Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.Carln von Schönburg an jhn ab / mit einem Schreiben folgenden Inhalts: Von der Zeit an als Teutschland hette angefangen vnruhig zu werden / hette er allen Fleiß angewendet / daß dasselbe wider in einen rühigen Stand gebracht / vnd im Römischen Reich ein beständiger Frieden herfür blühen / auch dem Pfaltzgraffen / so viel jmmer geschehen könte / ein genügen widerfahren möchte / in welcher Meynung er zwar annoch bleiben thäte; damit aber solches zu einem gewünschten Außgang gebracht werden möchte / hette er obgedachten Freyherrn von Schönburg abfertigen wollen / alles zuentdecken was dieser Zeit den Sachen dienlich zu seyn sich ansehen lassen möchte. Stünde derhalben in Hoffnung / daß man J. Königl. M. solches recht vernehmen / vnd seine Meynung spüren / Jh. M. solche jhro gefallen lassen / vnnd derselben einen glücklichen Fortgang zugönnen vnd zugeben sich würden angelegen seyn / auch keines wegs durch Pfältzische Adhaerenten sich würde bewegen lassen einen Riß zumachen / vnd durch die Waffen lieber als andere Mittel die Sach außzuführen. Königs in Dennemarck Antwort auff deß Königs in Spanien Schreiben. Auff solches hat König Christian den Abgesandten den 24. Augusti also beantwortet; daß seine Consilia allweg zu Fried vnd Einigkeit gerichtet gewesen / köndte jhm Key. May. auch selbsten Zeugnuß geben können / daß Jhre Mayest. nicht allein durch Schickungen dieselben ersucht / bey erhaltener Victorj sich zu moderirn / die Sach nicht auff die Spitz zu setzen / sondern vielmehr dem Churfürst Pfaltzgraffen auff vorgehende Renunciation vnd Submission / darzu J. Kön. May. dann S. Churf. Gn. vermögen wollen / zur Außsöhnung kommen zulassen / vnd ob wol dieses Suchen vor das mal kein statt finden können / hetten doch J. May. deßwegen jhre friedfertige Intentiones nicht geändert / sondern allweg in Hoffnung gestanden / Jh. Key. M. würde dermal eins den betrübten Zustandt Teutschlands jhr zu Hertzen gehen lassen: Inmittelst hetten Jh. May. zwar mit den Fürsten vnd Ständen dieses Nidersächsischen Crayß / bey so häuffigen vorgehenden Werbungen / sich in etwas Verfassung gesetzt / doch niemands Offension / sondern allein zur Beschützung dieses Crayses / damit derselbe von so vielfältigen Durchzüge vnnd Einquartirung möchten befreyet werden. Ob sie nun wol in diesen Terminis allwege verblieben / hette doch der Bayerische General Tilly dannenhero einen Praetext genommen / in diesen Crayß mit seiner gantzen Macht gerücket / darinne dann die Soldaten insonderheit gegen deß Hertzogen Braunschweigs Vnderthanen mit Rauben / Sengen vnd Brennen / fast vnerhörter weise gehauset / vnd J. M. Armada ohn einige gegebene Vrsach biß anhero feindselig verfolgt / auch sich verlauten lassen / darvon nicht abzustehen / ehe Jh. May. disarmirt. Weil nun auß diesem am Tag / daß man zu Jhrer Mayest. sich nöthigete / vnd derselben einen Schimpff an jhre Königliche Reputation zuzufügen entschlossen / so könne niemandt Jh. Majest. verdencken / daß sie zu manutenirung jhres Königl. Nahmens vnd Titels / Beschützung deß Crayses vnnd jhrer eygnen Landen / einer rechtmässigen Defension / sich gebrauchen / vnnd auff solchen Fall die Mittel / so sie biß Dato nicht gebrauchen wollen / an die Hand nehmen. Sie wolten aber hiemit vor GOtt vnd der Welt bezeugt haben / daß sie hierzu genöthiget worden / da sonsten sie zum Fried vnd Einigkeit geneigt / wolten auch an allem Vnheyl so hierauff