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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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auff sein lebenlang zu geniessen geschencket / auch Wird zum General vber König Friederichs Armada verordnet. ward er zu einem General vber ein Kriegsheer / so zu Behuff König Friederichs colligirt werden solte / verordnet / vnnd jhme deßwegen folgender Gewalts Brieff eingehändiget.

Jacobus von Gottes Gnaden König zu groß Bretagne / Franckreich vnnd Irrland / etc. Beschützer deß Glaubens / vnserm lieben Vettern / dem Fürsten vnd Graffen von Manßfeld.

Nach dem auff inständiges anhalten vnnd begehren vnser liebsten Kinder deß Pfaltzgräffischen Churfürsten vnd seiner lieben Ehegemahlinne / wir auch wegen der schmertzen / den wir empfunden / daß wir sie jhres Standtes vnd Erblichen Digniteten beraubet haben sehen müssen / wir entschlossen / zu wider erlangung jres stands vnd digniteten / jhnen auß vnserm Königreich / etliches Kriegsvolck zuzuschicken / vnd aber solches Volck / so wir jhnen geben / zu führen / ein gute wol qualificierte person / welche inn Kriegssachen ein Anschen / verstandt vnd erfahrung hat / hoch von nöthen; auch vnsere gedachte Kinder mit grosser begnügung Ewer / deß Herrn Graffen von Manßfeld dapfferkeit / verstandt / getrew / glück vnd kluge führung erfahren / wie wir dessen auch zeugen sein / vnd vnsern Kindern von euch darinnen ein angenehmen begnügen geschehen / als seyn wir wol zu frieden / daß solches vnser geworbenes Volck / vmb vor erzehlter vrsachen willen vnter ewerer Regierung seye / vnnd das vmb der vrsachen vnd vertrawens willen / so wir zu euch haben: Wollen also hiermit vnnd lassen zu / daß das gedachte Volck vnder ewerer Authorität vnnd gewalt seye. Wir haben auch für gut angesehen / euch vnser meinung vnd vorhaben zu eröffnen / damit das Volck zu recht geführet vnd gebrauchet möge werden.

Erstlich erklären wir vns mit Nein: daß wir nicht gedencken oder wöllen / daß jhr anfallet die Länder / gebiete vnd Herrschafften vnserer Freunde vnd Bunds genossen / oder daß jhr den jenigen welchen mit vns in Verbündtnuß sein / den frieden brechet vnd vngelegenheit zufüget / vnd sonderlich erinnern vnd vermahnen wir euch / daß jhr im geringsten nicht vberfallet / andastet / angreiffet / oder sonsten einige Kriegliche feindschafft erzeigt den Landen / Ständen / Stätten vnd Herrschafften / welche Rechtswegen zugehören vnnd inn würcklicher rechtmässiger besitzung seyn vnsers lieben Bruders / deß Königs zu Hispanien / oder vnser lieben Schwester vnnd Baasen / der durchleuchtigsten Infantin Isabellen: In welchem fall wir alsdann vnd jetzunder verwerffen alles was durch gedachtes Kriegs Volck / vnserer meinung entgegen mochte vorgenommen vnd außgerichtet werden: wir widerruffen auch allerley Bezahlung vnd Commissionen welche jr für vnd vber das gedachte Volck welchen wir vnsere bewilligung mögen gegeben haben / auch möget gegeben haben. In solchem fall erkennen wir vnser bewilligung für nichtig / ohne alle krafft vnnd geltung. Hergegen heissen wir gut vnnd wüntschen euch allen glücklichen fortgang in allen dem / daß wir thun werdet zu widererlangung der Pfaltz / vnd deß lieben Friedens in Teutschland / auch den Keyser / den Hertzog zu Bayern / vnnd die jenige vnter den Bischoffen / vnd andere / welche bißhero in Tentschland den Frieden vnd vnser liebsten Kinder Standt zerstöret vnd zerrüttet haben / zu erkandtnüß vnd zu recht zu bringen. Dann dieses ist der rechte Innhalt vnd meinung vnserer erklärung / zu welcher wir euch begehren zu geben ein zeugnuß vnter vnserm Infigel: Jhr solt auch verheissen diesem allem nachzukommen / vnnd euch nach dem selbigen zu richten.

