Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.auff sein lebenlang zu geniessen geschencket / auch Wird zum General vber König Friederichs Armada verordnet. ward er zu einem General vber ein Kriegsheer / so zu Behuff König Friederichs colligirt werden solte / verordnet / vnnd jhme deßwegen folgender Gewalts Brieff eingehändiget. Jacobus von Gottes Gnaden König zu groß Bretagne / Franckreich vnnd Irrland / etc. Beschützer deß Glaubens / vnserm lieben Vettern / dem Fürsten vnd Graffen von Manßfeld. Nach dem auff inständiges anhalten vnnd begehren vnser liebsten Kinder deß Pfaltzgräffischen Churfürsten vnd seiner lieben Ehegemahlinne / wir auch wegen der schmertzen / den wir empfunden / daß wir sie jhres Standtes vnd Erblichen Digniteten beraubet haben sehen müssen / wir entschlossen / zu wider erlangung jres stands vnd digniteten / jhnen auß vnserm Königreich / etliches Kriegsvolck zuzuschicken / vnd aber solches Volck / so wir jhnen geben / zu führen / ein gute wol qualificierte person / welche inn Kriegssachen ein Anschen / verstandt vnd erfahrung hat / hoch von nöthen; auch vnsere gedachte Kinder mit grosser begnügung Ewer / deß Herrn Graffen von Manßfeld dapfferkeit / verstandt / getrew / glück vnd kluge führung erfahren / wie wir dessen auch zeugen sein / vnd vnsern Kindern von euch darinnen ein angenehmen begnügen geschehen / als seyn wir wol zu frieden / daß solches vnser geworbenes Volck / vmb vor erzehlter vrsachen willen vnter ewerer Regierung seye / vnnd das vmb der vrsachen vnd vertrawens willen / so wir zu euch haben: Wollen also hiermit vnnd lassen zu / daß das gedachte Volck vnder ewerer Authorität vnnd gewalt seye. Wir haben auch für gut angesehen / euch vnser meinung vnd vorhaben zu eröffnen / damit das Volck zu recht geführet vnd gebrauchet möge werden. Erstlich erklären wir vns mit Nein: daß wir nicht gedencken oder wöllen / daß jhr anfallet die Länder / gebiete vnd Herrschafften vnserer Freunde vnd Bunds genossen / oder daß jhr den jenigen welchen mit vns in Verbündtnuß sein / den frieden brechet vnd vngelegenheit zufüget / vnd sonderlich erinnern vnd vermahnen wir euch / daß jhr im geringsten nicht vberfallet / andastet / angreiffet / oder sonsten einige Kriegliche feindschafft erzeigt den Landen / Ständen / Stätten vnd Herrschafften / welche Rechtswegen zugehören vnnd inn würcklicher rechtmässiger besitzung seyn vnsers lieben Bruders / deß Königs zu Hispanien / oder vnser lieben Schwester vnnd Baasen / der durchleuchtigsten Infantin Isabellen: In welchem fall wir alsdann vnd jetzunder verwerffen alles was durch gedachtes Kriegs Volck / vnserer meinung entgegen mochte vorgenommen vnd außgerichtet werden: wir widerruffen auch allerley Bezahlung vnd Commissionen welche jr für vnd vber das gedachte Volck welchen wir vnsere bewilligung mögen gegeben haben / auch möget gegeben haben. In solchem fall erkennen wir vnser bewilligung für nichtig / ohne alle krafft vnnd geltung. Hergegen heissen wir gut vnnd wüntschen euch allen glücklichen fortgang in allen dem / daß wir thun werdet zu widererlangung der Pfaltz / vnd deß lieben Friedens in Teutschland / auch den Keyser / den Hertzog zu Bayern / vnnd die jenige vnter den Bischoffen / vnd andere / welche bißhero in Tentschland den Frieden vnd vnser liebsten Kinder Standt zerstöret vnd zerrüttet haben / zu erkandtnüß vnd zu recht zu bringen. Dann dieses ist der rechte Innhalt vnd meinung vnserer erklärung / zu welcher wir euch begehren zu geben ein zeugnuß vnter vnserm Infigel: Jhr solt auch verheissen diesem allem nachzukommen / vnnd euch nach dem selbigen zu richten. Als nun Manßfelb nach genügen zu seinem Intent gelanget / hat er sich mit einer Convoy wider in Franckreich begeben. Damals haben sich bey selbigem König Engelländische / Holländische / Venedische vnd andere Gesandten befunden / vnd starck sollicitiert / dem Spanischen Progreß ferner nicht zuzusehen / mit vermelden die Spanier weren gantz vnersättlich / vnd nach anderer Herrschafften begierig / subjugirten einen Stand nach dem andern / trachteten nach der Monarchy / vnnd würden entlich ans Königreich Franckreich / dessen Päß dann zu Land fast alle gesperret / auch kommen. Hiedurch hat sich der König bewegen lassen / vnd (wiewol die Clerisey sich starck darwider gesetzt / mit vorwenden / daß solches dem Königreich schädlich were / auch jhrer May. Seeligkeit / wann sie den Ketzern hülff leisteten / betreffen würde) den Holländern vber voriges Volck noch 6000. Mann zu vnderhalten bewilliget. Der Stadisch Gesandte hat im Mamen seiner Principalen / dem König eine Bethlade / auff 200000. fl. werth / so der König auß China Graff Moritzen zuvor verehret hatte / etliche Harnisch / Musqueten / Pistolen vnd andere gewehr mit Ducaten Gold eingeschlagen / praesentirt / so Jhrer May. sehr angenehm gewesen. Demnach nun die Sachen so weit gebracht worden / daß der König in seinem gantzen Reich Volck zu Roß vnd Fuß werben lassen / hat Manßfeld Manßfelber begibt sich wieder auß Franckreich in die vereinigte Niderland. seine Reiß wieder nach den vereinigten Niederlanden gerichtet / vnd gegen anfang deß Novembris mit viel Obersten vnnd Officierern bey Printz Moritzen im Läger zu Rosenthalangelangt. Vor seinen verreisen auß Franckreich / hat er Ordinantz gemacht / sein Geschütz / so er zu Sedan / als er vnnd Hertzog Christian von Braunschweig / mit jhrer Armada auß der Pfaltz gewichen / gelassen / nach Calis zu führen. Er hat auch vier Schiff / damit er auß Franckreich in den vereinigten Niderlanden ankommen / mit einem Commissario nach Embden geschickt 12. Stück geschütz / vnd auff etlich 1000. Mann Rüstung / so jhm der Rath alda vor diesem genommen / abzuforden; deßwegen dann auch der König in Engelland an die General Staden ein Schreiben abgeschickt / dieses Inhalts: Schreiben deß Königs in Engelland an die General Staden den Grafen von Manß feld betreffend. Er hette für gut augesehen den Graffen von Manßfeld / wegen seiner trewen vnd beharlichen dienste gegen seinen Kindern / jhnen zu recom- auff sein lebenlang zu geniessen geschencket / auch Wird zum General vber König Friederichs Armada verordnet. ward er zu einem General vber ein Kriegsheer / so zu Behuff König Friederichs colligirt werden solte / verordnet / vnnd jhme deßwegen folgender Gewalts Brieff eingehändiget. Jacobus von Gottes Gnaden König zu groß Bretagne / Franckreich vnnd Irrland / etc. Beschützer deß Glaubens / vnserm lieben Vettern / dem Fürsten vnd Graffen von Manßfeld. Nach dem auff inständiges anhalten vnnd begehren vnser liebsten Kinder deß Pfaltzgräffischen Churfürsten vnd seiner lieben Ehegemahlinne / wir auch wegen der schmertzen / den wir empfunden / daß wir sie jhres Standtes vnd Erblichen Digniteten beraubet haben sehen müssen / wir entschlossen / zu wider erlangung jres stands vnd digniteten / jhnen auß vnserm Königreich / etliches Kriegsvolck zuzuschicken / vnd aber solches Volck / so wir jhnen geben / zu führen / ein gute wol qualificierte person / welche inn Kriegssachen ein Anschen / verstandt vnd erfahrung hat / hoch von nöthen; auch vnsere gedachte Kinder mit grosser begnügung Ewer / deß Herrn Graffen von Manßfeld dapfferkeit / verstandt / getrew / glück vnd kluge führung erfahren / wie wir dessen auch zeugen sein / vnd vnsern