erfolgen könte / entschuldiget seyn / vnd denen zu verantworten anheimb schieben / so sie zu solcher Defension gezwungen. Königs in Dennemarck Antwort an Graffen von Tilly. Vnder oben gemeltem Dato hat auch der König auff das Schreiben / so der Graff von Tilly / vor seinem Fall zu Hameln an jhn abgehen lassen / geantwortet / dieses Innhalts: Es were neben dem gantzen Nidersächsischen Crayß anderst nicht gesinnet mit Key. Majest. Freund-Ohmliche vnd respective vnderthänigste Bezeigung vnd guten Willen zu vnderhalten / vnd wie er zu dem werthen Frieden wol geneigt / auch den gantzen Nidersächsischen Crayß darzu inclinirt wisse / so möchte er wünschen / daß die Läuffte es also mit sich brächten / daß er ohne Krieg deß Friedens geniessen / vnnd in der Christlichen Religion / wie seine Vorfahren sein Leben beschliessen möchte. Weil aber er vnd der Nidersächsische Crayß nun ein geraume Zeit hero allerhand Kriegs Armaden auff der Nachbarschafft nit allein verspüret / sondern auch deren vnleydliche Pressuren empfunden / hetten sie nit anderst gekönnet / dann vermög der Reichs-vnd Crayß Ordnungen sich zusammen zuthun / vnd auff ein Defensionwerck zuschliessen / gestalt solches Jh. Key. M. gebührlich eröffnet worden / darbey er es bewenden liesse. Sonst were auß seinem / Tilly / Schreiben abzunehmen / daß er von etlichen Sachen gar vbel berichtet. Landtag zu Braunschweig vnd deß Tilly anbringen darbey. Vnder solcher bißhero erzehlter Schrifftwechslung wurde zu Braunschweig auff den 12. Aug. ein Tag angestellet / dahin General Tilly seine Gesandte / als Graffen Jobst Maximilian von Gronßfeld vnd Johann Christoph Ruppen wegen der Disarmirung mit jhnen Handlung vorzunehmen gleichfals absertigte / welche in jhrer Instruction nachfolgendes hatten: Ob wol dieses Creysses vor Augen gesatzter Vbelstand / wo der vrsprünglich herrühret / genugsamb bekandt / so hetten doch seine abgeordnete den gesambten Ständen deß Creysses vorzubringen / wie das im Grund zu spüren / daß der beharrliche Vngehorsamb gegen die Röm. Key. M. vnd viel gefährliche widrige Anschläge / auch frembde Correspondenten / alle solche Vbel causiren / in dem die verbitterte J. K. M. vnd deß H. R. Reichs feindselige Gemüther bißhero in sich nicht gehen / noch von jhren schädlichen verderblichen Consiliis, deren sub quovis praetextu so starcken continuirten Armirung halben / ablassen wollen / sondern in das Fewer vielmehr Oel zugeschüttet / als dasselbe außzuleschen begehrt / dadurch dann solche widersetzliche Gemüther bey Carln von Schönburg an jhn ab / mit einem Schreiben folgenden Inhalts: Von der Zeit an als Teutschland hette angefangen vnruhig zu werden / hette er allen Fleiß angewendet / daß dasselbe wider in einen rühigen Stand gebracht / vnd im Römischen Reich ein beständiger Frieden herfür blühen / auch dem Pfaltzgraffen / so viel jmmer geschehen könte / ein genügen widerfahren möchte / in welcher Meynung er zwar annoch bleiben thäte; damit aber solches zu einem gewünschten Außgang gebracht werden möchte / hette er obgedachten Freyherrn von Schönburg abfertigen wollen / alles zuentdecken was dieser Zeit den Sachen dienlich zu seyn sich ansehen lassen möchte. Stünde derhalben in Hoffnung / daß man J. Königl. M. solches recht vernehmen / vnd seine Meynung spüren / Jh. M. solche jhro gefallen lassen / vnnd derselben einen glücklichen Fortgang zugönnen vnd zugeben sich würden angelegen seyn / auch keines wegs durch Pfältzische Adhaerenten sich