Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

und derer Curen.
durch den Schweiß/ ob gleich unem-
pfindlich/ weg/ die zur temperirung der-
selben nöthig wären/ daher wallet das
Blut vor Hitze/ der appetit fält da-
hin/ und folgen gern hitzige/ Fleck und
andere gifftige oder faule Fieber/ Ruhr
und ansteckende Kranckheiten noch
mehr/ welche alle unter denen Stu-
denten am meisten graßiren. Die
Ursach aber ist/ weil im Sommer
mehr flüchtige saltzige schweffelichte al-
cali
sche Theile in der Lufft wallen/ wel-
che unsere Geister abmatten und ent-
zünden/ das fermentum des Magens
schwächen/ daher wir im Sommer
weniger essen/ aber desto mehr trin-
cken wegen Mangel der Feuchtigkeit.
Hingegen im Winter hat die Lufft
mehr sauer saltzige Theile/ und noth-
wendig ist auch ein stärckerer appetit
vorhanden/ die Speisen werden bes-
ser im Magen gekocht/ als im Som-
mer. (15) Es bestehet die Sommer

Diaet
(15) Hippocr. aph. 15. l. 1. eontra Helmont.
Endem. p. 153. §. 54. V. Ammannus d. l.
p.
186.
L 7

und derer Curen.
durch den Schweiß/ ob gleich unem-
pfindlich/ weg/ die zur temperirung der-
ſelben noͤthig waͤren/ daher wallet das
Blut vor Hitze/ der appetit faͤlt da-
hin/ und folgen gern hitzige/ Fleck und
andere gifftige oder faule Fieber/ Ruhr
und anſteckende Kranckheiten noch
mehr/ welche alle unter denen Stu-
denten am meiſten graßiren. Die
Urſach aber iſt/ weil im Sommer
mehr fluͤchtige ſaltzige ſchweffelichte al-
cali
ſche Theile in der Lufft wallen/ wel-
che unſere Geiſter abmatten und ent-
zuͤnden/ das fermentum des Magens
ſchwaͤchen/ daher wir im Sommer
weniger eſſen/ aber deſto mehr trin-
cken wegen Mangel der Feuchtigkeit.
Hingegen im Winter hat die Lufft
mehr ſauer ſaltzige Theile/ und noth-
wendig iſt auch ein ſtaͤrckerer appetit
vorhanden/ die Speiſen werden beſ-
ſer im Magen gekocht/ als im Som-
mer. (15) Es beſtehet die Sommer

Diæt
(15) Hippocr. aph. 15. l. 1. eontra Helmont.
Endem. p. 153. §. 54. V. Ammannus d. l.
p.
186.
L 7
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0279" n="253"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und derer Curen.</hi></fw><lb/>
durch den Schweiß/ ob gleich unem-<lb/>
pfindlich/ weg/ die zur <hi rendition="#aq">temperi</hi>rung der-<lb/>
&#x017F;elben no&#x0364;thig wa&#x0364;ren/ daher wallet das<lb/>
Blut vor Hitze/ der <hi rendition="#aq">appetit</hi> fa&#x0364;lt da-<lb/>
hin/ und folgen gern hitzige/ Fleck und<lb/>
andere gifftige oder faule Fieber/ Ruhr<lb/>
und an&#x017F;teckende Kranckheiten noch<lb/>
mehr/ welche alle unter denen Stu-<lb/>
denten am mei&#x017F;ten graßiren. Die<lb/>
Ur&#x017F;ach aber i&#x017F;t/ weil im Sommer<lb/>
mehr flu&#x0364;chtige &#x017F;altzige &#x017F;chweffelichte <hi rendition="#aq">al-<lb/>
cali</hi>&#x017F;che Theile in der Lufft wallen/ wel-<lb/>
che un&#x017F;ere Gei&#x017F;ter abmatten und ent-<lb/>
zu&#x0364;nden/ das <hi rendition="#aq">fermentum</hi> des Magens<lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;chen/ daher wir im Sommer<lb/>
weniger e&#x017F;&#x017F;en/ aber de&#x017F;to mehr trin-<lb/>
cken wegen Mangel der Feuchtigkeit.<lb/>
Hingegen im Winter hat die Lufft<lb/>
mehr &#x017F;auer &#x017F;altzige Theile/ und noth-<lb/>
wendig i&#x017F;t auch ein &#x017F;ta&#x0364;rckerer <hi rendition="#aq">appetit</hi><lb/>
vorhanden/ die Spei&#x017F;en werden be&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er im Magen gekocht/ als im Som-<lb/>
mer. <note place="foot" n="(15)"><hi rendition="#aq">Hippocr. aph. 15. l. 1. eontra Helmont.<lb/>
Endem. p. 153. §. 54. V. Ammannus d. l.<lb/>
p.</hi> 186.</note> Es be&#x017F;tehet die Sommer<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 7</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Diæt</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[253/0279] und derer Curen. durch den Schweiß/ ob gleich unem- pfindlich/ weg/ die zur temperirung der- ſelben noͤthig waͤren/ daher wallet das Blut vor Hitze/ der appetit faͤlt da- hin/ und folgen gern hitzige/ Fleck und andere gifftige oder faule Fieber/ Ruhr und anſteckende Kranckheiten noch mehr/ welche alle unter denen Stu- denten am meiſten graßiren. Die Urſach aber iſt/ weil im Sommer mehr fluͤchtige ſaltzige ſchweffelichte al- caliſche Theile in der Lufft wallen/ wel- che unſere Geiſter abmatten und ent- zuͤnden/ das fermentum des Magens ſchwaͤchen/ daher wir im Sommer weniger eſſen/ aber deſto mehr trin- cken wegen Mangel der Feuchtigkeit. Hingegen im Winter hat die Lufft mehr ſauer ſaltzige Theile/ und noth- wendig iſt auch ein ſtaͤrckerer appetit vorhanden/ die Speiſen werden beſ- ſer im Magen gekocht/ als im Som- mer. (15) Es beſtehet die Sommer Diæt (15) Hippocr. aph. 15. l. 1. eontra Helmont. Endem. p. 153. §. 54. V. Ammannus d. l. p. 186. L 7

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/279
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/279>, abgerufen am 24.11.2024.