Kindern von euch darinnen ein angenehmen begnügen geschehen / als seyn wir wol zu frieden / daß solches vnser geworbenes Volck / vmb vor erzehlter vrsachen willen vnter ewerer Regierung seye / vnnd das vmb der vrsachen vnd vertrawens willen / so wir zu euch haben: Wollen also hiermit vnnd lassen zu / daß das gedachte Volck vnder ewerer Authorität vnnd gewalt seye. Wir haben auch für gut angesehen / euch vnser meinung vnd vorhaben zu eröffnen / damit das Volck zu recht geführet vnd gebrauchet möge werden. Erstlich erklären wir vns mit Nein: daß wir nicht gedencken oder wöllen / daß jhr anfallet die Länder / gebiete vnd Herrschafften vnserer Freunde vnd Bunds genossen / oder daß jhr den jenigen welchen mit vns in Verbündtnuß sein / den frieden brechet vnd vngelegenheit zufüget / vnd sonderlich erinnern vnd vermahnen wir euch / daß jhr im geringsten nicht vberfallet / andastet / angreiffet / oder sonsten einige Kriegliche feindschafft erzeigt den Landen / Ständen / Stätten vnd Herrschafften / welche Rechtswegen zugehören vnnd inn würcklicher rechtmässiger besitzung seyn vnsers lieben Bruders / deß Königs zu Hispanien / oder vnser lieben Schwester vnnd Baasen / der durchleuchtigsten Infantin Isabellen: In welchem fall wir alsdann vnd jetzunder verwerffen alles was durch gedachtes Kriegs Volck / vnserer meinung entgegen mochte vorgenommen vnd außgerichtet werden: wir widerruffen auch allerley Bezahlung vnd Commissionen welche jr für vnd vber das gedachte Volck welchen wir vnsere bewilligung mögen gegeben haben / auch möget gegeben haben. In solchem fall erkennen wir vnser bewilligung für nichtig / ohne alle krafft vnnd geltung. Hergegen heissen wir gut vnnd wüntschen euch allen glücklichen fortgang in allẽ dem / daß wir thun werdet zu widererlangung der Pfaltz / vnd deß lieben Friedens in Teutschland / auch den Keyser / den Hertzog zu Bayern / vnnd die jenige vnter den Bischoffen / vnd andere / welche bißhero in Tentschland den Frieden vnd vnser liebsten Kinder Standt zerstöret vnd zerrüttet haben / zu erkandtnüß vnd zu recht zu bringen. Dann dieses ist der rechte Innhalt vnd meinung vnserer erklärung / zu welcher wir euch begehren zu geben ein zeugnuß vnter vnserm Infigel: Jhr solt auch verheissen diesem allem nachzukommen / vnnd euch nach dem selbigen zu richten. Als nun Manßfelb nach genügen zu seinem Intent gelanget / hat er sich mit einer Convoy wider in Franckreich begeben. Damals haben sich bey selbigem König Engelländische / Holländische / Venedische vnd andere Gesandten befunden / vnd starck sollicitiert / dem Spanischen Progreß ferner nicht zuzusehen / mit vermelden die Spanier weren gantz vnersättlich / vnd nach anderer Herrschafften begierig / subjugirten einen Stand nach dem andern / trachtetẽ nach der Monarchy / vnnd würden entlich ans Königreich Franckreich / dessen Päß dann zu Land fast alle gesperret / auch kommen. Hiedurch hat sich der König bewegen lassen / vnd (wiewol die Clerisey sich starck darwider gesetzt / mit vorwenden / daß solches dem Königreich schädlich were / auch jhrer May. Seeligkeit / wann sie den Ketzern hülff leisteten / betreffen würde) den Holländern vber voriges Volck noch 6000. Mann zu vnderhalten bewilliget. Der Stadisch Gesandte hat im Mamen seiner Principalen / dem König eine Bethlade / auff 200000. fl. werth / so der König auß China Graff Moritzen zuvor verehret hatte / etliche Harnisch / Musqueten / Pistolen vnd andere gewehr mit Ducaten Gold eingeschlagen / praesentirt / so Jhrer May. sehr angenehm gewesen. Demnach nun die Sachen so weit gebracht worden / daß der König in seinem gantzen Reich Volck zu Roß vñ Fuß werben