würde bewegen lassen einen Riß zumachen / vnd durch die Waffen lieber als andere Mittel die Sach außzuführen. Königs in Dennemarck Antwort auff deß Königs in Spanien Schreiben. Auff solches hat König Christian den Abgesandten den 24. Augusti also beantwortet; daß seine Consilia allweg zu Fried vnd Einigkeit gerichtet gewesen / köndte jhm Key. May. auch selbsten Zeugnuß geben können / daß Jhre Mayest. nicht allein durch Schickungen dieselben ersucht / bey erhaltener Victorj sich zu moderirn / die Sach nicht auff die Spitz zu setzen / sondern vielmehr dem Churfürst Pfaltzgraffen auff vorgehende Renunciation vnd Submission / darzu J. Kön. May. dann S. Churf. Gn. vermögen wollen / zur Außsöhnung kommen zulassen / vnd ob wol dieses Suchen vor das mal kein statt finden können / hetten doch J. May. deßwegen jhre friedfertige Intentiones nicht geändert / sondern allweg in Hoffnung gestanden / Jh. Key. M. würde dermal eins den betrübten Zustandt Teutschlands jhr zu Hertzen gehen lassen: Inmittelst hetten Jh. May. zwar mit den Fürsten vnd Ständen dieses Nidersächsischen Crayß / bey so häuffigen vorgehenden Werbungen / sich in etwas Verfassung gesetzt / doch niemands Offension / sondern allein zur Beschützung dieses Crayses / damit derselbe von so vielfältigen Durchzüge vnnd Einquartirung möchten befreyet werden. Ob sie nun wol in diesen Terminis allwege verblieben / hette doch der Bayerische General Tilly dannenhero einen Praetext genommen / in diesen Crayß mit seiner gantzen Macht gerücket / darinne dann die Soldaten insonderheit gegẽ deß Hertzogẽ Braunschweigs Vnderthanen mit Rauben / Sengen vnd Brennen / fast vnerhörter weise gehauset / vñ J. M. Armada ohn einige gegebene Vrsach biß anhero feindselig verfolgt / auch sich verlauten lassen / darvon nicht abzustehen / ehe Jh. May. disarmirt. Weil nun auß diesem am Tag / daß man zu Jhrer Mayest. sich nöthigete / vnd derselben einen Schimpff an jhre Königliche Reputation zuzufügen entschlossen / so könne niemandt Jh. Majest. verdencken / daß sie zu manutenirung jhres Königl. Nahmens vnd Titels / Beschützung deß Crayses vnnd jhrer eygnen Landen / einer rechtmässigen Defension / sich gebrauchen / vnnd auff solchen Fall die Mittel / so sie biß Dato nicht gebrauchen wollen / an die Hand nehmen. Sie wolten aber hiemit vor GOtt vnd der Welt bezeugt haben / daß sie hierzu genöthiget worden / da sonsten sie zum Fried vnd Einigkeit geneigt / wolten auch an allem Vnheyl so hierauff erfolgen könte / entschuldiget seyn / vnd denen zu verantworten anheimb schieben / so sie zu solcher Defension gezwungen. Königs in Dennemarck Antwort an Graffen von Tilly. Vnder oben gemeltem Dato hat auch der König auff das Schreiben / so der Graff von Tilly / vor seinem Fall zu Hameln an jhn abgehen lassen / geantwortet / dieses Innhalts: Es were neben dem gantzen Nidersächsischen Crayß anderst nicht gesinnet mit Key. Majest. Freund-Ohmliche vnd respectivè vnderthänigste Bezeigung vnd guten Willen zu vnderhalten / vnd wie er zu dem werthen Frieden wol geneigt / auch den gantzen Nidersächsischen Crayß darzu inclinirt wisse / so möchte er wünschen / daß die Läuffte es also mit sich brächtẽ / daß er ohne Krieg deß Friedens geniessen / vnnd in der Christlichen Religion / wie seine Vorfahrẽ sein Leben beschliessen möchte. Weil aber er vnd der Nidersächsische Crayß nun ein geraume Zeit hero allerhand Kriegs Armaden auff der Nachbarschafft nit allein verspüret / sondern auch deren vnleydliche