Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1839.mit, nicht dem Dichter. -- Ihr werdet einsehen, wie un- Noch ein Wort über die Art, wie diese Blätter an Kunersdorf, den 27. Sept. 1813. Adelbert von Chamisso. P. S. Ich lege dir eine Zeichnung bei, die der kunstreiche Leopold, mit, nicht dem Dichter. — Ihr werdet einſehen, wie un- Noch ein Wort über die Art, wie dieſe Blätter an Kunersdorf, den 27. Sept. 1813. Adelbert von Chamisso. P. S. Ich lege dir eine Zeichnung bei, die der kunſtreiche Leopold, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="XII"/> mit, nicht dem Dichter. — Ihr werdet einſehen, wie un-<lb/> angenehm es mir ſein würde, wenn etwa die Beichte, die<lb/> ein ehrlicher Mann im Vertrauen auf meine Freund-<lb/> ſchaft und Redlichkeit an meiner Bruſt ablegt, in einem<lb/> Dichterwerke an den Pranger geheftet würde, oder nur<lb/> wenn überhaupt unheilig verfahren würde, wie mit<lb/> einem Erzeugniß ſchlechten Witzes, mit einer Sache, die<lb/> das nicht iſt und ſein darf. Freilich muß ich ſelbſt geſtehen,<lb/> daß es um die Geſchichte Schad’ iſt, die unter des guten<lb/> Mannes Feder nur albern geworden, daß ſie nicht von einer<lb/> geſchickteren fremden Hand in ihrer ganzen komiſchen Kraft<lb/> dargeſtellt werden kann. — Was würde nicht <hi rendition="#g">Jean Paul</hi><lb/> daraus gemacht haben! — Uebrigens, lieber Freund, mö-<lb/> gen hier Manche genannt ſein, die noch leben; auch das<lb/> will beachtet ſein. —</p><lb/> <p>Noch ein Wort über die Art, wie dieſe Blätter an<lb/> mich gelangt ſind. Geſtern früh bei meinem Erwachen gab<lb/> man ſie mir ab, — ein wunderlicher Mann, der einen lan-<lb/> gen, grauen Bart trug, eine ganz abgenützte ſchwarze<lb/> Kurtka an hatte, eine botaniſche Kapſel darüber umgehan-<lb/> gen, und bei dem feuchten, regnichten Wetter Pantoffeln<lb/> über ſeine Stiefel, hatte ſich nach mir erkundigt und dieſes<lb/> für mich hinterlaſſen; er hatte, aus Berlin zu kommen,<lb/> vorgegeben. — — —</p><lb/> <closer> <salute><hi rendition="#g">Kunersdorf,</hi> den 27. Sept. 1813.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Adelbert von Chamisso.</hi></hi></salute> </closer><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <postscript> <p><hi rendition="#aq">P. S.</hi> Ich lege dir eine Zeichnung bei, die der kunſtreiche <hi rendition="#g">Leopold,</hi><lb/> der eben an ſeinem Fenſter ſtand, von der auffallenden Erſchei-<lb/> nung entworfen hat. Als er den Werth, den ich auf dieſe Skizze<lb/> legte, geſehen, hat er ſie mir gerne geſchenkt.</p> </postscript><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [XII/0014]
mit, nicht dem Dichter. — Ihr werdet einſehen, wie un-
angenehm es mir ſein würde, wenn etwa die Beichte, die
ein ehrlicher Mann im Vertrauen auf meine Freund-
ſchaft und Redlichkeit an meiner Bruſt ablegt, in einem
Dichterwerke an den Pranger geheftet würde, oder nur
wenn überhaupt unheilig verfahren würde, wie mit
einem Erzeugniß ſchlechten Witzes, mit einer Sache, die
das nicht iſt und ſein darf. Freilich muß ich ſelbſt geſtehen,
daß es um die Geſchichte Schad’ iſt, die unter des guten
Mannes Feder nur albern geworden, daß ſie nicht von einer
geſchickteren fremden Hand in ihrer ganzen komiſchen Kraft
dargeſtellt werden kann. — Was würde nicht Jean Paul
daraus gemacht haben! — Uebrigens, lieber Freund, mö-
gen hier Manche genannt ſein, die noch leben; auch das
will beachtet ſein. —
Noch ein Wort über die Art, wie dieſe Blätter an
mich gelangt ſind. Geſtern früh bei meinem Erwachen gab
man ſie mir ab, — ein wunderlicher Mann, der einen lan-
gen, grauen Bart trug, eine ganz abgenützte ſchwarze
Kurtka an hatte, eine botaniſche Kapſel darüber umgehan-
gen, und bei dem feuchten, regnichten Wetter Pantoffeln
über ſeine Stiefel, hatte ſich nach mir erkundigt und dieſes
für mich hinterlaſſen; er hatte, aus Berlin zu kommen,
vorgegeben. — — —
Kunersdorf, den 27. Sept. 1813.
Adelbert von Chamisso.
P. S. Ich lege dir eine Zeichnung bei, die der kunſtreiche Leopold,
der eben an ſeinem Fenſter ſtand, von der auffallenden Erſchei-
nung entworfen hat. Als er den Werth, den ich auf dieſe Skizze
legte, geſehen, hat er ſie mir gerne geſchenkt.
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