff vnnd Dörffer der Ständen Disposition heimgefallen seyn / vnd daß den Ständen sub vtraque von da an in selbiger Statt / wie auch zu Pilsen / Häuser zu kauffen / Grund Recht zugebrauchen / wie auch Kirchen vnnd Pfarren zu bawen / erlaubt seyn solte.

15. Die Wechsel auß den Gütern Rotten vnnd Rottenhausen / so die von Schwanberg innen gehabt / vnnd bißhero Zinß zu der freyen Kirchen S. Bartholomaei in Pilsen gereicht / solten nicht mehr gereicht werden.

16. Die Zusammenkunfft der Creyß solten nach altem Brauch zugelassen werden.

17. Wie mans mit der Landständen Statuten / vnd Landtags Beschlüssen halten solte.

18. In den hohen Landgerichten solten sub vna vnd sub vtraque vermischt seyn / als der Burggraff sub vna, der Landhoffmeister sub vtraque, vnd also auch in andern Gerichten.

19. In solchen hohen Gerichten solte der Brauch / wie in andern gehalten werden / daß sie früh / zu gewisser S[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]und zusammen kommen / vnd die billiche Sachen expediren solten.

20. Die Hauptleut so wol deß Schlosses / als der dreyen Prager Stätten solten sub vtraq; seyn.

21. Die Hoffkammer auch sub vtraque.

22. In den Königlichen Stätten solten keine Richter seyn.

23. Der König solte nicht Macht haben den Landtherrn zu verbieten / daß sie Getreydt einkäuffen.

24. Wegen der Wahren / Märckt / Güterkauffen vnd bürgerlichen Handthierungen.

25. Item der rechten Maß / Gewicht / solte es gleich wie vor Alters gehalten werden.

26. Wie Contribution auff drey Regiment Knecht / nach dem Landtagschluß angesagt worden / also solte dieselbe wider auffgehaben werden.

27. Der Schluß / so vor drey Jahren / auff 5. Jahr zu contribuiren gemacht worden / solte auffgehaben seyn: Die Schulden aber könten auß der Ertzbischoffen vnd anderer Praelaten Gütern bezahlet werden / wie auch auß etlichen Königlichen Gütern / die nicht zum Tisch gehöreten.

28. Die dem Cardinal Clesel auß der gemeinen Contribution verheissene 20000. gülden solte man weiter nicht geben.

29. Daß in den Prager Stätten eine Academia / wie im Reich auffgerichtet werde.

30. Weil der newe Calender / so durch den Pabst angerichtet / grosse Vngelegenheit in der Christenheit vervrsachte / vnd bißweilen / wann in Böheimb Ostern / were im Reich Fastnacht / auff daß also mit den Evangelischen Reichs Fürsten in dieser Sachen mit eingestimmet würde / so hielten die sub vtraque man solte den newen Calender / vom Pabst eingeführet / verlassen.

Ferrners sind nachfolgende Puncten abgefasset worden / darauff bey Auffrichtung hiebevor angeregten Stillstands zu gedencken seyn solte.

1. Erstlich werẽ die Directores der Kron Böheimb an statt jhrer Principalen nicht darwider / sondern wolten den Stillstand eingehen / wann sie mit hochansehenlichen Churfürstlichen Worten versichert würden / daß J. Churf. Gn. zu Sachsen bey dem Theil stehen wolte / der solchen Stillstand hielte wider den andern mithaltenden Theil / vnd alsdann wolten sie bey den Generalen Anordnung thun / daß solcher Stillstandt im Läger außgeruffen würde.

2. Solten Jhre Churf. Gn. von den Keyserischen ein schrifftliche Assecuration oder Reverß außbringen / vnd den Directoren in Handen lieffern / wie sie dann dergleichen bey jhren Generalen thun wolten.

