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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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auff bißhero geführter Actionen vnd Rathschlagen / darzu sie / ohne das Ihre Pflicht sie darzu getrungen / von Ihren Gnädigen Fürsten vnnd Herren erfordert vnnd befelcht weren / gefaste grosse Vngnadt fallen zu lassen / die vberauß schwere / vnnd diesem Landt nicht mehr erträgliche Last / Schaden / Verderb vnd Vndergang mitleydenlich zu erwegen / vnnd zu Hertzen zu fassen / auff Remedirung dieser vberauß grossen Vnglücks vnnd Landsverwüstung / auch Widerbringung deß verlohrnen edlen Friedens zu gedencken / der hochschadlichen Wolffenbüttelischen Besatzung / vnd dahero dependirenden fernern Vnheyls / vnnd inaestimabel Schadens diß Fürstenthumb / Ihrem gnädigsten Landsfürsten / vnnd so viel elende betrübte vnnd in die tieffste Armut verrenckte Vnderthanen zu entladen / wolgemeldtem Graffen zu Solms / daß er den vngebührlichen Zwang vnd hochschädliche Attentaten / wordurch der Widertheil nur exacerbirt / vnnd zu mehrerer Thätlichkeit gegen dieses Landt angesetzet würde / abstellete / ernstlich zu befehlen / die beschwerliche Guarnisonen förderlichst abzuführen / vnnd also den zu Erleuchterung vnnd langgewünschten Friedenstandt einen guten Anfang zu machen / geruhen / vnd darinn dero Fried vnd Vatterlandt sonderlich diß Fürstenthumb vnd zu forderst dero Vettern vnd Sohn liebendes Hertz vnd Gemüth gnädigst zu erzeigen Ihr gefallen lassen wolte. Als dann zweiffelten sie nicht / es würden die vbrige Pressuren von dem andern Theil sich also verliehren / das betrübte Landt wider erfrewet / vnnd Gott dardurch gelobet vnd gepreyset werden. So sie / etc.

Es konten aber gleichwol die Braunschweigische Ständt durch dieses Schreiben nicht erlangen / daß die Dänische Besatzung auß Wolffenbüttel were abgeführet woden.

Handlungen zwischen dem Rönig in Dennemarck dem Churfürsten von Sachsen vnd Hertzogen von Holstein wegen Reassumirung emer Friedens Tractation. Welcher Gestalt hiebevor der König in Dennemarck wegen Anstellung einer Friedenshandlung bey dem Churfürsten von Sachsen Anregung gethan / solche zu befördern begehret / vnnd darzu sonderliche Friedens Articul vorgeschlagen / ist an seinem gehörigen Orth gemeldet. Solches Schreiben vnd erstgedachte beygelegte Friedens-Articul hat Hertzog Friederich von Holstein durch einen Lackeyen dem Churfürsten vberbringen lassen / welcher darauff selbiges also baldt Ihrer Reyserl. Majest. angefüget / vnd vmb förderliche Resolution gebetten / vnder dessen aber besagten Lackeyen bey sich warten lassen / in meynung jhn mit angeregter Resolution widerumb zu rück zu schicken. Als sich aber damit etwas verweilet / in dem Ihre Keyserliche Majestät etlicher Churfürsten Meynung darüber vernehmen wollen: hat er solches dem Hertzogen von Holstein zu wissen gethan / welches selbiger gleichfalls also baldt den König in Dennemarck mit etnem den 6. Julij datierten Schreiben berichtet / dieses Innhalts Es were die Vrsach deß Verzugs vnd Auffhaltung deß Lackeyen / diese daß der Churfürst nicht der Keyserl. Majest. auß diesen Sachen communiciren / vnnd dieselbe so ferrn disponiren müssen / daß sie zur Reassumption der Friedenshandlung sich verstehen vnnd zulassen möchte / inmassen dann selbiger auch so viel Nachrichtung / daß Ihr Keyserl. Majest. hierüber etlicher Churfürsten deß Reichs Gedancken vernehmen / vnnd jhn alsdann mit Resolution versehen würde / deren auch er Churfürst nunmehr täglich gewärtig were.

