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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Welcher gestalt die Zusammenkunfft der Deputirten Andere Zusammenkunfft vnd Handlung zu Braunschweig. deß Nider Sächs. Crayses / vnd der Tyllischen Abgeordneten zu Braunschweig abgeloffen / ist zuvor gemeldet worden. Hierauff nun ward gegen dem Außgang deß 1625. Jahrs ein anderer Convent daselbst angestellt / vmb darbey ferrnere Handlung vorzunehmen / vnd zuversuchen / ob die Sach verglichen / vnd also der ferrnere Effect deß verderblichen Kriegs angewendet werden möchte. Worbey dann auch die Churfürsten von Sachsen vnd Brandenburg nicht allein von deß Nider. S. Crayses Fürsten vnd Gtänden / sondern auch von Jhr. Majest. Keyser Ferdinanden / daß sie sich bey dieser Tractation als Mittler vnd Interponenten wolten gebrauchen lassen / ersucht worden. Es hat sich aber solche Handlung gleich Anfangs nit zum besten angelassen / sondern sich hie vnd da gesteckt / dahero auch viel verständige sehr an einem guten Effect gezweifelt. Dann Tylli vnd Friedländer fuhren mit der Occupirung der Ertz: vnd Stiffter Magdeburg vnd Halberstatt / wie auch der Einquartirung im Braunschweigischen Land / in deme der Termin zur Tractation allbereit herbey kommen / eyferig fort / giengen aber hingegen mit Abordnung jhrer Gesandten / vnd Erklärung wegen Braunschweigische Tractaten haben einen langsamen Anfang. deß sichern Geleyts gar langsam vmb: so hatte es auch auff der andern seiten / weil die Fürsten nicht in eigener Person zur Stell kamen / auch jhre Deputirte etwas langsam / wie es schiene / theils nicht mit genugsamer Vollmacht zusammen kamen / vnd wegen Außfertigung der Paßbrieffe sich nicht so bald mit einander vergleichen kondten / das Ansehen / als wann es etwas säumig hergehen wolte: daher auch der Churfürst von Sachsen mit einem Schreiben / datirt den 11. Novembr. jhnen solches verwiese / vnd sich darüber beschwerete. Worauff jhme die anwesende Gesandten vnd Nähte der Nider Gächsischen Fürsten vnd Stäude / den 17. Novembr. also antworteten: Daß sie noch nicht zur Hauptsach gegriffen / sondern noch in den Praeparatorien hiengen / daran were Graff Tylli Vrsach / weil selbiger sich noch nicht erklärt auff jhre Resolution / Deß Nider Sächsischen Crayses Gesandte entschuldigen sich deßwegen. so sie seinen Abgeordneten jüngsthin ertheilet / noch wie er jetzo deß sichern Geleyts halben gesinnet were: wie ingleichem die Occupirung der Ertz: vnd Stiffter Magdeburg vnnd Halberstatt / auch daß der Hertzog von Friedland seine Gesandten noch nicht geschickt. So hette sich auch in Außfertigung solches sichern Geleyts hierinn stossen wöllen / ob solcher allein im Namen deß Crayses von den anwesenden Gesandten zu ertheilen / oder nicht vielmehr vmb vieler wichtigen Vrsachen / vmb der Deputirten mehrere Assecuration willen nötig / daß derselbe so wol von der Kön. Majest. zu Dennemarck / als auch dem Hertzogen von Braunschweig außgefertigt würden: biß sie sich endlichen eines einhelligen Schlusses dißfals allerseits verglichen. Sie wüßten sonsten jhre Principalen deß friedliebenden auffrechten Gemüts / daß sie sich gern in eigener Person nacher Braunschweig erhoben / wann sie Nachricht gehabt / daß J. Churfürstl. D. sich auch in der Nähe versügen / oder es dem gemeinen Wesen zum besten hette gereichen können. Wiewol es den betrübten Zustandt nunmehr ergriffen / daß vornehme Provintzen deß Crayses mit vnterschiedlichen Armeen angefüllt vnd beschweret / daß theils Stände in jhren eignen Landen nit sicher / noch weniger aber ohn eusserste Gefahr sich nach Braunschweig hetten begeben können: so were den andern auch bey so beschaffenen dingen nicht wol zu rahten / sich von jhren Landen vnd Vnderthanen weit hinweg zubegeben. Sie / die Gesandte weren dannoch vnterdessen mit gnugsamer Vollmacht vnd Instruction gefaßt / wolten sich auch nach deren Außweissung bey der Haupthandlung also erzetgen / daß der Mangel an jhnen nit bestehen solte.

Weil aber doch die Sach vberauß wichtig / vnd deß Crayses vnd aller desselben Eingesessenen zeitliche vnd ewige Wolfahrt betreffe / man auch nicht eigentlich vergewissert seyn köndte / was so wol an seiten der Intervonenten / als der Generaln jedesmal fürlauffen möchte / were daher vnmöglich / die Gesandten auff all dergleichen Puncten vnd Incidentien mit solchen Particularitäten zu instruiren / daß sie nit jeweilen jhren Recurß zu jhren Principaln nehmen / vnd sich Bescheids erholen müsten / etc.

Articul wegen eines Stillstandes. Es hatte auch vnter andern der Churfürst von Sachsen wegen eins vierzehentägigen Stillstandes / damit die Tracttaten desto bequemer fortgesetzt werden möchten / ein Vorschlag gethan: Darauff die Nider Sächsischen sich also erkläret:

Anwesende Crayß Gesandten wolten vngerne das Hauptwerck mit vnnötigen Einwendungen auffhalten / dann die Last vnd Schwall deß Kriegs liege jhren Herrschafften auff dem Halß / darumb jhnen nichts gewünschters / als daß zu den Haupt-Tractaten also fortgeschritten werden möcht. Sie erinnerten sich aber / was offtmals Zeit wehrender Inducien vor Querelen vnd Zwispalt verursacht / zu deren Abhelffung für das bequemste Mittel erachtet / auff die Pacta zu sehen / so bey Schliessung vnd Vergleichung deß Stillstands abgeredt würden. Derowegen jhre Herrschafften nicht zu verdencken weren / daß sie sich erkläreten / wie sie den Termin der Einstellung aller Hostitäten verstanden haben wolten.

Vnd anfänglich hielten sie es vnworgreifflich darfür / daß die vierzehen Tag nach Kriegsgebrauch / auch vmb vernünfftiger Vrsachen willen / von der Zeit billich anzufangen / da in den Quartiern hin vnd wider der Stillstand außgeblasen vnd proclamirt / vnd also die Induciae allen Officirern vnd Soldaten zu wissen gemacht / dero Behuff gerührter Stillstandt auff den ersten Decemb. inclusive seinen Anfang gewinnen köndte.

2. Weil jnner gesetzten Zeit ein Stillstand der Waffen gewürck et seyn solte / so verstehe es der Crayß anderst nicht / als daß entzwischen alle Hostilitäten cassirn / vnd in keinerley Weg verübt werden solten / vnter was Schein solchs geschehen möchte.

Worauß dann 3. erfolge / daß Zeit außgeblasenen vnd wehrenden Stillstands die Partheyen in jhren Quartiern einander nicht vberfallen / in keinen Weg beleydigen oder beschädigen / viel weniger auffschlagen / sondern sich schied: vnd friedlich gegen einander erzeigen / aller Feindseligkeiten eus-