3. Die Keyserische solten bey wehrendẽ Stillstand an denen Orten / auff dem Grund vnd Boden / allda sie jetzo im Königreich weren / vñ die Erweiterung jhrer Quartieren jhnen nicht verbotten würde / verbleiben / vnd weiter nit rucken; dargegen die Böhmische gleicher Gestalt an denen Orten / so sie in Oesterreich eingenommen / verbleiben solten / zu Rudolffsstatt aber / vnd also in Böheimb / als jhrem Landt jhnen die Quartier zu ändern frey stehen.

4. Solte klar außgenommen seyn / daß vnder wehrendem Stillstandt die Keyserischen / so jetzo vorhanden / oder noch zuziehen möchten / in den vmbligenden vnnd angrentzenden Landen / als Mähren / Schlesien / Laußnitz / Oesterreich / vnd andere angrentzende Oerter keinen Einfall thun / auch Schaden zufügen solten / darzu man dann auff der andern Seiten ebener massen bewilliget.

5. Den Obern vnd Nidernbefelchshabern / so wol dẽ gemeinen Soldatẽ solte bey höchster Strafverbotten werden / daß sie nicht bey den Lägern zusammen kommen / vnd einander besuchen solten / sintemal dardurch leicht Vrsach möchte gegeben werden / daß der Stillstandt möchte zu rück gehen.

