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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Sie spante alle jhr segel auff / vnd fuhr mit guten Wind in den Canal. Wiewol aber auß den Vfer / Galioten vnd Kriegsschiffen / die an dem Dam lagen / gewaltig Fewr auff sie gegeben ward / so ist sie doch durchkommen / vnnd in Roschelle eingefahren. Von den zwo andern Barcken / deren eine hinder der ander fuhr / kam die eine / die etwz leichter / vnd mit segeln besser versehen war / hindurch / vnd ob sie wol wegen deß ablauffenden Meers einen Musqueten schuß von der Statt stecken blieb / so haben doch die Rocheller hernach / als das Wasser wider gewachsen / dieselbe in die statt gebracht: die dritte ist den Königischen zu theil worden.

Fewerballen in die Statt geschossen. Den 8. April. ward nicht allein auß groben Stücken / sondern auch mit Fewerballen gewaltig inn die Statt geschossen / dardurch das spital in den Brandt kam: ward aber bald wieder gelöscht. Die in der Statt stelten etliche auff den Thürnen / die acht hatten wo solche Fewer Ballen hinfielen / vnnd ein zeichen gaben / damit man allen Schaden desto schneller abwenden möchte.

Der König kompt wider ins Läger. Nach dem der König / welcher vnter dessen auß dem Läger sich nach Pariß begeben hatte / verstanden / daß die Engelländer abermahls eine Flott zu rüsteten / den Rochellern zu hülff zu kommen / resolvierter sich / wieder ins Läger zu kohren / vnd zog den 3. April. auß Pariß / vnnd kam den andern tag nach Ostern ins Läger / da er alsbald mit dem Geschütz auß allen Schiffen / Schantzen vnd Battereyen salutiert ward. Das gantze Heer erfrewete sich sehr vber seiner Wiederkunfft / vnd bekam dardurch einen frischen muth. Die von Rochelle kondten auß solchen Frewdenschüssen leichtlich abnehmen / daß der König wider vorhanden were / vnnd nicht nachlassen würde / biß er sie wider zum Gehorsam gebracht hette.

Gleichwol ehe der König fernern Gewalt brauchte / vnd an dem Dam vnd andern Wercken fort arbeiten ließ / hat er den Belägerten Gnad anbiethen wollen / vnnd die Statt durch einen Herolden vnd zween Trommetern auffordern lassen. Aber die Belägerte / welche sich auff den Englischen Succurß verliessen / antworten trutzlich / vnd sagten / sie begehrten deß angebottenen Accords nicht / sondern wolten sich biß auff den letzten Mann wehren. Dieweil es nun gewiß war / daß die Engelländer abermals eine mächtige Flott zurüsteten / mit welcher sie die Statt Rochelle entsetzen wolten: hat der König sich auch gerüstet / sie zu empfangen / vnnd jhnen mit der That zu erkennen zu geben / daß seine leuth sich für jhnen nicht fürchteten. Vor allen dingen ließ er sein gantzes Kriegsheer zu Landt mustern / vnnd wolte dasselbe in einer Schlacht-Ordnung sehen. Dasselbe bestund auß 19. Regimenten Fußvolcks / vnd 18. Corneten Reuter / sampt vielen freywilligen / vnd wurden in allem gezehlet 25000. streitbare Männer. Die schiff Armada bestund auß 26. Kriegsschiffen / sampt vielen Barcken / Galioten / Ponten / Schalupen vnd dergleichen / welche die Einfahrt in den / Canal bewahrten.

Die Englische Flott kombtvor Rochelle an. Den 2. May / abends / zwischen 4. vnd 5. vhren / ließ sich die Englische Flott eine halbe Meil von der spitzen Coreille sehen. Sie hatte 4. Ramberger / 7. grosse Kriegsschiff / Köler genant / 20. geladene Proviantschiff / jedes von hundert Lasten: etliche Brandschiff / 20. Barcken / von 25. 30. vnd 40. Lasten / auch mit Proviant geladen / vnd war der Graff von Ambick Admiral vber dieselbe. So bald als diese Flotte den Frantzosen ins Gesicht kam / thet der Cardinal Richelieu solches dem König zu wissen. Der König war dazumal zu Surgeres / vnd hatte das Gebeth von 40. Stunden durch gantz Poictou vnd Aunis / wie auch in andern Provintzen in Franckreich angestellet. Als er nun der Engelländer Ankunft vernommen / satzte er sich alsbald zu Pferd / vnd kam in wenig Stunden ins Läger. Darauff schickte er hin / die Englische Flotte eines Musqueten Schuß nahe zu besichtigen. Sie hielte am Vfer bey dem Haupt der Baye / da der Marschalck von Bassompierre commandirete / vnd war daselbst eine Batterey von 9. Carthaunen auffgerichtet / auß welcher die Englische Flott nicht wenig beschädiget wurd.