Pressuren empfundẽ / hetten sie nit anderst gekönnet / dann vermög der Reichs-vnd Crayß Ordnungen sich zusammen zuthun / vnd auff ein Defensionwerck zuschliessen / gestalt solches Jh. Key. M. gebührlich eröffnet wordẽ / darbey er es bewenden liesse. Sonst were auß seinem / Tilly / Schreiben abzunehmen / daß er von etlichen Sachen gar vbel berichtet. Landtag zu Braunschweig vnd deß Tilly anbringen darbey. Vnder solcher bißhero erzehlter Schrifftwechslung wurde zu Braunschweig auff den 12. Aug. ein Tag angestellet / dahin General Tilly seine Gesandte / als Graffẽ Jobst Maximilian võ Gronßfeld vnd Johann Christoph Ruppen wegen der Disarmirung mit jhnen Handlung vorzunehmen gleichfals absertigte / welche in jhrer Instruction nachfolgendes hatten: Ob wol dieses Creysses vor Augen gesatzter Vbelstand / wo der vrsprünglich herrühret / genugsamb bekandt / so hetten doch seine abgeordnete den gesambten Ständen deß Creysses vorzubringen / wie das im Grund zu spüren / daß der beharrliche Vngehorsamb gegen die Röm. Key. M. vnd viel gefährliche widrige Anschläge / auch frembde Correspondenten / alle solche Vbel causiren / in dem die verbitterte J. K. M. vnd deß H. R. Reichs feindselige Gemüther bißhero in sich nicht gehen / noch von jhren schädlichen verderblichen Consiliis, deren sub quovis praetextu so starcken continuirten Armirung halben / ablassen wollen / sondern in das Fewer vielmehr Oel zugeschüttet / als dasselbe außzuleschen begehrt / dadurch dann solche widersetzliche Gemüther bey <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f1083" n="966"/> Carln von Schönburg an jhn ab / mit einem Schreiben folgenden Inhalts:</p> <p>Von der Zeit an als Teutschland hette angefangen vnruhig zu werden / hette er allen Fleiß angewendet / daß dasselbe wider in einen rühigen Stand gebracht / vnd im Römischen Reich ein beständiger Frieden herfür blühen / auch dem Pfaltzgraffen / so viel jmmer geschehen könte / ein genügen widerfahren möchte / in welcher Meynung er zwar annoch bleiben thäte; damit aber solches zu einem gewünschten Außgang gebracht werden möchte / hette er obgedachten Freyherrn von Schönburg abfertigen wollen / alles zuentdecken was dieser Zeit den Sachen dienlich zu seyn sich ansehen lassen möchte. Stünde derhalben in Hoffnung / daß man J. Königl. M. solches recht vernehmen / vnd seine Meynung spüren / Jh. M. solche jhro gefallen lassen / vnnd derselben einen glücklichen Fortgang zugönnen vnd zugeben sich würden angelegen seyn / auch keines wegs durch Pfältzische Adhaerenten sich würde bewegen lassen einen Riß zumachen / vnd durch die Waffen lieber als andere Mittel die Sach außzuführen.</p> <p><note place="left">Königs in Dennemarck Antwort auff deß Königs in Spanien Schreiben.</note> Auff solches hat König Christian den Abgesandten den 24. Augusti also beantwortet; daß seine Consilia allweg zu Fried vnd Einigkeit gerichtet gewesen / köndte jhm Key. May. auch selbsten Zeugnuß geben können / daß Jhre Mayest. nicht allein durch Schickungen dieselben ersucht / bey erhaltener Victorj sich zu moderirn / die Sach nicht auff die Spitz zu setzen / sondern vielmehr dem Churfürst Pfaltzgraffen auff vorgehende Renunciation vnd Submission / darzu J. Kön. May. dann S. Churf. Gn. vermögen wollen / zur Außsöhnung kommen zulassen / vnd ob wol dieses Suchen vor das mal kein statt finden können / hetten doch J. May. deßwegen jhre friedfertige Intentiones nicht geändert / sondern allweg in Hoffnung gestanden / Jh. Key. M. würde dermal eins den betrübten Zustandt Teutschlands jhr zu Hertzen gehen lassen: Inmittelst hetten Jh. May. zwar mit den Fürsten vnd Ständen dieses Nidersächsischen Crayß / bey so häuffigen vorgehenden Werbungen / sich in etwas Verfassung gesetzt / doch niemands Offension / sondern allein zur Beschützung dieses Crayses / damit derselbe von so vielfältigen Durchzüge vnnd Einquartirung möchten befreyet werden. Ob sie nun wol in diesen Terminis allwege verblieben / hette doch der Bayerische General Tilly dannenhero einen Praetext genommen / in diesen Crayß mit seiner gantzen Macht gerücket / darinne dann die Soldaten insonderheit gegẽ deß Hertzogẽ Braunschweigs Vnderthanen mit Rauben / Sengen vnd Brennen / fast vnerhörter weise gehauset / vñ J. M. Armada ohn einige gegebene Vrsach biß anhero feindselig verfolgt / auch sich verlauten lassen / darvon nicht abzustehen / ehe Jh. May. disarmirt.</p> <p>Weil nun auß diesem am Tag / daß man zu Jhrer Mayest. sich nöthigete / vnd derselben einen Schimpff an jhre Königliche Reputation zuzufügen entschlossen / so könne niemandt Jh. Majest. verdencken / daß sie zu manutenirung jhres Königl. Nahmens vnd Titels / Beschützung deß Crayses vnnd jhrer eygnen Landen / einer rechtmässigen Defension / sich gebrauchen / vnnd auff solchen Fall die Mittel / so sie biß Dato nicht gebrauchen wollen / an die Hand nehmen. Sie wolten aber hiemit vor GOtt vnd der Welt bezeugt haben / daß sie hierzu genöthiget worden / da sonsten sie zum Fried vnd Einigkeit geneigt / wolten auch an allem Vnheyl so hierauff erfolgen könte / entschuldiget seyn / vnd denen zu verantworten anheimb schieben / so sie zu solcher Defension gezwungen.</p> <p><note place="right">Königs in Dennemarck Antwort an Graffen von Tilly.</note> Vnder oben gemeltem Dato hat auch der König auff das Schreiben / so der Graff von Tilly / vor seinem Fall zu Hameln an jhn abgehen lassen / geantwortet / dieses Innhalts:</p> <p>Es were neben dem gantzen Nidersächsischen Crayß anderst nicht gesinnet mit Key. Majest. Freund-Ohmliche vnd respectivè vnderthänigste Bezeigung vnd guten Willen zu vnderhalten / vnd wie er zu dem werthen Frieden wol geneigt / auch den gantzen Nidersächsischen Crayß darzu inclinirt wisse / so möchte er wünschen / daß die Läuffte es also mit sich brächtẽ / daß er ohne Krieg deß Friedens geniessen / vnnd in der Christlichen Religion / wie seine Vorfahrẽ sein Leben beschliessen möchte. Weil aber er vnd der Nidersächsische Crayß nun ein geraume Zeit hero allerhand Kriegs Armaden auff der Nachbarschafft nit allein verspüret / sondern auch deren vnleydliche Pressuren empfundẽ / hetten sie nit anderst gekönnet / dann vermög der Reichs-vnd Crayß Ordnungen sich zusammen zuthun / vnd auff ein Defensionwerck zuschliessen / gestalt solches Jh. Key. M. gebührlich eröffnet wordẽ / darbey er es bewenden liesse. Sonst were auß seinem / Tilly / Schreiben abzunehmen / daß er von etlichen Sachen gar vbel berichtet.</p> <p><note place="right">Landtag zu Braunschweig vnd deß Tilly anbringen darbey.