Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.und derer Curen. rer Subtilich- und Flüchtigkeit mit derlympha in die nervos getreten/ und also durch den gantzen Leib mit circuliret wird/ bald da/ bald dort ihre Gegen- wart schmertzlich an den Tag giebet/ auch bißweilen an einem Ort eine zeit- lang sitzen bleibet/ aber doch wieder fort rücket/ und demnach grosse Verdrüßlich- keit verursachet/ daß mancher sich einbil- det/ es seye ihme gar etwas böses ange- hexet/ wie ich von vielen Patienten selbst gehöret. Es ist in Wahrheit eine recht verdrüßliche Sache um diese Kranck- heit/ denn sie machet und verursachet krampffigte Contracturen, und wo sichs an einem Ort recht einsetzet/ die Nerven verstopffet/ da folget gemeiniglich eine Lähmung die nach Beschaffenheit des Orts oder des Gliedes offt sehr gefähr- lich/ ja sie verwandelt sich gar in Schlag- flüsse/ die so sie recht treffen entweder bald den Garaus machen/ oder doch ein elendes langes Lager verursachen. Welche nun ohne diß eine solche tarta- rische und flüchtige Schärffe haben/ und noch darzu gar Brantewein trin- cken/ F 7
und derer Curen. rer Subtilich- und Fluͤchtigkeit mit derlympha in die nervos getreten/ und alſo durch den gantzen Leib mit circuliret wird/ bald da/ bald dort ihre Gegen- wart ſchmertzlich an den Tag giebet/ auch bißweilen an einem Ort eine zeit- lang ſitzen bleibet/ aber doch wieder fort ruͤcket/ uñ demnach groſſe Verdruͤßlich- keit verurſachet/ daß mancher ſich einbil- det/ es ſeye ihme gar etwas boͤſes ange- hexet/ wie ich von vielen Patienten ſelbſt gehoͤret. Es iſt in Wahrheit eine recht verdruͤßliche Sache um dieſe Kranck- heit/ denn ſie machet und verurſachet krampffigte Contracturen, und wo ſichs an einem Ort recht einſetzet/ die Nerven verſtopffet/ da folget gemeiniglich eine Laͤhmung die nach Beſchaffenheit des Orts oder des Gliedes offt ſehr gefaͤhr- lich/ ja ſie verwandelt ſich gar in Schlag- fluͤſſe/ die ſo ſie recht treffen entweder bald den Garaus machen/ oder doch ein elendes langes Lager verurſachen. Welche nun ohne diß eine ſolche tarta- riſche und fluͤchtige Schaͤrffe haben/ und noch darzu gar Brantewein trin- cken/ F 7
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0159" n="133"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und derer Curen.</hi></fw><lb/> rer Subtilich- und Fluͤchtigkeit mit der<lb/><hi rendition="#aq">lympha</hi> in die <hi rendition="#aq">nervos</hi> getreten/ und alſo<lb/> durch den gantzen Leib mit <hi rendition="#aq">circuliret</hi><lb/> wird/ bald da/ bald dort ihre Gegen-<lb/> wart ſchmertzlich an den Tag giebet/<lb/> auch bißweilen an einem Ort eine zeit-<lb/> lang ſitzen bleibet/ aber doch wieder fort<lb/> ruͤcket/ uñ demnach groſſe Verdruͤßlich-<lb/> keit verurſachet/ daß mancher ſich einbil-<lb/> det/ es ſeye ihme gar etwas boͤſes ange-<lb/> hexet/ wie ich von vielen Patienten ſelbſt<lb/> gehoͤret. Es iſt in Wahrheit eine recht<lb/> verdruͤßliche Sache um dieſe Kranck-<lb/> heit/ denn ſie machet und verurſachet<lb/> krampffigte <hi rendition="#aq">Contracturen,</hi> und wo ſichs<lb/> an einem Ort recht einſetzet/ die Nerven<lb/> verſtopffet/ da folget gemeiniglich eine<lb/> Laͤhmung die nach Beſchaffenheit des<lb/> Orts oder des Gliedes offt ſehr gefaͤhr-<lb/> lich/ ja ſie verwandelt ſich gar in Schlag-<lb/> fluͤſſe/ die ſo ſie recht treffen entweder<lb/> bald den Garaus machen/ oder doch ein<lb/> elendes langes Lager verurſachen.<lb/> Welche nun ohne diß eine ſolche tarta-<lb/> riſche und fluͤchtige Schaͤrffe haben/<lb/> und noch darzu gar Brantewein trin-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 7</fw><fw place="bottom" type="catch">cken/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0159]
und derer Curen.
rer Subtilich- und Fluͤchtigkeit mit der
lympha in die nervos getreten/ und alſo
durch den gantzen Leib mit circuliret
wird/ bald da/ bald dort ihre Gegen-
wart ſchmertzlich an den Tag giebet/
auch bißweilen an einem Ort eine zeit-
lang ſitzen bleibet/ aber doch wieder fort
ruͤcket/ uñ demnach groſſe Verdruͤßlich-
keit verurſachet/ daß mancher ſich einbil-
det/ es ſeye ihme gar etwas boͤſes ange-
hexet/ wie ich von vielen Patienten ſelbſt
gehoͤret. Es iſt in Wahrheit eine recht
verdruͤßliche Sache um dieſe Kranck-
heit/ denn ſie machet und verurſachet
krampffigte Contracturen, und wo ſichs
an einem Ort recht einſetzet/ die Nerven
verſtopffet/ da folget gemeiniglich eine
Laͤhmung die nach Beſchaffenheit des
Orts oder des Gliedes offt ſehr gefaͤhr-
lich/ ja ſie verwandelt ſich gar in Schlag-
fluͤſſe/ die ſo ſie recht treffen entweder
bald den Garaus machen/ oder doch ein
elendes langes Lager verurſachen.
Welche nun ohne diß eine ſolche tarta-
riſche und fluͤchtige Schaͤrffe haben/
und noch darzu gar Brantewein trin-
cken/
F 7
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |