Dach, Simon: Letztes Ehren-Gedächtniß Dem Weiland HochEdelgebohrnen/ Gestrengen Vesten und Mannhafften H. Heinrich von Sacken Fürstlicher Durchleuchtigkeit zu Churland und Semgallen wolverdienten Oberraht und Land-Hoffmeister etc. etc. Königsberg, 1649.Die Wissenschafft zwar halt ich wehrt Jch rühme der in Franckreich fährt/ Vnd lernt da was in allen Dingen Den Menschen weis empor zu bringen/ Hat aber die Natura jhm nicht Geschenckt des weisen Vrtheils Licht Er ist fürwar ein trawm des Lebens/ Auch was er anfängt ist vergebens/ Jst andern ein Gelach' vnd Spiel/ Hat zwar im Kopff der Händel viel/ Kan aber keinen Ausschlag fassen Was hie zu thun sey da zu lassen. Jch kenne Leute derer Fleiß Hat aller schönen Künste Preiß/ Durch tausent Bücher ist geflogen Vnd frembden Sprachen nachgezogen. Sol jhre Müh seyn angewand So fehlt hie nichts mehr als Verstand/ Verstand der allem Thun vnd Leben Muß Geist Gestalt vnd Ansehn geben. Ein ander/ welchen keine Kunst Gefast in jhre Huld vnd Gunst/ Weis
Die Wiſſenſchafft zwar halt ich wehrt Jch ruͤhme der in Franckreich faͤhrt/ Vnd lernt da was in allen Dingen Den Menſchen weis empor zu bringen/ Hat aber die Natura jhm nicht Geſchenckt des weiſen Vrtheils Licht Er iſt fuͤrwar ein trawm des Lebens/ Auch was er anfaͤngt iſt vergebens/ Jſt andern ein Gelach' vnd Spiel/ Hat zwar im Kopff der Haͤndel viel/ Kan aber keinen Ausschlag faſſen Was hie zu thun ſey da zu laſſen. Jch kenne Leute derer Fleiß Hat aller ſchoͤnen Kuͤnſte Preiß/ Durch tauſent Buͤcher iſt geflogen Vnd frembden Sprachen nachgezogen. Sol jhre Muͤh ſeyn angewand So fehlt hie nichts mehr als Verſtand/ Verſtand der allem Thun vnd Leben Muß Geiſt Geſtalt vnd Anſehn geben. Ein ander/ welchen keine Kunſt Gefaſt in jhre Huld vnd Gunſt/ Weis
<TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <pb facs="#f0004"/> <lg> <l>Die Wiſſenſchafft zwar halt ich wehrt</l><lb/> <l>Jch ruͤhme der in Franckreich faͤhrt/</l><lb/> <l>Vnd lernt da was in allen Dingen</l><lb/> <l>Den Menſchen weis empor zu bringen/ </l> </lg><lb/> <lg> <l>Hat aber die Natura jhm nicht</l><lb/> <l>Geſchenckt des weiſen Vrtheils Licht</l><lb/> <l>Er iſt fuͤrwar ein trawm des Lebens/</l><lb/> <l>Auch was er anfaͤngt iſt vergebens/ </l> </lg><lb/> <lg> <l>Jſt andern ein Gelach' vnd Spiel/</l><lb/> <l>Hat zwar im Kopff der Haͤndel viel/</l><lb/> <l>Kan aber keinen Ausschlag faſſen</l><lb/> <l>Was hie zu thun ſey da zu laſſen. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Jch kenne Leute derer Fleiß</l><lb/> <l>Hat aller ſchoͤnen Kuͤnſte Preiß/</l><lb/> <l>Durch tauſent Buͤcher iſt geflogen</l><lb/> <l>Vnd frembden Sprachen nachgezogen. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Sol jhre Muͤh ſeyn angewand</l><lb/> <l>So fehlt hie nichts mehr als Verſtand/</l><lb/> <l>Verſtand der allem Thun vnd Leben</l><lb/> <l>Muß Geiſt Geſtalt vnd Anſehn geben. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Ein ander/ welchen keine Kunſt</l><lb/> <l>Gefaſt in jhre Huld vnd Gunſt/</l><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Weis</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
Die Wiſſenſchafft zwar halt ich wehrt
Jch ruͤhme der in Franckreich faͤhrt/
Vnd lernt da was in allen Dingen
Den Menſchen weis empor zu bringen/
Hat aber die Natura jhm nicht
Geſchenckt des weiſen Vrtheils Licht
Er iſt fuͤrwar ein trawm des Lebens/
Auch was er anfaͤngt iſt vergebens/
Jſt andern ein Gelach' vnd Spiel/
Hat zwar im Kopff der Haͤndel viel/
Kan aber keinen Ausschlag faſſen
Was hie zu thun ſey da zu laſſen.
Jch kenne Leute derer Fleiß
Hat aller ſchoͤnen Kuͤnſte Preiß/
Durch tauſent Buͤcher iſt geflogen
Vnd frembden Sprachen nachgezogen.
Sol jhre Muͤh ſeyn angewand
So fehlt hie nichts mehr als Verſtand/
Verſtand der allem Thun vnd Leben
Muß Geiſt Geſtalt vnd Anſehn geben.
Ein ander/ welchen keine Kunſt
Gefaſt in jhre Huld vnd Gunſt/
Weis
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/635358662 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/635358662/4 |
Zitationshilfe: | Dach, Simon: Letztes Ehren-Gedächtniß Dem Weiland HochEdelgebohrnen/ Gestrengen Vesten und Mannhafften H. Heinrich von Sacken Fürstlicher Durchleuchtigkeit zu Churland und Semgallen wolverdienten Oberraht und Land-Hoffmeister etc. etc. Königsberg, 1649, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/635358662/4>, abgerufen am 02.03.2025. |