Jhr Ankunfft wird den Rochellern zu wissen gethan. Die Englische Flott blieb acht Tage vor Rochelle liegen / vnnd richtete nichts auß / ohnangesehen dazumal Vollmon / das Wasser hoch / vnd der Wind starck vnd bequem für sie war / Sie that nichts mehr / dann daß sie ein Schaluppe mit vier Männern außschickte / welche durch Behendigkeit in die Stadt kam / vnnd den Rochellern die Ankunfft gedachter Flotte anzeigte. So bald die Rocheller diese Zeitung bekamen / haben sie sich zum höchsten erfreyet / vnd drey Fahnen außgesteckt / ein rothe / ein weisse / vnd ein blawe: Auff jhren Thürnen haben sie Fewerpfannen angezündet / vnnd viel Frewdenschüß auß den Pasteyen gethan. Sie hatten den Engelländern zugesagt / daß sie den Dam durchbrechen / vnd jhnen den Paß zu der Stadt eröffnen wolten.

Den 16. May vmb zwo Vhren nach Mittag / Sikan nicht durch den Canal kommen / vnd weichs wieder zu rücke. liessen sich die Engelländer an / als wann sie ein Stück wagen / vnd sich vnterstehen wolten durchzudringen / vnd nach der Stadt zu fahren. Dieweil aber der Wind sich zur Stunde änderten / liessen sie es anstehen. Als der König solches merckte / stellete er seine Armada in Ordnung / welche mitlerweil durch die Ankunfft vieler freywilligen / die hauffenweiß zulieffen / gestärcket ward. Den 18. gemeldten Monats naheten die Englischen Schiff einen Carthaunen Schuß herbey / vnnd schossen tapffer auff deß Königs Schiff / die sich zum Streit gefast machten. Es wurd auch auß der Stadt gewaltig auff sie geschossen. Der Engelländer Ramberger konte nicht in den Canal kommen / dieweil derselbe nicht tieff genug war. Also fuhren nur die anderen Schiff hinein / die auff alle Seiten grossen Wiederstandt gefunden / vnnd vbel empfangen wurden. Als nun die Engelländer gesehen / vnd

Sie spante alle jhr segel auff / vnd fuhr mit gutẽ Wind in den Canal. Wiewol aber auß dẽ Vfer / Galioten vnd Kriegsschiffen / die an dem Dam lagen / gewaltig Fewr auff sie gegeben ward / so ist sie doch durchkommen / vnnd in Roschelle eingefahren. Von den zwo andern Barcken / deren eine hinder der ander fuhr / kam die eine / die etwz leichter / vnd mit segeln besser versehen war / hindurch / vñ ob sie wol wegẽ deß ablauffendẽ Meers einen Musqueten schuß von der Statt stecken blieb / so haben doch die Rocheller hernach / als das Wasser wider gewachsen / dieselbe in die statt gebracht: die dritte ist den Königischen zu theil worden.

Fewerballẽ in die Statt geschossen. Den 8. April. ward nicht allein auß groben Stücken / sondern auch mit Fewerballen gewaltig inn die Statt geschossen / dardurch das spital in den Brandt kam: ward aber bald wieder gelöscht. Die in der Statt stelten etliche auff den Thürnen / die acht hatten wo solche Fewer Ballen hinfielen / vnnd ein zeichen gaben / damit man allen Schaden desto schneller abwenden möchte.