Wie nun hierab zu vernehmen / daß der Churfürst die Friedenshandlung fortzusetzen sich aller Müglichkeit angelegen seyn lassen / vnd Ihrer Keyserl. Majest. Resolution zuforderst darüber gewärtig seye: Also zweiffele er nicht / bitte auch Ihre Königliche Majestät Ihro diese Vnderhandlung gefallen / durch solche Verweilung nit vberdrüssig werden / sondern vielmehr Ihres Orths alles das jenige / so zu Restabilirung deß Friedens diensam seyn könte zu lassen vnnd gestatten wolten. Weil auch der Churfürst von Sachsen in seinem Schreiben deß Orths allda diese wichtige Handlung vorzunehmen / Erwehnung führeten / mit Erbieten / daß er daselbsten in der Nähe seyn / auff den Nothfall alle Difficultäten auß dem Weg raumen / vnnd das Werck befördern wolle / so were er gäntzlicher Zuversicht / Ihre Königliche Majestät würde Ihro solch Erbiethen auch belieben lassen / vnndstellete er Ihro dabey anheimb / ob deroselbe sich solches Ihro zur Handlung gelegenen Orths halber etwas zu erklären gefallen möchte / damit er gegen dem Churfürsten dessen auch Erinnerung thun könte.

Weil aber der Verzug mir der Keyserlichen Resolution inmittels noch länger gewehret / hat der Churfürst den Lackeyen wider von sich gelassen / vnd darbey dem König in Dennemarck auff nachfolgende Weiß von allem berichtet;

Es hette Ihrer Churfürstl. Durchl. der Hertzog zu Holstein im nechstverwichenen Monat Majo die jenigen Schreiben / welche Ihr. Königliche Majest. jhme zugeschicket / durch seinen Lackeyen zugefertiget / auß welchen sie Ihrer Königl. Majest. jhme zugeschicket / durch seinen Lackeyen zugefertiget / auß welchen sie Ihrer Königl. Majest. höchstbegieriges Gemüth zum Frieden / vnd daß dieselbe zu Demonstrirung dessen Ihrer Durchl. etliche Articul / darauff die Friedenshandlungen zu richten vbersendet / so wol was Ih. Kön. Maj. darneben suchete / vernommen.

Nun were Ihr. Churf. D. nichts liebers gewesen; als daß Sie Ihre Maj. darauff alsbalden beantworten können / wie Sie aber vnschwer zuermessen / daß der Keyserl. Maj. Resolution / was selbige deßfalls gleicher Gestalt zu thun entschlossen / Ihr. Durchl. sich erholen müssen / auff daß in der Sachen desto schleuniger vnd sicherer verfahren werden könte / vnd man nicht allererst / wann man in loco, sich Bescheids erholen dörffte: Als hette Ihre Churf. D. die Sachen als baldt nach Empfahung Ih. Kön. Majest. Schreiben an Ihre Keyserl. Majest. gebracht / vnd vmb förderliche Resolution gebetten / vnder dessen den Lackeyen bey sich warten lassen / in Meynung / es würde dieselbe nicht lang aussen bleiben / vnd I. Durchl. als dann auff die empfangene Schreiben haupt-

