Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten gemein/ ist kein Wunder/ denn qualislympha (salvo organo) talis spiritus, talis sensuum akris[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]a nervorum euaiothesia & consequenter etiam auditus, das ist: Wie die Lympha oder des Leibes Wasser/ so sind auch die Geister/ so ist die Schärffe der Sinnen/ und der Nerven Empfindlichkeit/ und nothwendig auch das Gehör/ (wenn sonsten das Werckzeug desselben gut ist.) Wo nun aber entweder von zacher Feuchtigkeit der gekrümte Ohren Gang oder das Ohren-Loch/ oder auch der Gehör machende Nerv/ des fünfften Paars/ welcher zu den Ohren gehet/ verstopffet wird/ oder die wässerichte Feuchtigkeit ist nicht recht lauter/ son- dern drüb oder sonst träg/ als wie bey denen hypochondriacis, da findet sich ein schwaches Gehör mit Saussen und Brummen/ denn die unreine innerliche Lufft verhindert/ daß die spiritus anima- les nicht können distincte den Schall/ der in dem wundersamen gewölbten Ge- bau des Ohres geschicht/ wegen unglei- cher Berührung des Baucken Häut- leins
Studenten-Kranckheiten gemein/ iſt kein Wunder/ denn qualislympha (ſalvo organo) talis ſpiritus, talis ſenſuum ακρίσ[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]α nervorum ἐυαιοϑησία & conſequenter etiam auditus, das iſt: Wie die Lympha oder des Leibes Waſſer/ ſo ſind auch die Geiſter/ ſo iſt die Schaͤrffe der Sinnen/ und der Nerven Empfindlichkeit/ und nothwendig auch das Gehoͤr/ (weñ ſonſten das Werckzeug deſſelben gut iſt.) Wo nun aber entweder von zacher Feuchtigkeit der gekruͤmte Ohren Gang oder das Ohren-Loch/ oder auch der Gehoͤr machende Nerv/ des fuͤnfften Paars/ welcher zu den Ohren gehet/ verſtopffet wird/ oder die waͤſſerichte Feuchtigkeit iſt nicht recht lauter/ ſon- dern druͤb oder ſonſt traͤg/ als wie bey denen hypochondriacis, da findet ſich ein ſchwaches Gehoͤr mit Sauſſen und Brummen/ denn die unreine innerliche Lufft verhindert/ daß die ſpiritus anima- les nicht koͤnnen diſtincte den Schall/ der in dem wunderſamen gewoͤlbten Ge- bau des Ohres geſchicht/ wegen unglei- cher Beruͤhrung des Baucken Haͤut- leins
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Studenten-Kranckheiten
gemein/ iſt kein Wunder/ denn qualis
lympha (ſalvo organo) talis ſpiritus, talis
ſenſuum ακρίσ_ α nervorum ἐυαιοϑησία
& conſequenter etiam auditus, das iſt:
Wie die Lympha oder des Leibes
Waſſer/ ſo ſind auch die Geiſter/ ſo
iſt die Schaͤrffe der Sinnen/ und
der Nerven Empfindlichkeit/ und
nothwendig auch das Gehoͤr/ (weñ
ſonſten das Werckzeug deſſelben
gut iſt.) Wo nun aber entweder von
zacher Feuchtigkeit der gekruͤmte Ohren
Gang oder das Ohren-Loch/ oder auch
der Gehoͤr machende Nerv/ des fuͤnfften
Paars/ welcher zu den Ohren gehet/
verſtopffet wird/ oder die waͤſſerichte
Feuchtigkeit iſt nicht recht lauter/ ſon-
dern druͤb oder ſonſt traͤg/ als wie bey
denen hypochondriacis, da findet ſich
ein ſchwaches Gehoͤr mit Sauſſen und
Brummen/ denn die unreine innerliche
Lufft verhindert/ daß die ſpiritus anima-
les nicht koͤnnen diſtincte den Schall/ der
in dem wunderſamen gewoͤlbten Ge-
bau des Ohres geſchicht/ wegen unglei-
cher Beruͤhrung des Baucken Haͤut-
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Zitationshilfe: | Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/136>, abgerufen am 23.07.2024. |