Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638.Denen die sich Christen rühmen/ Jsts dann newes das ein Mann/ Hinter sich die Welt mus lan! Jst es seltzam das man stirbt/ Vnd sich vmb ein Grab bewirbt! Jst es wunder das zur Erden Was vor Erden war/ muß werden! Dencket nur der Sachen nach/ Vnd thut nicht so vngemach Mit dem trawren. Diese pein Jst mit vielen euch gemein: Es wirdt wol auff dieser Erden Keinem Menschen anders werden. So der Erden anvertrawt Were vor den Todt ein Kraut; Das man durch desselben Krafft Blieb in vollem Lebens safft: Würde mancher diß zu haben/ Tiesser als nach Golde graben: Könte reichthum/ Gut vnd Geldt Vns behalten in der Welt/ Muste L iij
Denen die ſich Chriſten ruͤhmen/ Jſts dann newes das ein Mann/ Hinter ſich die Welt mus lan! Jſt es ſeltzam das man ſtirbt/ Vnd ſich vmb ein Grab bewirbt! Jſt es wunder das zur Erden Was vor Erden war/ muß werden! Dencket nur der Sachen nach/ Vnd thut nicht ſo vngemach Mit dem trawren. Dieſe pein Jſt mit vielen euch gemein: Es wirdt wol auff dieſer Erden Keinem Menſchen anders werden. So der Erden anvertrawt Were vor den Todt ein Kraut; Das man durch deſſelben Krafft Blieb in vollem Lebens ſafft: Wuͤrde mancher diß zu haben/ Tieſſer als nach Golde graben: Koͤnte reichthum/ Gut vnd Geldt Vns behalten in der Welt/ Muſte L iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsEpicedia" n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0085" n="[85]"/> <l>Denen die ſich Chriſten ruͤhmen/</l><lb/> <l>Wil ſolch trawren nicht geziemen.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Jſts dann newes das ein Mann/</l><lb/> <l>Hinter ſich die Welt mus lan!</l><lb/> <l>Jſt es ſeltzam das man ſtirbt/</l><lb/> <l>Vnd ſich vmb ein Grab bewirbt!</l><lb/> <l>Jſt es wunder das zur Erden</l><lb/> <l>Was vor Erden war/ muß werden!</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Dencket nur der Sachen nach/</l><lb/> <l>Vnd thut nicht ſo vngemach</l><lb/> <l>Mit dem trawren. Dieſe pein</l><lb/> <l>Jſt mit vielen euch gemein:</l><lb/> <l>Es wirdt wol auff dieſer Erden</l><lb/> <l>Keinem Menſchen anders werden.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>So der Erden anvertrawt</l><lb/> <l>Were vor den Todt ein Kraut;</l><lb/> <l>Das man durch deſſelben Krafft</l><lb/> <l>Blieb in vollem Lebens ſafft:</l><lb/> <l>Wuͤrde mancher diß zu haben/</l><lb/> <l>Tieſſer als nach Golde graben:</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Koͤnte reichthum/ Gut vnd Geldt</l><lb/> <l>Vns behalten in der Welt/</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">L iij</fw> <fw place="bottom" type="catch">Muſte</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[85]/0085]
Denen die ſich Chriſten ruͤhmen/
Wil ſolch trawren nicht geziemen.
Jſts dann newes das ein Mann/
Hinter ſich die Welt mus lan!
Jſt es ſeltzam das man ſtirbt/
Vnd ſich vmb ein Grab bewirbt!
Jſt es wunder das zur Erden
Was vor Erden war/ muß werden!
Dencket nur der Sachen nach/
Vnd thut nicht ſo vngemach
Mit dem trawren. Dieſe pein
Jſt mit vielen euch gemein:
Es wirdt wol auff dieſer Erden
Keinem Menſchen anders werden.
So der Erden anvertrawt
Were vor den Todt ein Kraut;
Das man durch deſſelben Krafft
Blieb in vollem Lebens ſafft:
Wuͤrde mancher diß zu haben/
Tieſſer als nach Golde graben:
Koͤnte reichthum/ Gut vnd Geldt
Vns behalten in der Welt/
Muſte
L iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/539478 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/539478/85 |
Zitationshilfe: | Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638, S. [85]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539478/85>, abgerufen am 28.07.2024. |