auff bißhero geführter Actionen vnd Rathschlagen / darzu sie / ohne das Ihre Pflicht sie darzu getrungen / von Ihren Gnädigen Fürsten vnnd Herren erfordert vnnd befelcht weren / gefaste grosse Vngnadt fallen zu lassen / die vberauß schwere / vnnd diesem Landt nicht mehr erträgliche Last / Schaden / Verderb vnd Vndergang mitleydenlich zu erwegen / vnnd zu Hertzen zu fassen / auff Remedirung dieser vberauß grossen Vnglücks vnnd Landsverwüstung / auch Widerbringung deß verlohrnen edlen Friedens zu gedencken / der hochschadlichen Wolffenbüttelischen Besatzung / vnd dahero dependirenden fernern Vnheyls / vnnd inaestimabel Schadens diß Fürstenthumb / Ihrem gnädigsten Landsfürsten / vnnd so viel elende betrübte vnnd in die tieffste Armut verrenckte Vnderthanen zu entladen / wolgemeldtem Graffen zu Solms / daß er den vngebührlichen Zwang vnd hochschädliche Attentaten / wordurch der Widertheil nur exacerbirt / vnnd zu mehrerer Thätlichkeit gegen dieses Landt angesetzet würde / abstellete / ernstlich zu befehlen / die beschwerliche Guarnisonen förderlichst abzuführen / vnnd also den zu Erleuchterung vnnd langgewünschten Friedenstandt einen guten Anfang zu machen / geruhen / vnd darinn dero Fried vnd Vatterlandt sonderlich diß Fürstenthumb vnd zu forderst dero Vettern vnd Sohn liebendes Hertz vnd Gemüth gnädigst zu erzeigen Ihr gefallen lassen wolte. Als dann zweiffelten sie nicht / es würden die vbrige Pressuren von dem andern Theil sich also verliehren / das betrübte Landt wider erfrewet / vnnd Gott dardurch gelobet vnd gepreyset werden. So sie / etc.

Es konten aber gleichwol die Braunschweigische Ständt durch dieses Schreiben nicht erlangen / daß die Dänische Besatzung auß Wolffenbüttel were abgeführet woden.

Handlungen zwischen dem Rönig in Dennemarck dem Churfürsten von Sachsen vnd Hertzogen von Holstein wegen Reassumirung emer Friedens Tractation. Welcher Gestalt hiebevor der König in Dennemarck wegen Anstellung einer Friedenshandlung bey dem Churfürsten von Sachsen Anregung gethan / solche zu befördern begehret / vnnd darzu sonderliche Friedens Articul vorgeschlagen / ist an seinem gehörigen Orth gemeldet. Solches Schreiben vnd erstgedachte beygelegte Friedens-Articul hat Hertzog Friederich von Holstein durch einen Lackeyen dem Churfürsten vberbringen lassen / welcher darauff selbiges also baldt Ihrer Reyserl. Majest. angefüget / vnd vmb förderliche Resolution gebetten / vnder dessen aber besagten Lackeyen bey sich warten lassen / in meynung jhn mit angeregter Resolution widerumb zu rück zu schicken. Als sich aber damit etwas verweilet / in dem Ihre Keyserliche Majestät etlicher Churfürsten Meynung darüber vernehmen wollen: hat er solches dem Hertzogen von Holstein zu wissen gethan / welches selbiger gleichfalls also baldt den König in Dennemarck mit etnem den 6. Julij datierten Schreiben berichtet / dieses Innhalts Es were die Vrsach deß Verzugs vnd Auffhaltung deß Lackeyen / diese daß der Churfürst nicht der Keyserl. Majest. auß diesen Sachen communiciren / vnnd dieselbe so ferrn disponiren müssen / daß sie zur Reassumption der Friedenshandlung sich verstehen vnnd zulassen möchte / inmassen dann selbiger auch so viel Nachrichtung / daß Ihr Keyserl. Majest. hierüber etlicher Churfürsten deß Reichs Gedancken vernehmen / vnnd jhn alsdann mit Resolution versehen würde / deren auch er Churfürst nunmehr täglich gewärtig were.