Der König kompt wider ins Läger. Nach dem der König / welcher vnter dessen auß dem Läger sich nach Pariß begeben hatte / verstanden / daß die Engelländer abermahls eine Flott zu rüsteten / den Rochellern zu hülff zu kommen / resolvierter sich / wieder ins Läger zu kohren / vnd zog den 3. April. auß Pariß / vnnd kam den andern tag nach Ostern ins Läger / da er alsbald mit dem Geschütz auß allen Schiffen / Schantzen vnd Battereyen salutiert ward. Das gantze Heer erfrewete sich sehr vber seiner Wiederkunfft / vñ bekam dardurch einen frischen muth. Die von Rochelle kondten auß solchen Frewdenschüssen leichtlich abnehmen / daß der König wider vorhanden were / vnnd nicht nachlassen würde / biß er sie wider zum Gehorsam gebracht hette.

Gleichwol ehe der König fernern Gewalt brauchte / vnd an dem Dam vnd andern Wercken fort arbeiten ließ / hat er den Belägerten Gnad anbiethen wollen / vnnd die Statt durch einen Herolden vnd zween Trommetern auffordern lassen. Aber die Belägerte / welche sich auff den Englischen Succurß verliessen / antworten trutzlich / vnd sagten / sie begehrten deß angebottenen Accords nicht / sondern wolten sich biß auff den letzten Mann wehren. Dieweil es nun gewiß war / daß die Engelländer abermals eine mächtige Flott zurüsteten / mit welcher sie die Statt Rochelle entsetzen wolten: hat der König sich auch gerüstet / sie zu empfangen / vnnd jhnen mit der That zu erkennen zu geben / daß seine leuth sich für jhnen nicht fürchteten. Vor allen dingen ließ er sein gantzes Kriegsheer zu Landt mustern / vnnd wolte dasselbe in einer Schlacht-Ordnung sehen. Dasselbe bestund auß 19. Regimenten Fußvolcks / vnd 18. Corneten Reuter / sampt vielen freywilligen / vnd wurden in allem gezehlet 25000. streitbare Männer. Die schiff Armada bestund auß 26. Kriegsschiffen / sampt vielen Barcken / Galioten / Ponten / Schalupen vnd dergleichen / welche die Einfahrt in den / Canal bewahrten.

Die Englische Flott kombtvor Rochelle an. Den 2. May / abends / zwischen 4. vnd 5. vhren / ließ sich die Englische Flott eine halbe Meil von der spitzen Coreille sehen. Sie hatte 4. Ramberger / 7. grosse Kriegsschiff / Köler genant / 20. geladene Proviantschiff / jedes von hundert Lastẽ: etliche Brandschiff / 20. Barcken / von 25. 30. vnd 40. Lasten / auch mit Proviant geladen / vñ war der Graff von Ambick Admiral vber dieselbe. So bald als diese Flotte den Frantzosen ins Gesicht kam / thet der Cardinal Richelieu solches dem König zu wissen. Der König war dazumal zu Surgeres / vnd hatte das Gebeth von 40. Stunden durch gantz Poictou vnd Aunis / wie auch in andern Provintzen in Franckreich angestellet. Als er nun der Engelländer Ankunft vernommen / satzte er sich alsbald zu Pferd / vnd kam in wenig Stunden ins Läger. Darauff schickte er hin / die Englische Flotte eines Musqueten Schuß nahe zu besichtigen. Sie hielte am Vfer bey dem Haupt der Baye / da der Marschalck von Bassompierre commandirete / vnd war daselbst eine Batterey von 9. Carthaunen auffgerichtet / auß welcher die Englische Flott nicht wenig beschädiget wurd.

Jhr Ankunfft wird den Rochellern zu wissen gethan. Die Englische Flott blieb acht Tage vor Rochelle liegen / vnnd richtete nichts auß / ohnangesehen dazumal Vollmon / das Wasser hoch / vnd der Wind starck vnd bequem für sie war / Sie that nichts mehr / dann daß sie ein Schaluppe mit vier Männern außschickte / welche durch Behendigkeit in die Stadt kam / vnnd den Rochellern die Ankunfft gedachter Flotte anzeigte. So bald die Rocheller diese Zeitung bekamen / haben sie sich zum höchsten erfreyet / vnd drey Fahnen außgesteckt / ein rothe / ein weisse / vnd ein blawe: Auff jhren Thürnen haben sie Fewerpfannen angezündet / vnnd viel Frewdenschüß auß den Pasteyen gethan. Sie hatten den Engelländern zugesagt / daß sie den Dam durchbrechen / vnd jhnen den Paß zu der Stadt eröffnen wolten.