Welcher gestalt die Zusammenkunfft der Deputirten Andere Zusammenkunfft vnd Handlung zu Braunschweig. deß Nider Sächs. Crayses / vnd der Tyllischen Abgeordneten zu Braunschweig abgeloffen / ist zuvor gemeldet wordẽ. Hierauff nun ward gegen dem Außgang deß 1625. Jahrs ein anderer Convent daselbst angestellt / vmb darbey ferrnere Handlung vorzunehmen / vnd zuversuchen / ob die Sach verglichen / vnd also der ferrnere Effect deß verderblichen Kriegs angewendet werdẽ möchte. Worbey dann auch die Churfürsten von Sachsen vnd Brandenburg nicht allein von deß Nider. S. Crayses Fürsten vnd Gtänden / sondern auch von Jhr. Majest. Keyser Ferdinanden / daß sie sich bey dieser Tractation als Mittler vnd Interponenten wolten gebrauchen lassen / ersucht worden. Es hat sich aber solche Handlung gleich Anfangs nit zum besten angelassen / sondern sich hie vnd da gesteckt / dahero auch viel verständige sehr an einem guten Effect gezweifelt. Dann Tylli vnd Friedländer fuhren mit der Occupirung der Ertz: vnd Stiffter Magdeburg vnd Halberstatt / wie auch der Einquartirung im Braunschweigischẽ Land / in deme der Termin zur Tractation allbereit herbey kommen / eyferig fort / giengen aber hingegen mit Abordnung jhrer Gesandten / vnd Erklärung wegen Braunschweigische Tractaten habẽ einen langsamen Anfang. deß sichern Geleyts gar langsam vmb: so hatte es auch auff der andern seiten / weil die Fürsten nicht in eigener Person zur Stell kamen / auch jhre Deputirte etwas langsam / wie es schiene / theils nicht mit genugsamer Vollmacht zusam̃en kamen / vnd wegen Außfertigung der Paßbrieffe sich nicht so bald mit einander vergleichen kondten / das Ansehen / als wann es etwas säumig hergehen wolte: daher auch der Churfürst von Sachsen mit einem Schreiben / datirt den 11. Novembr. jhnen solches verwiese / vñ sich darüber beschwerete. Worauff jhme die anwesende Gesandten vnd Nähte der Nider Gächsischen Fürsten vnd Stäude / den 17. Novembr. also antworteten: Daß sie noch nicht zur Hauptsach gegriffen / sondern noch in den Praeparatorien hiengen / daran were Graff Tylli Vrsach / weil selbiger sich noch nicht erklärt auff jhre Resolution / Deß Nider Sächsischẽ Crayses Gesandte entschuldigen sich deßwegen. so sie seinen Abgeordnetẽ jüngsthin ertheilet / noch wie er jetzo deß sichern Geleyts halben gesinnet were: wie ingleichem die Occupirung der Ertz: vnd Stiffter Magdeburg vnnd Halberstatt / auch daß der Hertzog von Friedland seine Gesandten noch nicht geschickt. So hette sich auch in Außfertigung solches sichern Geleyts hierinn stossen wöllen / ob solcher allein im Namen deß Crayses von den anwesenden Gesandten zu ertheilen / oder nicht vielmehr vmb vieler wichtigen Vrsachẽ / vmb der Deputirten mehrere Assecuration willẽ nötig / daß derselbe so wol von der Kön. Majest. zu Dennemarck / als auch dem Hertzogen von Braunschweig außgefertigt würden: biß sie sich endlichen eines einhelligen Schlusses dißfals allerseits verglichen. Sie wüßten sonsten jhre Principalen deß friedliebendẽ auffrechtẽ Gemüts / daß sie sich gern in eigener Person nacher Braunschweig erhoben / wann sie Nachricht gehabt / daß J. Churfürstl. D. sich auch in der Nähe versügẽ / oder es dem gemeinen Wesen zum besten hette gereichen können. Wiewol es den betrübten Zustandt nunmehr ergriffen / daß vornehme Provintzẽ deß Crayses mit vnterschiedlichen Armeen angefüllt vnd beschweret / daß theils Stände in jhren eignen Landen nit sicher / noch weniger aber ohn eusserste Gefahr sich nach Braunschweig hetten begebẽ können: so were den andern auch bey so beschaffenen dingẽ nicht wol zu rahten / sich von jhren Landen vnd Vnderthanen weit hinweg zubegeben. Sie / die Gesandte weren dannoch vnterdessen mit gnugsamer Vollmacht vñ Instruction gefaßt / woltẽ sich auch nach deren Außweissung bey der Haupthandlung also erzetgẽ / daß der Mangel an jhnen nit bestehẽ solte.

Weil aber doch die Sach vberauß wichtig / vnd deß Crayses vnd aller desselben Eingesessenen zeitliche vnd ewige Wolfahrt betreffe / man auch nicht eigentlich vergewissert seyn köndte / was so wol an seiten der Intervonenten / als der Generaln jedesmal fürlauffen möchte / were daher vnmöglich / die Gesandten auff all dergleichen Puncten vnd Incidentien mit solchen Particularitäten zu instruiren / daß sie nit jeweilen jhrẽ Recurß zu jhrẽ Principaln nehmen / vnd sich Bescheids erholẽ müstẽ / etc.

