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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
teinische Dollmetscher also erkläret:
quicunque per nivem aut aliud frigus i-
ter facientes excellenter frigescunt aut
pedibus aut manibus, aut capite &c. ab ae-
stu & pruritu vexantur, quibusdam etiam
bullae velut ambustis ab igne exsurgunt,
neque prius hoc patiuntur, quam si cale-
fiant,
das ist: Welche reisende Per-
sonen in Schnee oder Kälte sehr er-
frieren entweder an den Füssen oder
Händen? oder Kopff/ etc. die werden
grosse Hitze und starckes schmertz-
hafftes Jucken empfinden/ einigen
fahren auch Bläsgen auf gleich de-
nen die von Verbrennen kommen/
und empfinden solches nicht eher/
als wenn sie erwarmen.
Die Ur-
sach/ warum die Kälte solche Hitze ma-
chet und wie Feuer brennet? führet an
drusius. (47) Mancher meinet/ wenn
er nur ein hitziges Frauen-Zimmer auf
den Schlitten mit hat/ so werde dadurch
seiner Kälte gäntzlich gewehret werden/
aber sie ist gantz nicht zulänglich/ sondern
ihr Feuer gehet bald selbsten aus/ und

muß
(47) ad verba Syrac. XLIII. v. 25.
C 6

und derer Curen.
teiniſche Dollmetſcher alſo erklaͤret:
quicunque per nivem aut aliud frigus i-
ter facientes excellenter frigeſcunt aut
pedibus aut manibus, aut capite &c. ab æ-
ſtu & pruritu vexantur, quibusdam etiam
bullæ velut ambuſtis ab igne exſurgunt,
neque prius hoc patiuntur, quàm ſi cale-
fiant,
das iſt: Welche reiſende Per-
ſonen in Schnee oder Kaͤlte ſehr er-
frieren entweder an den Fuͤſſen oder
Haͤnden? oder Kopff/ ꝛc. die werden
groſſe Hitze und ſtarckes ſchmertz-
hafftes Jucken empfinden/ einigen
fahren auch Blaͤsgen auf gleich de-
nen die von Verbrennen kommen/
und empfinden ſolches nicht eher/
als wenn ſie erwarmen.
Die Ur-
ſach/ warum die Kaͤlte ſolche Hitze ma-
chet und wie Feuer brennet? fuͤhret an
druſius. (47) Mancher meinet/ wenn
er nur ein hitziges Frauen-Zimmeꝛ auf
den Schlitten mit hat/ ſo werde dadurch
ſeiner Kaͤlte gaͤntzlich gewehret werden/
aber ſie iſt gantz nicht zulaͤnglich/ ſondern
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(47) ad verba Syrac. XLIII. v. 25.
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[59/0085] und derer Curen. teiniſche Dollmetſcher alſo erklaͤret: quicunque per nivem aut aliud frigus i- ter facientes excellenter frigeſcunt aut pedibus aut manibus, aut capite &c. ab æ- ſtu & pruritu vexantur, quibusdam etiam bullæ velut ambuſtis ab igne exſurgunt, neque prius hoc patiuntur, quàm ſi cale- fiant, das iſt: Welche reiſende Per- ſonen in Schnee oder Kaͤlte ſehr er- frieren entweder an den Fuͤſſen oder Haͤnden? oder Kopff/ ꝛc. die werden groſſe Hitze und ſtarckes ſchmertz- hafftes Jucken empfinden/ einigen fahren auch Blaͤsgen auf gleich de- nen die von Verbrennen kommen/ und empfinden ſolches nicht eher/ als wenn ſie erwarmen. Die Ur- ſach/ warum die Kaͤlte ſolche Hitze ma- chet und wie Feuer brennet? fuͤhret an druſius. (47) Mancher meinet/ wenn er nur ein hitziges Frauen-Zimmeꝛ auf den Schlitten mit hat/ ſo werde dadurch ſeiner Kaͤlte gaͤntzlich gewehret werden/ aber ſie iſt gantz nicht zulaͤnglich/ ſondern ihr Feuer gehet bald ſelbſten aus/ und muß (47) ad verba Syrac. XLIII. v. 25. C 6

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/85>, abgerufen am 22.11.2024.