6. Würde auch für eine Notturfft erachtet / daß alle die / es weren gleich Geistliche oder Weltliche / Manns- oder Weibspersonen / welche jetzo ausser dem Land verblieben / nach dem sie sich darauß begeben / oder auch die anfänglich bey dieser Sachen im Land nicht gewesen / sondern bey jhren Hoffdiensten in andern Ländern sich hetten finden lassen / nunmehr an denselbẽ Orthen ausser diesem Königreich / so lang der Stillstand wehren würde / verbleiben / vnd von dannen sich nit ins Land begeben solten / die aber / so heimblicher Weiß in das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0174" n="127"/>
ches                      vnderstehen wolte / solte derselbe der Königlichen Kron verlustigt seyn.</p>
          <p>13. Die Jesuiter solten keins Wegs ins Land wider eingenommen / sondern jhre                      Güter dem Vndern Consistorio vnnd die Kirch den München gegeben werden.</p>
          <p>14. Die Budweiser solten wegen jhres grossen Verbrechens / für Zerstörer vnd                      vntrewe deß Vatterlands erkannt werden / vnd wider sie das gantze Reich                      auffstehen / vnd sie andern zum Exempel bestraffen / es were dann daß sie Gnad                      erlangten / alsdann solten sie zu Bezahlung deß geworbenen Kriegsvolcks vnd für                      die Pragerische Academiam, alle jhre Güter / Meyerhoff vnnd Dörffer der Ständen                      Disposition heimgefallen seyn / vnd daß den Ständen sub vtraque von da an in                      selbiger Statt / wie auch zu Pilsen / Häuser zu kauffen / Grund Recht                      zugebrauchen / wie auch Kirchen vnnd Pfarren zu bawen / erlaubt seyn solte.</p>
          <p>15. Die Wechsel auß den Gütern Rotten vnnd Rottenhausen / so die von Schwanberg                      innen gehabt / vnnd bißhero Zinß zu der freyen Kirchen S. Bartholomaei in Pilsen                      gereicht / solten nicht mehr gereicht werden.</p>
          <p>16. Die Zusammenkunfft der Creyß solten nach altem Brauch zugelassen werden.</p>
          <p>17. Wie mans mit der Landständen Statuten / vnd Landtags Beschlüssen halten                      solte.</p>
          <p>18. In den hohen Landgerichten solten sub vna vnd sub vtraque vermischt seyn /                      als der Burggraff sub vna, der Landhoffmeister sub vtraque, vnd also auch in                      andern Gerichten.</p>
          <p>19. In solchen hohen Gerichten solte der Brauch / wie in andern gehalten werden /                      daß sie früh / zu gewisser S<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>und zusammen kommen / vnd die billiche Sachen                      expediren solten.</p>
          <p>20. Die Hauptleut so wol deß Schlosses / als der dreyen Prager Stätten solten sub                      vtraq; seyn.</p>
          <p>21. Die Hoffkammer auch sub vtraque.</p>
          <p>22. In den Königlichen Stätten solten keine Richter seyn.</p>
          <p>23. Der König solte nicht Macht haben den Landtherrn zu verbieten / daß sie                      Getreydt einkäuffen.</p>
          <p>24. Wegen der Wahren / Märckt / Güterkauffen vnd bürgerlichen Handthierungen.</p>
          <p>25. Item der rechten Maß / Gewicht / solte es gleich wie vor Alters gehalten                      werden.</p>
          <p>26. Wie Contribution auff drey Regiment Knecht / nach dem Landtagschluß angesagt                      worden / also solte dieselbe wider auffgehaben werden.</p>
          <p>27. Der Schluß / so vor drey Jahren / auff 5. Jahr zu contribuiren gemacht worden                      / solte auffgehaben seyn: Die Schulden aber könten auß der Ertzbischoffen vnd                      anderer Praelaten Gütern bezahlet werden / wie auch auß etlichen Königlichen                      Gütern / die nicht zum Tisch gehöreten.</p>
          <p>28. Die dem Cardinal Clesel auß der gemeinen Contribution verheissene 20000.                      gülden solte man weiter nicht geben.</p>
          <p>29. Daß in den Prager Stätten eine Academia / wie im Reich auffgerichtet werde.</p>
          <p>30. Weil der newe Calender / so durch den Pabst angerichtet / grosse                      Vngelegenheit in der Christenheit vervrsachte / vnd bißweilen / wann in Böheimb                      Ostern / were im Reich Fastnacht / auff daß also mit den Evangelischen Reichs                      Fürsten in dieser Sachen mit eingestimmet würde / so hielten die sub vtraque man                      solte den newen Calender / vom Pabst eingeführet / verlassen.</p>
