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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Begriff aller der Weißheit / Reichthumb vnnd Macht / die in diesem Königreich ist / damit wir alle für einen Mann stehen / vnnd die Gefahr von vns mit gesampter Hand abwenden. Derowegen kehret allen Fleiß an / daß jhr in diesem Parlament solchen Schluß fasset / welcher der Weißheit dieser ansehenlichen Versamblung gezieme / vnnd hütet euch für allem Vnwillen vnnd Zwyspalt / der euch daran hindern möchte. Verschaffet viel mehr durch ewere Einigkeit / das diß Parlament allen andern / so vor diesem gehalten worden / vorgezogen werde / vnnd gleichsamb ein Exempel vnnd Vorbild sey / nach welchem die hernachfolgende sich richten / damit der König lusthabe / offt in seinem Thron allhie zu sitzen / vnnd seine Gnad vnder seine Vnderthanen außzutheylen. Jhr habt auß deß Königs Mund selbsten verstanden / vnnd er hat mir befohlen / solches zu wider holen / daß wann jhr in diesem Parlament euch der gebühr erzeiget / vnnd solche Rathschläge an die Hand nehmet / die seinem Willen gemäß seynd / vnnd welche die gegenwertige Noth erheischet / er alles dessen / was in den vorigen Parlamenten vnordentlich vorgangen / gern ver gessen wolle. Ich wil noch dieses zum Beschluß euch erinnert haben / daß wie ewer Rathschläge vernünfftig / also sollen sie auch fürderlich vnnd vnsäumig seyn. Der Feind ist schon vorder Thür / vnnd rucket fort / mit grossem Vbermuth / dieweil es jhm vor diesem so wol gelungen. Wir können zwar vnser Schlag Vhren fortrücken / oder zu rüct halten / wie es vnns gesellt: Aber allhie gilt es nichts säumig seyn / vnnd zu rück ziehen. Dann wann die Gelegenheit vns einmal wird entgangen seyn / so werden wir dieselbe nicht so leichtlich wider bekommen. Darumb resolvirt euch / auff daß ewer Hülff zu rechter Zeit vnnd Stund vorhanden sey: sonst wird ewer Mühe vnnd Arbeit nicht viel verfangen / wann jhr zu lang verziehet / vnnd die Geschäfften deß Königs leyden keinen Auffschub. Diß hab ich euch sollen auß Befehl deß Königs anzeigen / vnnd daneben denen in der Nidern Cammer vermelden / daß sie einen erwehlen / welcher das Wort für sie führe / vnnd denselben künfftigen Mittwoch vmb zwo Vhren nach Mittag Jhrer Königlichen Mayestät vorstellen.

Schlußrede deß Hertzogs von Buckingä. Wie diß Parlament einen Außgang gehabt / ist auß deß Hertzogs von Buckingam Rede / die er zu ende desselben gesprochen / abzunehmen. Der Innhalt war dieser: Gnädigster Herr vnnd König / Ewer Königl. Mayestät kanich jetzund für einen großmächtigen König preisen / sintemal die liebe vnd gute Affection der Vnderthanen mehr kraffts hat / dann die Königliche Würde selbsten. Der Wohn / als wann ewer Volck euch nicht lieb hette / that vor diesem Ewer Königlichen Reputation einen grossen Abbruch: aber der heutige Tag hat zu erkennen geben / daß Jhr in der Warheit seyd ein König mit grosser Glori vnnd Macht gezieret / den seine Vnderthanen lieben / vnnd seine Feinde fürchten. Diese Enderung / welche so glücklich abgangen / beweget mich / daß Ewer Königliche Mayestät ich vmb etwas bitten muß. Dieselbige hat mir biß daher die Ehr angethan / daß Sie mich vor Jhren Favoriten gehalten / vnnd mir mit sonderlicher Gnade gewogen gewesen. Jetzund bitte ich / daß ich solchen Tittel Ewerm Parlament resigniren vnnd vbergeben möge / vnnd mich damit begnügen lasse / daß ich Ewer Kömglichen Mayestät vnderthänigster vnnd gehorsambster Diener sey. Ferrner / dieweil alle / so in gemeldtem Parlament versambletseynd / sich so wol gehalten / so bitte ich daß Ewer Königliche Mayest. sie nicht für viele / sondern für einen Mann / oderfür einen Leib / in welchem alle Glieder eines Hertzens vnd Gemüths sind / rechnen wolle. Vnnd ob sie wohl vor diesem nicht zusammen gestimpt / so erscheinet doch ietzund jhre Einmütigkeit / auß der stattlichen Contribution / die sie Ewrer Königlichen Mayestät verwilligt haben. Dann ob wol dieselbe nicht so groß ist / wie die gegenwärtige Notthurfft erfordert: so vbertrifft sie doch alles das jenige / was die Vnderthanen in so kurtzer zeit haben pflegen zu stewren: Vnd halte ich gäntzlich darfür / daß dieses allein ein Pfandtschilling sey der sonderbahren Affection / die sie zu Ewrer Königlichen Mayestät tragen / vnnd daß sie auff den Nothfall / zur Rettung Ewrer Ehren vnnd Beschützung deß Vatterlands / noch wohl ein mehrers thun werden. Dann durch die Bewilligung der fünff Subsidien / haben sie jhr Hertz eröffnet / welches es darbey nicht wird bewenden lassen. Auß diesem guten Anfang entspringt dieser Nutz / daß sie Euch das Hertz abgewonnen / vnnd diese Erklärung von Euch erlangt haben / daß jhr dem Parlament mit Königlichen Gnaden zugethan seyn wollet. Diß wird verursachen / wie ich nicht zweiffele / daß sie sich hinfüro in jhren Versamblungen gegen Ewer Königliche Mayestät mit gebürlichem Respect vnd Bescheidenheit erzeigen / vnnd nichts vnbilligs von deroselben begehren werden. Dann die mit Vernunfft vnnd Bescheidenheit geben / die wissen wol / daß sie auch nichts vnmässiges begehren sollen. Wie nun diß Werck einen glücklichen Anfang hat / also verhoffe ich es werde zum gewündschten End außschlagen: vnd werden hinfüro die Parlamentsversamblungen wider in jhren rechten Gang vnnd Gebrauch kommen / zu welchem alle Friedenszerstörer / die Vnrube stifften / vnnd Newerungen in diesem Königreich einführen wollen / sich nicht werden herbey nahen dörffen. Dann wann das Parlament vnder sich zertrennt / vnd sich die Gemüter Ewrer Vnderthanen von Ewer Königlichen Mayestet entfrembdet hetten / würden solche Leut gewonnen Spiel haben. Ich kan auch wol dieses sagen / das diß Parlament mir mehr / als Ewer Königlichen Mayestät gegeben hat. Dann dieweil ich sehe / daß es so willig ist / Deroselben die hülffliche Hand zu bieten / schöpffe ich darauß einen frischen Muth / vnd bin desto frewdiger / Königlicher Mayestät zu dienen. Ich hoffe / daß

Begriff aller der Weißheit / Reichthumb vnnd Macht / die in diesem Königreich ist / damit wir alle für einen Mann stehen / vnnd die Gefahr von vns mit gesampter Hand abwenden. Derowegen kehret allen Fleiß an / daß jhr in diesem Parlament solchen Schluß fasset / welcher der Weißheit dieser ansehenlichen Versamblung gezieme / vnnd hütet euch für allem Vnwillen vnnd Zwyspalt / der euch daran hindern möchte. Verschaffet viel mehr durch ewere Einigkeit / das diß Parlament allen andern / so vor diesem gehalten worden / vorgezogen werde / vnnd gleichsamb ein Exempel vnnd Vorbild sey / nach welchem die hernachfolgende sich richten / damit der König lusthabe / offt in seinem Thron allhie zu sitzen / vnnd seine Gnad vnder seine Vnderthanen außzutheylen. Jhr habt auß deß Königs Mund selbsten verstanden / vnnd er hat mir befohlen / solches zu wider holen / daß wann jhr in diesem Parlament euch der gebühr erzeiget / vnnd solche Rathschläge an die Hand nehmet / die seinem Willen gemäß seynd / vnnd welche die gegenwertige Noth erheischet / er alles dessen / was in den vorigen Parlamenten vnordentlich vorgangen / gern ver gessen wolle. Ich wil noch dieses zum Beschluß euch erinnert haben / daß wie ewer Rathschläge vernünfftig / also sollen sie auch fürderlich vnnd vnsäumig seyn. Der Feind ist schon vorder Thür / vnnd rucket fort / mit grossem Vbermuth / dieweil es jhm vor diesem so wol gelungen. Wir können zwar vnser Schlag Vhren fortrücken / oder zu rüct halten / wie es vnns gesellt: Aber allhie gilt es nichts säumig seyn / vnnd zu rück ziehen. Dann wann die Gelegenheit vns einmal wird entgangen seyn / so werden wir dieselbe nicht so leichtlich wider bekommen. Darumb resolvirt euch / auff daß ewer Hülff zu rechter Zeit vnnd Stund vorhanden sey: sonst wird ewer Mühe vnnd Arbeit nicht viel verfangen / wann jhr zu lang verziehet / vnnd die Geschäfften deß Königs leyden keinen Auffschub. Diß hab ich euch sollen auß Befehl deß Königs anzeigen / vnnd daneben denen in der Nidern Cammer vermelden / daß sie einen erwehlen / welcher das Wort für sie führe / vnnd denselben künfftigen Mittwoch vmb zwo Vhren nach Mittag Jhrer Königlichen Mayestät vorstellen.