Als nun Manßfelb nach genügen zu seinem Intent gelanget / hat er sich mit einer Convoy wider in Franckreich begeben. Damals haben sich bey selbigem König Engelländische / Holländische / Venedische vnd andere Gesandten befunden / vnd starck sollicitiert / dem Spanischen Progreß ferner nicht zuzusehen / mit vermelden die Spanier weren gantz vnersättlich / vnd nach anderer Herrschafften begierig / subjugirten einen Stand nach dem andern / trachteten nach der Monarchy / vnnd würden entlich ans Königreich Franckreich / dessen Päß dann zu Land fast alle gesperret / auch kommen. Hiedurch hat sich der König bewegen lassen / vnd (wiewol die Clerisey sich starck darwider gesetzt / mit vorwenden / daß solches dem Königreich schädlich were / auch jhrer May. Seeligkeit / wann sie den Ketzern hülff leisteten / betreffen würde) den Holländern vber voriges Volck noch 6000. Mann zu vnderhalten bewilliget.

Der Stadisch Gesandte hat im Mamen seiner Principalen / dem König eine Bethlade / auff 200000. fl. werth / so der König auß China Graff Moritzen zuvor verehret hatte / etliche Harnisch / Musqueten / Pistolen vnd andere gewehr mit Ducaten Gold eingeschlagen / praesentirt / so Jhrer May. sehr angenehm gewesen.

Demnach nun die Sachen so weit gebracht worden / daß der König in seinem gantzen Reich Volck zu Roß vnd Fuß werben lassen / hat Manßfeld Manßfelber begibt sich wieder auß Franckreich in die vereinigte Niderland. seine Reiß wieder nach den vereinigten Niederlanden gerichtet / vnd gegen anfang deß Novembris mit viel Obersten vnnd Officierern bey Printz Moritzen im Läger zu Rosenthalangelangt. Vor seinen verreisen auß Franckreich / hat er Ordinantz gemacht / sein Geschütz / so er zu Sedan / als er vnnd Hertzog Christian von Braunschweig / mit jhrer Armada auß der Pfaltz gewichen / gelassen / nach Calis zu führen. Er hat auch vier Schiff / damit er auß Franckreich in den vereinigten Niderlanden ankommen / mit einem Commissario nach Embden geschickt 12. Stück geschütz / vnd auff etlich 1000. Mann Rüstung / so jhm der Rath alda vor diesem genommen / abzuforden; deßwegen dann auch der König in Engelland an die General Staden ein Schreiben abgeschickt / dieses Inhalts:

Schreiben deß Königs in Engelland an die General Staden den Grafen von Manß feld betreffend. Er hette für gut augesehen den Graffen von Manßfeld / wegen seiner trewen vnd beharlichen dienste gegen seinen Kindern / jhnen zu recom-

auff sein lebenlang zu geniessen geschencket / auch Wird zum General vber König Friederichs Armada verordnet. ward er zu einem General vber ein Kriegsheer / so zu Behuff König Friederichs colligirt werden solte / verordnet / vnnd jhme deßwegen folgender Gewalts Brieff eingehändiget.

Jacobus von Gottes Gnaden König zu groß Bretagne / Franckreich vnnd Irrland / etc. Beschützer deß Glaubens / vnserm lieben Vettern / dem Fürsten vnd Graffen von Manßfeld.

