Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Walther, Melchior: Ein Einfaltiger Vnd Christlicher Sermon oder Leichpredigt. Wittenberg, 1562.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Eccl. 2.baum hin felt/ sagt Ecclesi. 2. da leit er/ Oder
aber wie die heiden auff seinem grab sauffen vnd
fressen/ vnd was der abgöttereyen noch viel mehr
seindt/ die wollen wir bleiben lassen/ vns dersel-
ben nicht gebrauchen/ bis auff ein offentlich frey
gemein publiciert Concilium. Denn wir wissen je/
das viel grewel vnd abgöttereyen darin stecken/
Matth. 6.so können wir ja nicht zu gleich Gott vnd dem
1. Cor. 10.Teuffel dienen/ wie Paulus sagt/ Wir können
nicht zugleich essen von dem tisch des Herrn/ vnd
vom tisch des teuffels. Von solchen wer viel zure-
den/ aber die zeit mag es nicht ertragen.

Erstlich habt jr nu gehört/ was in dieser
welt für ein armes/ elends/ erbarmlichs/ jemer
lichs/ kleglichs vnd mühseligs leben ist/ welchs
nicht werd ist/ den namen eins lebens zuhaben.

Zum andern habt jr vernomen/ dieses Ch-
ristlichen in Gott entschlaffenen Herrn Titel/
welcher aus dem wort Gottes vnd aus den hoch
wirdigen Sacramenten/ so viel krafft vnd segen
geschepft hat/ das wir all von jm sagen müssen
Er sey gewesen ein Christgleubiger/ lieblicher/
gottfürchtiger/ gerechter/ friedsamer/ verstendi
ger/ eiferer/ starcker/ löblicher vnd bestendiger
Herr.

Zum dritten habt jr gehort/ worum Gott

solche

Eccl. 2.baum hin felt/ ſagt Eccleſi. 2. da leit er/ Oder
aber wie die heiden auff ſeinem grab ſauffen vñ
freſſen/ vñ was der abgöttereyen noch viel mehr
ſeindt/ die wollen wir bleiben laſſen/ vns derſel-
ben nicht gebrauchen/ bis auff ein offentlich frey
gemein publiciert Concilium. Deñ wir wiſſen je/
das viel grewel vñ abgöttereyen darin ſtecken/
Matth. 6.ſo können wir ja nicht zu gleich Gott vnd dem
1. Cor. 10.Teuffel dienen/ wie Paulus ſagt/ Wir können
nicht zugleich eſſen von dem tiſch des Herrn/ vñ
vom tiſch des teuffels. Von ſolchẽ wer viel zure-
den/ aber die zeit mag es nicht ertragen.

Erſtlich habt jr nu gehört/ was in dieſer
welt für ein armes/ elends/ erbarmlichs/ jemer
lichs/ kleglichs vnd mühſeligs leben iſt/ welchs
nicht werd iſt/ den namen eins lebens zuhaben.

Zum andern habt jr vernomen/ dieſes Ch-
riſtlichen in Gott entſchlaffenen Herrn Titel/
welcher aus dem wort Gottes vñ aus den hoch
wirdigen Sacramenten/ ſo viel krafft vñ ſegen
geſchepft hat/ das wir all von jm ſagen müſſen
Er ſey geweſen ein Chriſtgleubiger/ lieblicher/
gottfürchtiger/ gerechter/ friedſamer/ verſtendi
ger/ eiferer/ ſtarcker/ löblicher vnd beſtendiger
Herr.