Den 16. May vmb zwo Vhren nach Mittag / Sikan nicht durch den Canal kommen / vnd weichs wieder zu rücke. liessen sich die Engelländer an / als wann sie ein Stück wagen / vnd sich vnterstehen wolten durchzudringen / vnd nach der Stadt zu fahren. Dieweil aber der Wind sich zur Stunde änderten / liessen sie es anstehen. Als der König solches merckte / stellete er seine Armada in Ordnung / welche mitlerweil durch die Ankunfft vieler freywilligen / die hauffenweiß zulieffen / gestärcket ward. Den 18. gemeldten Monats naheten die Englischen Schiff einen Carthaunen Schuß herbey / vnnd schossen tapffer auff deß Königs Schiff / die sich zum Streit gefast machten. Es wurd auch auß der Stadt gewaltig auff sie geschossen. Der Engelländer Ramberger konte nicht in den Canal kommen / dieweil derselbe nicht tieff genug war. Also fuhren nur die anderen Schiff hinein / die auff alle Seiten grossen Wiederstandt gefunden / vnnd vbel empfangen wurden. Als nun die Engelländer gesehen / vnd

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[1284/1431] Sie spante alle jhr segel auff / vnd fuhr mit gutẽ Wind in den Canal. Wiewol aber auß dẽ Vfer / Galioten vnd Kriegsschiffen / die an dem Dam lagen / gewaltig Fewr auff sie gegeben ward / so ist sie doch durchkommen / vnnd in Roschelle eingefahren. Von den zwo andern Barcken / deren eine hinder der ander fuhr / kam die eine / die etwz leichter / vnd mit segeln besser versehen war / hindurch / vñ ob sie wol wegẽ deß ablauffendẽ Meers einen Musqueten schuß von der Statt stecken blieb / so haben doch die Rocheller hernach / als das Wasser wider gewachsen / dieselbe in die statt gebracht: die dritte ist den Königischen zu theil worden. Den 8. April. ward nicht allein auß groben Stücken / sondern auch mit Fewerballen gewaltig inn die Statt geschossen / dardurch das spital in den Brandt kam: ward aber bald wieder gelöscht. Die in der Statt stelten etliche auff den Thürnen / die acht hatten wo solche Fewer Ballen hinfielen / vnnd ein zeichen gaben / damit man allen Schaden desto schneller abwenden möchte. Fewerballẽ in die Statt geschossen. Nach dem der König / welcher vnter dessen auß dem Läger sich nach Pariß begeben hatte / verstanden / daß die Engelländer abermahls eine Flott zu rüsteten / den Rochellern zu hülff zu kommen / resolvierter sich / wieder ins Läger zu kohren / vnd zog den 3. April. auß Pariß / vnnd kam den andern tag nach Ostern ins Läger / da er alsbald mit dem Geschütz auß allen Schiffen / Schantzen vnd Battereyen salutiert ward. Das gantze Heer erfrewete sich sehr vber seiner Wiederkunfft / vñ bekam dardurch einen frischen muth. Die von Rochelle kondten auß solchen Frewdenschüssen leichtlich abnehmen / daß der König wider vorhanden were / vnnd nicht nachlassen würde / biß er sie wider zum Gehorsam gebracht hette. Der König kompt wider ins Läger. Gleichwol ehe der König fernern Gewalt brauchte / vnd an dem Dam vnd andern Wercken fort arbeiten ließ / hat er den Belägerten Gnad anbiethen wollen / vnnd die Statt durch einen Herolden vnd zween Trommetern auffordern lassen. Aber die Belägerte / welche sich auff den Englischen Succurß verliessen / antworten trutzlich / vnd sagten / sie begehrten deß angebottenen Accords nicht / sondern wolten sich biß auff den letzten Mann wehren. Dieweil es nun gewiß war / daß die Engelländer abermals eine mächtige Flott zurüsteten / mit welcher sie die Statt Rochelle entsetzen wolten: hat der König sich auch gerüstet / sie zu empfangen / vnnd jhnen mit der That zu erkennen