Articul wegen eines Stillstandes. Es hatte auch vnter andern der Churfürst von Sachsen wegen eins vierzehentägigen Stillstandes / damit die Tracttaten desto bequemer fortgesetzt werden möchten / ein Vorschlag gethan: Darauff die Nider Sächsischen sich also erkläret:

Anwesende Crayß Gesandten wolten vngerne das Hauptwerck mit vnnötigen Einwendungen auffhalten / dann die Last vnd Schwall deß Kriegs liege jhren Herrschafften auff dem Halß / darumb jhnen nichts gewünschters / als daß zu den Haupt-Tractaten also fortgeschritten werden möcht. Sie erinnerten sich aber / was offtmals Zeit wehrender Inducien vor Querelen vnd Zwispalt verursacht / zu deren Abhelffung für das bequemste Mittel erachtet / auff die Pacta zu sehen / so bey Schliessung vnd Vergleichung deß Stillstands abgeredt würden. Derowegen jhre Herrschafften nicht zu verdencken weren / daß sie sich erkläreten / wie sie den Termin der Einstellung aller Hostitätẽ verstanden haben wolten.

Vnd anfänglich hielten sie es vnworgreifflich darfür / daß die vierzehẽ Tag nach Kriegsgebrauch / auch vmb vernünfftiger Vrsachen willen / von der Zeit billich anzufangen / da in den Quartiern hin vnd wider der Stillstand außgeblasen vnd proclamirt / vnd also die Induciae allen Officirern vnd Soldaten zu wissen gemacht / dero Behuff gerührter Stillstandt auff den ersten Decemb. inclusivè seinen Anfang gewinnen köndte.

2. Weil jnner gesetzten Zeit ein Stillstand der Waffen gewürck et seyn solte / so verstehe es der Crayß anderst nicht / als daß entzwischẽ alle Hostilitäten cassirn / vnd in keinerley Weg verübt werdẽ solten / vnter was Schein solchs geschehen möchte.

Worauß dann 3. erfolge / daß Zeit außgeblasenen vnd wehrenden Stillstands die Partheyen in jhren Quartiern einander nicht vberfallen / in keinen Weg beleydigen oder beschädigen / viel weniger auffschlagen / sondern sich schied: vnd friedlich gegen einander erzeigẽ / aller Feindseligkeiten eus-

