Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten änderung halten und abwechseln/ woman nur nicht solche contraria giebet/ die der Natur schädlich seyn. Jene Frau setzete ihren Tisch-Gängern bey einer Mahlzeit Hering/ Sauer-Kraut und endlich das Schwartze von Hasen/ starck mit Syrup versüsset/ auf/ meinen- de/ sie hätte eine trefliche Klugheit ge- braucht/ ehe sie es ersonnen. Gemei- niglich giebt die Köchin süsse Speisen/ warum aber/ das weiß ich nicht non propter sed propter. Aber man sol mercken/ was Horatius davon saget(83) Dulciase in bilen vertent stomacho[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] tumultun Das ist: süsse Sachen werden im con- (83) L. 2, Serm. Sat. 2.
Studenten-Kranckheiten aͤnderung halten und abwechſeln/ woman nur nicht ſolche contraria giebet/ die der Natur ſchaͤdlich ſeyn. Jene Frau ſetzete ihren Tiſch-Gaͤngern bey einer Mahlzeit Hering/ Sauer-Kraut und endlich das Schwartze von Haſen/ ſtarck mit Syrup verſuͤſſet/ auf/ meinen- de/ ſie haͤtte eine trefliche Klugheit ge- braucht/ ehe ſie es erſonnen. Gemei- niglich giebt die Koͤchin ſuͤſſe Speiſen/ warum aber/ das weiß ich nicht non propter ſed propter. Aber man ſol mercken/ was Horatius davon ſaget(83) Dulciaſe in bilẽ vertẽt ſtomacho[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] tumultũ Das iſt: ſuͤſſe Sachen werden im con- (83) L. 2, Serm. Sat. 2.
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Studenten-Kranckheiten
aͤnderung halten und abwechſeln/ wo
man nur nicht ſolche contraria giebet/ die
der Natur ſchaͤdlich ſeyn. Jene Frau
ſetzete ihren Tiſch-Gaͤngern bey einer
Mahlzeit Hering/ Sauer-Kraut und
endlich das Schwartze von Haſen/
ſtarck mit Syrup verſuͤſſet/ auf/ meinen-
de/ ſie haͤtte eine trefliche Klugheit ge-
braucht/ ehe ſie es erſonnen. Gemei-
niglich giebt die Koͤchin ſuͤſſe Speiſen/
warum aber/ das weiß ich nicht non
propter ſed propter. Aber man ſol
mercken/ was Horatius davon ſaget (83)
Dulciaſe in bilẽ vertẽt ſtomacho_ tumultũ
Lenta feret pituita; vides, ut pallid_ omnis
Cœna deſurgat dubia.
Das iſt: ſuͤſſe Sachen werden im
Leibe zu Galle und Schleim/ wel-
cher den Magen beſchweret. Drum
ſieheſtu/ wie derjenige ungeſund
wird und verblaſſen muß/ der vie-
lerley Speiſen untereinander iſſet.
Derowegen ſol die Veraͤnderung fein
gleich ſeyn/ (varietas ciborum debet eſſe
æqualis, conformis, ſubordinata & non
con-
(83) L. 2, Serm. Sat. 2.
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Zitationshilfe: | Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/184>, abgerufen am 23.07.2024. |