Dach, Simon: Einfältige Klag'- und Trost-Reime Welche bey tödlichem und sehr betrawerlichem Hintritt aus dieser Welt Der ... Frawen Barbaren/ gebornen Korschinn/ Des ... Herrn Reinhold Polikeins/ Dieser löblichen Stadt Kneiphoff Königsb. ... Gerichtsverwandten ... HaußFrawen. Königsberg, 1658.Ein trewes Weib ist wie die Schnecke Die stets/ wohin sie sich auch macht/ Bleibt unter ihres Hauses Decke/ Da nimmt sie das Gesind in acht/ Vnd wehret ab durch Güt und Zwangk Die Vntrew und den Müssiggank/ Dann zieht sie allen andern Sorgen Den Mann und auch die Kinder vor/ Sie lenckt umb Abends Zeit und Morgen Hieher Gedancken Hertz und Ohr/ Jhr Sinn und alles was sie sucht Jst die getrewe Kinder-Zucht. Vmb die/ ihr Zarten/ seyd ihr kommen/ Sie ewer bester Schatz ist hin/ Sie ewre Lust ist euch genommen/ Nehmt zu an Jahren und Gewinn/ Erwerbet Ansehn Glück und Ehr/ Die Mutter seht ihr nimmermehr. Jhr Leichnam wird der finstern Erden/ Die Seele schwinget sich empor Vnd
Ein trewes Weib iſt wie die Schnecke Die ſtets/ wohin ſie ſich auch macht/ Bleibt unter ihres Hauſes Decke/ Da nimmt ſie das Geſind in acht/ Vnd wehret ab durch Guͤt und Zwangk Die Vntrew und den Muͤſſiggank/ Dann zieht ſie allen andern Sorgen Den Mann und auch die Kinder vor/ Sie lenckt umb Abends Zeit und Morgen Hieher Gedancken Hertz und Ohr/ Jhr Sinn und alles was ſie ſucht Jſt die getrewe Kinder-Zucht. Vmb die/ ihr Zarten/ ſeyd ihr kommen/ Sie ewer beſter Schatz iſt hin/ Sie ewre Luſt iſt euch genommen/ Nehmt zu an Jahren und Gewinn/ Erwerbet Anſehn Gluͤck und Ehr/ Die Mutter ſeht ihr nimmermehr. Jhr Leichnam wird der finſtern Erden/ Die Seele ſchwinget ſich empor Vnd
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Ein trewes Weib iſt wie die Schnecke
Die ſtets/ wohin ſie ſich auch macht/
Bleibt unter ihres Hauſes Decke/
Da nimmt ſie das Geſind in acht/
Vnd wehret ab durch Guͤt und Zwangk
Die Vntrew und den Muͤſſiggank/
Dann zieht ſie allen andern Sorgen
Den Mann und auch die Kinder vor/
Sie lenckt umb Abends Zeit und Morgen
Hieher Gedancken Hertz und Ohr/
Jhr Sinn und alles was ſie ſucht
Jſt die getrewe Kinder-Zucht.
Vmb die/ ihr Zarten/ ſeyd ihr kommen/
Sie ewer beſter Schatz iſt hin/
Sie ewre Luſt iſt euch genommen/
Nehmt zu an Jahren und Gewinn/
Erwerbet Anſehn Gluͤck und Ehr/
Die Mutter ſeht ihr nimmermehr.
Jhr Leichnam wird der finſtern Erden/
Die Seele ſchwinget ſich empor
Vnd
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