</note> Vnder solcher bißhero erzehlter Schrifftwechslung wurde zu Braunschweig auff den 12. Aug. ein Tag angestellet / dahin General Tilly seine Gesandte / als Graffẽ Jobst Maximilian võ Gronßfeld vnd Johann Christoph Ruppen wegen der Disarmirung mit jhnen Handlung vorzunehmen gleichfals absertigte / welche in jhrer Instruction nachfolgendes hatten:</p> <p>Ob wol dieses Creysses vor Augen gesatzter Vbelstand / wo der vrsprünglich herrühret / genugsamb bekandt / so hetten doch seine abgeordnete den gesambten Ständen deß Creysses vorzubringen / wie das im Grund zu spüren / daß der beharrliche Vngehorsamb gegen die Röm. Key. M. vnd viel gefährliche widrige Anschläge / auch frembde Correspondenten / alle solche Vbel causiren / in dem die verbitterte J. K. M. vnd deß H. R. Reichs feindselige Gemüther bißhero in sich nicht gehen / noch von jhren schädlichen verderblichen Consiliis, deren sub quovis praetextu so starcken continuirten Armirung halben / ablassen wollen / sondern in das Fewer vielmehr Oel zugeschüttet / als dasselbe außzuleschen begehrt / dadurch dann solche widersetzliche Gemüther bey </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [966/1083]
Carln von Schönburg an jhn ab / mit einem Schreiben folgenden Inhalts:
Von der Zeit an als Teutschland hette angefangen vnruhig zu werden / hette er allen Fleiß angewendet / daß dasselbe wider in einen rühigen Stand gebracht / vnd im Römischen Reich ein beständiger Frieden herfür blühen / auch dem Pfaltzgraffen / so viel jmmer geschehen könte / ein genügen widerfahren möchte / in welcher Meynung er zwar annoch bleiben thäte; damit aber solches zu einem gewünschten Außgang gebracht werden möchte / hette er obgedachten Freyherrn von Schönburg abfertigen wollen / alles zuentdecken was dieser Zeit den Sachen dienlich zu seyn sich ansehen lassen möchte. Stünde derhalben in Hoffnung / daß man J. Königl. M. solches recht vernehmen / vnd seine Meynung spüren / Jh. M. solche jhro gefallen lassen / vnnd derselben einen glücklichen Fortgang zugönnen vnd zugeben sich würden angelegen seyn / auch keines wegs durch Pfältzische Adhaerenten sich würde bewegen lassen einen Riß zumachen / vnd durch die Waffen lieber als andere Mittel die Sach außzuführen.
Auff solches hat König Christian den Abgesandten den 24. Augusti also beantwortet; daß seine Consilia allweg zu Fried vnd Einigkeit gerichtet gewesen / köndte jhm Key. May. auch selbsten Zeugnuß geben können / daß Jhre Mayest. nicht allein durch Schickungen dieselben ersucht / bey erhaltener Victorj sich zu moderirn / die Sach nicht auff die Spitz zu setzen / sondern vielmehr dem Churfürst Pfaltzgraffen auff vorgehende Renunciation vnd Submission / darzu J. Kön. May. dann S. Churf. Gn. vermögen wollen / zur Außsöhnung kommen zulassen / vnd ob wol dieses Suchen vor das mal kein statt finden können / hetten doch J. May. deßwegen jhre friedfertige Intentiones nicht geändert / sondern allweg in Hoffnung gestanden / Jh. Key. M. würde dermal eins den betrübten Zustandt Teutschlands jhr zu Hertzen gehen lassen: Inmittelst hetten Jh. May. zwar mit den Fürsten vnd Ständen dieses Nidersächsischen Crayß / bey so häuffigen vorgehenden Werbungen / sich in etwas Verfassung gesetzt / doch niemands Offension / sondern allein zur Beschützung dieses Crayses / damit derselbe von so vielfältigen Durchzüge vnnd Einquartirung möchten befreyet werden. Ob sie nun wol in diesen Terminis allwege verblieben / hette doch der Bayerische General Tilly dannenhero einen Praetext genommen / in diesen Crayß mit seiner gantzen Macht gerücket / darinne dann die Soldaten insonderheit gegẽ deß Hertzogẽ Braunschweigs Vnderthanen mit Rauben / Sengen vnd Brennen / fast vnerhörter weise gehauset / vñ J. M. Armada ohn einige gegebene Vrsach biß anhero feindselig verfolgt / auch sich verlauten lassen / darvon nicht abzustehen / ehe Jh. May. disarmirt.