lassen / hat Manßfeld Manßfelber begibt sich wieder auß Franckreich in die vereinigte Niderland. seine Reiß wieder nach den vereinigten Niederlanden gerichtet / vnd gegen anfang deß Novembris mit viel Obersten vnnd Officierern bey Printz Moritzen im Läger zu Rosenthalangelangt. Vor seinẽ verreisen auß Franckreich / hat er Ordinantz gemacht / sein Geschütz / so er zu Sedan / als er vnnd Hertzog Christian von Braunschweig / mit jhrer Armada auß der Pfaltz gewichen / gelassen / nach Calis zu führen. Er hat auch vier Schiff / damit er auß Franckreich in den vereinigten Niderlanden ankommẽ / mit einem Commissario nach Embden geschickt 12. Stück geschütz / vnd auff etlich 1000. Mann Rüstung / so jhm der Rath alda vor diesem genommen / abzuforden; deßwegen dann auch der König in Engelland an die General Staden ein Schreiben abgeschickt / dieses Inhalts: Schreiben deß Königs in Engelland an die General Staden den Grafen von Manß feld betreffend. 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Wir haben auch für gut angesehen / euch vnser meinung vnd vorhaben zu eröffnen / damit das Volck zu recht geführet vnd gebrauchet möge werden.</p> <p>Erstlich erklären wir vns mit Nein: daß wir nicht gedencken oder wöllen / daß jhr anfallet die Länder / gebiete vnd Herrschafften vnserer Freunde vnd Bunds genossen / oder daß jhr den jenigen welchen mit vns in Verbündtnuß sein / den frieden brechet vnd vngelegenheit zufüget / vnd sonderlich erinnern vnd vermahnen wir euch / daß jhr im geringsten nicht vberfallet / andastet / angreiffet / oder sonsten einige Kriegliche feindschafft erzeigt den Landen / Ständen / Stätten vnd Herrschafften / welche Rechtswegen zugehören vnnd inn würcklicher rechtmässiger besitzung seyn vnsers lieben Bruders / deß Königs zu Hispanien / oder vnser lieben Schwester vnnd Baasen / der durchleuchtigsten Infantin Isabellen: In welchem fall wir alsdann vnd jetzunder verwerffen alles was durch gedachtes Kriegs Volck / vnserer meinung entgegen mochte vorgenommen vnd außgerichtet werden: wir widerruffen auch allerley Bezahlung vnd Commissionen welche jr für vnd vber das gedachte Volck welchen wir vnsere bewilligung mögen gegeben haben / auch möget gegeben haben. In solchem fall erkennen wir vnser bewilligung für nichtig / ohne alle krafft vnnd geltung. Hergegen heissen wir gut vnnd wüntschen euch allen glücklichen fortgang in allẽ dem / daß wir thun werdet zu widererlangung der Pfaltz / vnd deß lieben Friedens in Teutschland / auch den Keyser / den Hertzog zu Bayern / vnnd die jenige vnter den Bischoffen / vnd andere / welche bißhero in Tentschland den Frieden vnd vnser liebsten Kinder Standt zerstöret vnd zerrüttet haben / zu erkandtnüß vnd zu recht zu bringen. Dann dieses ist der rechte Innhalt vnd meinung vnserer erklärung / zu welcher wir euch begehren zu geben ein zeugnuß vnter vnserm Infigel: Jhr solt auch verheissen diesem allem nachzukommen / vnnd euch nach dem selbigen zu richten.</p> <p>Als nun Manßfelb nach genügen zu seinem Intent gelanget / hat er sich mit einer Convoy wider in Franckreich begeben. Damals haben sich bey selbigem König Engelländische / Holländische / Venedische vnd andere Gesandten befunden / vnd starck sollicitiert / dem Spanischen Progreß ferner nicht zuzusehen / mit vermelden die Spanier weren gantz vnersättlich / vnd nach anderer Herrschafften begierig / subjugirten einen Stand nach dem andern / trachtetẽ nach der Monarchy / vnnd würden entlich ans Königreich Franckreich / dessen Päß dann zu Land fast alle gesperret / auch kommen. Hiedurch hat sich der König bewegen lassen / vnd (wiewol die Clerisey sich starck darwider gesetzt / mit vorwenden / daß solches dem Königreich schädlich were / auch jhrer May. Seeligkeit / wann sie den Ketzern hülff leisteten / betreffen würde) den Holländern vber voriges Volck noch 6000. Mann zu vnderhalten bewilliget.