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          <p>Welcher gestalt die Zusammenkunfft der Deputirten <note place="left">Andere Zusammenkunfft vnd Handlung zu Braunschweig.</note> deß Nider Sächs.                      Crayses / vnd der Tyllischen Abgeordneten zu Braunschweig abgeloffen / ist zuvor                      gemeldet worde&#x0303;. Hierauff nun ward gegen dem Außgang deß 1625. Jahrs ein anderer                      Convent daselbst angestellt / vmb darbey ferrnere Handlung vorzunehmen / vnd                      zuversuchen / ob die Sach verglichen / vnd also der ferrnere Effect deß                      verderblichen Kriegs angewendet werde&#x0303; möchte. Worbey dann auch die Churfürsten                      von Sachsen vnd Brandenburg nicht allein von deß Nider. S. Crayses Fürsten vnd                      Gtänden / sondern auch von Jhr. Majest. Keyser Ferdinanden / daß sie sich bey                      dieser Tractation als Mittler vnd Interponenten wolten gebrauchen lassen /                      ersucht worden. Es hat sich aber solche Handlung gleich Anfangs nit zum besten                      angelassen / sondern sich hie vnd da gesteckt / dahero auch viel verständige                      sehr an einem guten Effect gezweifelt. Dann Tylli vnd Friedländer fuhren mit der                      Occupirung der Ertz: vnd Stiffter Magdeburg vnd Halberstatt / wie auch der                      Einquartirung im Braunschweigische&#x0303; Land / in deme der Termin zur Tractation                      allbereit herbey kommen / eyferig fort / giengen aber hingegen mit Abordnung                      jhrer Gesandten / vnd Erklärung wegen <note place="left">Braunschweigische Tractaten habe&#x0303; einen langsamen Anfang.</note> deß sichern                      Geleyts gar langsam vmb: so hatte es auch auff der andern seiten / weil die                      Fürsten nicht in eigener Person zur Stell kamen / auch jhre Deputirte etwas                      langsam / wie es schiene / theils nicht mit genugsamer Vollmacht zusam&#x0303;en kamen / vnd wegen Außfertigung der Paßbrieffe sich nicht so                      bald mit einander vergleichen kondten / das Ansehen / als wann es etwas säumig                      hergehen wolte: daher auch der Churfürst von Sachsen mit einem Schreiben /                      datirt den 11. Novembr. jhnen solches verwiese / vn&#x0303; sich darüber                      beschwerete. Worauff jhme die anwesende Gesandten vnd Nähte der Nider                      Gächsischen Fürsten vnd Stäude / den 17. Novembr. also antworteten: Daß sie noch                      nicht zur Hauptsach gegriffen / sondern noch in den Praeparatorien hiengen /                      daran were Graff Tylli Vrsach / weil selbiger sich noch nicht erklärt auff jhre                      Resolution / <note place="left">Deß Nider Sächsische&#x0303; Crayses Gesandte                          entschuldigen sich deßwegen.</note> so sie seinen Abgeordnete&#x0303; jüngsthin                      ertheilet / noch wie er jetzo deß sichern Geleyts halben gesinnet were: wie                      ingleichem die Occupirung der Ertz: vnd Stiffter Magdeburg vnnd Halberstatt /                      auch daß der Hertzog von Friedland seine Gesandten noch nicht geschickt. So                      hette sich auch in Außfertigung solches sichern Geleyts hierinn stossen wöllen /                      ob solcher allein im Namen deß Crayses von den anwesenden Gesandten zu ertheilen                      / oder nicht vielmehr vmb vieler wichtigen Vrsache&#x0303; / vmb der Deputirten mehrere                      Assecuration wille&#x0303; nötig / daß derselbe so wol von der Kön. Majest. zu                      Dennemarck / als auch dem Hertzogen von Braunschweig außgefertigt würden: biß                      sie sich endlichen eines einhelligen Schlusses dißfals allerseits verglichen.                      Sie wüßten sonsten jhre Principalen deß friedliebende&#x0303; auffrechte&#x0303; Gemüts / daß                      sie sich gern in eigener Person nacher Braunschweig erhoben / wann sie Nachricht                      gehabt / daß J. Churfürstl. D. sich auch in der Nähe versüge&#x0303; / oder es dem                      gemeinen Wesen zum besten hette gereichen können. Wiewol es den betrübten                      Zustandt nunmehr ergriffen / daß vornehme Provintze&#x0303; deß Crayses mit                      vnterschiedlichen Armeen angefüllt vnd beschweret / daß theils Stände in jhren                      eignen Landen nit sicher / noch weniger aber ohn eusserste Gefahr sich nach                      Braunschweig hetten begebe&#x0303; können: so were den andern auch bey so beschaffenen                      dinge&#x0303; nicht wol zu rahten / sich von jhren Landen vnd Vnderthanen weit hinweg                      zubegeben. 