Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Studenten Kranckheiten
ley Zufälle zu gewarten. In diesem
andern Buch wollen wir gantz kürtzlich
beschreiben die Jugend-Kranckheiten
und denn etwas weitläufftiger von den
Special Zufällen der Studenten geden-
cken/ damit iedweder lerne selbige ken-
nen/ was sie seyn und worin sie bestehen/
auch wie ein iedweder sein eigener Me-
dicus theoreticus
werden möge/ und her-
nach dem Medico seine Beschaffenheit
und Anliegen im Fall der Noth desto
besser vortragen könne. Anbey aber
recommendire ich in antecessum die
höchst nöthige autopsiam Anatomicam,
die innerliche Betrachtung der
Menschlichen Cörper/
ohne welche
fast kein Gelehrter seyn kan/ wie solches
Greg. Horstius (58) mit mehrern dar-
thut/ daß kein Theologus, Jurist noch
Philosophus, viel weniger ein Medicus
solche entbehren könne/ und muß diesem
dienen wie das rechte Aug/ sonst ist er in
allen blind.

Das
(58) de quo vid. Exc. D. Vesti Prof. Erffurt. in
Progr. invitat. ad demonst. Anatom.

Studenten Kranckheiten
ley Zufaͤlle zu gewarten. In dieſem
andern Buch wollen wir gantz kuͤrtzlich
beſchreiben die Jugend-Kranckheiten
und denn etwas weitlaͤufftiger von den
Special Zufaͤllen der Studenten geden-
cken/ damit iedweder lerne ſelbige ken-
nen/ was ſie ſeyn und worin ſie beſtehen/
auch wie ein iedweder ſein eigener Me-
dicus theoreticus
werden moͤge/ und her-
nach dem Medico ſeine Beſchaffenheit
und Anliegen im Fall der Noth deſto
beſſer vortragen koͤnne. Anbey aber
recommendire ich in anteceſſum die
hoͤchſt noͤthige autopſiam Anatomicam,
die innerliche Betrachtung der
Menſchlichen Coͤrper/
ohne welche
faſt kein Gelehrter ſeyn kan/ wie ſolches
Greg. Horſtius (58) mit mehrern dar-
thut/ daß kein Theologus, Juriſt noch
Philoſophus, viel weniger ein Medicus
ſolche entbehren koͤnne/ und muß dieſem
dienen wie das rechte Aug/ ſonſt iſt er in
allen blind.

Das
(58) de quo vid. Exc. D. Veſti Prof. Erffurt. in
Progr. invitat. ad demonſt. Anatom.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0104" n="78"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten Kranckheiten</hi></fw><lb/>
ley Zufa&#x0364;lle zu gewarten. In die&#x017F;em<lb/>
andern Buch wollen wir gantz ku&#x0364;rtzlich<lb/>
be&#x017F;chreiben die Jugend-Kranckheiten<lb/>
und denn etwas weitla&#x0364;ufftiger von den<lb/><hi rendition="#aq">Special</hi> Zufa&#x0364;llen der Studenten geden-<lb/>
cken/ damit iedweder lerne &#x017F;elbige ken-<lb/>
nen/ was &#x017F;ie &#x017F;eyn und worin &#x017F;ie be&#x017F;tehen/<lb/>
auch wie ein iedweder &#x017F;ein eigener <hi rendition="#aq">Me-<lb/>
dicus theoreticus</hi> werden mo&#x0364;ge/ und her-<lb/>
nach dem <hi rendition="#aq">Medico</hi> &#x017F;eine Be&#x017F;chaffenheit<lb/>
und Anliegen im Fall der Noth de&#x017F;to<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er vortragen ko&#x0364;nne. Anbey aber<lb/><hi rendition="#aq">recommendire</hi> ich <hi rendition="#aq">in antece&#x017F;&#x017F;um</hi> die<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;t no&#x0364;thige <hi rendition="#aq">autop&#x017F;iam Anatomicam,</hi><lb/><hi rendition="#fr">die innerliche Betrachtung der<lb/>
Men&#x017F;chlichen Co&#x0364;rper/</hi> ohne welche<lb/>
fa&#x017F;t kein Gelehrter &#x017F;eyn kan/ wie &#x017F;olches<lb/><hi rendition="#aq">Greg. Hor&#x017F;tius</hi> <note place="foot" n="(58)"><hi rendition="#aq">de quo vid. Exc. D. Ve&#x017F;ti Prof. Erffurt. in<lb/>
Progr. invitat. ad demon&#x017F;t. Anatom.</hi></note> mit mehrern dar-<lb/>
thut/ daß kein <hi rendition="#aq">Theologus,</hi> Juri&#x017F;t noch<lb/><hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophus,</hi> viel weniger ein <hi rendition="#aq">Medicus</hi><lb/>
&#x017F;olche entbehren ko&#x0364;nne/ und muß die&#x017F;em<lb/>
dienen wie das rechte Aug/ &#x017F;on&#x017F;t i&#x017F;t er in<lb/>
allen blind.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Das</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[78/0104] Studenten Kranckheiten ley Zufaͤlle zu gewarten. In dieſem andern Buch wollen wir gantz kuͤrtzlich beſchreiben die Jugend-Kranckheiten und denn etwas weitlaͤufftiger von den Special Zufaͤllen der Studenten geden- cken/ damit iedweder lerne ſelbige ken- nen/ was ſie ſeyn und worin ſie beſtehen/ auch wie ein iedweder ſein eigener Me- dicus theoreticus werden moͤge/ und her- nach dem Medico ſeine Beſchaffenheit und Anliegen im Fall der Noth deſto beſſer vortragen koͤnne. Anbey aber recommendire ich in anteceſſum die hoͤchſt noͤthige autopſiam Anatomicam, die innerliche Betrachtung der Menſchlichen Coͤrper/ ohne welche faſt kein Gelehrter ſeyn kan/ wie ſolches Greg. Horſtius (58) mit mehrern dar- thut/ daß kein Theologus, Juriſt noch Philoſophus, viel weniger ein Medicus ſolche entbehren koͤnne/ und muß dieſem dienen wie das rechte Aug/ ſonſt iſt er in allen blind. Das (58) de quo vid. Exc. D. Veſti Prof. Erffurt. in Progr. invitat. ad demonſt. Anatom.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/104
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/104>, abgerufen am 23.11.2024.