</p> <p>Der Stadisch Gesandte hat im Mamen seiner Principalen / dem König eine Bethlade / auff 200000. fl. werth / so der König auß China Graff Moritzen zuvor verehret hatte / etliche Harnisch / Musqueten / Pistolen vnd andere gewehr mit Ducaten Gold eingeschlagen / praesentirt / so Jhrer May. sehr angenehm gewesen.</p> <p>Demnach nun die Sachen so weit gebracht worden / daß der König in seinem gantzen Reich Volck zu Roß vñ Fuß werben lassen / hat Manßfeld <note place="right">Manßfelber begibt sich wieder auß Franckreich in die vereinigte Niderland.</note> seine Reiß wieder nach den vereinigten Niederlanden gerichtet / vnd gegen anfang deß Novembris mit viel Obersten vnnd Officierern bey Printz Moritzen im Läger zu Rosenthalangelangt. Vor seinẽ verreisen auß Franckreich / hat er Ordinantz gemacht / sein Geschütz / so er zu Sedan / als er vnnd Hertzog Christian von Braunschweig / mit jhrer Armada auß der Pfaltz gewichen / gelassen / nach Calis zu führen. Er hat auch vier Schiff / damit er auß Franckreich in den vereinigten Niderlanden ankommẽ / mit einem Commissario nach Embden geschickt 12. Stück geschütz / vnd auff etlich 1000. Mann Rüstung / so jhm der Rath alda vor diesem genommen / abzuforden; deßwegen dann auch der König in Engelland an die General Staden ein Schreiben abgeschickt / dieses Inhalts:</p> <p><note place="right">Schreiben deß Königs in Engelland an die General Staden den Grafen von Manß feld betreffend.</note> Er hette für gut augesehen den Graffen von Manßfeld / wegen seiner trewen vnd beharlichen dienste gegen seinen Kindern / jhnen zu recom- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [922/1031]
auff sein lebenlang zu geniessen geschencket / auch ward er zu einem General vber ein Kriegsheer / so zu Behuff König Friederichs colligirt werden solte / verordnet / vnnd jhme deßwegen folgender Gewalts Brieff eingehändiget.
Wird zum General vber König Friederichs Armada verordnet. Jacobus von Gottes Gnaden König zu groß Bretagne / Franckreich vnnd Irrland / etc. Beschützer deß Glaubens / vnserm lieben Vettern / dem Fürsten vnd Graffen von Manßfeld.
Nach dem auff inständiges anhalten vnnd begehren vnser liebsten Kinder deß Pfaltzgräffischen Churfürsten vnd seiner lieben Ehegemahlinne / wir auch wegen der schmertzen / den wir empfunden / daß wir sie jhres Standtes vnd Erblichen Digniteten beraubet haben sehen müssen / wir entschlossen / zu wider erlangung jres stands vnd digniteten / jhnen auß vnserm Königreich / etliches Kriegsvolck zuzuschicken / vnd aber solches Volck / so wir jhnen geben / zu führen / ein gute wol qualificierte person / welche inn Kriegssachen ein Anschen / verstandt vnd erfahrung hat / hoch von nöthen; auch vnsere gedachte Kinder mit grosser begnügung Ewer / deß Herrn Graffen von Manßfeld dapfferkeit / verstandt / getrew / glück vnd kluge führung erfahren / wie wir dessen auch zeugen sein / vnd vnsern Kindern von euch darinnen ein angenehmen begnügen geschehen / als seyn wir wol zu frieden / daß solches vnser geworbenes Volck / vmb vor erzehlter vrsachen willen vnter ewerer Regierung seye / vnnd das vmb der vrsachen vnd vertrawens willen / so wir zu euch haben: Wollen also hiermit vnnd lassen zu / daß das gedachte Volck vnder ewerer Authorität vnnd gewalt seye. Wir haben auch für gut angesehen / euch vnser meinung vnd vorhaben zu eröffnen / damit das Volck zu recht geführet vnd gebrauchet möge werden.