zu geben / daß seine leuth sich für jhnen nicht fürchteten. Vor allen dingen ließ er sein gantzes Kriegsheer zu Landt mustern / vnnd wolte dasselbe in einer Schlacht-Ordnung sehen. Dasselbe bestund auß 19. Regimenten Fußvolcks / vnd 18. Corneten Reuter / sampt vielen freywilligen / vnd wurden in allem gezehlet 25000. streitbare Männer. Die schiff Armada bestund auß 26. Kriegsschiffen / sampt vielen Barcken / Galioten / Ponten / Schalupen vnd dergleichen / welche die Einfahrt in den / Canal bewahrten. Den 2. May / abends / zwischen 4. vnd 5. vhren / ließ sich die Englische Flott eine halbe Meil von der spitzen Coreille sehen. Sie hatte 4. Ramberger / 7. grosse Kriegsschiff / Köler genant / 20. geladene Proviantschiff / jedes von hundert Lastẽ: etliche Brandschiff / 20. Barcken / von 25. 30. vnd 40. Lasten / auch mit Proviant geladen / vñ war der Graff von Ambick Admiral vber dieselbe. So bald als diese Flotte den Frantzosen ins Gesicht kam / thet der Cardinal Richelieu solches dem König zu wissen. Der König war dazumal zu Surgeres / vnd hatte das Gebeth von 40. Stunden durch gantz Poictou vnd Aunis / wie auch in andern Provintzen in Franckreich angestellet. Als er nun der Engelländer Ankunft vernommen / satzte er sich alsbald zu Pferd / vnd kam in wenig Stunden ins Läger. Darauff schickte er hin / die Englische Flotte eines Musqueten Schuß nahe zu besichtigen. Sie hielte am Vfer bey dem Haupt der Baye / da der Marschalck von Bassompierre commandirete / vnd war daselbst eine Batterey von 9. Carthaunen auffgerichtet / auß welcher die Englische Flott nicht wenig beschädiget wurd. Die Englische Flott kombtvor Rochelle an. Die Englische Flott blieb acht Tage vor Rochelle liegen / vnnd richtete nichts auß / ohnangesehen dazumal Vollmon / das Wasser hoch / vnd der Wind starck vnd bequem für sie war / Sie that nichts mehr / dann daß sie ein Schaluppe mit vier Männern außschickte / welche durch Behendigkeit in die Stadt kam / vnnd den Rochellern die Ankunfft gedachter Flotte anzeigte. So bald die Rocheller diese Zeitung bekamen / haben sie sich zum höchsten erfreyet / vnd drey Fahnen außgesteckt / ein rothe / ein weisse / vnd ein blawe: Auff jhren Thürnen haben sie Fewerpfannen angezündet / vnnd viel Frewdenschüß auß den Pasteyen gethan. Sie hatten den Engelländern zugesagt / daß sie den Dam durchbrechen / vnd jhnen den Paß zu der Stadt eröffnen wolten. Jhr Ankunfft wird den Rochellern zu wissen gethan. Den 16. May vmb zwo Vhren nach Mittag / liessen sich die Engelländer an / als wann sie ein Stück wagen / vnd sich vnterstehen wolten durchzudringen / vnd nach der Stadt zu fahren. Dieweil aber der Wind sich zur Stunde änderten / liessen sie es anstehen. Als der König solches merckte / stellete er seine Armada in Ordnung / welche mitlerweil durch die Ankunfft vieler freywilligen / die hauffenweiß zulieffen / gestärcket ward. Den 18. gemeldten Monats naheten die Englischen Schiff einen Carthaunen Schuß herbey / vnnd schossen tapffer auff deß Königs Schiff / die sich zum Streit gefast machten. Es wurd auch auß der Stadt gewaltig auff sie geschossen. Der Engelländer Ramberger konte nicht in den Canal kommen / dieweil derselbe nicht tieff genug war. Also fuhren nur die anderen Schiff hinein / die auff alle Seiten grossen Wiederstandt gefunden / vnnd vbel empfangen wurden. Als nun die Engelländer gesehen / vnd Sikan nicht durch den Canal kommen / vnd weichs wieder zu rücke.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1431>, abgerufen am 23.11.2024.