Nach dem auff inständiges anhalten vnnd begehren vnser liebsten Kinder deß Pfaltzgräffischen Churfürsten vnd seiner lieben Ehegemahlinne / wir auch wegen der schmertzen / den wir empfunden / daß wir sie jhres Standtes vnd Erblichen Digniteten beraubet haben sehen müssen / wir entschlossen / zu wider erlangung jres stands vnd digniteten / jhnen auß vnserm Königreich / etliches Kriegsvolck zuzuschicken / vnd aber solches Volck / so wir jhnen geben / zu führen / ein gute wol qualificierte person / welche inn Kriegssachen ein Anschen / verstandt vnd erfahrung hat / hoch von nöthen; auch vnsere gedachte Kinder mit grosser begnügung Ewer / deß Herrn Graffen von Manßfeld dapfferkeit / verstandt / getrew / glück vnd kluge führung erfahren / wie wir dessen auch zeugen sein / vnd vnsern Kindern von euch darinnen ein angenehmen begnügen geschehen / als seyn wir wol zu frieden / daß solches vnser geworbenes Volck / vmb vor erzehlter vrsachen willen vnter ewerer Regierung seye / vnnd das vmb der vrsachen vnd vertrawens willen / so wir zu euch haben: Wollen also hiermit vnnd lassen zu / daß das gedachte Volck vnder ewerer Authorität vnnd gewalt seye. Wir haben auch für gut angesehen / euch vnser meinung vnd vorhaben zu eröffnen / damit das Volck zu recht geführet vnd gebrauchet möge werden.

Erstlich erklären wir vns mit Nein: daß wir nicht gedencken oder wöllen / daß jhr anfallet die Länder / gebiete vnd Herrschafften vnserer Freunde vnd Bunds genossen / oder daß jhr den jenigen welchen mit vns in Verbündtnuß sein / den frieden brechet vnd vngelegenheit zufüget / vnd sonderlich erinnern vnd vermahnen wir euch / daß jhr im geringsten nicht vberfallet / andastet / angreiffet / oder sonsten einige Kriegliche feindschafft erzeigt den Landen / Ständen / Stätten vnd Herrschafften / welche Rechtswegen zugehören vnnd inn würcklicher rechtmässiger besitzung seyn vnsers lieben Bruders / deß Königs zu Hispanien / oder vnser lieben Schwester vnnd Baasen / der durchleuchtigsten Infantin Isabellen: In welchem fall wir alsdann vnd jetzunder verwerffen alles was durch gedachtes Kriegs Volck / vnserer meinung entgegen mochte vorgenommen vnd außgerichtet werden: wir widerruffen auch allerley Bezahlung vnd Commissionen welche jr für vnd vber das gedachte Volck welchen wir vnsere bewilligung mögen gegeben haben / auch möget gegeben haben. In solchem fall erkennen wir vnser bewilligung für nichtig / ohne alle krafft vnnd geltung. Hergegen heissen wir gut vnnd wüntschen euch allen glücklichen fortgang in allẽ dem / daß wir thun werdet zu widererlangung der Pfaltz / vnd deß lieben Friedens in Teutschland / auch den Keyser / den Hertzog zu Bayern / vnnd die jenige vnter den Bischoffen / vnd andere / welche bißhero in Tentschland den Frieden vnd vnser liebsten Kinder Standt zerstöret vnd zerrüttet haben / zu erkandtnüß vnd zu recht zu bringen. Dann dieses ist der rechte Innhalt vnd meinung vnserer erklärung / zu welcher wir euch begehren zu geben ein zeugnuß vnter vnserm Infigel: Jhr solt auch verheissen diesem allem nachzukommen / vnnd euch nach dem selbigen zu richten.

Als nun Manßfelb nach genügen zu seinem Intent gelanget / hat er sich mit einer Convoy wider in Franckreich begeben. Damals haben sich bey selbigem König Engelländische / Holländische / Venedische vnd andere Gesandten befunden / vnd starck sollicitiert / dem Spanischen Progreß ferner nicht zuzusehen / mit vermelden die Spanier weren gantz vnersättlich / vnd nach anderer Herrschafften begierig / subjugirten einen Stand nach dem andern / trachtetẽ nach der Monarchy / vnnd würden entlich ans Königreich Franckreich / dessen Päß dann zu Land fast alle gesperret / auch kommen. Hiedurch hat sich der König bewegen lassen / vnd (wiewol die Clerisey sich starck darwider gesetzt / mit vorwenden / daß solches dem Königreich schädlich were / auch jhrer May. Seeligkeit / wann sie den Ketzern hülff leisteten / betreffen würde) den Holländern vber voriges Volck noch 6000. Mann zu vnderhalten bewilliget.