Erstlich erklären wir vns mit Nein: daß wir nicht gedencken oder wöllen / daß jhr anfallet die Länder / gebiete vnd Herrschafften vnserer Freunde vnd Bunds genossen / oder daß jhr den jenigen welchen mit vns in Verbündtnuß sein / den frieden brechet vnd vngelegenheit zufüget / vnd sonderlich erinnern vnd vermahnen wir euch / daß jhr im geringsten nicht vberfallet / andastet / angreiffet / oder sonsten einige Kriegliche feindschafft erzeigt den Landen / Ständen / Stätten vnd Herrschafften / welche Rechtswegen zugehören vnnd inn würcklicher rechtmässiger besitzung seyn vnsers lieben Bruders / deß Königs zu Hispanien / oder vnser lieben Schwester vnnd Baasen / der durchleuchtigsten Infantin Isabellen: In welchem fall wir alsdann vnd jetzunder verwerffen alles was durch gedachtes Kriegs Volck / vnserer meinung entgegen mochte vorgenommen vnd außgerichtet werden: wir widerruffen auch allerley Bezahlung vnd Commissionen welche jr für vnd vber das gedachte Volck welchen wir vnsere bewilligung mögen gegeben haben / auch möget gegeben haben. In solchem fall erkennen wir vnser bewilligung für nichtig / ohne alle krafft vnnd geltung. Hergegen heissen wir gut vnnd wüntschen euch allen glücklichen fortgang in allẽ dem / daß wir thun werdet zu widererlangung der Pfaltz / vnd deß lieben Friedens in Teutschland / auch den Keyser / den Hertzog zu Bayern / vnnd die jenige vnter den Bischoffen / vnd andere / welche bißhero in Tentschland den Frieden vnd vnser liebsten Kinder Standt zerstöret vnd zerrüttet haben / zu erkandtnüß vnd zu recht zu bringen. Dann dieses ist der rechte Innhalt vnd meinung vnserer erklärung / zu welcher wir euch begehren zu geben ein zeugnuß vnter vnserm Infigel: Jhr solt auch verheissen diesem allem nachzukommen / vnnd euch nach dem selbigen zu richten.
Als nun Manßfelb nach genügen zu seinem Intent gelanget / hat er sich mit einer Convoy wider in Franckreich begeben. Damals haben sich bey selbigem König Engelländische / Holländische / Venedische vnd andere Gesandten befunden / vnd starck sollicitiert / dem Spanischen Progreß ferner nicht zuzusehen / mit vermelden die Spanier weren gantz vnersättlich / vnd nach anderer Herrschafften begierig / subjugirten einen Stand nach dem andern / trachtetẽ nach der Monarchy / vnnd würden entlich ans Königreich Franckreich / dessen Päß dann zu Land fast alle gesperret / auch kommen. Hiedurch hat sich der König bewegen lassen / vnd (wiewol die Clerisey sich starck darwider gesetzt / mit vorwenden / daß solches dem Königreich schädlich were / auch jhrer May. Seeligkeit / wann sie den Ketzern hülff leisteten / betreffen würde) den Holländern vber voriges Volck noch 6000. Mann zu vnderhalten bewilliget.
Der Stadisch Gesandte hat im Mamen seiner Principalen / dem König eine Bethlade / auff 200000. fl. werth / so der König auß China Graff Moritzen zuvor verehret hatte / etliche Harnisch / Musqueten / Pistolen vnd andere gewehr mit Ducaten Gold eingeschlagen / praesentirt / so Jhrer May. sehr angenehm gewesen.
Demnach nun die Sachen so weit gebracht worden / daß der König in seinem gantzen Reich Volck zu Roß vñ Fuß werben lassen / hat Manßfeld seine Reiß wieder nach den vereinigten Niederlanden gerichtet / vnd gegen anfang deß Novembris mit viel Obersten vnnd Officierern bey Printz Moritzen im Läger zu Rosenthalangelangt. Vor seinẽ verreisen auß Franckreich / hat er Ordinantz gemacht / sein Geschütz / so er zu Sedan / als er vnnd Hertzog Christian von Braunschweig / mit jhrer Armada auß der Pfaltz gewichen / gelassen / nach Calis zu führen. Er hat auch vier Schiff / damit er auß Franckreich in den vereinigten Niderlanden ankommẽ / mit einem Commissario nach Embden geschickt 12. Stück geschütz / vnd auff etlich 1000. Mann Rüstung / so jhm der Rath alda vor diesem genommen / abzuforden; deßwegen dann auch der König in Engelland an die General Staden ein Schreiben abgeschickt / dieses Inhalts:
Manßfelber begibt sich wieder auß Franckreich in die vereinigte Niderland. Er hette für gut augesehen den Graffen von Manßfeld / wegen seiner trewen vnd beharlichen dienste gegen seinen Kindern / jhnen zu recom-
Schreiben deß Königs in Engelland an die General Staden den Grafen von Manß feld betreffend.
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Zitationshilfe: | Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 922. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1031>, abgerufen am 28.06.2024. |