          <p>Ferrners sind nachfolgende Puncten abgefasset worden / darauff bey Auffrichtung                      hiebevor angeregten Stillstands zu gedencken seyn solte.</p>
          <p>1. Erstlich were&#x0303; die Directores der Kron Böheimb an statt jhrer Principalen nicht                      darwider / sondern wolten den Stillstand eingehen / wann sie mit                      hochansehenlichen Churfürstlichen Worten versichert würden / daß J. Churf. Gn.                      zu Sachsen bey dem Theil stehen wolte / der solchen Stillstand hielte wider den                      andern mithaltenden Theil / vnd alsdann wolten sie bey den Generalen Anordnung                      thun / daß solcher Stillstandt im Läger außgeruffen würde.</p>
          <p>2. Solten Jhre Churf. Gn. von den Keyserischen ein schrifftliche Assecuration                      oder Reverß außbringen / vnd den Directoren in Handen lieffern / wie sie dann                      dergleichen bey jhren Generalen thun wolten.</p>
          <p>3. Die Keyserische solten bey wehrende&#x0303; Stillstand an denen Orten / auff dem Grund                      vnd Boden / allda sie jetzo im Königreich weren / vn&#x0303; die                      Erweiterung jhrer Quartieren jhnen nicht verbotten würde / verbleiben / vnd                      weiter nit rucken; dargegen die Böhmische gleicher Gestalt an denen Orten / so                      sie in Oesterreich eingenommen / verbleiben solten / zu Rudolffsstatt aber / vnd                      also in Böheimb / als jhrem Landt jhnen die Quartier zu ändern frey stehen.</p>
          <p>4. Solte klar außgenommen seyn / daß vnder wehrendem Stillstandt die Keyserischen                      / so jetzo vorhanden / oder noch zuziehen möchten / in den vmbligenden vnnd                      angrentzenden Landen / als Mähren / Schlesien / Laußnitz / Oesterreich / vnd                      andere angrentzende Oerter keinen Einfall thun / auch Schaden zufügen solten /                      darzu man dann auff der andern Seiten ebener massen bewilliget.</p>
          <p>5. Den Obern vnd Nidernbefelchshabern / so wol de&#x0303; gemeinen Soldate&#x0303; solte bey                      höchster Strafverbotten werden / daß sie nicht bey den Lägern zusammen kommen /                      vnd einander besuchen solten / sintemal dardurch leicht Vrsach möchte gegeben                      werden / daß der Stillstandt möchte zu rück gehen.</p>
          <p>6. Würde auch für eine Notturfft erachtet / daß alle die / es weren gleich                      Geistliche oder Weltliche / Manns- oder Weibspersonen / welche jetzo ausser dem                      Land verblieben / nach dem sie sich darauß begeben / oder auch die anfänglich                      bey dieser Sachen im Land nicht gewesen / sondern bey jhren Hoffdiensten in                      andern Ländern sich hetten finden lassen / nunmehr an denselbe&#x0303; Orthen ausser                      diesem Königreich / so lang der Stillstand wehren würde / verbleiben / vnd von                      dannen sich nit ins Land begeben solten / die aber / so heimblicher Weiß in                          das
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0174] ches vnderstehen wolte / solte derselbe der Königlichen Kron verlustigt seyn. 13. Die Jesuiter solten keins Wegs ins Land wider eingenommen / sondern jhre Güter dem Vndern Consistorio vnnd die Kirch den München gegeben werden. 14. Die Budweiser solten wegen jhres grossen Verbrechens / für Zerstörer vnd vntrewe deß Vatterlands erkannt werden / vnd wider sie das gantze Reich auffstehen / vnd sie andern zum Exempel bestraffen / es were dann daß sie Gnad erlangten / alsdann solten sie zu Bezahlung deß geworbenen Kriegsvolcks vnd für die Pragerische Academiam, alle jhre Güter / Meyerhoff vnnd Dörffer der Ständen Disposition heimgefallen seyn / vnd daß den Ständen sub vtraque von da an in selbiger Statt / wie auch zu Pilsen / Häuser zu kauffen / Grund Recht zugebrauchen / wie auch Kirchen vnnd Pfarren zu bawen / erlaubt seyn solte. 15. Die Wechsel auß den Gütern Rotten vnnd Rottenhausen / so die von Schwanberg innen gehabt / vnnd bißhero Zinß zu der freyen Kirchen S. Bartholomaei in Pilsen gereicht / solten nicht mehr gereicht werden. 16. Die Zusammenkunfft der Creyß solten nach altem Brauch zugelassen werden. 