Wie nun hierab zu vernehmen / daß der Churfürst die Friedenshandlung fortzusetzen sich aller Müglichkeit angelegen seyn lassen / vnd Ihrer Keyserl. Majest. Resolution zuforderst darüber gewärtig seye: Also zweiffele er nicht / bitte auch Ihre Königliche Majestät Ihro diese Vnderhandlung gefallen / durch solche Verweilung nit vberdrüssig werden / sondern vielmehr Ihres Orths alles das jenige / so zu Restabilirung deß Friedens diensam seyn könte zu lassen vnnd gestatten wolten. Weil auch der Churfürst von Sachsen in seinem Schreiben deß Orths allda diese wichtige Handlung vorzunehmen / Erwehnung führeten / mit Erbieten / daß er daselbsten in der Nähe seyn / auff den Nothfall alle Difficultäten auß dem Weg raumen / vnnd das Werck befördern wolle / so were er gäntzlicher Zuversicht / Ihre Königliche Majestät würde Ihro solch Erbiethen auch belieben lassen / vnndstellete er Ihro dabey anheimb / ob deroselbe sich solches Ihro zur Handlung gelegenen Orths halber etwas zu erklären gefallen möchte / damit er gegen dem Churfürsten dessen auch Erinnerung thun könte.

Weil aber der Verzug mir der Keyserlichen Resolution inmittels noch länger gewehret / hat der Churfürst den Lackeyen wider von sich gelassen / vnd darbey dem König in Dennemarck auff nachfolgende Weiß von allem berichtet;

Es hette Ihrer Churfürstl. Durchl. der Hertzog zu Holstein im nechstverwichenen Monat Majo die jenigen Schreiben / welche Ihr. Königliche Majest. jhme zugeschicket / durch seinen Lackeyen zugefertiget / auß welchen sie Ihrer Königl. Majest. jhme zugeschicket / durch seinen Lackeyen zugefertiget / auß welchen sie Ihrer Königl. Majest. höchstbegieriges Gemüth zum Frieden / vnd daß dieselbe zu Demonstrirung dessen Ihrer Durchl. etliche Articul / darauff die Friedenshandlungen zu richten vbersendet / so wol was Ih. Kön. Maj. darneben suchete / vernommen.

Nun were Ihr. Churf. D. nichts liebers gewesen; als daß Sie Ihre Maj. darauff alsbalden beantworten können / wie Sie aber vnschwer zuermessen / daß der Keyserl. Maj. Resolution / was selbige deßfalls gleicher Gestalt zu thun entschlossen / Ihr. Durchl. sich erholen müssen / auff daß in der Sachen desto schleuniger vnd sicherer verfahren werden könte / vnd man nicht allererst / wann man in loco, sich Bescheids erholen dörffte: Als hette Ihre Churf. D. die Sachen als baldt nach Empfahung Ih. Kön. Majest. Schreiben an Ihre Keyserl. Majest. gebracht / vnd vmb förderliche Resolution gebetten / vnder dessen den Lackeyen bey sich warten lassen / in Meynung / es würde dieselbe nicht lang aussen bleiben / vnd I. Durchl. als dann auff die empfangene Schreiben haupt-