Königs in Dennemarck Antwort auff deß Königs in Spanien Schreiben. Weil nun auß diesem am Tag / daß man zu Jhrer Mayest. sich nöthigete / vnd derselben einen Schimpff an jhre Königliche Reputation zuzufügen entschlossen / so könne niemandt Jh. Majest. verdencken / daß sie zu manutenirung jhres Königl. Nahmens vnd Titels / Beschützung deß Crayses vnnd jhrer eygnen Landen / einer rechtmässigen Defension / sich gebrauchen / vnnd auff solchen Fall die Mittel / so sie biß Dato nicht gebrauchen wollen / an die Hand nehmen. Sie wolten aber hiemit vor GOtt vnd der Welt bezeugt haben / daß sie hierzu genöthiget worden / da sonsten sie zum Fried vnd Einigkeit geneigt / wolten auch an allem Vnheyl so hierauff erfolgen könte / entschuldiget seyn / vnd denen zu verantworten anheimb schieben / so sie zu solcher Defension gezwungen.
Vnder oben gemeltem Dato hat auch der König auff das Schreiben / so der Graff von Tilly / vor seinem Fall zu Hameln an jhn abgehen lassen / geantwortet / dieses Innhalts:
Königs in Dennemarck Antwort an Graffen von Tilly. Es were neben dem gantzen Nidersächsischen Crayß anderst nicht gesinnet mit Key. Majest. Freund-Ohmliche vnd respectivè vnderthänigste Bezeigung vnd guten Willen zu vnderhalten / vnd wie er zu dem werthen Frieden wol geneigt / auch den gantzen Nidersächsischen Crayß darzu inclinirt wisse / so möchte er wünschen / daß die Läuffte es also mit sich brächtẽ / daß er ohne Krieg deß Friedens geniessen / vnnd in der Christlichen Religion / wie seine Vorfahrẽ sein Leben beschliessen möchte. Weil aber er vnd der Nidersächsische Crayß nun ein geraume Zeit hero allerhand Kriegs Armaden auff der Nachbarschafft nit allein verspüret / sondern auch deren vnleydliche Pressuren empfundẽ / hetten sie nit anderst gekönnet / dann vermög der Reichs-vnd Crayß Ordnungen sich zusammen zuthun / vnd auff ein Defensionwerck zuschliessen / gestalt solches Jh. Key. M. gebührlich eröffnet wordẽ / darbey er es bewenden liesse. Sonst were auß seinem / Tilly / Schreiben abzunehmen / daß er von etlichen Sachen gar vbel berichtet.
Vnder solcher bißhero erzehlter Schrifftwechslung wurde zu Braunschweig auff den 12. Aug. ein Tag angestellet / dahin General Tilly seine Gesandte / als Graffẽ Jobst Maximilian võ Gronßfeld vnd Johann Christoph Ruppen wegen der Disarmirung mit jhnen Handlung vorzunehmen gleichfals absertigte / welche in jhrer Instruction nachfolgendes hatten:
Landtag zu Braunschweig vnd deß Tilly anbringen darbey. Ob wol dieses Creysses vor Augen gesatzter Vbelstand / wo der vrsprünglich herrühret / genugsamb bekandt / so hetten doch seine abgeordnete den gesambten Ständen deß Creysses vorzubringen / wie das im Grund zu spüren / daß der beharrliche Vngehorsamb gegen die Röm. Key. M. vnd viel gefährliche widrige Anschläge / auch frembde Correspondenten / alle solche Vbel causiren / in dem die verbitterte J. K. M. vnd deß H. R. Reichs feindselige Gemüther bißhero in sich nicht gehen / noch von jhren schädlichen verderblichen Consiliis, deren sub quovis praetextu so starcken continuirten Armirung halben / ablassen wollen / sondern in das Fewer vielmehr Oel zugeschüttet / als dasselbe außzuleschen begehrt / dadurch dann solche widersetzliche Gemüther bey
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