Der Stadisch Gesandte hat im Mamen seiner Principalen / dem König eine Bethlade / auff 200000. fl. werth / so der König auß China Graff Moritzen zuvor verehret hatte / etliche Harnisch / Musqueten / Pistolen vnd andere gewehr mit Ducaten Gold eingeschlagen / praesentirt / so Jhrer May. sehr angenehm gewesen.

Demnach nun die Sachen so weit gebracht worden / daß der König in seinem gantzen Reich Volck zu Roß vñ Fuß werben lassen / hat Manßfeld Manßfelber begibt sich wieder auß Franckreich in die vereinigte Niderland. seine Reiß wieder nach den vereinigten Niederlanden gerichtet / vnd gegen anfang deß Novembris mit viel Obersten vnnd Officierern bey Printz Moritzen im Läger zu Rosenthalangelangt. Vor seinẽ verreisen auß Franckreich / hat er Ordinantz gemacht / sein Geschütz / so er zu Sedan / als er vnnd Hertzog Christian von Braunschweig / mit jhrer Armada auß der Pfaltz gewichen / gelassen / nach Calis zu führen. Er hat auch vier Schiff / damit er auß Franckreich in den vereinigten Niderlanden ankommẽ / mit einem Commissario nach Embden geschickt 12. Stück geschütz / vnd auff etlich 1000. Mann Rüstung / so jhm der Rath alda vor diesem genommen / abzuforden; deßwegen dann auch der König in Engelland an die General Staden ein Schreiben abgeschickt / dieses Inhalts:

Schreiben deß Königs in Engelland an die General Staden den Grafen von Manß feld betreffend. Er hette für gut augesehen den Graffen von Manßfeld / wegen seiner trewen vnd beharlichen dienste gegen seinen Kindern / jhnen zu recom-