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          <p>Weil aber doch die Sach vberauß wichtig / vnd deß Crayses vnd aller desselben                      Eingesessenen zeitliche vnd ewige Wolfahrt betreffe / man auch nicht eigentlich                      vergewissert seyn köndte / was so wol an seiten der Intervonenten / als der                      Generaln jedesmal fürlauffen möchte / were daher vnmöglich / die Gesandten auff                      all dergleichen Puncten vnd Incidentien mit solchen Particularitäten zu                      instruiren / daß sie nit jeweilen jhre&#x0303; Recurß zu jhre&#x0303; Principaln nehmen / vnd                      sich Bescheids erhole&#x0303; müste&#x0303; / etc.</p>
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          <p>Anwesende Crayß Gesandten wolten vngerne das Hauptwerck mit vnnötigen                      Einwendungen auffhalten / dann die Last vnd Schwall deß Kriegs liege jhren                      Herrschafften auff dem Halß / darumb jhnen nichts gewünschters / als daß zu den                      Haupt-Tractaten also fortgeschritten werden möcht. Sie erinnerten sich aber /                      was offtmals Zeit wehrender Inducien vor Querelen vnd Zwispalt verursacht / zu                      deren Abhelffung für das bequemste Mittel erachtet / auff die Pacta zu sehen /                      so bey Schliessung vnd Vergleichung deß Stillstands abgeredt würden. Derowegen                      jhre Herrschafften nicht zu verdencken weren / daß sie sich erkläreten / wie sie                      den Termin der Einstellung aller Hostitäte&#x0303; verstanden haben wolten.</p>
          <p>Vnd anfänglich hielten sie es vnworgreifflich darfür / daß die vierzehe&#x0303; Tag nach                      Kriegsgebrauch / auch vmb vernünfftiger Vrsachen willen / von der Zeit billich                      anzufangen / da in den Quartiern hin vnd wider der Stillstand außgeblasen vnd                      proclamirt / vnd also die Induciae allen Officirern vnd Soldaten zu wissen                      gemacht / dero Behuff gerührter Stillstandt auff den ersten Decemb. inclusivè                      seinen Anfang gewinnen köndte.</p>
          <p>2. Weil jnner gesetzten Zeit ein Stillstand der Waffen gewürck et seyn solte / so                      verstehe es der Crayß anderst nicht / als daß entzwische&#x0303; alle Hostilitäten                      cassirn / vnd in keinerley Weg verübt werde&#x0303; solten / vnter was Schein solchs                      geschehen möchte.</p>
          <p>Worauß dann 3. erfolge / daß Zeit außgeblasenen vnd wehrenden Stillstands die                      Partheyen in jhren Quartiern einander nicht vberfallen / in keinen Weg                      beleydigen oder beschädigen / viel weniger auffschlagen / sondern sich schied:                      vnd friedlich gegen einander erzeige&#x0303; / aller Feindseligkeiten eus-
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[1002/1129] Welcher gestalt die Zusammenkunfft der Deputirten deß Nider Sächs. Crayses / vnd der Tyllischen Abgeordneten zu Braunschweig abgeloffen / ist zuvor gemeldet wordẽ. Hierauff nun ward gegen dem Außgang deß 1625. Jahrs ein anderer Convent daselbst angestellt / vmb darbey ferrnere Handlung vorzunehmen / vnd zuversuchen / ob die Sach verglichen / vnd also der ferrnere Effect deß verderblichen Kriegs angewendet werdẽ möchte. Worbey dann auch die Churfürsten von Sachsen vnd Brandenburg nicht allein von deß Nider. S. Crayses Fürsten vnd Gtänden / sondern auch von Jhr. Majest. Keyser Ferdinanden / daß sie sich bey dieser Tractation als Mittler vnd Interponenten wolten gebrauchen lassen / ersucht worden. Es hat sich aber solche Handlung gleich Anfangs nit zum besten angelassen / sondern sich hie vnd da gesteckt / dahero auch viel verständige sehr an einem guten Effect gezweifelt. Dann Tylli vnd Friedländer fuhren mit der Occupirung der Ertz: vnd Stiffter Magdeburg vnd Halberstatt / wie auch der Einquartirung im Braunschweigischẽ Land / in deme der Termin zur Tractation allbereit herbey kommen / eyferig fort / giengen aber hingegen mit Abordnung jhrer Gesandten / vnd Erklärung wegen deß sichern Geleyts gar langsam vmb: so hatte es auch auff der andern seiten / weil die Fürsten nicht in eigener Person zur Stell kamen / auch jhre Deputirte etwas langsam / wie es schiene / theils nicht mit genugsamer Vollmacht zusam̃en kamen / vnd wegen Außfertigung der Paßbrieffe sich nicht so bald mit einander vergleichen kondten / das Ansehen / als wann es etwas säumig hergehen wolte: daher auch der Churfürst von Sachsen mit einem Schreiben / datirt