Zum dritten habt jr gehort/ worum Gott

ſolche

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div n="3">
          <p><pb facs="#f0074" n="[74]"/><note place="left">Eccl. 2.</note>baum hin felt/ &#x017F;agt Eccle&#x017F;i. 2. da leit er/ Oder<lb/>
aber wie die heiden auff &#x017F;einem grab &#x017F;auffen vn&#x0303;<lb/>
fre&#x017F;&#x017F;en/ vn&#x0303; was der abgöttereyen noch viel mehr<lb/>
&#x017F;eindt/ die wollen wir bleiben la&#x017F;&#x017F;en/ vns der&#x017F;el-<lb/>
ben nicht gebrauchen/ bis auff ein offentlich frey<lb/>
gemein publiciert <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Concilium.</hi></hi> Den&#x0303; wir wi&#x017F;&#x017F;en je/<lb/>
das viel grewel vn&#x0303; abgöttereyen darin &#x017F;tecken/<lb/><note place="left">Matth. 6.</note>&#x017F;o können wir ja nicht zu gleich Gott vnd dem<lb/><note place="left">1. Cor. 10.</note>Teuffel dienen/ wie Paulus &#x017F;agt/ Wir können<lb/>
nicht zugleich e&#x017F;&#x017F;en von dem ti&#x017F;ch des Herrn/ vn&#x0303;<lb/>
vom ti&#x017F;ch des teuffels. Von &#x017F;olche&#x0303; wer viel zure-<lb/>
den/ aber die zeit mag es nicht ertragen.</p><lb/>
          <p>Er&#x017F;tlich habt jr nu gehört/ was in die&#x017F;er<lb/>
welt für ein armes/ elends/ erbarmlichs/ jemer<lb/>
lichs/ kleglichs vnd müh&#x017F;eligs leben i&#x017F;t/ welchs<lb/>
nicht werd i&#x017F;t/ den namen eins lebens zuhaben.</p><lb/>
          <p>Zum andern habt jr vernomen/ die&#x017F;es Ch-<lb/>
ri&#x017F;tlichen in Gott ent&#x017F;chlaffenen Herrn Titel/<lb/>
welcher aus dem wort Gottes vn&#x0303; aus den hoch<lb/>
wirdigen Sacramenten/ &#x017F;o viel krafft vn&#x0303; &#x017F;egen<lb/>
ge&#x017F;chepft hat/ das wir all von jm &#x017F;agen mü&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Er &#x017F;ey gewe&#x017F;en ein Chri&#x017F;tgleubiger/ lieblicher/<lb/>
gottfürchtiger/ gerechter/ fried&#x017F;amer/ ver&#x017F;tendi<lb/>
ger/ eiferer/ &#x017F;tarcker/ löblicher vnd be&#x017F;tendiger<lb/>
Herr.</p><lb/>
          <p>Zum dritten habt jr gehort/ worum Gott<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">&#x017F;olche</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[74]/0074] baum hin felt/ ſagt Eccleſi. 2. da leit er/ Oder aber wie die heiden auff ſeinem grab ſauffen vñ freſſen/ vñ was der abgöttereyen noch viel mehr ſeindt/ die wollen wir bleiben laſſen/ vns derſel- ben nicht gebrauchen/ bis auff ein offentlich frey gemein publiciert Concilium. Deñ wir wiſſen je/ das viel grewel vñ abgöttereyen darin ſtecken/ ſo können wir ja nicht zu gleich Gott vnd dem Teuffel dienen/ wie Paulus ſagt/ Wir können nicht zugleich eſſen von dem tiſch des Herrn/ vñ vom tiſch des teuffels. Von ſolchẽ wer viel zure- den/ aber die zeit mag es nicht ertragen. Eccl. 2. Matth. 6. 1. Cor. 10. Erſtlich habt jr nu gehört/ was in dieſer welt für ein armes/ elends/ erbarmlichs/ jemer lichs/ kleglichs vnd mühſeligs leben iſt/ welchs nicht werd iſt/ den namen eins lebens zuhaben. Zum andern habt jr vernomen/ dieſes Ch- riſtlichen in Gott entſchlaffenen Herrn Titel/ welcher aus dem wort Gottes vñ aus den hoch wirdigen Sacramenten/ ſo viel krafft vñ ſegen geſchepft hat/ das wir all von jm ſagen müſſen Er ſey geweſen ein Chriſtgleubiger/ lieblicher/ gottfürchtiger/ gerechter/ friedſamer/ verſtendi ger/ eiferer/ ſtarcker/ löblicher vnd beſtendiger Herr. Zum dritten habt jr gehort/ worum Gott ſolche

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/527798
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/527798/74
Zitationshilfe:	Walther, Melchior: Ein Einfaltiger Vnd Christlicher Sermon oder Leichpredigt. Wittenberg, 1562, S. [74]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/527798/74>, abgerufen am 01.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.