17. Wie mans mit der Landständen Statuten / vnd Landtags Beschlüssen halten solte. 18. In den hohen Landgerichten solten sub vna vnd sub vtraque vermischt seyn / als der Burggraff sub vna, der Landhoffmeister sub vtraque, vnd also auch in andern Gerichten. 19. In solchen hohen Gerichten solte der Brauch / wie in andern gehalten werden / daß sie früh / zu gewisser S_und zusammen kommen / vnd die billiche Sachen expediren solten. 20. Die Hauptleut so wol deß Schlosses / als der dreyen Prager Stätten solten sub vtraq; seyn. 21. Die Hoffkammer auch sub vtraque. 22. In den Königlichen Stätten solten keine Richter seyn. 23. Der König solte nicht Macht haben den Landtherrn zu verbieten / daß sie Getreydt einkäuffen. 24. Wegen der Wahren / Märckt / Güterkauffen vnd bürgerlichen Handthierungen. 25. Item der rechten Maß / Gewicht / solte es gleich wie vor Alters gehalten werden. 26. Wie Contribution auff drey Regiment Knecht / nach dem Landtagschluß angesagt worden / also solte dieselbe wider auffgehaben werden. 27. Der Schluß / so vor drey Jahren / auff 5. Jahr zu contribuiren gemacht worden / solte auffgehaben seyn: Die Schulden aber könten auß der Ertzbischoffen vnd anderer Praelaten Gütern bezahlet werden / wie auch auß etlichen Königlichen Gütern / die nicht zum Tisch gehöreten. 28. Die dem Cardinal Clesel auß der gemeinen Contribution verheissene 20000. gülden solte man weiter nicht geben. 29. Daß in den Prager Stätten eine Academia / wie im Reich auffgerichtet werde. 30. Weil der newe Calender / so durch den Pabst angerichtet / grosse Vngelegenheit in der Christenheit vervrsachte / vnd bißweilen / wann in Böheimb Ostern / were im Reich Fastnacht / auff daß also mit den Evangelischen Reichs Fürsten in dieser Sachen mit eingestimmet würde / so hielten die sub vtraque man solte den newen Calender / vom Pabst eingeführet / verlassen. Ferrners sind nachfolgende Puncten abgefasset worden / darauff bey Auffrichtung hiebevor angeregten Stillstands zu gedencken seyn solte. 1. Erstlich werẽ die Directores der Kron Böheimb an statt jhrer Principalen nicht darwider / sondern wolten den Stillstand eingehen / wann sie mit hochansehenlichen Churfürstlichen Worten versichert würden / daß J. Churf. Gn. zu Sachsen bey dem Theil stehen wolte / der solchen Stillstand hielte wider den andern mithaltenden Theil / vnd alsdann wolten sie bey den Generalen Anordnung thun / daß solcher Stillstandt im Läger außgeruffen würde. 2. Solten Jhre Churf. Gn. von den Keyserischen ein schrifftliche Assecuration oder Reverß außbringen / vnd den Directoren in Handen lieffern / wie sie dann dergleichen bey jhren Generalen thun wolten. 3. Die Keyserische solten bey wehrendẽ Stillstand an denen Orten / auff dem Grund vnd Boden / allda sie jetzo im Königreich weren / vñ die Erweiterung jhrer Quartieren jhnen nicht verbotten würde / verbleiben / vnd weiter nit rucken; dargegen die Böhmische gleicher Gestalt an denen Orten / so sie in Oesterreich eingenommen / verbleiben solten / zu Rudolffsstatt aber / vnd also in Böheimb / als jhrem Landt jhnen die Quartier zu ändern frey stehen. 4. Solte klar außgenommen seyn / daß vnder wehrendem Stillstandt die Keyserischen / so jetzo vorhanden / oder noch zuziehen möchten / in den vmbligenden vnnd angrentzenden Landen / als Mähren / Schlesien / Laußnitz / Oesterreich / vnd andere angrentzende Oerter keinen Einfall thun / auch Schaden zufügen solten / darzu man dann auff der andern Seiten ebener massen bewilliget. 5. Den Obern vnd Nidernbefelchshabern / so wol dẽ gemeinen Soldatẽ solte bey höchster Strafverbotten werden / daß sie nicht bey den Lägern zusammen kommen / vnd einander besuchen solten / sintemal dardurch leicht Vrsach möchte gegeben werden / daß der Stillstandt möchte zu rück gehen. 6. Würde auch für eine Notturfft erachtet / daß alle die / es weren gleich Geistliche oder Weltliche / Manns- oder Weibspersonen / welche jetzo ausser dem Land verblieben / nach dem sie sich darauß begeben / oder auch die anfänglich bey dieser Sachen im Land nicht gewesen / sondern bey jhren Hoffdiensten in andern Ländern sich hetten finden lassen / nunmehr an denselbẽ Orthen ausser diesem Königreich / so lang der Stillstand wehren würde / verbleiben / vnd von dannen sich nit ins Land begeben solten / die aber / so heimblicher Weiß in das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/174
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/174>, abgerufen am 29.11.2024.