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          <p>Wie nun hierab zu vernehmen / daß der Churfürst die Friedenshandlung fortzusetzen                      sich aller Müglichkeit angelegen seyn lassen / vnd Ihrer Keyserl. Majest.                      Resolution zuforderst darüber gewärtig seye: Also zweiffele er nicht / bitte                      auch Ihre Königliche Majestät Ihro diese Vnderhandlung gefallen / durch solche                      Verweilung nit vberdrüssig werden / sondern vielmehr Ihres Orths alles das                      jenige / so zu Restabilirung deß Friedens diensam seyn könte zu lassen vnnd                      gestatten wolten. Weil auch der Churfürst von Sachsen in seinem Schreiben deß                      Orths allda diese wichtige Handlung vorzunehmen / Erwehnung führeten / mit                      Erbieten / daß er daselbsten in der Nähe seyn / auff den Nothfall alle                      Difficultäten auß dem Weg raumen / vnnd das Werck befördern wolle / so were er                      gäntzlicher Zuversicht / Ihre Königliche Majestät würde Ihro solch Erbiethen                      auch belieben lassen / vnndstellete er Ihro dabey anheimb / ob deroselbe sich                      solches Ihro zur Handlung gelegenen Orths halber etwas zu erklären gefallen                      möchte / damit er gegen dem Churfürsten dessen auch Erinnerung thun könte.</p>
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          <p>Es hette Ihrer Churfürstl. Durchl. der Hertzog zu Holstein im nechstverwichenen                      Monat Majo die jenigen Schreiben / welche Ihr. Königliche Majest. jhme                      zugeschicket / durch seinen Lackeyen zugefertiget / auß welchen sie Ihrer                      Königl. Majest. jhme zugeschicket / durch seinen Lackeyen zugefertiget / auß                      welchen sie Ihrer Königl. Majest. höchstbegieriges Gemüth zum Frieden / vnd daß                      dieselbe zu Demonstrirung dessen Ihrer Durchl. etliche Articul / darauff die                      Friedenshandlungen zu richten vbersendet / so wol was Ih. Kön. Maj. darneben                      suchete / vernommen.</p>
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[1103/1242] auff bißhero geführter Actionen vnd Rathschlagen / darzu sie / ohne das Ihre Pflicht sie darzu getrungen / von Ihren Gnädigen Fürsten vnnd Herren erfordert vnnd befelcht weren / gefaste grosse Vngnadt fallen zu lassen / die vberauß schwere / vnnd diesem Landt nicht mehr erträgliche Last / Schaden / Verderb vnd Vndergang mitleydenlich zu erwegen / vnnd zu Hertzen zu fassen / auff Remedirung dieser vberauß grossen Vnglücks vnnd Landsverwüstung / auch Widerbringung deß verlohrnen edlen Friedens zu gedencken / der hochschadlichen Wolffenbüttelischen Besatzung / vnd dahero dependirenden fernern Vnheyls / vnnd inaestimabel Schadens diß Fürstenthumb / Ihrem gnädigsten Landsfürsten / vnnd so viel elende betrübte vnnd in die tieffste Armut verrenckte Vnderthanen zu entladen / wolgemeldtem Graffen zu Solms / daß er den vngebührlichen Zwang vnd hochschädliche Attentaten / wordurch der Widertheil nur exacerbirt / vnnd zu mehrerer Thätlichkeit gegen dieses Landt angesetzet würde / abstellete / ernstlich zu befehlen / die beschwerliche Guarnisonen förderlichst abzuführen / vnnd also den zu Erleuchterung vnnd langgewünschten Friedenstandt einen guten Anfang zu machen / geruhen / vnd darinn dero Fried vnd Vatterlandt sonderlich diß Fürstenthumb vnd zu forderst dero Vettern vnd Sohn liebendes Hertz vnd Gemüth gnädigst zu erzeigen Ihr gefallen lassen wolte. Als dann zweiffelten sie nicht / es würden die vbrige Pressuren von dem andern Theil sich also verliehren / das betrübte Landt wider erfrewet / vnnd Gott dardurch gelobet vnd gepreyset werden. So sie / etc. Es konten aber gleichwol die Braunschweigische Ständt durch dieses Schreiben nicht erlangen / daß die Dänische Besatzung auß Wolffenbüttel were abgeführet woden. Welcher Gestalt hiebevor der König in Dennemarck wegen Anstellung einer Friedenshandlung bey dem Churfürsten von Sachsen Anregung gethan / solche zu befördern begehret / vnnd darzu sonderliche Friedens Articul