den 11. Novembr. jhnen solches verwiese / vñ sich darüber beschwerete. Worauff jhme die anwesende Gesandten vnd Nähte der Nider Gächsischen Fürsten vnd Stäude / den 17. Novembr. also antworteten: Daß sie noch nicht zur Hauptsach gegriffen / sondern noch in den Praeparatorien hiengen / daran were Graff Tylli Vrsach / weil selbiger sich noch nicht erklärt auff jhre Resolution / so sie seinen Abgeordnetẽ jüngsthin ertheilet / noch wie er jetzo deß sichern Geleyts halben gesinnet were: wie ingleichem die Occupirung der Ertz: vnd Stiffter Magdeburg vnnd Halberstatt / auch daß der Hertzog von Friedland seine Gesandten noch nicht geschickt. So hette sich auch in Außfertigung solches sichern Geleyts hierinn stossen wöllen / ob solcher allein im Namen deß Crayses von den anwesenden Gesandten zu ertheilen / oder nicht vielmehr vmb vieler wichtigen Vrsachẽ / vmb der Deputirten mehrere Assecuration willẽ nötig / daß derselbe so wol von der Kön. Majest. zu Dennemarck / als auch dem Hertzogen von Braunschweig außgefertigt würden: biß sie sich endlichen eines einhelligen Schlusses dißfals allerseits verglichen. Sie wüßten sonsten jhre Principalen deß friedliebendẽ auffrechtẽ Gemüts / daß sie sich gern in eigener Person nacher Braunschweig erhoben / wann sie Nachricht gehabt / daß J. Churfürstl. D. sich auch in der Nähe versügẽ / oder es dem gemeinen Wesen zum besten hette gereichen können. Wiewol es den betrübten Zustandt nunmehr ergriffen / daß vornehme Provintzẽ deß Crayses mit vnterschiedlichen Armeen angefüllt vnd beschweret / daß theils Stände in jhren eignen Landen nit sicher / noch weniger aber ohn eusserste Gefahr sich nach Braunschweig hetten begebẽ können: so were den andern auch bey so beschaffenen dingẽ nicht wol zu rahten / sich von jhren Landen vnd Vnderthanen weit hinweg zubegeben. Sie / die Gesandte weren dannoch vnterdessen mit gnugsamer Vollmacht vñ Instruction gefaßt / woltẽ sich auch nach deren Außweissung bey der Haupthandlung also erzetgẽ / daß der Mangel an jhnen nit bestehẽ solte. Andere Zusammenkunfft vnd Handlung zu Braunschweig. Braunschweigische Tractaten habẽ einen langsamen Anfang. Deß Nider Sächsischẽ Crayses Gesandte entschuldigen sich deßwegen. Weil aber doch die Sach vberauß wichtig / vnd deß Crayses vnd aller desselben Eingesessenen zeitliche vnd ewige Wolfahrt betreffe / man auch nicht eigentlich vergewissert seyn köndte / was so wol an seiten der Intervonenten / als der Generaln jedesmal fürlauffen möchte / were daher vnmöglich / die Gesandten auff all dergleichen Puncten vnd Incidentien mit solchen Particularitäten zu instruiren / daß sie nit jeweilen jhrẽ Recurß zu jhrẽ Principaln nehmen / vnd sich Bescheids erholẽ müstẽ / etc. Es hatte auch vnter andern der Churfürst von Sachsen wegen eins vierzehentägigen Stillstandes / damit die Tracttaten desto bequemer fortgesetzt werden möchten / ein Vorschlag gethan: Darauff die Nider Sächsischen sich also erkläret: Articul wegen eines Stillstandes. Anwesende Crayß Gesandten wolten vngerne das Hauptwerck mit vnnötigen Einwendungen auffhalten / dann die Last vnd Schwall deß Kriegs liege jhren Herrschafften auff dem Halß / darumb jhnen nichts gewünschters / als daß zu den Haupt-Tractaten also fortgeschritten werden möcht. Sie erinnerten sich aber / was offtmals Zeit wehrender Inducien vor Querelen vnd Zwispalt verursacht / zu deren Abhelffung für das bequemste Mittel erachtet / auff die Pacta zu sehen / so bey Schliessung vnd Vergleichung deß Stillstands abgeredt würden. Derowegen jhre Herrschafften nicht zu verdencken weren / daß sie sich erkläreten / wie sie den Termin der Einstellung aller Hostitätẽ verstanden haben wolten. Vnd anfänglich hielten sie es vnworgreifflich darfür / daß die vierzehẽ Tag nach Kriegsgebrauch / auch vmb vernünfftiger Vrsachen willen / von der Zeit billich anzufangen / da in den Quartiern hin vnd wider der Stillstand außgeblasen vnd proclamirt / vnd also die Induciae allen Officirern vnd Soldaten zu wissen gemacht / dero Behuff gerührter Stillstandt auff den ersten Decemb. inclusivè seinen Anfang gewinnen köndte. 2. Weil jnner gesetzten Zeit ein Stillstand der Waffen gewürck et seyn solte / so verstehe es der Crayß anderst nicht / als daß entzwischẽ alle Hostilitäten cassirn / vnd in keinerley Weg verübt werdẽ solten / vnter was Schein solchs geschehen möchte. Worauß dann 3. erfolge / daß Zeit außgeblasenen vnd wehrenden Stillstands die Partheyen in jhren Quartiern einander nicht vberfallen / in keinen Weg beleydigen oder beschädigen / viel weniger auffschlagen / sondern sich schied: vnd friedlich gegen einander erzeigẽ / aller Feindseligkeiten eus-

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1002. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1129>, abgerufen am 23.11.2024.