Schlußrede deß Hertzogs von Buckingä. Wie diß Parlament einen Außgang gehabt / ist auß deß Hertzogs von Buckingam Rede / die er zu ende desselben gesprochen / abzunehmen. Der Innhalt war dieser: Gnädigster Herr vnnd König / Ewer Königl. Mayestät kanich jetzund für einen großmächtigen König preisen / sintemal die liebe vnd gute Affection der Vnderthanen mehr kraffts hat / dann die Königliche Würde selbsten. Der Wohn / als wann ewer Volck euch nicht lieb hette / that vor diesem Ewer Königlichen Reputation einen grossen Abbruch: aber der heutige Tag hat zu erkennen geben / daß Jhr in der Warheit seyd ein König mit grosser Glori vnnd Macht gezieret / den seine Vnderthanen lieben / vnnd seine Feinde fürchten. Diese Enderung / welche so glücklich abgangen / beweget mich / daß Ewer Königliche Mayestät ich vmb etwas bitten muß. Dieselbige hat mir biß daher die Ehr angethan / daß Sie mich vor Jhren Favoriten gehalten / vnnd mir mit sonderlicher Gnade gewogen gewesen. Jetzund bitte ich / daß ich solchen Tittel Ewerm Parlament resigniren vnnd vbergeben möge / vnnd mich damit begnügen lasse / daß ich Ewer Kömglichen Mayestät vnderthänigster vnnd gehorsambster Diener sey. Ferrner / dieweil alle / so in gemeldtem Parlament versambletseynd / sich so wol gehalten / so bitte ich daß Ewer Königliche Mayest. sie nicht für viele / sondern für einen Mann / oderfür einen Leib / in welchem alle Glieder eines Hertzens vnd Gemüths sind / rechnen wolle. Vnnd ob sie wohl vor diesem nicht zusammen gestimpt / so erscheinet doch ietzund jhre Einmütigkeit / auß der stattlichen Contribution / die sie Ewrer Königlichen Mayestät verwilligt haben. Dann ob wol dieselbe nicht so groß ist / wie die gegenwärtige Notthurfft erfordert: so vbertrifft sie doch alles das jenige / was die Vnderthanen in so kurtzer zeit haben pflegen zu stewrẽ: Vnd halte ich gäntzlich darfür / daß dieses allein ein Pfandtschilling sey der sonderbahren Affection / die sie zu Ewrer Königlichen Mayestät tragen / vnnd daß sie auff den Nothfall / zur Rettung Ewrer Ehren vnnd Beschützung deß Vatterlands / noch wohl ein mehrers thun werden. Dann durch die Bewilligung der fünff Subsidien / haben sie jhr Hertz eröffnet / welches es darbey nicht wird bewenden lassen. Auß diesem guten Anfang entspringt dieser Nutz / daß sie Euch das Hertz abgewonnen / vnnd diese Erklärung von Euch erlangt haben / daß jhr dem Parlament mit Königlichen Gnaden zugethan seyn wollet. Diß wird verursachen / wie ich nicht zweiffele / daß sie sich hinfüro in jhren Versamblungen gegen Ewer Königliche Mayestät mit gebürlichem Respect vnd Bescheidenheit erzeigen / vnnd nichts vnbilligs von deroselben begehren werden. Dann die mit Vernunfft vnnd Bescheidenheit geben / die wissen wol / daß sie auch nichts vnmässiges begehren sollen. Wie nun diß Werck einen glücklichen Anfang hat / also verhoffe ich es werde zum gewündschten End außschlagen: vnd werden hinfüro die Parlamentsversamblungen wider in jhren rechten Gang vnnd Gebrauch kommen / zu welchem alle Friedenszerstörer / die Vnrube stifften / vnnd Newerungen in diesem Königreich einführen wollen / sich nicht werden herbey nahen dörffen. Dann wann das Parlament vnder sich zertrennt / vnd sich die Gemüter Ewrer Vnderthanen von Ewer Königlichen Mayestet entfrembdet hetten / würden solche Leut gewonnen Spiel haben. Ich kan auch wol dieses sagen / das diß Parlament mir mehr / als Ewer Königlichen Mayestät gegeben hat. Dann dieweil ich sehe / daß es so willig ist / Deroselben die hülffliche Hand zu bieten / schöpffe ich darauß einen frischẽ Muth / vnd bin desto frewdiger / Königlicher Mayestät zu dienen. Ich hoffe / daß

