Dach, Simon: Letztes Ehren-Gedächtniß Dem Weiland HochEdelgebohrnen/ Gestrengen Vesten und Mannhafften H. Heinrich von Sacken Fürstlicher Durchleuchtigkeit zu Churland und Semgallen wolverdienten Oberraht und Land-Hoffmeister etc. etc. Königsberg, 1649.Wie richtig kunt er seine Sachen Sein Geist war brünstig sein Verstand Blieb vnverruckt vnd vnverwand Biß er wie Simeon in Frieden Durch einen süssen Schlaff verschieden: So hat er seine Lebens-Zeit Vollbracht in Gnüg vnd Seligkeit/ Die sich in himmlisch' hat verkehret Vnd ewig vnd ohn Ende wehret. Jhr edlen Söhn' ehrt sein Gebein/ Vnd senckt dasselbe prächtig ein/ Vnd macht jhm nicht ohn tausent Schmertzen Die beste Grabstat in dem Hertzen. Wol Euch des wehrten Vaters wol! Was Vater-Sorge kan vnd sol Den Kindern/ seiner Zucht/ erweisen/ Das habet jhr an Jhm zu preisen. Wol Jhm auch ewrentwegen/ Jhr Wahrt/ weil er lebte/ seine Zier/ Vnd jetzt kan er in seinen Erben Euch/ stürb' er zehnmal gleich/ nicht sterben! Wie richtig kunt er ſeine Sachen Sein Geiſt war bruͤnſtig ſein Verſtand Blieb vnverruckt vnd vnverwand Biß er wie Simeon in Frieden Durch einen ſuͤſſen Schlaff verſchieden: So hat er ſeine Lebens-Zeit Vollbracht in Gnuͤg vnd Seligkeit/ Die ſich in himmliſch' hat verkehret Vnd ewig vnd ohn Ende wehret. Jhr edlen Soͤhn' ehrt ſein Gebein/ Vnd ſenckt daſſelbe praͤchtig ein/ Vñ macht jhm nicht ohn tauſent Schmertzẽ Die beſte Grabſtat in dem Hertzen. Wol Euch des wehrten Vaters wol! Was Vater-Sorge kan vnd ſol Den Kindern/ ſeiner Zucht/ erweiſen/ Das habet jhr an Jhm zu preiſen. Wol Jhm auch ewrentwegen/ Jhr Wahrt/ weil er lebte/ ſeine Zier/ Vnd jetzt kan er in ſeinen Erben Euch/ ſtuͤrb' er zehnmal gleich/ nicht ſterben! <TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <lg> <pb facs="#f0008"/> <l>Wie richtig kunt er ſeine Sachen</l><lb/> <l>Wie ſich zum Ende fertig machen? </l> </lg><lb/> <lg> <l>Sein Geiſt war bruͤnſtig ſein Verſtand</l><lb/> <l>Blieb vnverruckt vnd vnverwand</l><lb/> <l>Biß er wie Simeon in Frieden</l><lb/> <l>Durch einen ſuͤſſen Schlaff verſchieden: </l> </lg><lb/> <lg> <l>So hat er ſeine Lebens-Zeit</l><lb/> <l>Vollbracht in Gnuͤg vnd Seligkeit/</l><lb/> <l>Die ſich in himmliſch' hat verkehret</l><lb/> <l>Vnd ewig vnd ohn Ende wehret. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Jhr edlen Soͤhn' ehrt ſein Gebein/</l><lb/> <l>Vnd ſenckt daſſelbe praͤchtig ein/</l><lb/> <l>Vñ macht jhm nicht ohn tauſent Schmertzẽ</l><lb/> <l>Die beſte Grabſtat in dem Hertzen. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Wol Euch des wehrten Vaters wol!</l><lb/> <l>Was Vater-Sorge kan vnd ſol</l><lb/> <l>Den Kindern/ ſeiner Zucht/ erweiſen/</l><lb/> <l>Das habet jhr an Jhm zu preiſen. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Wol Jhm auch ewrentwegen/ Jhr</l><lb/> <l>Wahrt/ weil er lebte/ ſeine Zier/</l><lb/> <l>Vnd jetzt kan er in ſeinen Erben</l><lb/> <l>Euch/ ſtuͤrb' er zehnmal gleich/ nicht ſterben!</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0008]
Wie richtig kunt er ſeine Sachen
Wie ſich zum Ende fertig machen?
Sein Geiſt war bruͤnſtig ſein Verſtand
Blieb vnverruckt vnd vnverwand
Biß er wie Simeon in Frieden
Durch einen ſuͤſſen Schlaff verſchieden:
So hat er ſeine Lebens-Zeit
Vollbracht in Gnuͤg vnd Seligkeit/
Die ſich in himmliſch' hat verkehret
Vnd ewig vnd ohn Ende wehret.
Jhr edlen Soͤhn' ehrt ſein Gebein/
Vnd ſenckt daſſelbe praͤchtig ein/
Vñ macht jhm nicht ohn tauſent Schmertzẽ
Die beſte Grabſtat in dem Hertzen.
Wol Euch des wehrten Vaters wol!
Was Vater-Sorge kan vnd ſol
Den Kindern/ ſeiner Zucht/ erweiſen/
Das habet jhr an Jhm zu preiſen.
Wol Jhm auch ewrentwegen/ Jhr
Wahrt/ weil er lebte/ ſeine Zier/
Vnd jetzt kan er in ſeinen Erben
Euch/ ſtuͤrb' er zehnmal gleich/ nicht ſterben!
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