Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652.Christliche Leichpredigt. ist die gewiste antwort: es sol geschehen zu Gottes Lob/Preiß und Ehre. Jn unserem Leich-Text wird zwar nur das wort Verkündigen/ oder nach dem nachdruck des Ebraeischen Worts/ genau und fleißig erzehlen und beschreiben/ gebrauchet/ es wird aber auch darunter das conseqvens, und die billich drauff folgende Göttliche Eh- re und Preiß verstanden/ welches der Heilige Geist im Ps. 22. v. 23XXII. Psalm mit außdrücklichen Worten dazu setzet: Jch wil dich in der Gemeine rühmen. Und zu dem ende hat CHRISTUS die Wercke des HERREN verkün- diget/ auch die Heilige Apostel: Zu dem Ende sollen auch trewe Lehrer und Christi Diener ihre Predigten und gan- tzes Ambt anstellen und derrichten/ auff das Gott für die- se grosse geheimnüß ohn unterlaß schuldige Danckbarkeit Ps. 111. v. 1. 2geopffert werde nach der unterweisung des CXI. Psalmes: Jch dancke dem HERREN von gantzem Her- tzen im raht der Fromen/ und in der Gemeine. Groß sind die Wercke des HERREN/ wer ihr achtet/ der hat eitel Lust daran. Denn diß ist nicht der wenigste Zweck und endursache der offentlichen Versam- lungen/ das Gott von allen in gemein und insonderheit für seine unzehliche Wolthaten gepriesen werde/ gestalt David zu der gleichen Gottesdinst in seinem Exilio und Verfol- gung ein sehnliches verlangen getragen. Jch wolte ger- ne hingehen mit dem Hauffen/ und mit ihnen wallen zum Hause Gottes/ mit Frolocken und Ps. 42. v. 5.Dancken unter dem Hauffen/ die da feyren. Esa. 56. v. 7.im XLII. Psalm. Denn wie der Tempel oder Gottes- Ps. 43. v. 3. 4.Hauß sol ein Bete-Hauß/ Esaiae LVI. also sol es auch ein Danck-Hauß sein/ davon im XLIII. Psalm stehet: Sende
Chriſtliche Leichpredigt. iſt die gewiſte antwort: es ſol geſchehen zu Gottes Lob/Preiß und Ehre. Jn unſerem Leich-Text wird zwar nur das wort Verkuͤndigen/ oder nach dem nachdruck des Ebræiſchen Worts/ genau und fleißig erzehlen und beſchreiben/ gebrauchet/ es wird aber auch darunter das conſeqvens, und die billich drauff folgende Goͤttliche Eh- re und Preiß verſtanden/ welches der Heilige Geiſt im Pſ. 22. v. 23XXII. Pſalm mit außdruͤcklichen Worten dazu ſetzet: Jch wil dich in der Gemeine ruͤhmen. Und zu dem ende hat CHRISTUS die Wercke des HERREN verkuͤn- diget/ auch die Heilige Apoſtel: Zu dem Ende ſollen auch trewe Lehrer und Chriſti Diener ihre Predigten und gan- tzes Ambt anſtellen und derrichten/ auff das Gott fuͤr die- ſe groſſe geheimnuͤß ohn unterlaß ſchuldige Danckbarkeit Pſ. 111. v. 1. 2geopffert werde nach der unterweiſung des CXI. Pſalmes: Jch dancke dem HERREN von gantzem Her- tzen im raht der Fromen/ und in der Gemeine. Groß ſind die Wercke des HERREN/ wer ihr achtet/ der hat eitel Luſt daran. Denn diß iſt nicht der wenigſte Zweck und endurſache der offentlichen Verſam- lungen/ das Gott von allen in gemein und inſonderheit fuͤr ſeine unzehliche Wolthaten geprieſen werde/ geſtalt David zu der gleichen Gottesdinſt in ſeinem Exilio und Verfol- gung ein ſehnliches verlangen getragen. Jch wolte ger- ne hingehen mit dem Hauffen/ und mit ihnen wallen zum Hauſe Gottes/ mit Frolocken und Pſ. 42. v. 5.Dancken unter dem Hauffen/ die da feyren. Eſa. 56. v. 7.im XLII. Pſalm. Denn wie der Tempel oder Gottes- Pſ. 43. v. 3. 4.Hauß ſol ein Bete-Hauß/ Eſaiæ LVI. alſo ſol es auch ein Danck-Hauß ſein/ davon im XLIII. Pſalm ſtehet: Sende
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Preiß und Ehre. Jn unſerem Leich-Text wird zwar
nur das wort Verkuͤndigen/ oder nach dem nachdruck
des Ebræiſchen Worts/ genau und fleißig erzehlen und
beſchreiben/ gebrauchet/ es wird aber auch darunter das
conſeqvens, und die billich drauff folgende Goͤttliche Eh-
re und Preiß verſtanden/ welches der Heilige Geiſt im
XXII. Pſalm mit außdruͤcklichen Worten dazu ſetzet: Jch
wil dich in der Gemeine ruͤhmen. Und zu dem ende
hat CHRISTUS die Wercke des HERREN verkuͤn-
diget/ auch die Heilige Apoſtel: Zu dem Ende ſollen auch
trewe Lehrer und Chriſti Diener ihre Predigten und gan-
tzes Ambt anſtellen und derrichten/ auff das Gott fuͤr die-
ſe groſſe geheimnuͤß ohn unterlaß ſchuldige Danckbarkeit
geopffert werde nach der unterweiſung des CXI. Pſalmes:
Jch dancke dem HERREN von gantzem Her-
tzen im raht der Fromen/ und in der Gemeine.
Groß ſind die Wercke des HERREN/ wer ihr
achtet/ der hat eitel Luſt daran. Denn diß iſt nicht
der wenigſte Zweck und endurſache der offentlichen Verſam-
lungen/ das Gott von allen in gemein und inſonderheit fuͤr
ſeine unzehliche Wolthaten geprieſen werde/ geſtalt David
zu der gleichen Gottesdinſt in ſeinem Exilio und Verfol-
gung ein ſehnliches verlangen getragen. Jch wolte ger-
ne hingehen mit dem Hauffen/ und mit ihnen
wallen zum Hauſe Gottes/ mit Frolocken und
Dancken unter dem Hauffen/ die da feyren.
im XLII. Pſalm. Denn wie der Tempel oder Gottes-
Hauß ſol ein Bete-Hauß/ Eſaiæ LVI. alſo ſol es auch
ein Danck-Hauß ſein/ davon im XLIII. Pſalm ſtehet:
Sende
Pſ. 22. v. 23
Pſ. 111. v. 1. 2
Pſ. 42. v. 5.
Eſa. 56. v. 7.
Pſ. 43. v.
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Zitationshilfe: | Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537789/24>, abgerufen am 05.07.2024. |