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[1273/1420] Begriff aller der Weißheit / Reichthumb vnnd Macht / die in diesem Königreich ist / damit wir alle für einen Mann stehen / vnnd die Gefahr von vns mit gesampter Hand abwenden. Derowegen kehret allen Fleiß an / daß jhr in diesem Parlament solchen Schluß fasset / welcher der Weißheit dieser ansehenlichen Versamblung gezieme / vnnd hütet euch für allem Vnwillen vnnd Zwyspalt / der euch daran hindern möchte. Verschaffet viel mehr durch ewere Einigkeit / das diß Parlament allen andern / so vor diesem gehalten worden / vorgezogen werde / vnnd gleichsamb ein Exempel vnnd Vorbild sey / nach welchem die hernachfolgende sich richten / damit der König lusthabe / offt in seinem Thron allhie zu sitzen / vnnd seine Gnad vnder seine Vnderthanen außzutheylen. Jhr habt auß deß Königs Mund selbsten verstanden / vnnd er hat mir befohlen / solches zu wider holen / daß wann jhr in diesem Parlament euch der gebühr erzeiget / vnnd solche Rathschläge an die Hand nehmet / die seinem Willen gemäß seynd / vnnd welche die gegenwertige Noth erheischet / er alles dessen / was in den vorigen Parlamenten vnordentlich vorgangen / gern ver gessen wolle. Ich wil noch dieses zum Beschluß euch erinnert haben / daß wie ewer Rathschläge vernünfftig / also sollen sie auch fürderlich vnnd vnsäumig seyn. Der Feind ist schon vorder Thür / vnnd rucket fort / mit grossem Vbermuth / dieweil es jhm vor diesem so wol gelungen. Wir können zwar vnser Schlag Vhren fortrücken / oder zu rüct halten / wie es vnns gesellt: Aber allhie gilt es nichts säumig seyn / vnnd zu rück ziehen. Dann wann die Gelegenheit vns einmal wird entgangen seyn / so werden wir dieselbe nicht so leichtlich wider bekommen. Darumb resolvirt euch / auff daß ewer Hülff zu rechter Zeit vnnd Stund vorhanden sey: sonst wird ewer Mühe vnnd Arbeit nicht viel verfangen / wann jhr zu lang verziehet / vnnd die Geschäfften deß Königs leyden keinen Auffschub. Diß hab ich euch sollen auß Befehl deß Königs anzeigen / vnnd daneben denen in der Nidern Cammer vermelden / daß sie einen erwehlen / welcher das Wort für sie führe / vnnd denselben künfftigen Mittwoch vmb zwo Vhren nach Mittag Jhrer Königlichen Mayestät vorstellen. Wie diß Parlament einen Außgang gehabt / ist auß deß Hertzogs von Buckingam Rede / die er zu ende desselben gesprochen / abzunehmen. Der Innhalt war dieser: Gnädigster Herr vnnd König / Ewer Königl. Mayestät kanich jetzund für einen großmächtigen König preisen / sintemal die liebe vnd gute Affection der Vnderthanen mehr kraffts hat / dann die Königliche Würde selbsten. Der Wohn / als wann ewer Volck euch nicht lieb hette / that vor diesem Ewer Königlichen Reputation einen grossen Abbruch: aber der heutige Tag hat