vorgeschlagen / ist an seinem gehörigen Orth gemeldet. Solches Schreiben vnd erstgedachte beygelegte Friedens-Articul hat Hertzog Friederich von Holstein durch einen Lackeyen dem Churfürsten vberbringen lassen / welcher darauff selbiges also baldt Ihrer Reyserl. Majest. angefüget / vnd vmb förderliche Resolution gebetten / vnder dessen aber besagten Lackeyen bey sich warten lassen / in meynung jhn mit angeregter Resolution widerumb zu rück zu schicken. Als sich aber damit etwas verweilet / in dem Ihre Keyserliche Majestät etlicher Churfürsten Meynung darüber vernehmen wollen: hat er solches dem Hertzogen von Holstein zu wissen gethan / welches selbiger gleichfalls also baldt den König in Dennemarck mit etnem den 6. Julij datierten Schreiben berichtet / dieses Innhalts Es were die Vrsach deß Verzugs vnd Auffhaltung deß Lackeyen / diese daß der Churfürst nicht der Keyserl. Majest. auß diesen Sachen communiciren / vnnd dieselbe so ferrn disponiren müssen / daß sie zur Reassumption der Friedenshandlung sich verstehen vnnd zulassen möchte / inmassen dann selbiger auch so viel Nachrichtung / daß Ihr Keyserl. Majest. hierüber etlicher Churfürsten deß Reichs Gedancken vernehmen / vnnd jhn alsdann mit Resolution versehen würde / deren auch er Churfürst nunmehr täglich gewärtig were. Handlungen zwischen dem Rönig in Dennemarck dem Churfürsten von Sachsen vnd Hertzogen von Holstein wegen Reassumirung emer Friedens Tractation. Wie nun hierab zu vernehmen / daß der Churfürst die Friedenshandlung fortzusetzen sich aller Müglichkeit angelegen seyn lassen / vnd Ihrer Keyserl. Majest. Resolution zuforderst darüber gewärtig seye: Also zweiffele er nicht / bitte auch Ihre Königliche Majestät Ihro diese Vnderhandlung gefallen / durch solche Verweilung nit vberdrüssig werden / sondern vielmehr Ihres Orths alles das jenige / so zu Restabilirung deß Friedens diensam seyn könte zu lassen vnnd gestatten wolten. Weil auch der Churfürst von Sachsen in seinem Schreiben deß Orths allda diese wichtige Handlung vorzunehmen / Erwehnung führeten / mit Erbieten / daß er daselbsten in der Nähe seyn / auff den Nothfall alle Difficultäten auß dem Weg raumen / vnnd das Werck befördern wolle / so were er gäntzlicher Zuversicht / Ihre Königliche Majestät würde Ihro solch Erbiethen auch belieben lassen / vnndstellete er Ihro dabey anheimb / ob deroselbe sich solches Ihro zur Handlung gelegenen Orths halber etwas zu erklären gefallen möchte / damit er gegen dem Churfürsten dessen auch Erinnerung thun könte. Weil aber der Verzug mir der Keyserlichen Resolution inmittels noch länger gewehret / hat der Churfürst den Lackeyen wider von sich gelassen / vnd darbey dem König in Dennemarck auff nachfolgende Weiß von allem berichtet; Es hette Ihrer Churfürstl. Durchl. der Hertzog zu Holstein im nechstverwichenen Monat Majo die jenigen Schreiben / welche Ihr. Königliche Majest. jhme zugeschicket / durch seinen Lackeyen zugefertiget / auß welchen sie Ihrer Königl. Majest. jhme zugeschicket / durch seinen Lackeyen zugefertiget / auß welchen sie Ihrer Königl. Majest. höchstbegieriges Gemüth zum Frieden / vnd daß dieselbe zu Demonstrirung dessen Ihrer Durchl. etliche Articul / darauff die Friedenshandlungen zu richten vbersendet / so wol was Ih. Kön. Maj. darneben suchete / vernommen. Nun were Ihr. Churf. D. nichts liebers gewesen; als daß Sie Ihre Maj. darauff alsbalden beantworten können / wie Sie aber vnschwer zuermessen / daß der Keyserl. Maj. Resolution / was selbige deßfalls gleicher Gestalt zu thun entschlossen / Ihr. Durchl. sich erholen müssen / auff daß in der Sachen desto schleuniger vnd sicherer verfahren werden könte / vnd man nicht allererst / wann man in loco, sich Bescheids erholen dörffte: Als hette Ihre Churf. D. die Sachen als baldt nach Empfahung Ih. Kön. Majest. Schreiben an Ihre Keyserl. Majest. gebracht / vnd vmb förderliche Resolution gebetten / vnder dessen den Lackeyen bey sich warten lassen / in Meynung / es würde dieselbe nicht lang aussen bleiben / vnd I. Durchl. als dann auff die empfangene Schreiben haupt-

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  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1242>, abgerufen am 28.06.2024.