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[922/1031] auff sein lebenlang zu geniessen geschencket / auch ward er zu einem General vber ein Kriegsheer / so zu Behuff König Friederichs colligirt werden solte / verordnet / vnnd jhme deßwegen folgender Gewalts Brieff eingehändiget. Wird zum General vber König Friederichs Armada verordnet. Jacobus von Gottes Gnaden König zu groß Bretagne / Franckreich vnnd Irrland / etc. Beschützer deß Glaubens / vnserm lieben Vettern / dem Fürsten vnd Graffen von Manßfeld. Nach dem auff inständiges anhalten vnnd begehren vnser liebsten Kinder deß Pfaltzgräffischen Churfürsten vnd seiner lieben Ehegemahlinne / wir auch wegen der schmertzen / den wir empfunden / daß wir sie jhres Standtes vnd Erblichen Digniteten beraubet haben sehen müssen / wir entschlossen / zu wider erlangung jres stands vnd digniteten / jhnen auß vnserm Königreich / etliches Kriegsvolck zuzuschicken / vnd aber solches Volck / so wir jhnen geben / zu führen / ein gute wol qualificierte person / welche inn Kriegssachen ein Anschen / verstandt vnd erfahrung hat / hoch von nöthen; auch vnsere gedachte Kinder mit grosser begnügung Ewer / deß Herrn Graffen von Manßfeld dapfferkeit / verstandt / getrew / glück vnd kluge führung erfahren / wie wir dessen auch zeugen sein / vnd vnsern Kindern von euch darinnen ein angenehmen begnügen geschehen / als seyn wir wol zu frieden / daß solches vnser geworbenes Volck / vmb vor erzehlter vrsachen willen vnter ewerer Regierung seye / vnnd das vmb der vrsachen vnd vertrawens willen / so wir zu euch haben: Wollen also hiermit vnnd lassen zu / daß das gedachte Volck vnder ewerer Authorität vnnd gewalt seye. 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Erstlich erklären wir vns mit Nein: daß wir nicht gedencken oder wöllen / daß jhr anfallet die Länder / gebiete vnd Herrschafften vnserer Freunde vnd Bunds genossen / oder daß jhr den jenigen welchen mit vns in Verbündtnuß sein / den frieden brechet vnd vngelegenheit zufüget / vnd sonderlich erinnern vnd vermahnen wir euch / daß jhr im geringsten nicht vberfallet / andastet / angreiffet / oder sonsten einige Kriegliche feindschafft erzeigt den Landen / Ständen / Stätten vnd Herrschafften / welche Rechtswegen zugehören vnnd inn würcklicher rechtmässiger besitzung seyn vnsers lieben Bruders / deß Königs zu Hispanien / oder vnser lieben Schwester vnnd Baasen / der durchleuchtigsten Infantin Isabellen: In welchem fall wir alsdann vnd jetzunder verwerffen alles was durch gedachtes Kriegs Volck / vnserer meinung entgegen mochte vorgenommen vnd außgerichtet werden: wir widerruffen auch allerley Bezahlung vnd Commissionen welche jr für vnd vber das gedachte Volck welchen wir vnsere bewilligung mögen gegeben haben / auch möget gegeben haben. 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Damals haben sich bey selbigem König Engelländische / Holländische / Venedische vnd andere Gesandten befunden / vnd starck sollicitiert / dem Spanischen Progreß ferner nicht zuzusehen / mit vermelden die Spanier weren gantz vnersättlich / vnd nach anderer Herrschafften begierig / subjugirten einen Stand nach dem andern / trachtetẽ nach der Monarchy / vnnd würden entlich ans Königreich Franckreich / dessen Päß dann zu Land fast alle gesperret / auch kommen. Hiedurch hat sich der König bewegen lassen / vnd (wiewol die Clerisey sich starck darwider gesetzt / mit vorwenden / daß solches dem Königreich schädlich were / auch jhrer May. Seeligkeit / wann sie den Ketzern hülff leisteten / betreffen würde) den Holländern vber voriges Volck noch 6000. Mann zu vnderhalten bewilliget. Der Stadisch Gesandte hat im Mamen seiner Principalen / dem König eine Bethlade / auff 200000. fl. werth / so der König auß China Graff Moritzen zuvor verehret hatte / etliche Harnisch / Musqueten / Pistolen vnd andere gewehr mit Ducaten Gold eingeschlagen / praesentirt / so Jhrer May. sehr angenehm gewesen. Demnach nun die Sachen so weit gebracht worden / daß der König in seinem gantzen Reich Volck zu Roß vñ Fuß werben lassen / hat Manßfeld seine Reiß wieder nach den vereinigten Niederlanden gerichtet / vnd gegen anfang deß Novembris mit viel Obersten vnnd Officierern bey Printz Moritzen im Läger zu Rosenthalangelangt. Vor seinẽ verreisen auß Franckreich / hat er Ordinantz gemacht / sein Geschütz / so er zu Sedan / als er vnnd Hertzog Christian von Braunschweig / mit jhrer Armada auß der Pfaltz gewichen / gelassen / nach Calis zu führen. Er hat auch vier Schiff / damit er auß Franckreich in den vereinigten Niderlanden ankommẽ / mit einem Commissario nach Embden geschickt 12. Stück geschütz / vnd auff etlich 1000. Mann Rüstung / so jhm der Rath alda vor diesem genommen / abzuforden; deßwegen dann auch der König in Engelland an die General Staden ein Schreiben abgeschickt / dieses Inhalts: Manßfelber begibt sich wieder auß Franckreich in die vereinigte Niderland. Er hette für gut augesehen den Graffen von Manßfeld / wegen seiner trewen vnd beharlichen dienste gegen seinen Kindern / jhnen zu recom- Schreiben deß Königs in Engelland an die General Staden den Grafen von Manß feld betreffend.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 922. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1031>, abgerufen am 28.06.2024.