zu erkennen geben / daß Jhr in der Warheit seyd ein König mit grosser Glori vnnd Macht gezieret / den seine Vnderthanen lieben / vnnd seine Feinde fürchten. Diese Enderung / welche so glücklich abgangen / beweget mich / daß Ewer Königliche Mayestät ich vmb etwas bitten muß. Dieselbige hat mir biß daher die Ehr angethan / daß Sie mich vor Jhren Favoriten gehalten / vnnd mir mit sonderlicher Gnade gewogen gewesen. Jetzund bitte ich / daß ich solchen Tittel Ewerm Parlament resigniren vnnd vbergeben möge / vnnd mich damit begnügen lasse / daß ich Ewer Kömglichen Mayestät vnderthänigster vnnd gehorsambster Diener sey. Ferrner / dieweil alle / so in gemeldtem Parlament versambletseynd / sich so wol gehalten / so bitte ich daß Ewer Königliche Mayest. sie nicht für viele / sondern für einen Mann / oderfür einen Leib / in welchem alle Glieder eines Hertzens vnd Gemüths sind / rechnen wolle. Vnnd ob sie wohl vor diesem nicht zusammen gestimpt / so erscheinet doch ietzund jhre Einmütigkeit / auß der stattlichen Contribution / die sie Ewrer Königlichen Mayestät verwilligt haben. Dann ob wol dieselbe nicht so groß ist / wie die gegenwärtige Notthurfft erfordert: so vbertrifft sie doch alles das jenige / was die Vnderthanen in so kurtzer zeit haben pflegen zu stewrẽ: Vnd halte ich gäntzlich darfür / daß dieses allein ein Pfandtschilling sey der sonderbahren Affection / die sie zu Ewrer Königlichen Mayestät tragen / vnnd daß sie auff den Nothfall / zur Rettung Ewrer Ehren vnnd Beschützung deß Vatterlands / noch wohl ein mehrers thun werden. Dann durch die Bewilligung der fünff Subsidien / haben sie jhr Hertz eröffnet / welches es darbey nicht wird bewenden lassen. Auß diesem guten Anfang entspringt dieser Nutz / daß sie Euch das Hertz abgewonnen / vnnd diese Erklärung von Euch erlangt haben / daß jhr dem Parlament mit Königlichen Gnaden zugethan seyn wollet. Diß wird verursachen / wie ich nicht zweiffele / daß sie sich hinfüro in jhren Versamblungen gegen Ewer Königliche Mayestät mit gebürlichem Respect vnd Bescheidenheit erzeigen / vnnd nichts vnbilligs von deroselben begehren werden. Dann die mit Vernunfft vnnd Bescheidenheit geben / die wissen wol / daß sie auch nichts vnmässiges begehren sollen. Wie nun diß Werck einen glücklichen Anfang hat / also verhoffe ich es werde zum gewündschten End außschlagen: vnd werden hinfüro die Parlamentsversamblungen wider in jhren rechten Gang vnnd Gebrauch kommen / zu welchem alle Friedenszerstörer / die Vnrube stifften / vnnd Newerungen in diesem Königreich einführen wollen / sich nicht werden herbey nahen dörffen. Dann wann das Parlament vnder sich zertrennt / vnd sich die Gemüter Ewrer Vnderthanen von Ewer Königlichen Mayestet entfrembdet hetten / würden solche Leut gewonnen Spiel haben. Ich kan auch wol dieses sagen / das diß Parlament mir mehr / als Ewer Königlichen Mayestät gegeben hat. Dann dieweil ich sehe / daß es so willig ist / Deroselben die hülffliche Hand zu bieten / schöpffe ich darauß einen frischẽ Muth / vnd bin desto frewdiger / Königlicher Mayestät zu dienen. Ich hoffe / daß Schlußrede deß Hertzogs von Buckingä.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1420>, abgerufen am 03.07.2024.